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Leitfaden Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergen?

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Vorgehensweise Berechnung:<br />

Nachfolgend werden die Vorgehensweise bei der Berechnung<br />

so<strong>wie</strong> die zugrunde liegenden Annahmen<br />

dargestellt. Daran schließt sich Tabelle 15 mit der Kalkulation<br />

der Wirtschaftlichkeit der Standardanlage in der<br />

Ausschreibung an. Die <strong>nach</strong>folgend erläuterten Punkte<br />

(1 bis 6) werden in Tabelle 15 mit Zahlenwerten hinterlegt.<br />

Die Annahmen beruhen auf allgemein anerkannten<br />

Kennwerten und Erfahrungen der Autoren. Dabei wurden<br />

grün hinterlegte Werte vom Projektteam festgelegt. Bei<br />

gelb hinterlegten Werten handelt es sich um Literaturwerte<br />

(z.B. KTBL), während orangene Felder Ergebniswerte<br />

darstellen. Es ist zu beachten, dass es sich um eine exemplarische<br />

anlagenspezifische Vorgehensweise handelt.<br />

Jede Anlage und jedes Repoweringkonzept bedarf der exakten<br />

Prüfung und ggf. Anpassung der Berechnung.<br />

1. Vorgesehener Substrateinsatz<br />

Alle eingesetzten Substrate werden mengenmäßig erfasst<br />

(Tonnen Frischsubstanz pro Jahr). Mit Hilfe von<br />

KTBL-Werten für die spezifische Gasausbeute wird der<br />

daraus entstehende Methanertrag berechnet.<br />

2. Bauteilauslegung<br />

Der Silolagerraum wird anhand der Lagerdichte und<br />

-dauer der Einsatzstoffe kalkuliert. Die Größe der übrigen<br />

Behälter ergibt sich aus der vorgegebenen Verweildauer.<br />

3. BHKW-Auslegung<br />

Hier werden die elektrische Leistung und die Nutzungsgrade<br />

(elektrisch und thermisch) des BHKWs erfasst.<br />

4. Einspeisung Elektrizität<br />

In diesem Schritt findet die Berechnung der erzeugten<br />

Strommenge statt. Diese ist <strong>wie</strong>derum verlustbehaftet,<br />

sodass sich erst <strong>nach</strong> Abzug von Niederspannungs- und<br />

ggf. Trafoverlusten die tatsächlich eingespeiste und vergütete<br />

Strommenge ergibt.<br />

5. Wirtschaftlichkeitsabschätzung<br />

5.1 Einnahmen<br />

Je <strong>nach</strong> Repoweringkonzept werden die konzeptspezifischen<br />

Einnahmen, z.B. durch Kraftstoffverkauf,<br />

Marktprämie etc. erfasst. Zu<strong>dem</strong> ist die Berechnung der<br />

entstehenden Wärme, des Wärmebedarfs für den Fermenter<br />

so<strong>wie</strong> der verkauften Wärmemenge und der daraus<br />

resultierenden Einnahmen hier zu finden. Es wird<br />

ebenfalls eine Gutschrift für vermiedene Mineraldüngerkosten<br />

durch Gärproduktdüngung berücksichtigt.<br />

5.2 Ausgaben<br />

Kapitalkosten<br />

Hier erfolgt die Zusammenstellung der Investitionskosten<br />

bzw. des Kapitaldienstes <strong>nach</strong> Baugruppe gemäß<br />

Tabelle 14. Zunächst wird für jede Baugruppe<br />

der Anschaffungswert als Produkt eines volumen- bzw.<br />

leistungsspezifischen Kostensatzes mit der jeweiligen<br />

Bauteilgröße berechnet. Der Kostensatz ergibt sich aus<br />

einer größenabhängigen Funktion, die auf Literaturdaten<br />

und Erfahrungswerten von C.A.R.M.E.N. e.V. beruht.<br />

Die tatsächlich angesetzten Investitionskosten ergeben<br />

sich als prozentualer Anteil des Anschaffungswerts,<br />

wobei der Prozentwert den Aufwand für die Generalüberholung<br />

darstellt, welcher an Hand der konkreten<br />

technischen Daten der untersuchten <strong>Biogas</strong>anlagen abgeschätzt<br />

wurde. Hierzu konnte, neben den bisherigen<br />

Erfahrungswerten der Betreiber und von C.A.R.M.E.N.<br />

e.V., auf die Ergebnisse der Begutachtung durch einen<br />

Sachverständigen zurückgegriffen werden.<br />

Anschließend findet die Berechnung des Kapitaldienstes,<br />

also von Zins und Tilgung, anhand der Annuitätenmethode<br />

statt. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern<br />

sind in Tabelle 15 aufgeführt.<br />

Instandhaltung, Betrieb, Verbrauch, Sonstiges<br />

Die Grundlage für die spezifischen Instandhaltungssätze<br />

für die einzelnen Baugruppen stellen Literatur- in Kombination<br />

mit Erfahrungswerten dar. Es werden u. a. die<br />

Kosten für den Zukauf von Substraten, Laborbetreuung,<br />

Anlagenversicherung und Verwaltung berechnet. Es können<br />

außer<strong>dem</strong> die Bürgschaftskosten für den Rückbau<br />

der Anlage aufgeführt werden. Der Bedarf an Elektrizität<br />

wird aufgeteilt in Bedarf für den Betrieb der <strong>Biogas</strong>anlage<br />

und ggf. Bedarf für das vorhandene Wärmenetz.<br />

Allen unter diesem Punkt aufgeführten Kostenangaben<br />

liegt eine jährliche Preissteigerung von 1 % zugrunde.<br />

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