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Leitfaden Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergen?

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5.7 Stoffliche Nutzung<br />

In der allgemeinen gesellschaftlichen Diskussion wird<br />

die Kombination aus rohstofflicher Verwertung von Biomasse<br />

mit anschließender Nutzung der Produktionsabfälle<br />

in einer <strong>Biogas</strong>anlage als Königsweg angesehen.<br />

Aus der organischen Biomasse lassen sich Grundchemikalien<br />

und Lignin synthetisieren, die in der Industrie Anwendung<br />

finden. Neben der Biomasseaufbereitung lässt<br />

sich auch das erzeugte <strong>Biogas</strong> rohstofflich nutzen. Dazu<br />

erfordert es eine Aufbereitungsstufe, deren Produkte<br />

(Methan und Kohlenstoffdioxid) vermarktet werden.<br />

Derartige Kombinationen werden auch als Bioraffinerie<br />

bezeichnet.<br />

Im <strong>nach</strong>folgenden Bild werden einige Kombinationsmöglichkeiten<br />

aufgezeigt.<br />

Papierfabrik<br />

Chemische<br />

Industrie<br />

Lebensmiel,<br />

techn. Anwendungen<br />

Cellulosefasern<br />

Lignin<br />

Grundchemikalien<br />

Methan<br />

Kohlendioxid<br />

Input:<br />

Biomasse<br />

Abfälle<br />

Bioraffinerie<br />

Fermenter<br />

Dünger<br />

Gärprodukt<br />

Gärproduktlager<br />

Abb. 12: Nutzungsmöglichkeiten der Stoffe aus einer Bioraffinerie<br />

Ein wirtschaftlicher Betrieb wird von folgenden Punkten<br />

begünstigt:<br />

Erzeugung und Vermarktung von Grundchemikalien /<br />

Lignin<br />

• Es ist eine Umbaumöglichkeit der <strong>Biogas</strong>fermenter<br />

zu biotechnologischen Reaktoren, der Grundchemikalien<br />

und Lignin erzeugen kann, möglich.<br />

• Abfälle aus der Bioraffinerie sollen weiterhin anaerob<br />

zu <strong>Biogas</strong> umgesetzt werden können.<br />

• Wärme aus <strong>dem</strong> <strong>Biogas</strong>-BHKW kann sinnvoll in der<br />

Bioraffinerie eingesetzt werden.<br />

• Die Bereitschaft zur Einbindung wissenschaftlicher<br />

Forschungspartner für die Begleitung und die Evaluation<br />

der Pilotanlage ist vorhanden.<br />

• Der geplante Standort der Bioraffinerie befindet sich<br />

nicht auf einem landwirtschaftlichen Betriebsgelände,<br />

wenn Gefahrstoff-LKW erzeugte Chemikalien<br />

abtransportieren und somit die Akzeptanz in der Bevölkerung<br />

beeinflussen.<br />

• Entweder existiert bereits ein Markt für Grundchemikalien<br />

/ Lignin oder der Investor sollte die Bereitschaft<br />

zum Aufbau eines derartigen Marktes mitbringen.<br />

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