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Leitfaden Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergen?

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Exkurs: Möglichkeiten für einen Zusammenschluss<br />

• Beteiligung Substrat: Anbau, Ernte, Konservierung, Lagerung, Lieferung, Einbringung, Ausbringung der Gärprodukte<br />

• Beteiligung Anlagenkomponenten: gut erhaltene Anlagenkomponenten verfügbar machen (Komponenten für<br />

eine Umstellung des Anlagenkonzeptes oder Ersatzteile)<br />

• Beteiligung bei Anlagenbetreuung und Serviceleistungen: Anlagendokumentation, Prozessüberwachung, Übernahme<br />

von Wartungsarbeiten, Mitbringen entsprechender Qualifikationen (Elektrofachkraft, etc.), Fachkunde<strong>nach</strong>weise<br />

für Betrieb verantwortliche Personen und Durchführung von Instandhaltungsarbeiten, notwendige<br />

Betreiberschulungen<br />

Formen des Zusammenschlusses:<br />

• Gleichberechtigte Partner in der Betreibergesellschaft<br />

• Hauptverantwortlicher mit Vertragspartner<br />

Um abzuschätzen, ob die Idee eines Zusammenschlusses<br />

eine realistische Option sein kann, werden <strong>nach</strong>folgend<br />

wesentliche Grundvoraussetzungen gelistet.<br />

Ein wirtschaftlicher Betrieb wird von folgenden Punkten<br />

begünstigt:<br />

• Es besteht organisatorische Unterstützung durch<br />

andere Betreiber, Planer und Kommune.<br />

• Ein wirtschaftliches Zukunftskonzept für den Weiterbetrieb<br />

der eigenen <strong>Biogas</strong>anlage ist bereits gefunden<br />

(mögliche Konzeptvarianten, siehe Ausschreibung,<br />

Bereitstellung von Kraftstoff, stoffliche<br />

Nutzung).<br />

• Die <strong>Biogas</strong>anlage liegt in einer Region mit hoher<br />

<strong>Biogas</strong>dichte.<br />

• Der Betreiber der zukunftsfähigen <strong>Biogas</strong>anlage ist<br />

bereit, als Koordinator zu agieren.<br />

• Alle Betreiber sind bereit, ein Gemeinschaftsprojekt<br />

umzusetzen.<br />

• Die regionalen <strong>Biogas</strong>anlagen weisen ähnliche Inbetriebnahmejahre<br />

auf.<br />

• Durch die Stilllegung von regionalen <strong>Biogas</strong>anlagen<br />

können brauchbare Anlagenkomponenten für den<br />

Zusammenschluss versetzt werden (BHKW, Fackeln,<br />

Gasreinigung etc.).<br />

• Wenn regional Lagerraum knapp ist, lassen sich bei<br />

Weiternutzung der Behälter einer stillgelegten <strong>Biogas</strong>anlage<br />

als Güllelager durch die Vermietung von<br />

Lagerkapazitäten Einnahmen generieren.<br />

Vorgehen und Umsetzung des Konzepts<br />

Im Folgenden erläutern wir Ihnen eine sinnvolle Vorgehensweise<br />

für die Umsetzung des Konzepts. Die<br />

Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit,<br />

umgekehrt können einige Maßnahmen bei Ihnen möglicherweise<br />

bereits realisiert worden sein.<br />

Womit Sie nicht früh genug beginnen können:<br />

• Tragfähige Betreiberkonstellation suchen und ggf.<br />

vorläufige Rechtsform für die Planungsphase gründen<br />

• Ein passendes Zukunftskonzept für die weiterbetriebene<br />

<strong>Biogas</strong>anlage finden (Ausschreibung, Tankstelle,<br />

Gaseinspeisung / andere Vermarktungswege)<br />

• Andere <strong>Biogas</strong>anlagenbetreiber in der Planungsphase<br />

einbeziehen und Vorhaben kommunizieren<br />

• Vertragliche Regelung mit Partnern über Beginn und<br />

Dauer der Zusammenarbeit treffen<br />

• Rechtliche Rahmenbedingungen und Rechtsform<br />

für den Zusammenschluss definieren / schaffen<br />

• Eigentumsverhältnisse, Haftungsfragen, Nachweispflichten<br />

klären<br />

• Finanzierungskonzept erstellen<br />

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