20.10.2020 Aufrufe

Leitfaden Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergen?

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

• Stromliefervertrag unter Beachtung sämtlicher<br />

rechtlichen Vorgaben ermitteln (Hinzuziehen eines<br />

Fachanwaltes sinnvoll)<br />

• Stromrechnung unter Beachtung aller rechtlichen<br />

Vorgaben erarbeiten<br />

Exkurs: Es gilt zu beachten!<br />

• Auch wenn keine <strong>EEG</strong>-Vergütung mehr gezahlt<br />

wird, gelten bestimmte im <strong>EEG</strong> festgelegte Pflichten,<br />

z.B. die Meldung im Marktstammdatenregister<br />

bei relevanten Ereignissen (z.B. Eigentümerwechsel,<br />

Leistungsänderung) oder das Einspeisemanagement.<br />

• Alle erzeugten Strommengen müssen einer Vermarktung<br />

zugeführt werden. Falls noch Strommengen<br />

„übrig“ bleiben, dürfen Sie diese nicht<br />

„wild“ einspeisen, sondern müssen sie anderweitig<br />

vermarkten.<br />

Was Sie unmittelbar vor <strong>dem</strong> Einstieg in den Eigenverbrauch<br />

und die Direktlieferung erledigen müssen:<br />

• Verträge mit den Kunden abschließen<br />

• Meldepflichten gegenüber der Bundesnetzagentur<br />

erfüllen<br />

• Mitteilungs- und Abrechnungspflichten gegenüber<br />

<strong>dem</strong> (Verteil-)Netzbetreiber <strong>nach</strong>kommen<br />

• Berichtspflichten gegenüber <strong>dem</strong> Übertragungsnetzbetreiber<br />

einhalten<br />

Ein weiterer wichtiger Parameter sind die zu erzielenden<br />

Einnahmen. Aufgrund der erzeugten Strommengen<br />

und der damit verglichen niedrigen Abnahmemengen in<br />

Privathaushalten kommen insbesondere Gewerbe- und<br />

Industriebetriebe als potenzielle Kunden in Frage. Hier<br />

liegen die Strombezugskosten allerdings unter denen<br />

privater Verbraucher.<br />

Der in einer <strong>Biogas</strong>anlage erzeugte und in unmittelbarer<br />

Nähe verbrauchte Strom besitzt zwei Eigenschaften, die<br />

möglicherweise verglichen mit <strong>dem</strong> Marktpreis geringfügig<br />

höhere Einnahmen ermöglichen. Dass der Strom<br />

lokal erzeugt und verbraucht wird, kann über das Regional<strong>nach</strong>weisregister<br />

beim Umweltbundesamt dokumentiert<br />

und zertifiziert werden. Zusätzlich führt das Umweltbundesamt<br />

ein Herkunfts<strong>nach</strong>weisregister, worüber<br />

der Strom als erneuerbar gekennzeichnet werden kann.<br />

Exkurs: Direktlieferung von Rohgas<br />

Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, Rohbiogas<br />

zu verkaufen, z. B. an von Dritten betriebene<br />

BHKW. Dabei müssen entsprechend die rechtlichen<br />

Vorgaben (z. B. <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> EnWG) eingehalten so<strong>wie</strong><br />

Umlagen und Abgaben abgeführt werden.<br />

Die Kalkulation der anlagenspezifischen Stromgestehungskosten<br />

ist ein zentraler Punkt bei der Erstellung<br />

und Prüfung eines möglichen Direktlieferungskonzeptes.<br />

Im REzAB-Projekt wurden für die untersuchten Bestandsanlagen<br />

die realen Stromgestehungskosten ermittelt.<br />

Der daraus resultierende Mittelwert beträgt 17,72<br />

ct/kWh.<br />

Abb. 9: Stromgestehungskosten der <strong>Biogas</strong>anlagen<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!