Leitfaden Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergen?
Tabelle 2: Prüfungsarten bei bautechnischer Begutachtung der Betonbehälter Art der Prüfung Abklopfprüfung Ritzprüfung Freistemmen der Bewehrung und Prüfung auf Korrosion Prüfung der Karbonatisierung durch Indikatortest mit Phenolphtalein-Lösung Herausarbeiten von Bohrmehlproben Betondeckungsmessung Optional: Herausarbeiten Bohrkern Optional: Untersuchung mittels Auflichtmikroskops Bestimmung Auffällige Schäden an den Behälter-Oberflächen (Hohlräume, Fehlstellen, Abplatzungen oder Rissbildung) Festigkeit der Behälter-Oberflächen Bewehrungsschäden durch bauschädliche Salze und Karbonatisierung Karbonatisierungstiefe im Beton – Angriff der Bausubstanz durch Kohlendioxid aufgrund von Versäuerung (sinkender pH-Wert) Sulfatgehalt – Betonbelastung durch bauschädliche Salze Prüfung der Mindestbetondeckung zum Schutz der Bewehrung Karbonatisierungstiefe Bewehrungsdurchmesser Validierung der Betondeckungsmessung Druckfestigkeitsprüfung Betonschutz – Schichtdicke und Zustand des Betonschutzes Abschließend: Fachgerechtes Verschließen der Bohrlöcher Die wesentlichen Erkenntnisse der Projekt-Untersuchungen werden in dem nachfolgenden Exkurs kurz dargestellt. Exkurs: Auswertung der betontechnischen Begutachtung an vier Biogasfermentern Hinweis: Die Ergebnisse wurden gemeinsam mit bautechnischen Gutachtern der Firma Krieg & Fischer Ingenieure GmbH erarbeitet und bestätigen die Erfahrungen aus der Praxis. Allgemeine Erkenntnisse: • Allgemein besteht ein guter Ist-Zustand im Substratbereich der Betonbehälter. • Schutz vor Karbonatisierung ist bei ausreichender Betondeckung über 20 Jahre gegeben. • Überschreitung der Rissbreite führt langfristig zu Schäden und hohem Sanierungsaufwand. • Schwefelsäurebildung ist kritisch zu betrachten: Korrosionsschäden im Gasbereich bei unzureichendem Betonschutz führen zu hohem Sanierungsaufwand. • Die Herausarbeitung des Bohrkerns ist im Gasraum durchzuführen. 12
Grundregeln einer guten „Betonpflege“: • Gasraum durch sachkundigen Planer regelmäßig prüfen lassen, wenn - kein Betonschutz: alle 2 Jahre - Beschichtung als Betonschutz: nach 4 Jahren, anschließend alle 2 Jahre - Auskleidung als Betonschutz: alle 10 Jahre • Prüfintervalle bei hoher Schwefelkonzentration im Biogas oder Lufteinblasung ggf. verkürzen • Korrosionsschäden im Gasraum frühzeitig beheben • Betonschutz regelmäßig prüfen und bei Beschädigung erneuern • Als Betonschutz geeignet sind Folienauskleidungen oder das Aufbringen einer für den Anwendungsfall bauaufsichtlich zugelassenen Beschichtung z.B. 2 K-Epoxidharz oder 2 K-Polyuretan durch einen Fachbetrieb. • Fachgerechtes und zeitnahes Verschließen von Rissbildungen bei Überschreitung der Rissbreite von 0,3 mm, insbesondere auf Betondecken, im Gasraum oder am Außenbereich Tipp: betreiberseitige Zwischenprüfungen durchführen • Haptik der Betonoberfläche bei Wartungsarbeiten mit Fermenteröffnung prüfen • Datum, Uhrzeit, Lage der Öffnung festhalten und mit Fotos dokumentieren • Dokumentation dem AwSV-Sachverständigen bei regulärer Prüfung vorlegen • Bei Auffälligkeiten einen sachkundigen Planer hinzuziehen Typische Betonschäden eines Behälters: Beton und Wandkopf im Gasraum deutlich angegriffen Betonsanierung und Erneuerung der Beschichtung: Kosten*: 25,00 - 35,00 €/m² Sanierungsfläche, zzgl. Betonsanierungsbedarf Hochdruckstrahlen Reprofilieren und Grundieren Beschichten *pauschal gemittelt aus Vergleichsangeboten von Fachbetrieben, abhängig je Behältergröße Quelle der Fotos: Beerepoot & Voskamp GmbH 13
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Tabelle 2: Prüfungsarten bei bautechnischer Begutachtung der Betonbehälter<br />
Art der Prüfung<br />
Abklopfprüfung<br />
Ritzprüfung<br />
Freistemmen der Bewehrung und<br />
Prüfung auf Korrosion<br />
Prüfung der Karbonatisierung durch<br />
Indikatortest mit Phenolphtalein-Lösung<br />
Herausarbeiten von Bohrmehlproben<br />
Betondeckungsmessung<br />
Optional: Herausarbeiten Bohrkern<br />
Optional: Untersuchung mittels<br />
Auflichtmikroskops<br />
Bestimmung<br />
Auffällige Schäden an den Behälter-Oberflächen<br />
(Hohlräume, Fehlstellen, Abplatzungen oder Rissbildung)<br />
Festigkeit der Behälter-Oberflächen<br />
Bewehrungsschäden durch bauschädliche Salze<br />
und Karbonatisierung<br />
Karbonatisierungstiefe im Beton <strong>–</strong> Angriff der Bausubstanz durch<br />
Kohlendioxid aufgrund von Versäuerung (sinkender pH-Wert)<br />
Sulfatgehalt <strong>–</strong> Betonbelastung durch bauschädliche Salze<br />
Prüfung der Mindestbetondeckung zum Schutz der Bewehrung<br />
Karbonatisierungstiefe<br />
Bewehrungsdurchmesser<br />
Validierung der Betondeckungsmessung<br />
Druckfestigkeitsprüfung<br />
Betonschutz <strong>–</strong> Schichtdicke und Zustand des Betonschutzes<br />
Abschließend: Fachgerechtes Verschließen der Bohrlöcher<br />
Die wesentlichen Erkenntnisse der Projekt-Untersuchungen werden in <strong>dem</strong> <strong>nach</strong>folgenden Exkurs kurz dargestellt.<br />
Exkurs: Auswertung der betontechnischen Begutachtung an vier <strong>Biogas</strong>fermentern<br />
Hinweis:<br />
Die Ergebnisse wurden gemeinsam mit bautechnischen Gutachtern der Firma Krieg & Fischer Ingenieure GmbH<br />
erarbeitet und bestätigen die Erfahrungen aus der Praxis.<br />
Allgemeine Erkenntnisse:<br />
• Allgemein besteht ein guter Ist-Zustand im Substratbereich der Betonbehälter.<br />
• Schutz vor Karbonatisierung ist bei ausreichender Betondeckung über 20 Jahre gegeben.<br />
• Überschreitung der Rissbreite führt langfristig zu Schäden und hohem Sanierungsaufwand.<br />
• Schwefelsäurebildung ist kritisch zu betrachten: Korrosionsschäden im Gasbereich bei unzureichen<strong>dem</strong><br />
Betonschutz führen zu hohem Sanierungsaufwand.<br />
• Die Herausarbeitung des Bohrkerns ist im Gasraum durchzuführen.<br />
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