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Leitfaden Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergen?

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4.3 Generalüberholung an Bestandsanlagen<br />

20 Jahre gehen an einer <strong>Biogas</strong>anlage nicht spurlos<br />

vorbei. Täglich sind die Gewerke und Komponenten<br />

den Belastungen durch Einsatzsubstrate, Witterung und<br />

<strong>dem</strong> täglichen Betrieb ausgesetzt.<br />

Das geht langfristig an die Substanz und kann zu potenziellen<br />

Schwachstellen führen. Es ist zu beachten, dass<br />

für <strong>Biogas</strong>bestandsanlagen aus bautechnischer und sicherheitstechnischer<br />

Sicht eine rein „symptomatische<br />

Behandlung“ nicht ausreichend ist. Dabei bedarf es umfassender<br />

Maßnahmen, um die Schutzziele gegenüber<br />

Menschen, Tieren und Umwelt zu gewährleisten und<br />

einen guten Anlagenzustand zu erhalten.<br />

Im Rahmen der Projekt-Untersuchungen an den ausgewählten<br />

<strong>Biogas</strong>anlagen in Nordrhein-Westfalen und<br />

Bayern wurden zwei wesentliche Prüfungen durchgeführt,<br />

die eine gute Grundlage für die Ermittlung des<br />

Zustandes von Bestandsanlagen bieten. Der Verschleiß<br />

an Gewerken und Anlagentechnik wird identifiziert und<br />

bemängelte Komponenten können rechtzeitig instandgesetzt<br />

oder ausgetauscht werden. Die notwendigen Generalüberholungsmaßnahmen<br />

werden erfasst, wodurch<br />

sich die anfallenden Kosten bei der anschließenden Planung<br />

des Zukunftskonzeptes einschätzen lassen.<br />

An dieser Stelle sei erwähnt: Eine gut geplante Generalüberholung<br />

spart Kosten und schont die Nerven.<br />

Vorausschauendes und rechtzeitiges Handeln mindert<br />

zukünftige ökonomische Risiken!<br />

4.3.1 Bautechnische Begutachtung der Betonbehälter<br />

<strong>–</strong> Standsicherheit für den Weiterbetrieb<br />

Kosten: je Behälter 3.000 - 3.500 €, zzgl. Anfahrt<br />

Hinweis:<br />

Behälter müssen für die Untersuchung entleert und gereinigt<br />

sein, der Prüfumfang beträgt einen Tag! Gemäß<br />

DAfStb-Richtlinie ist die fachgerechte Prüfung des Behälterzustandes<br />

von sachkundigen Planern für Betoninstandhaltung<br />

durchzuführen.<br />

Behälterschäden bleiben im laufenden Anlagenbetrieb<br />

oft unentdeckt. Über die Jahre hinweg wird der<br />

Behälterbeton durch chemische Angriffe vom <strong>Biogas</strong><br />

und Gärsubstrat wesentlich beansprucht. Es entstehen<br />

Schäden, die erst bei einer Behälterentleerung sichtbar<br />

werden. Insbesondere für den Weiterbetrieb ist eine umfassende<br />

Prüfung (siehe Tabelle 2) der beanspruchten<br />

Gärbehälter <strong>nach</strong> langjährigem Anlagenbetrieb in der<br />

Förderperiode 1 anzuraten, um den notwendigen Sanierungsbedarf<br />

abschätzen zu können.<br />

Empfohlener Prüfumfang:<br />

Bodenplatte, Innen- und Außenwandbereich so<strong>wie</strong> Betondecke<br />

(wenn vorhanden)<br />

Weiterführende Literatur:<br />

„Fermenterreinigung <strong>–</strong> aber sicher!“, <strong>Biogas</strong> Forum<br />

Bayern<br />

Die beiden Prüfungen für die Bewertung des Anlagenzustandes<br />

werden <strong>nach</strong>folgend kurz vorgestellt.<br />

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