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2020-03 Jagdblatt_Heiße_Kästen

Lebendfallen aus modernen Werkstoffen. Heiße Kästen. Langfristig wird es wärmer. Mit Beginn der Fangjagd war es wochenlang mehr als 30 Grad heiß. Da ist es gut, wenn Werkstoffe von Lebendfallen einen niedrigen Wärmeleitkoeffizienten haben, damit gefangenen Tieren nicht der Hitzetod droht.

Lebendfallen aus modernen Werkstoffen. Heiße Kästen.
Langfristig wird es wärmer. Mit Beginn der Fangjagd war es wochenlang mehr als 30 Grad heiß. Da ist es gut, wenn Werkstoffe von Lebendfallen einen niedrigen Wärmeleitkoeffizienten haben, damit gefangenen Tieren nicht der Hitzetod droht.

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Hege<br />

mit der Büchse<br />

Tödliche Falle<br />

in der Falle?<br />

Profitipps zum<br />

Anlegen von<br />

Jagdschneisen<br />

Die Fuchslunte als<br />

Trophäe einfach selbst<br />

präparieren<br />

GEWINNSPIEL


AUS DER PRAXIS<br />

Langfristig wird es wärmer. Mit Beginn der<br />

Fangjagd war es wochenlang mehr als 30<br />

Grad heiß. Da ist es gut, wenn Werkstoffe<br />

von Lebendfallen einen niedrigen Wärmeleitkoeffizienten<br />

haben, damit gefangenen Tieren<br />

nicht der Hitzetod droht.<br />

Bild: team winz<br />

44 <strong>Jagdblatt</strong> September/Oktober <strong>2020</strong>


AUS DER PRAXIS<br />

September/Oktober <strong>2020</strong> <strong>Jagdblatt</strong> 45


AUS DER PRAXIS<br />

Durchschni0stemperaturen im Sommer<br />

20<br />

19,5<br />

19<br />

18,5<br />

Temperatur<br />

18<br />

17,5<br />

17<br />

Verlauf<br />

Mi4elwert<br />

Trend<br />

16,5<br />

16<br />

15,5<br />

15<br />

Rund 1,5 °C wärmer als 1881 ist es heute auf der<br />

Welt und es wird wohl noch wärmer werden. Ein<br />

Seite 2<br />

Report der Vereinten Nationen prognostiziert,<br />

dass die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts<br />

um weitere 3,4 bis 3,9 Grad ansteigen könnte<br />

und die Bundesregierung stellt in einem Bericht<br />

dar, welche Auswirkungen höhere Temperaturen<br />

haben.<br />

Wer die Augen offen hält, kann bereits eingetretene<br />

Veränderungen selbst erkennen: Apfelbäume<br />

blühen früher, in weiten Teilen Deutschlands fällt<br />

kaum Regen, die Grundwasserstände sinken, Ernten<br />

und Bäume vertrocknen<br />

Trockenheit, Borkenkäfer, tote Bäume<br />

und Waldbrandgefahr... – die Auswirkungen<br />

der höheren Temperaturen sind für jeden er-<br />

kennbar.<br />

Borkenkäfer breiten sich aus, die Waldbrandgefahr<br />

wächst, neue Zecken und fremdländische<br />

Stechmücken treten auch in Deutschland auf und<br />

sogar die Meere sind betroffen: Die Meeresspiegel<br />

von Nord- und Ostsee steigen, so dass Küsten und<br />

Deiche stärker durch Sturmfluten belastet werden<br />

als früher. In Kombination mit der Tatsache, dass<br />

sich invasive Arten wie die Nutria immer weiter<br />

ausbreiten – die Deiche werden unterhöhlt – kann<br />

man davon ausgehen, dass allein in Niedersachsen<br />

rund 650 Kilometer Sturmflutdeiche und mehr<br />

als 1000 Kilometer weiterer Deiche mitsamt der<br />

dahinter lebenden Menschen gefährdet sind.<br />

Beachte: Nutria bekommen dreimal jährlich<br />

Nachwuchs. Selbst bei einer angenommenen<br />

46 <strong>Jagdblatt</strong> September/Oktober <strong>2020</strong>


AUS DER PRAXIS<br />

sind Holzwerkstoffe gegen die Zähne der Nager<br />

nicht ausreichend widerstandsfähig. Sind obendrein<br />

bei qualitativ minderwertigen Fallen die Sägekanten<br />

der Siebdruckplatten nicht gegen Feuchtigkeit versiegelt,<br />

fallen die Kästen nach vergleichsweise kurzer<br />

Zeit morsch auseinander.<br />

Deshalb werden zunehmend Fallen gebaut, die speziell<br />

Neozoen wie Nutria und Waschbären fangen<br />

sollen. Diese Neozoen leben gern in feuchten Umgebungen.<br />

Die Meeresspiegel<br />

stei-<br />

gen. Nutria<br />

bedrohen allein<br />

in Nieder-<br />

sachsen mehr<br />

als 1650 Kilo-<br />

meter Deiche<br />

und müssen<br />

strikt bejagt<br />

werden.<br />

Mortalitätsrate von 50 Prozent der geschlechtsreifen<br />

erwachsenen Tiere und der Annahme,<br />

dass nur die Hälfte der Jungtiere sich reproduzieren,<br />

beträgt die Zuwachsrate der Neubürger<br />

aus Südamerika 420 Prozent. Ohne Mortalitäten<br />

sogar über 1.200 Prozent! Angesichts des hohen<br />

Reproduktionspotenzials der Nutria kommt deshalb<br />

der Reduzierung dieser Nager eine enorme<br />

Bedeutung zu.<br />

Zunehmend neue Werkstoffe<br />

Effektiv reduzieren lässt sich die fremde Art nur mit<br />

Fallen. In Ermangelung besserer Lösungen hat man<br />

bis vor wenigen Jahren dafür Kastenfallen eingesetzt.<br />

Doch aus Holz oder Siebdruckplatten sind sie<br />

für die Bejagung der semi-aquatisch lebenden Tiere<br />

kaum geeignet. Feuchtigkeit lässt sie aufquellen.<br />

Dehnt sich in die Zelllumen eingedrungenes Wasser<br />

beim Einfrieren unter 0°C aus, können Frostrisse entstehen.<br />

Taut und gefriert das Wasser mehrfach, vermindert<br />

sich die Festigkeit des Holzes. Klemmt angesichts<br />

von Feuchtigkeit und Quellen eine Klappe, ist die<br />

Funktion der Falle nicht mehr sichergestellt. Zudem<br />

Der deutlichste Unterschied zu den klassischen Kastenfallen<br />

ist deshalb der Werkstoff. Zum Teil wird<br />

Metall verbaut, zum Teil verwenden die Hersteller<br />

Kunststoffe.<br />

300 x schneller heiß als Holz<br />

Verglichen mit Holz ist Metall deutlich widerstandsfähiger<br />

gegen Nager-Zähne. Es hat aber eine weitere<br />

besondere Eigenschaft: Es leitet Wärme gut. Diese<br />

Wärmeleitfähigkeit – auch Wärmeleitkoeffizient<br />

genannt – wird in der Einheit Watt pro Meter und<br />

Kelvin angegeben. Je höher der Wert, desto mehr<br />

Wärme wird pro Zeitspanne übertragen. Je niedriger<br />

der Wert, desto geringer ist die Wärmeleitung.<br />

Holz ist porös, seine Wärmeleitfähigkeit relativ<br />

gering. Bei 0 °C hat es einen Wert von 0,09 bis<br />

0,19. Der PVC-U-Kunststoff einer Kunststoff-Falle<br />

zum Beispiel leitet mit 0,15 W/mK Wärme ebenfalls<br />

gering.<br />

Bei Fallen aus Metall sieht dies anders aus: Für sie<br />

werden Stahlblech oder einfache Wickelfalzrohre<br />

verwendet. Das Ausgangsmaterial ist verzinktes<br />

oder lackiertes Stahlblech. Zweifellos sind solche<br />

Fallen, verglichen mit klassischen Kastenfallen, langlebiger.<br />

Allerdings liegt der Wärmeleitkoeffizient von<br />

niedrig legiertem Stahl bei 42 und von unlegiertem<br />

Stahl bei 48-58. Das bedeutet, dass Stahl als verwendeter<br />

Werkstoff Wärme je nach Art um etwa das<br />

300-400fache besser ins Fallen-Innere leitet, als Holz<br />

es tut, und das 280-380fache schneller als Kunststoff.<br />

Von der Lebend- zur Todesfalle<br />

Die zurück liegenden drei Jahre waren in Deutschland<br />

außergewöhnlich warm. Im Sommer <strong>2020</strong> lag<br />

September/Oktober <strong>2020</strong> <strong>Jagdblatt</strong> 47


AUS DER PRAXIS<br />

Falle ist deutlich kleiner und kann diese Gradzahl<br />

noch schneller erreichen.<br />

Tierqual verhindern, sofort entnehmen<br />

Ab 42 °C denaturieren körpereigene Protei-<br />

ne. Die Metalloberfläche ist so heiß, dass<br />

das Eiweiß seine Struktur verändert.<br />

die Durchschnittstemperatur mit 18,2 Grad um 0,7<br />

Grad über dem 30-Jahres-Durchschnitt. Die Jagdzeit<br />

auf Waschbären beginnt in Niedersachsen am<br />

16. Juli. Kurz nach deren Beginn und im August war<br />

es in diesem Jahr etliche Tage teils über 35 Grad<br />

heiß. In Hamburg gab es gar einen neuen Rekord:<br />

Elf Tage am Stück mit über 30 Grad sind dort die<br />

längste Hitzephase seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.<br />

Die Sonne schien durchschnittlich<br />

675 Stunden – an den Küsten sogar 700. Auch das<br />

ist mehr als der Mittelwert der vergangenen 30<br />

Jahre. Bei solchen Temperaturen heizt sich Metall<br />

in der Sonne derart auf, dass man auf ihrer Oberfläche<br />

sprichwörtlich ein Spiegelei braten kann.<br />

Auch wenn es nicht ganz durchbrät, verändert sich<br />

das Eiweiß auf jeden Fall.<br />

Zur Veranschaulichung: Bei einem Hund spricht man<br />

ab einer Körpertemperatur von 39,4 °C von Fieber.<br />

Ab 41 °C von hohem Fieber. Diese Temperatur kann<br />

Organe versagen lassen. Ab 42 °C beginnt dann das<br />

körpereigene Eiweiß zu denaturieren. Hierunter versteht<br />

man, dass sich Biomoleküle wie Proteine oder<br />

die so genannte DNS (Desoxyrionukleinsäure) strukturell<br />

verändern. Das Eiweiß flockt aus oder gerinnt<br />

und die Proteine oder DNS werden biologisch inaktiv.<br />

In jedem Jahr verenden Hunde auf diese Weise in<br />

geschlossenen Autos. Steht ein Auto geschlossen in<br />

der Sonne, sind die gefährlichen 42 °C im Innenraum<br />

schnell erreicht. Bei einer Außentemperatur von 26<br />

°C dauert es nur 30 Minuten. Nach einer Stunde ist<br />

es drinnen bereits 52 °C heiß. Der Innenraum einer<br />

Insofern muss jeder Fangjäger, der im Sommer bei<br />

Außentemperaturen um zirka 25 °C mit Lebendfallen<br />

aus Metall arbeitet, sicherstellen, dass ein gefangenes<br />

Tier sofort nach dem Fang erlöst oder freigelassen<br />

wird. Andernfalls könnte es zu etwa folgendem<br />

Szenario kommen: Weil ein Waschbär nur wenige<br />

Schweißdrüsen hat, gibt er Wärme überwiegend ab,<br />

indem er hechelt.* Dabei kühlt seine feuchte Zunge<br />

durch Verdunstungskälte die Körpertemperatur herunter.<br />

Beim Hecheln verliert der Bär Flüssigkeit.<br />

Zieht der Körper die benötigte Flüssigkeit aus der<br />

Blutbahn ab, dickt das Blut ein. Das Herz muss<br />

stärker arbeiten. Da der Bär in der heißen Metallfalle<br />

aber nur weiter heiße Luft atmen kann, heizt<br />

sich sein Körper weiter auf. Bei über 42° Celsius kollabiert<br />

der Kreislauf und die inneren Organe versagen<br />

ihren Dienst. Ein Tier solchen Bedingungen<br />

auszusetzen, erinnert an die Folter mit dem Sizilianischen<br />

Bullen – einer hohlen Figur aus Bronze,<br />

in die Menschen eingesperrt wurden und unter der<br />

Folterknechte dann ein Feuer entzündeten.<br />

Kaum Gefahr in Kunststoff<br />

Waschbären oder Nutria verhalten sich in einer<br />

Falle vergleichsweise ruhig. Im Gegensatz zu ihnen<br />

suchen Fischotter unermüdlich nach einem Ausweg.<br />

Sie haben einen besonders dichten Balg, deshalb<br />

heizt ihr Körper bei Bewegungen in der Falle<br />

stärker auf und überhitzt schneller. Da Fischotter<br />

keine Jagdzeit haben, sollten in Gebieten, in denen<br />

sie vorkommen, deshalb nur Fallen eingesetzt<br />

werden, deren Innenraum sich möglichst langsam<br />

und wenig aufheizen kann.<br />

In dieser Hinsicht sicherer als Lebendfallen aus<br />

Metall sind bei sommerlichen Temperaturen Fallen<br />

aus Kunststoff. Es gibt sie als Kastenfallen aus<br />

Recycling-Platten oder als Rohrfallen. Bei einem<br />

privaten Test wurden eine Kunststoff-Rohrfalle,<br />

eine Kastenfalle aus Siebdruckplatten und eine<br />

Kastenfalle aus Metallblech nebeneinander schattenlos<br />

der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt<br />

und mit Thermometern versehen.<br />

48 <strong>Jagdblatt</strong> September/Oktober <strong>2020</strong>


AUS DER PRAXIS<br />

Beim Test wurden die Temperaturen an je einer<br />

Falle aus Siebdruckplatten, aus Metallblech und<br />

aus Kunststoffrohr gemessen.<br />

Überwiegend morgens bei 9 Uhr, mittags um 13 Uhr<br />

und nachmittags um 16 Uhr wurden die Außen-,<br />

Innen- und Oberflächen-Temperaturen notiert.<br />

Kurz gesagt: Die Oberflächen-Temperatur der Falle<br />

aus Metall lag bei sonnigem Wetter schnell mehr<br />

als doppelt höher als die Außentemperatur im<br />

Schatten. Sogar an vergleichsweise angenehmen<br />

27 °C warmen Tagen war die Metall-Oberfläche<br />

53,7 °C und der Innenraum 42 °C heiß. Zeitgleich<br />

hatte die Kastenfalle aus Siebdruckplatten innen<br />

35 °C und die Kunststoff-Falle innen 33 °C.<br />

75 Tage gemessen<br />

In manchen Gegenden gibt es kaum Schatten. Im<br />

Sommer ist es schnell mal 27 °C warm. Wenn sich<br />

schon dann eine Falle aus Metall in ihrem Inneren<br />

lebensgefährlich aufheizt, stellt sich die Frage,<br />

ob auch im „kühleren“ Kunststoff-Rohr lebensgefährliche<br />

Temperaturen entstehen. Im Zeitraum<br />

zwischen Mai und August <strong>2020</strong> wurde an 75 Tagen<br />

in einer 1,5m langen Kunststoff-Rohrfalle mit 40<br />

cm Durchmesser die Temperatur gemessen.<br />

Fischotter können in einer Falle besonders<br />

schnell überhitzen.<br />

An manchen Fangplätzen für Nutria ist weit<br />

und breit kein Schatten.<br />

Bild: team winz<br />

September/Oktober <strong>2020</strong> <strong>Jagdblatt</strong> 49


AUS DER PRAXIS<br />

Temperatur Kunststoff Rohrfalle<br />

Temperaturverlauf Kunststoff-Rohrfalle<br />

,0-------------------- - -<br />

-----------------,1-;-,l-----/\---++-tt-++-- ----j\-++t-\f--<br />

-----+------- - --++-++---t+---+-u---+-++-+-t-+-il----H-t-+i-<br />

------+--hf-+-J<br />

- -<br />

,o<br />

--l


Zur Erinnerung und zum Vergleich: 27 °C und<br />

Sonnenschein reichen aus, um das Innere einer<br />

Metallfalle auf kritische 42 °C aufzuheizen.<br />

Diese Kombination gab es schon an 17 Tagen.<br />

Damit war die Metall-Falle fünfeinhalb Mal<br />

häufiger hitzebedingt kritisch als die Kunststoff-Falle.<br />

Gleichzeitig erreicht die Metall-Falle<br />

den kritischen Wert in ihrem Inneren deutlich<br />

schneller als die Fallen aus Siebdruckplatten<br />

oder Kunststoff.<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Bei 26 °C draußen heizt sich ein Auto in<br />

30 Minuten innen auf 42 °C auf, in 60 minu-<br />

ten auf 52 °C.<br />

Die Wissenschaft ist gefragt<br />

Fazit: Während bei der Kunststoff-Rohrfalle<br />

während der gesamten Dauer des Tests vormittags<br />

kein einziges Mal die Gefahr einer Überhitzung<br />

des mutmaßlichen Beutetieres bestand,<br />

stellt sich wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit<br />

von Metall im Sommer schnell die Frage, ob der<br />

Einsatz einer Falle aus diesem Werkstoff waidund<br />

tierschutzgerecht ist, wenn das Tier nicht<br />

sofort nach dem Fang entnommen oder freigelassen<br />

werden kann.<br />

Die Frage stellt sich umso drängender, wenn<br />

Fischotter im Revier vorkommen. Vor allem<br />

berufstätige Jäger dürfen realistisch prüfen, ob<br />

sie bei sommerlichem Wetter eine sich möglicherweise<br />

schnell aufheizende Metallfalle tierschutzkonform<br />

betreuen können. Falls nicht,<br />

sollte eine Metall-Falle bei erwartbaren höheren<br />

Tagestemperaturen an diesen Tagen nicht<br />

fängisch stehen. Nur so herrscht Rechtssicherheit<br />

für den Fangjäger. Darüber, ab welcher<br />

Außentemperatur Lebendfallen aus Metall aus<br />

Tierschutzgründen gar nicht erst eingesetzt<br />

werden sollten, herrscht bei vielen Fangjägern<br />

Unsicherheit. Insofern wäre es wünschenswert,<br />

wenn die Wissenschaft untersucht, welche Fallen-Modelle<br />

aus welchen Werkstoffen bei den<br />

hierzulande vorkommenden Temperaturverhältnissen<br />

jederzeit tierschutzkonform sind. Ein<br />

privater Vergleich kann hier nur Anregungen liefern.<br />

Wissenschaftlich belegbare Untersuchungen<br />

hingegen bedürfen Prüfbedingungen, die<br />

für alle untersuchten Fallen identisch sind.<br />

*(Zeveloff, S.I. (2002): Raccoons - a natural<br />

history. - Washington: Smithsonian Institution<br />

Press, 200 S.).<br />

Thomas Fuchs<br />

Schlussfolgerungen:<br />

• Die Temperaturen werden langfristig<br />

steigen<br />

• Metall leitet Wärme schneller als Holz<br />

oder Kunststoff<br />

• Die Innenräume von Fallen aus Metall<br />

heizen sich schneller auf als die aus<br />

anderen Werkstoffen<br />

• Ab einer Körpertemperatur von 42 °C<br />

denaturiert das körpereigene Eiweiß<br />

von Beutetieren. Es besteht akute<br />

Lebensgefahr.<br />

• Lebendfallen aus Metall können ab<br />

höchstens 27 °C nur mit Fangmelder<br />

und der Möglichkeit zur sofortigen Entnahme<br />

tierschutzgerecht eingesetzt<br />

werden<br />

• Zur Sicherheit der Fangjäger sollte die<br />

Wissenschaft definieren, bis zu welcher<br />

Außentemperatur Lebendfallen aus<br />

Metall bedenkenlos eingesetzt werden<br />

können.<br />

September/Oktober <strong>2020</strong> <strong>Jagdblatt</strong> 51<br />

Bilder und Grafiken: Thomas Fuchs


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