MAGNIFICAT Dezember 2020

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Singt dem Herrn ein neues Lied
mit Pflug oder Hacke umstellen oder umwerfen; ihn vorbereiten,
sodass er besät werden kann. So etwa sagen es die Brüder
Grimm in ihrem „Deutschen Wörterbuch“. Sie setzen uns auf
die gute Spur. Umwerfend. „Vierfach ist das Ackerfeld. Mensch,
wie ist dein Herz bestellt?“ heißt es in einem alten Lied.
Einkehr
„Es war der gute Apfelbaum, / bei dem ich eingekehret“, so
Ludwig Uhlands Gedicht „Einkehr“. Als Grundschülerin in
Stuttgart habe ich diese Verse kennen und lieben gelernt. Einkehr,
gratis. „Nun fragt’ ich nach der Schuldigkeit, / da schüttelt
er die Wipfel“, so die Schlussstrophe. In ein Wirtshaus einkehren,
auf oder nach einer gemeinsamen Wanderung der Familie,
das war keine Regel, aber das kam in meiner Kindheit schon
einmal vor; Ausnahme von der Regel. Dann gibt es aber auch
die „Einkehrtage“. In sich, bei sich einkehren, sich und das eigene
Leben betrachten, im Lichte des Glaubens. Eingekehrt bedeutet:
inwendig, dem eigenen Inneren zugewandt. Jesus ist bei
einem Sünder eingekehrt (Lukas 19, 5). Um dessen, des Zachäus,
Einkehr zu feiern, seine Umkehr. Jesus ist der wundermilde
Wirt, der sogar dem die Rolle des Wirtes gibt und gönnt, der so
viele Jahre nichts und niemandem geben und gönnen konnte.
Ein neues Herz
Ein neues Herz bestellt man nicht mit ein paar Klicks. Der Ruf,
das Herz zu bereiten, es vorzubereiten, für den Gast, ist ein Ruf,
das Herz zu öffnen. Aber doch nicht ausgerechnet jetzt! Doch,
gerade jetzt, „zu dieser heilgen Zeit“.
Susanne Sandherr