NBV-Berichtsheft 2020
Das Berichtsheft des Niedersächsischen Basketballverbandes zur jährlichen Mitgliederversammlung, dem NBV-Verbandstag.
Das Berichtsheft des Niedersächsischen Basketballverbandes zur jährlichen Mitgliederversammlung, dem NBV-Verbandstag.
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Im Zuge dessen wurde wirklich jeder Stein umgedreht
und geschaut, wie der Verband noch effizienter arbeiten
kann, um sich für die Zukunft bestens aufzustellen. Da
habe ich mich auch engagiert und das begleitet. Ich war
da nicht der Vorreiter, aber ich habe sicherlich auch den
einen oder anderen kleinen Impuls gesetzt. An der Eingliederung
von Bremen in unseren Verband habe ich etwas
mitgewirkt. Ich empfinde die grundsätzlichen Veränderungen
im Verband als sehr gut. Früher gab es die
eine oder andere langweilige Präsidiumssitzung – das
ist heute viel strukturierter. Und das kommt auch gut an.
Und ich habe mich für die Initiative „NBV 2020“ auch engagiert,
weil ich hoffe, dass es die Dichte des Basketballs
in der Region erhöht. Das kann ein Bezirk allein
kaum schaffen.
Kannst Du das genauer erläutern?
Es ist ein riesiger Bezirk mit verhältnismäßig wenigen Vereinen
und wenigen Spielern. Diese Tatsache bereitet mir
für die Zukunft schon etwas Sorge. Da sind Auswärtsreisen
am Wochenende mit 100 Kilometern pro Strecke keine
Seltenheit. Basketball ist zurzeit eine kostspielige
Sportart. Nach meiner Auffassung ist ein Bezirk aufgrund
seiner Struktur kaum in der Lage, für Impulse zu
sorgen, damit mehr Leute Basketball spielen. Stattdessen
ist es eine Maschinerie, um den Spielbetrieb und
die Ausbildung von Trainern und Schiedsrichtern zu organisieren.
Mehr kann ein Bezirk fast nicht leisten.
Was müsste stattdessen passieren, damit mehr Leute
im Verein Basketball spielen?
Der Ansatz müsste aus einer ganz anderen Richtung
kommen, um etwas zu bewegen. Ich glaube persönlich,
dass die Schulen und Lehrer der entscheidende Punkt
für so eine Entwicklung sein könnten. Da haben wir als
Bezirk natürlich überhaupt keinen Einfluss. Vielleicht hat
der NBV da eine Möglichkeit, da er auf Landesebene
tätig ist und womöglich etwas machen kann. Lehrer müssen
den Wert dieses Spiels erkennen. Mit James Naismith
war es ja auch ein Lehrer, der diese Sportart erfunden
hat, um Fairness und sportliche Werte bei Schülern
zu implementieren. Aber natürlich könnten auch andere
Leute die Initiative ergreifen.
Welche Rolle spielen in diesem Prozess die Vereine?
Vereine müssen überzeugt werden, so einen Sport aufzunehmen.
Die müssen natürlich zusehen, wie sie mit ihrem
finanziellen Budget auskommen. Aber die Voraussetzungen
für Basketball sind ja meistens da. Vereine haben
entweder eine eigene Halle oder nutzen die Turnhalle
einer Schule. Und Basketballkörbe hängen da ja meistens
auch. Es fehlt halt meistens der Initiator. Die Lehrer
trauen sich selbst so etwas dann häufig einfach nicht zu.
Natürlich brauchst du ja auch interessierte Kinder. Aber
die lassen sich ja schnell für Sportarten begeistern. Und
dann gibt es auch noch sportliche Vorbilder wie Dirk Nowitzki
oder Dennis Schröder, denen die Kinder nacheifern
können.
Das Potenzial ist also da.
Hier in Hamburg laufen häufiger Kinder mit einem Basketball
als mit einem Fußball durch die Stadt. Dort, wo
ein Spielplatz ist, hängt auch häufig ein Korb. Fährt man
etwa durch das alte Land, gibt es in fast jedem Dorf Basketballkörbe.
Zusätzlich könnte auch 3x3 ein weiterer Ansatz
sein, dass sich noch mehr Leute für Basketball interessieren.
Wenn Du auf die letzten Jahrzehnte deiner Tätigkeit
im Bezirk und Verband schaust, was muss zukünftig
besser werden?
Die angesprochene Vereinsdichte muss flächendeckend
erhöht werden, die Entfernung zwischen Vereinen müsste
beispielsweise halbiert werden. Wir müssen es schaffen,
Begeisterung zu entfachen. Ansonsten kommt es
nämlich andersrum. Ansonsten wird es immer weniger
Vereine geben. Dafür gibt es ja bereits jetzt Beispiele.
Bei uns gibt es immer wieder mal Anmeldungen von Vereinen,
aber die Zahl der Abmeldungen ist etwas größer.
Wir befinden uns da an einem Punkt, der kritisch sein
könnte. Klar, es wird dann immer noch Kernvereine geben.
Bezirke können da sehr schnell ausbluten. Das
geht dann ganz schnell. Es ist nicht so, dass ich dem
Bezirk oder dem NBV einen Vorwurf mache. Bei beiden
ist die Organisation des Spielbetriebs die Hauptaufgabe.
Ich habe nur die Sorge, dass die Anzahl der Vereine
geringer wird. Bei meinem Verein, dem TSV Buxtehude,
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