Arabische Pferde IN THE FOCUS Nr. 3-2020 (Vol. 23) - public

ZSAA-Stutenleistungsprüfung auf dem Arabergestüt Rhön
Shagya-Araber
Zucht News
Ein Termin, auf den man sich in diesen Zeiten
schon lange im Voraus freute, war die
Stutenleistungsprüfung am 13. September
im Gestüt Rhön der Familie Wehner. Dank
punktgenauer Vorbereitung passte auch
dieses Jahr wieder alles, auch wenn Organisation
und Abwicklung nun in den Händen
des Pferdewirtschaftsmeisters und Trainingsleiters
Jonathan Marquardt lagen.
Bewährt und gekonnt gerichtet wurde
wieder von Ahmed Al Samarraie und Peter
Pracht (ZSAA) sowie Dieter Schmiedel (LPO).
Vier Stuten traten zur Leistungsprüfung an,
die sich gegenseitig an Rittigkeit und Vermögen
zu übertreffen suchten. Darunter
zwei Shagya-Araberstuten und zwei in den
Regionalen Landesverbänden eingetragene
Deutsche-Reitpferde-Stuten. Premiere hatte
dieses Jahr ein sechsjähriger Wallach, der
Anglo-Araber King George AA (Kublay Khan
/ Salina). Er stand den Stuten in nichts nach,
was Aufmachung, Rittigkeit und Springvermögen
anbelangt.
Pünktlich um 10 Uhr eröffnete die charmante
Shagya-Araber-Stute Nina (Salazar S /
Norma) das Freispringen mit drei gelungenen
Durchläufen, in denen sie überlegt und
mit viel Verve großes Vermögen verbunden
merksam zu machen. Mit in jeder Situation
ausbalanciertem, großem Trab machte die
aparte Braune sich ein Bild der Lage und
bewies dann in der Sprungreihe vorbildliche
Technik und hervorragende Bascule. Sie
nahm die Reihe auch nach der dritten Erhöhung
des Oxers in Top-Manier. Einstimmig
belohnten dies die Richter mit einer 9,0 für
diesen Teilbereich der Prüfung.
Da hatte es King George AA als Letzter des
Feldes nicht leicht, diesem Vergleich standzuhalten.
Doch auch er stellte ordentliches
Vermögen gepaart mit taxierendem Blick
für die Abstände unter Beweis und lieferte
so eine durchaus gelungene Vorstellung,
was die Richter mit der Wertnote 8,0 quittierten.
Im zweiten Teil der SLP „Vorstellung unter
dem Reiter mit anschließendem Fremdreitertest“,
fielen eine ganze Reihe hoher Bewertungen.
Den Auftakt machte wieder
Nina und imponierte erneut mit ihrer verlässlichen
Coolness, losgelassen, raumgreifend,
mit genügend Fleiß im Schritt,
dabei stets im Takt bleibend. Hier vergaben
die Richter die Note 8,0. Auch im Trab enttäuschte
sie nicht, sondern bewies auch hier
raumgreifende, geregelte Bewegungen mit
reiterin vergab für ihre Rittigkeit sogar die
Höchstnote 10. Die Gesamtnote 8,34 war die
beste Note in diesem Prüfungslot.
Havanna A erwies sich unter dem Reiter
ebenfalls sehr eifrig und leistungsbereit,
nicht immer ganz ausbalanciert, aber stets
mit viel Schwung und auch im Schritt später
geräumig schreitend. Für ihren Schritt und
auch für den Trab vergaben die Richter je
eine 7,5, da sie sich taktklar und schön gelöst
in der Dehnungshaltung zeigte. Unter
der Fremdreiterin war sie noch losgelassener
und der Galopp wirkte besser gesprungen.
Last but not least sahen die Anwesenden
nun King George AA, der sich in allen Gangarten
durchweg gut zu bewegen weiß. Er
bewies hervorragende Reitpferdequalitäten
und es machte Spaß, ihm zuzusehen. Auch
die Fremdreiterin griff hier wieder zur Note
8,0. Mit 7,6 erhielt er die dritthöchste Gesamtnote
des Tages.
Nach einer kurzen Mittagspause folgte mit
der Musterung, Bewertung und Eintragung
der diesjährigen Fohlen ein weiteres Highlight
der Veranstaltung.
Javino (Jussuf-911 / Alien), Vater der nachfolgenden
vier Fohlen, stellt in seinem ers-
Nina ShA (Salazar S / Norma), Z. u. B.: Dr. Sylvia Hagen
Gesamtnote: 7,83
King George AA (Kabu-Khan ShA / Salina AA), Z. u. B.: Dr. Sylvia Hagen,
Gesamtnote: 7,7
Fotos: St. Rasche-Hilpert
mit guter Technik zeigte und mit 8,5 Punkten
direkt hoch einstieg. Es war deutlich
nachzuvollziehen, dass sie eine gewisse
Höhe braucht, um ihre optimale Fluglinie
über dem Sprung zu finden.
Die im Hannoverschen Stutbuch eingetragene
Bella kann ihren hohen Blutanteil mit
den Vollblüter Likoto xx als Großvater nicht
verleugnen. Für sie war die aufgebaute
Sprungreihe ebenfalls kein Problem.
Raffiniert, eine Stute aus dem Oldenburgischen
Zuchtgebiet, ging die Reihe sehr motiviert,
aber mit etwas zu hohem Tempo an.
Danach kam die zweite Shagya-Araberstute:
die mit einer ZSAA-Prämie dekorierte, sehr
gefällige Havanna A (Hadban XXVII-3 / Patritzia
ox v. Makjet) aus der Zucht von Sabine
Körber im Besitz von Stefan Kehrmann. Im
Freilauf vor den Sprüngen wusste die Zehnjährige
bereits die Anwesenden auf sich auf-
Schwung. Sie holte sich die Reiterhilfen passend
ten Fohlenjahrgang seine herausragende
ab, so dass hier nach der Vorstellung Qualität - er war Siegerhengst der Körung
ebenfalls die Note 8,0 stand. Der Fremdreiterin
2016 in Österreich - deutlich unter Beweis.
Manon Kassner gefiel Nina aus dem Alle seine Fohlen wurden mit einem * oder
Besitz von Dr. Sylvia Hagen, Gestüt an der sogar zwei ** prämiert!
Hainleite, ebenfalls gut unter dem Sattel, HF Agrisius aus der Anatefka von Cimarron:
was sie mit 7,5 Punkten belohnte. Insgesamt **Prämie
lieferte Nina konstant gute bis sehr gute HF Bosanova aus der Bashra von Puschkin:
Leistungen ab, was am Ende des Tages mit *Prämie
7,8 das zweitbeste Ergebnis des Prüfungslots
HF Alegro aus der Ashley von Galan: *Prämie
bedeutete.
SF Oana aus der Olivia von Puschkin: *Prämie
Es folgte die Hannoveranerin Bella unter Die dunkelbraune Mutterstute Bashra (Pusch-
Jonathan Marquardt, der das Beste aus ihr kin / Bagiera (v. Jeremias)) des Gestüts Rhön,
herausholte. Mit einer gelungenen Galoppverstärkung
wurde als Verbandsprämienstute eingetra-
schloss sie ihre Vorstellung ab, gen.
die mit einer 8,0 belohnt wurde.
Ebenfalls angetreten war die Stute Piyada
Die siebenjährige Oldenburgerin Raffiniert A ox (Ghamin/Parba) mit ihrem Fohlen von
zeigte exzellente Bewegungen, die ihr die Spirit of Colour. Dieses edle Stutfohlen wurde
Höchstnoten 8,5 für Schritt und ihren hervorragenden
auch mit einer **Prämie ausgezeichnet.
Trab bescherten. Die Fremd-
Fenicio B. Kettel-Symann
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