Arabische Pferde IN THE FOCUS Nr. 3-2020 (Vol. 23) - public

Zucht
Der Scheckhengst Siltaro (Southern Star / Cajuna) im Besitz von Gertrude
Dahlberg zeigte deutliche Höhepunkte im Springen, und insbesondere
im Gelände lief er zur Höchstform auf.
Schulterfreiheit gewünscht hätte. Er zeigte deutliche Höhepunkte im
Springen, sowohl im Frei- als auch Parcourspringen und insbesondere
im Gelände lief er zur Höchstform auf, die mit einer "9" belohnt wurde.
Auch das Schlußlicht bildeten wieder zwei Hengste mit derselben
Endnote. Der eine war der Trakehner Aktis (Aktiv / Kachetia), gezogen
in der Tschechei und im Besitz von Jana Scheffel. Auch er war
ursprünglich zur Körung nach erfolgreicher HLP angemeldet, aber
wirkte noch etwas unreif und "noch nicht angekommen" - er war erst
vor Kurzem importiert worden -, weshalb er erst im nächsten Frühjahr
vorgestellt werden soll. Dem Hengst wurde eine ausgezeichnete Konstitution
bescheinigt, sowie Leistungsbereitschaft und ein gutes Temperament.
Im Freispringen gefiel er gut, die Fremdreiter attestierten
ihm außerdem Entwicklungspotential, denn er hat sich während der
Prüfung laufend verbessert und auf seine Reiter eingestellt.
Punktgleich, aber nach Altersabzug das Schlußlicht bildete der Englische
Vollblüter Tsar xx (Hondo Mondo xx / Takoma xx), in Polen gezüchtet
und im Besitz von Marlena Auer, die ihn auch in der Prüfung
ritt. Der Hengst ist schon älter und hat eine lange Karriere in der Vielseitigkeit
hinter sich, so dass das Springen seine Stärke darstellte. Seine
Schwäche offenbarte sich in den Grundgangarten, wo er rasseuntypisch
eine 5 im Galopp erhielt, da er hier wie auch im Trab nicht klar
im Takt war (bei der Körung im März 2019 war es jeweils noch eine 8).
Der Englische Vollblüter Tsar xx (Hondo Mondo xx / Takoma xx), in Polen
gezüchtet und im Besitz von Marlena Auer, hat eine lange Karriere in der
Vielseitigkeit hinter sich, so dass das Springen seine Stärke darstellte.
Dem Trakehner Aktis (Aktiv / Kachetia), gezogen in der Tschechei und
im Besitz von Jana Scheffel, wurde eine ausgezeichnete Konstitution
bescheinigt, sowie Leistungsbereitschaft und ein gutes Temperament.
Diese vom ZSAA konzipierte "Feldprüfung für Edelblutpferde und
Veredlerrassen" gibt es nun schon seit über 20 Jahren, und es wurden
in dieser Zeit über 230 Pferde geprüft. Dennoch konnte sich der
Trakehner-Verband anläßlich seiner letzten Mitgliederversammlung
nicht dazu durchringen, diese Prüfung als weitere HLP anzuerkennen.
Dabei kommt diese Prüfung dem "Allrounder" entgegen wie sonst
keine. Interessant ist hierbei auch der Wesenstest und der Konditionstest
über 39 km. Beides Prüfungen, die in anderen HLP's nicht zu
finden sind, kommen gerade dem arabischen Pferd, bzw. dem Pferd
mit hohem Blutanteil, entgegen. Beim Wesenstest werden die Kriterien
"Menschenzugewandtheit, Umgänglichkeit, Nervenstärke" abgeprüft.
Dabei darf ein Hengst auf die Signale (statisch, bewegt, akustisch)
durchaus reagieren, aber er muß "beim Menschen bleiben", sich
weiter von ihm führen lassen. Die Reaktion wird linear beschrieben
mit den Begriffen überängstlich, schreckhaft, normal, ausgeglichen,
sicher und furchtlos. Am besten hatten dieses Jahr die beiden Englischen
Vollblüter in diesem Teilbereich abgeschnitten.
Der Konditionstest ist die weitere "Besonderheit" dieser HLP. Dieser
führt über 39 km, (2 x 19,5) mit Tempo 5 (= 12 km/Std). Die maximale
Reitzeit beträgt 195 Min. mit einer Pause von 45 Min. nach
der Hälfte der Strecke. Drei Veterinär-Kontrollen (vor dem Start, in
der Pause, im Ziel) sorgen dafür, dass die Hengste nicht überfordert
werden. Zeitunterschreitungen werden nicht gewertet. Die Konditionsprüfung
gilt als bestanden, wenn die maximale Reitzeit mit einer
Toleranz von +/-10 Min. eingehalten wurde und kein tierärztlicher
Ausschluss oder sonstiger Grund für eine Disqualifikation vorliegt.
Laut ZSAA wurden in den Jahren 1998 bis 2016 über 180 Hengste
und 10 Stuten auf diese Weise geprüft, etwa 15 % der Probanden
haben die Prüfung nicht bestanden. Die Durchschnittsnote, über
all diese Jahre berechnet, liegt bei 7,3 (die Höchstnote bei 8,91, die
niedrigste bei 6,05). Es zeigte sich, dass die Mehrheit der Vollblutaraber
und Arabisch Partbred "Spezial" im Notenbereich von 6,0 bis
6,9 liegen, während die Edelblutpferde mehrheitlich zwischen 7,0
und 9,0 liegen. Das diesjährige Prüfungslot lag so gesehen recht gut
im Mittelfeld.
Gudrun Waiditschka
Weiterführende Information
Wer sich näher über die Details der Prüfung informieren möchte,
dem sei die PDF-Broschüre "ZSAA HLP Feldprüfung für Edelblutpferde
und Veredlerrassen" empfohlen. Hier werden auf
24 Seiten alle Prüfungselemente ausführlich erläutert. Das PDF
kann hier kostenlos heruntergeladen werden:
https://www.zsaa.org/zsaa/dokument/ZSAA HLP2018 Info.pdf
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