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Zeittafel von Ammendorf

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<strong>Zeittafel</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong><br />

1930 28.07. Albin Steinbach gibt sein Amt als Vorsitzender der „MÅnner-Liedertafel<br />

<strong>Ammendorf</strong> an Carl Utgenannt ab.<br />

01.02. In der Nacht zum 02.02. wird der 25 jÄhrige Walter GrÅfe an der Kirchhofsmauer in<br />

der FriedenstraÅe erschlagen.<br />

20.07. Bezirksturnfest in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

Am Morgen des Festtages zogen SpielmannszÇge durch die StraÅen <strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong><br />

zum Weckruf. Dann begannen die WettkÄmpfe auf der <strong>von</strong> Otto Zimmermann und<br />

Walter Borst gut vorbereiteten Kampfbahn des <strong>Ammendorf</strong>er Stadions. Auf der<br />

Wiese hinter der Hauptkampfbahn, da, wo heute das Schwimmbad liegt, standen die<br />

GerÄte (4 Recks, 4 Barren, 5 Pferde) und die Fechtbahn.<br />

WÄhrend der WettkÄmpfe waren die Terrassen mit Zuschauern dicht gefÇllt.<br />

Éber das Abschneiten der <strong>Ammendorf</strong>er Sportler bei diesem Fest ist leider nichts<br />

bekannt.<br />

31.08. Im SchÇtzenhaus <strong>Ammendorf</strong> findet das GausÄngerfest statt.<br />

14.09 Reichstagswahl.<br />

Das Wahlergebnis sah in <strong>Ammendorf</strong> wie folgt aus;<br />

SPD 1244 Stimmen = 15,9%<br />

Deutschnational 617 „ = 7,9%<br />

Zentrum 113 „ = 1,4%<br />

KPD 3471 „ = 44,3%<br />

NSDAP 1026 „ = 13,1%<br />

01.12. VolkszÄhlung:<br />

<strong>Ammendorf</strong> hat 14 021 Einwohner.<br />

Erneut wird Kurt Rothe vom A.K.C. Deutscher Meister im Einerkajak auf der Kurzstrecke.<br />

Gleichzeitig erringt er in seiner Disziplin den Titel eines<br />

„Kampfspielmeisters.<br />

Im Verlaufe des Jahres kam es im Fuhrunternehmen SchrÉter in der Hohen StraÑe zu<br />

einem Brand der durch den Einsatz aller <strong>Ammendorf</strong>er Wehren gelÖscht wurde.<br />

Deutschland hat 4,38 Mio. Arbeitslose.<br />

1931 27.03. Die Hallischen Sportnachrichten schreiben:<br />

„Im Saalegau FuÅball stehen jetzt die letzten Entscheidungen um die Meisterschaft der<br />

Ib-Klasse bevor. Nachdem sich <strong>Ammendorf</strong> 1910 und PreuÅen Merseburg als<br />

Gruppenmeister qualifiziert haben, geht es jetzt darum, nach dem<br />

Ausscheidungssystem den Klassenmeister zu ermitteln. <strong>Ammendorf</strong> 1910 oder<br />

PreuÅen Merseburg wer steigt in die Liga auf. <strong>Ammendorf</strong> wird mit folgender<br />

Aufstellung antreten: Drigalla I, Drigalla II, Klimeck, Gebhardt, HÅuÑler, Bruder,<br />

Hentschel, Metze, Behrend, PreuÑ, Mutterlose.<br />

Die <strong>Ammendorf</strong>er wurden bereits 1928 Meister des Saalegaues.<br />

14.06. Die „MÅnner-Liedertafel <strong>Ammendorf</strong>“ gibt vor dem Rathaus ein Chorkonzert.<br />

27.06. Die „MÅnner-Liedertafel <strong>Ammendorf</strong>“ gibt anlÄsslich des einjÄhrigen Bestehens des


Restaurants „Elsterstrand“ (Eigentum des Sangesbruders Alwin MÇller genannt der<br />

„Hirsch“), im Garten, ein Werbekonzert.<br />

Die „MÅnner Liedertafel“ hat jetzt 112 Mitglieder da<strong>von</strong> 64 aktive SÄnger.<br />

06.11. Das Kriegerdenkmal in Beesen, welches ursprÇnglich zwischen den beiden Friedenseichen<br />

<strong>von</strong> 1866 und 1870/71 aufgestellt wurde, wird zur Kirche umverlegt.<br />

Es wird neben der 1917 gepflanzten Reformationseiche aus Wittenberger Absaat,<br />

vor dem Kircheneingang, aufgestellt.<br />

Der Pfarrvikar Wilhelm Bohne betreut die katholische Gemeinde da Pfarrvikar<br />

Wittelsbach Pfarrer in Zeitz wird.<br />

Das „Freibad ElstermÇnde“, auf der Halbinsel zwischen dem Stillem Wasser und<br />

Elster gelegen, erfreut sich nach wie vor eines groÅen Zuspruchs.<br />

SpÄter brennt die Anlage, vermutlich durch Blitzschlag veranlasst, ab.<br />

Der genaue Zeitpunkt ist unklar. Damit haben die <strong>Ammendorf</strong>er Nudisten kein<br />

Freibad mehr. Auch das Bootshaus fiel den Flammen zum Opfer.<br />

Die HolzbrÇcke, die Çber die Elster nach Burg fÇhrte, wird durch eine massive<br />

BetonbrÇcke ersetzt. Diese wird 1945 <strong>von</strong> der Wehrmacht gesprengt und danach<br />

wird wieder eine stabile HolzbrÇcke gebaut.<br />

Kurt Rothe wird im Einerkajak auf der Kurzstrecke erneut Deutscher Meister. Das ist<br />

sein 5.Meistertitel, den er in ununterbrochener Folge erringen kann.<br />

Die Pfarrstelle St. Wenzel wird vertretungsweise <strong>von</strong> dem Beesener Pfarrer K.<br />

Hensel betreut.<br />

Hervorgerufen durch die Weltwirtschaftskrise schlieÅen viele <strong>Ammendorf</strong>er Betriebe<br />

und die Arbeitslosigkeit steigt enorm an. Die Armut nimmt rasant zu.<br />

1932 <strong>Ammendorf</strong> hat 12 358 Einwohner. Zum Schulbezirk <strong>Ammendorf</strong> gehÖren die<br />

Gemeinden <strong>Ammendorf</strong>, GrÖbers, WÖrmlitz-BÖllberg, DÖllnitz und Lochau<br />

mit einer Gesamteinwohnerzahl 21 662.<br />

Die fÇr diesen Bereich zustÄndige Berufsschule unterrichtet<br />

3 Klassen Handel<br />

17 „ Gewerbe<br />

21 „ Hauswirtschaft<br />

21 „ Landwirtschaft<br />

Des Weiteren besteht eine selbstÄndige, voll ausgebaute Mittelschule, zwei<br />

Grundschulen (Radewell, Planena und Friedenschule) und eine zweiklassige private<br />

katholische Schule.<br />

Die wirtschaftliche Rezession ist sehr groÅ. Die Arbeitslosigkeit hat einen hohen<br />

Stand erreicht. In <strong>Ammendorf</strong> sind 15% der MÄnner ohne Arbeit. Die erst wenige<br />

Jahre zuvor eingefÇhrte Arbeitslosenversicherung kann nur die grÖÅte Not lindern.<br />

Das Arbeitslosengeld wird nur 6 Monate gezahlt. Danach bekommen BedÇrftige eine<br />

geringe UnterstÇtzung durch die Gemeinde. (12,- Mark pro Woche).<br />

13.03 ReichsprÄsidentenwahl<br />

Das Wahlergebnis sieht in <strong>Ammendorf</strong> wie folgt aus.<br />

Stimmen Prozent<br />

Duesterberg 615 7,7<br />

v.Hindenburg 2421 30,2<br />

Hitler 1389 17,3<br />

ThÄlmann 3557 44,4<br />

Winter 33 0,4<br />

April In <strong>Ammendorf</strong> findet ein Lehrgang der Saalkreis Feuerwehren statt. Der Leiter des<br />

Kurses ist Kreisbrandmeister Eberlein.<br />

Der Kurs bestand aus einem theoretischen Teil und praktischen VorfÇhrungen.<br />

An diesem Lehrgang nahmen die Freiwillige Feuerwehr <strong>Ammendorf</strong> und die Betriebs


wehren der Firmen Hartmann, Lindner und der Papierfabrik teil.<br />

Die praktische VorfÇhrung erfolgte an der Friedenschule. Das Wasser wurde mit<br />

SchlÄuchen aus der Elster herangefÇhrt.<br />

Innerhalb <strong>von</strong> 9 Minuten waren die Schlauchleitungen verlegt und der Befehl:<br />

„Wassermarsch!“ wurde ausgefÇhrt.<br />

04.05. Die „MÅnner-Liedertafel <strong>Ammendorf</strong>“ gibt vor dem Rathaus ein Konzert.<br />

10.04. ReichsprÄsidentenwahl. (Stichwahl)<br />

Das Wahlergebnis sieht in <strong>Ammendorf</strong> wie nachstehend aufgefÇhrt aus.<br />

v.Hindenburg 2594 34,5<br />

Hitler 1897 25,2<br />

ThÄlmann 3033 40,3<br />

04.09. In Schkeuditz fand eine groÅe Fechtveranstaltung statt. Die Mannschaften <strong>von</strong><br />

Schkeuditz, WeiÅenfels 1861, MTV Merseburg und der TV <strong>Ammendorf</strong> kÄmpften auf<br />

Florett und SÄbel. Der TV <strong>Ammendorf</strong> gewann das SÄbelturnier und erreichte im<br />

Florettfechten den 2. Platz.<br />

06.11. Reichstagswahl.<br />

NSDAP 1 396 Stimmen<br />

SPD 1 364 „<br />

KPD 3 729 „<br />

Zentrum 124 „<br />

Deutschnational 649 „<br />

Radikal. Mittelstand 19 „<br />

Deutsche Volkspartei 77 „<br />

Christl. Sozial. Volksdienst 11 „<br />

Hermann Baum fÇhrt erfolgreich die MineralÉl- GroÑhandlung und Fabrikation<br />

in der Hallesche StraÅe 160a. (heute Merseburger StraÅe)<br />

Der <strong>Ammendorf</strong>er Sportler Albert WÉhlmann nimmt als Torwart einer Arbeiterhandballmannschaft<br />

an der Arbeitersport-Olympiade in Wien teil.<br />

Deutschland hat 6 128 429 Arbeitslose. Das ist der HÖchststand.<br />

23.10. FuÅballgroÅkampftag in <strong>Ammendorf</strong>. Die ersten MÄnnermannschaften <strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong><br />

1910 und Sportfreunde Halle spielen gegeneinander und trennen sich unentschieden 2:2.<br />

1933 19.01. Die Gemeindevertretung beschlieÅt die Mitwirkung des Projektes zur Regulierung der<br />

WeiÅen Elster.<br />

30.01. Der ReichsprÄsident Paul v. Hindenburg beruft nach dem RÇcktritt Kurt v. Schleicher’s<br />

Hitler zum Reichskanzler.<br />

02.02 Die Regierung verbietet der KPD die Organisation und DurchfÇhrung <strong>von</strong> Demonstrationen.<br />

28.02. Beginn der Verhaftungswelle gegen FunktionÄre und Mitglieder der KPD einen Tag<br />

nach dem Reichstagsbrand.<br />

Der „<strong>Ammendorf</strong>er Arbeitergesangsverein“, der „Freie MÅnnerchor“ und der<br />

Arbeitersportverein „Fichte“ werden verboten und aufgelÖst. Das vorhandene<br />

Eigentum, wie das Schriftgut, wird entschÄdigungslos beschlagnahmt.<br />

06.03. Otto Sonnenberg (NSDAP) wird als kommissarischer Gemeindeschulze eingesetzt. Friedrich<br />

Rothe (SPD) wird abgesetzt.<br />

Leutnant Dubbick ( FÇhrer des <strong>Ammendorf</strong>er Soldatenbundes und SturmbannfÇhrer<br />

der SA ) wird als Rektor der Friedenschule eingesetzt.


12.03. Gemeindewahlen im Saalkreis.<br />

In <strong>Ammendorf</strong> sieht das Wahlergebnis wie folgt aus:<br />

NSDAP 1736 Stimmen<br />

SPD 1166 „<br />

KPD 2706 „<br />

Ordnungsblock 1748 „<br />

Die Reichsregierung erhÖht den Jahresurlaub <strong>von</strong> bisher 3 Arbeitstagen auf 6 Tage.<br />

Bis zum Jahre 1939 erhÖht sich der Jahresurlaub auf insgesamt 12 Arbeitstage.<br />

(Sonnabend ist ein Arbeitstag).<br />

20.04. Die „Nachrichten des Krieger-Verbandes“ schreibt:<br />

„Am 07.05.1933 findet der FrÇhjahrs- Abgeordnetentag im Vereinslokal<br />

Deutsches Haus Beesen (Elster) des Kriegerverbandes Halle und Saalkreis statt.<br />

Aufstellung in <strong>Ammendorf</strong> am Rathaus um 1 Uhr zum Propagandamarsch zum<br />

Denkmal in Beesen.<br />

Ab 3,30 Uhr Konzert im Zelt und Unterhaltungsmusik in den unteren RÄumen<br />

des Vereinslokals.<br />

FÇr GÄste und deren AngehÖrige Besichtigung des Wasserwerkes.<br />

Von 7,30 Uhr abends an Festball anlÄsslich des 65 jÄhrigen Stiftungsfestes.“<br />

02.05. Die Gewerkschaften werden verboten.<br />

10.05. Die <strong>von</strong> der NSDAP ins Leben gerufene Deutsche Arbeitsfront (DAF) tritt<br />

ins Licht der àffentlichkeit.<br />

01.06. Otto Sonnenberg (NSDAP) wird hauptamtlicher Gemeindeschulze.<br />

22.06. Die SPD wird verboten.<br />

24.06. Die bÇrgerlichen Parteien lÖsen sich auf.<br />

20.07. Unterzeichnung des Konkordats zwischen der Reichsregierung und dem Papst, das der<br />

faschistischen Diktatur die Anerkennung durch das Oberhaupt der katholischen Kirche<br />

bringt.<br />

03.07. Kanuten des AKC 21 gewinnen die 4.Langstreckenregatta des Saalegaus im Ober-<br />

Elbe-Kreis in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

Im Verlaufe des Jahres wird der Verein für Vogelschutz <strong>Ammendorf</strong> unter dem<br />

Motto<br />

„Helft unserer Heimat und unserer Vogelwelt“<br />

gegrÇndet.<br />

Vereinsleiter wurde Ernst Seifert aus <strong>Ammendorf</strong> in Gemeinschaft mit den<br />

Mitgliedern Karl Betemann DÖllnitz und Hellmuth Wallroth <strong>Ammendorf</strong>.<br />

Zur GrÇndung fanden sich 23 Mann zusammen.<br />

Die einklassige Grundsschule in Planena wird geschlossen. Ab sofort mÇssen die 11<br />

Kinder, die <strong>von</strong> der Lehrerin Frau Kutschke unterrichtet wurden, zum Unterricht in<br />

die Friedensschule.<br />

Die Feuerwehren der Stadt <strong>Ammendorf</strong> verfÇgen Çber 5 Motorspritzen. Sie verteilen<br />

sich wie folgt:<br />

2 StÇck Freiwillige Feuerwehr <strong>Ammendorf</strong><br />

1 „ Betriebsfeuerwehr Gottfried Lindner AG<br />

1 „ „ Radeweller Papierfabrik<br />

1 „ „ Chemische Fabrik Buckau <strong>Ammendorf</strong>.<br />

Die Naturfreunde lÖsen sich auf. Ihr Heim auf dem Hopfenberg wird Eigentum der<br />

Gemeinde <strong>Ammendorf</strong>.<br />

Georg Paul Hans Krammisch wird Pfarrer in der St. Wenzel Kirche Radewell.


Der <strong>Ammendorf</strong>er TV hat 294 Mitglieder.<br />

1934 Die Kampfstofffabrik „Orgacid“ (Eisenbahnstr.)wird aufgebaut.<br />

26.06. Das Gesetz Çber den Reichsarbeitsdienst (RAD) wird verabschiedet. Es legt eine halbjÄhrige<br />

Arbeitsdienspflicht fÇr alle Personen im Alter <strong>von</strong> 18 bis 25 Jahren fest. Der<br />

Arbeitslohn betrÄgt 1,- RM pro Tag.<br />

Ernst Friedrich Hermann Henselin wird Pfarrer in der <strong>Ammendorf</strong>er St. Katharina Gemeinde.<br />

Im Nordwesten <strong>von</strong> Merseburg wurde mit dem Bau des Flugplatzes begonnen, der im<br />

Oktober 1935 vom Reichsluftfahrtminister Hermann GÉring eingeweiht wurde.<br />

Dieser Flugplatz war fÇr den Objektschutz der Leuna-Werke, der Chemieanlagen bei<br />

BÖhlen und der sich im Aufbau befindlichen Buna-Werke sowie der StÄdte Leipzig,<br />

Merseburg und Halle vorgesehen.<br />

Der Lehrer Walter Bauer wird als „erzieherisch unzuverlÄssig“ eingestuft und vom<br />

Dienst an der Friedenschule entbunden und nach DÖlau strafversetzt.<br />

Der spÄtere Prof.Dr. Walter Bauer schrieb Çber 80 BÇcher, einige tausend Gedichte,<br />

hunderte <strong>von</strong> Kurzgeschichten, Essays, HÖrspiele und TheaterstÇcke.<br />

Die Stadtbibliothek Merseburg trÄgt seinen Namen. Er wanderte 1952 als freier<br />

Schriftsteller, in der BRD lebend, nach Kanada aus wo er am 23.12.1976 in Toronto<br />

verstarb.<br />

In der Serie 1933 / 34 belegen die Sportfreunde Halle in ihrer Staffel den ersten Platz<br />

und erreichen damit die Aufstiegsberechtigung in Deutschlands hÖchste FuÅballliga.<br />

In der nÄchsten Serie spielen sie in der Gauliga 6 Mitte.<br />

Im Verlaufe des Jahres begann die Baugemeinschaft Rosengarten – Halle ( Saale ) –<br />

<strong>Ammendorf</strong> mit dem Aufbau der Siedlung Gartenstadt Rosengarten. Im Jahre 1939<br />

wurde der Aufbau abgeschlossen.<br />

Unter der Oberleitung des Gemeinde-Bau-Ingenieurs Joly wurden in den letzten 7<br />

Jahren folgende Objekte fertig gestellt:<br />

WohnhÄusergruppe auf der SilberhÖhe ( 63 Wohnungen )<br />

Bauten an der FichtestraÅe ( 59 Wohnungen )<br />

PolizeiverwaltungsgebÄute ( 16 Wohnungen )<br />

Friedenschule, Turnhalle und Berufsschule<br />

WohnhÄuser Ellernblock ( 164 Wohnungen )<br />

WohnhÄuser ParkstraÅe ( 72 Wohnungen )<br />

Wartehalle und GeschÄfte NÄhe Rathaus<br />

Medizinisches Bad am Rathaus<br />

Neupflasterung Halleschestr.; Hopfenberg; Hindenburgstr.; Brauhausstr.;<br />

Mittelstr.;<br />

Ellernstr.; Burgstr und Milchstr.<br />

EisenbetonbrÇcke Çber die Elster<br />

Zwei grÖÅere Sportplatzanlagen<br />

1935 06.05. Hugo Schunke lÄdt ein zum ersten groÅen Maskenball in das Deutsche Haus in<br />

Beesen.<br />

Im Saal spielt das vollbesetzte Ballorchester. In den unteren RÄumen wird das<br />

Bockbierfest gefeiert. Beginn 18ââUhr. Eintritt 50 Rpf. Der Tanz ist frei.<br />

Die Reichswehr lagert auf dem GelÄnde der „Orgacid“ Stoffe zur Herstellung <strong>von</strong><br />

Giftgasen ein.(Gelbkreuz).<br />

Dr. Eugen MÉllney wird als Betriebsleiter eingesetzt.<br />

April 18 Eigenheime werden in der Kanenaerstr. bezogen (SÇdseite bis zur <strong>von</strong>-der-Heydt-<br />

Str.) BautrÄger „Eigene Scholle“.„Arbeitslosensiedlung.“


26.05. Die Reichsregierung erlÄsst das Gesetz zur Bildung des Reichsarbeitsdienstes. Dieses<br />

Gesetz besagt, dass alle MÄnner zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr eine<br />

sechsmonatige Dienstzeit ableisten mussten. Sie war dem zweijÄhrigen Wehrdienst<br />

vorgelagert. Am 04.09.1939 wurde dieses Gesetz auch auf die weibliche BevÖlkerung<br />

ausgedehnt.<br />

Der Arbeitsmann verdiente am Tage 25 Reichspfennige. Der Vormann erhielt 50<br />

Reichspfennige und der Obervormann 75 Reichspfennige.<br />

Die Sportfreunde Halle erreichen in der Gauliga 6 Mitte den 5. Tabellenplatz.<br />

10.08/18.08. Der <strong>Ammendorf</strong>er FuÑballclub 1910 begeht sein 25 jÄhriges Bestehen<br />

mit einer Festwoche. Vorsitzender des AFC 1910 ist Oswin Meilich.<br />

Nov. Der „Reichsluftschutzbund“ gibt ein Merkblatt fÇr den Luftschutzhauswart heraus.<br />

01.12. VolkszÄhlung:<br />

<strong>Ammendorf</strong> hat 14 352 Einwohner.<br />

Der Pfarrvikar Dr. Karl SchlÇtz betreut die Katholische Gemeinde. Es kam zu einer<br />

liturgischen Erneuerung. Die Taufe wurde jetzt mit der Gemeinde im Anschluss an die<br />

heilige Messe gefeiert. Es wurden ChoralgesÄnge gepflegt WÖchentlich wurden<br />

Bibel- und Liturgiekreise abgehalten.<br />

Das Naturfreundehaus auf dem Hopfenberg wird Heim der Hitlerjugend (HJ). Die<br />

Naturfreunde wurden entschÄdigungslos enteignet.<br />

Im Verlaufe des Jahres wird der „Schwimmverein ElstermÇnde“ in den<br />

„<strong>Ammendorf</strong>er TV“ aufgenommen. Damit verfÇgt nun der TV Çber ein ausbaufÄhiges<br />

Objekt fÇr ein eigenes Vereinsheim und eine PflegestÄtte fÇr den Schwimmsport.<br />

Auch fÇr die Bootsfahrer war nun gesorgt. Der Turnverein zÄhlte 362 Mitglieder.<br />

Die GaststÄtte „Zum Rosengarten“ wird <strong>von</strong> Friedrich Knaubel und seiner Frau<br />

Çbernommen. Bis Anfang der 50er Jahre wurde die beliebte GaststÄtte bewirtschaftet.<br />

Im Verlaufe des Jahres wurde die Siedlung Rosengarten, rund um die Pappelallee,<br />

errichtet.<br />

1936 <strong>Ammendorf</strong> kauft 80 000 qm Land an der Siebenhufenstr. (BÇrgermeister<br />

Sonneberg).<br />

MÄrz Auf der Gemeinderatssitzung werden 2 500 RM fÇr die Errichtung eines Krieger-<br />

Ehrenmals auf dem Hindenburgplatz bewilligt.<br />

Der <strong>Ammendorf</strong>er Otto Gutschalk ist Mitglied der Deutschen Olympiamannschaft in<br />

der Disziplin SteinstoÅen. Da diese Disziplin kurzfristig aus dem Olympia-Programm<br />

gestrichen wurde, kann er nicht als Aktiver an den Olympischen Spielen teilnehmen.<br />

20.05. Heinz Dehne wird in der Friedrichstr.63 geboren. Er ist seit 1975 als Prof. Dr. rer.<br />

nat. (fÇr Organische Chemie/Naturstoffchemie) an der UniversitÄt Rostock tÄtig.<br />

09.06. Der Ortsgruppenleiter der NSDAP-<strong>Ammendorf</strong> Pg. Heinze ladet ein:“ Deutsche<br />

MÄnner<br />

haben ihren gefallenen Kameraden des Weltkrieges 1914-18 inmitten ihres<br />

Heimatortes <strong>Ammendorf</strong> auf dem Hindenburgplatz ein wÇrdiges Ehrenmal gesetzt<br />

das seine Weihe am Sonntag ,dem 21.06.1936,11,30 Uhr erhalten soll. Wir laden Sie<br />

hiermit zu dieser Feier ein.“<br />

23.06. Die „Mitteldeutsche National-Zeitung“ schreibt:<br />

„Als Auftakt des deutschen Jugendfestes 1935 in <strong>Ammendorf</strong> fand die Einweihung<br />

eines Heims der Hitler-Jugend statt. In wunderbarer Gegend am Hopfenberg liegt<br />

das nette, vollkommen neu hergerichtete HÄuschen am Elsterfluss. Ehemals gehÖrte es


einem Verein marxistischer Staatsfeinde und ist nun durch die BemÇhungen der Gemeinde<br />

<strong>Ammendorf</strong> der deutschen Jugend zur VerfÇgung gestellt worden.<br />

BÇrgermeister Sonnenberg Çbergab die RÄumlichkeiten in Anwesenheit des<br />

Ortsgruppenleiters der NSDAP Pg. Heinze dem OberbannfÇhrer Henkel“<br />

24.06 Die „Hallische Nachrichten“ schreibt:<br />

„Leunasiedlung auf dem „ Siebenhufenplan“.<br />

Eine soziale Tat des Ammoniakwerkes Merseburg - Errichtung <strong>von</strong> 98 Siedlerstellen<br />

in <strong>Ammendorf</strong> - Der Doppelhaustyp mit Gartenland - Die WerksangehÖrigen sechs<br />

Monate beim Bau.“<br />

Bau des ersten Abschnittes der Leunasiedlung<br />

Abschnittsleiter Herr Adler<br />

( HeimstÄttenweg bis zur Nr.38<br />

Leunaweg bis zur Nr.32<br />

Siebenhufenstr. bis zur Nr.55a (beginnend bei Nr. 41.)<br />

Hasenweg Nr.01 bis Nr.12<br />

( 98 Siedler leisteten entweder 1275 Arbeitsstunden oder zahlten 300.-RM pro<br />

Siedlerstelle).<br />

21.06 Das Kriegerehrenmal auf dem Hindenburgplatz wird eingeweiht. Die AusfÇhrung<br />

stammt <strong>von</strong> dem <strong>Ammendorf</strong>er Bildhauer Benndorf. Nach dem II. Weltkrieg (1945)<br />

wird das Ehrenmal beseitigt.<br />

Juli Im Verlaufe des Monats werden die neu errichteten HÄuser der oberen<br />

KanenaerstraÑe (SÇdseite) bezogen.<br />

Die Sportfreunde Halle belegen zum Abschluss der Serie 1935 / 36 der Gauliga 6<br />

Mitte den 3.Platz.<br />

11.11. Richtfest der HÄuser des ersten Abschnittes der Leunasiedlung.<br />

Die <strong>von</strong>-der-Heydt-Str., bis dahin eine Schlippe, wird auf StraÅenbreite gebracht und<br />

gepflastert.<br />

1937 15.02. Die GroÅgemeinde <strong>Ammendorf</strong> erhÄlt auf Grund einer VerfÇgung des<br />

OberprÄsidenten der Provinz Sachsen das Stadtrecht verliehen. <strong>Ammendorf</strong> hat 15<br />

000 Einwohner das sind mehr als die StÄdte Wettin, KÖnnern und LÖbejÇn zusammen<br />

BÇrgermeister wird der bisherige Gemeindeschulze und Amtsvorsteher Otto<br />

Sonneberg.<br />

.<br />

Bau des ersten Abschnittes der HeimstÄttensiedlung.<br />

Abschnittsleiter Herr Leuter ( Trappenweg Nr.01 bis Nr.12 HeimstÄttenweg Nr.39<br />

bis Nr. 54 ,Leunaweg Nr.33 bis Nr. 36, Siebenhufenstr. Nr. 58 und 59)<br />

40 Siedler.<br />

Die Sportfreunde Halle erkÄmpfen in der Spielserie 1936 / 37 den 4. Tabellenplatz<br />

in der Gauliga 6 Mitte.<br />

25.05. Die Saale Zeitung schreibt: „ Auf einem <strong>Ammendorf</strong>er Bauernhof biss sich eine Ratte<br />

in die Zunge des Hofhundes fest. Das verzweifelt kÄmpfende Tier konnte nur mit<br />

MÇhe <strong>von</strong> der Ratte befreit werden.“<br />

03.07. VolkszÄhlung:<br />

<strong>Ammendorf</strong> hat 15 300 Einwohner.<br />

Aufbau des Lagers des Reichsarbeitsdienstes (RAD) in der Siebenhufenstr.


MÄrz Beginn des Bezuges der HÄuser des ersten Abschnittes der Leunasiedlung.<br />

Bau des zweiten Abschnittes der Leunasiedlung.<br />

Abschnittsleiter Herr Langholz (Siebenhufenstr. und Leunaweg bis zum Fasanenweg<br />

HeimstÄttenweg Nr.55 bis Nr.82).<br />

74 Siedler.<br />

03.07. Die National Zeitung berichtet:<br />

„In dem neuen Schwimmbad, das die Stadt <strong>Ammendorf</strong> auf der KampfstÅtte<br />

errichtet und Çber das wir schon wiederholt berichteten, ist man noch immer<br />

emsig bei der Arbeit. Da sich noch in letzter Stunde kleinere technische<br />

Schwierigkeiten ergeben haben, erschien, wie der BÇrgermeister Sonneberg<br />

mitteilte, eine Hinausschiebung der ErÖffnung des Bades um nur einige Tage<br />

dringend geboten. Die Badeanlage selbst wird aber am Sonntag, im Anschluss<br />

an den Festumzug, zur allgemeinen Besichtigung freigegeben.“<br />

Die „Mitteldeutsche Saalezeitung“ schreibt:<br />

„Aus Ältester und jÇngster Zeit. Ein Gang durch das Heimatmuseum in <strong>Ammendorf</strong>.<br />

Der Korrektor und Heimatforscher Otto Schroeter fÇhrte durch die <strong>von</strong> ihm<br />

eingerichtete -Heimathalle- in der Friedenschule.“<br />

03.- 05.07. Auf Grund der Verleihung des Stadtrechtes an die Gemeinde <strong>Ammendorf</strong><br />

beschloss die Stadt <strong>Ammendorf</strong>, in der Zeit vom 03. bis 05. Juli 1937 ein Heimatfest<br />

zu begehen.<br />

05.07. Die Saale-Zeitung schreibt:<br />

„Heimatfest in <strong>Ammendorf</strong>. Eine Stadt zeigt ihre reiche Geschichte.<br />

GlÄnzend verlaufener BegrÇÅungsabend / FestauffÇhrung – Ein redend Wappenbild<br />

-. Ein Festumzug ist der HÖhepunkt des Festes.“<br />

GrÇndung des Deutschen Siedlerbundes.<br />

„ Siedlergemeinschaft des Ammoniak-Werkes Merseburg in <strong>Ammendorf</strong>“<br />

Im Dezember waren 97 Siedler Mitglied der Gemeinschaft.<br />

Kassierer waren Herr Hoffmann HeimstÄttenweg<br />

„ Krummhaar Siebenhufenstr.<br />

„ Haupt Leunaweg<br />

KassenprÇfer „ Meinekat Siebenhufenstr.<br />

„ Weinert Leunaweg<br />

„ Habermann Hasenweg<br />

Beginn des Baus des zweiten Abschnittes der HeimstÄttensiedlung.<br />

(HeimstÄttenweg Nr. 83 bis Nr. 106)<br />

In der Kanenaerstr. werden die HÄuser Nr. 49-59 (ungerade Hausnummern) und in der<br />

BrÇckenstraÅe die Nr. 54-57 errichtet.<br />

13.08. In der HeimstÄttensiedlung –II. Abschnitt- ist Richtfest.<br />

05.10 Die Sportfreunde Halle spielen gegen Schalke 04 und erreichen ein ehrenvolles 1:4.<br />

Schalke spielt mit folgender Mannschaft: Klodt; Bornemann; SchweiÅfurt; Prinz;<br />

Gellesch; Sontow; Kalwitzki; Szepan; Portgen, Urban, Mecke.<br />

Die <strong>Ammendorf</strong>er spielen in folgender Aufstellung: Michels; Thieme; Hartmann,<br />

Godan, BÖttger, K.Krampe; A.Krampe; Warnecke; HÄuÅler; FÖhre; Knoth.<br />

Das Spiel fand in der mitteldeutschen Kampfbahn in Halle statt.<br />

Im Chemischen Werk <strong>Ammendorf</strong> wurden 88 Quecksilberzellen (8 000 A) gebaut.<br />

Sie wurden nach einer werkseigenen Konstruktion aus Billiter-Zellen entwickelt.<br />

Im Verlaufe des Jahres wurde auf dem Kirschberg (zwischen Beesen und WÖrmlitz<br />

liegend) eine Kaserne fÇr das 38. Flakregiment der Wehrmacht errichtet und bezogen.


1938 06.01. Die Reichsmeldeordnung wurde eingefÇhrt.<br />

MÄrz WeiterfÇhrung des Siedlungsbaues mit UnterstÇtzung der Farbenfabrik Hartmann,<br />

der Papierfabrik Radewell und der Chemischen Fabrik Buckau Werk <strong>Ammendorf</strong>.<br />

(80 AntrÄge liegen vor).<br />

Klempnermeister Albin Steinbach feiert seinen 75.Geburtstag. Gleichzeitig feiert er<br />

sein 50jÄhriges MeisterjubilÄum, sein 50jÄhriges GeschÄftsjubilÄum, sein 50jÄhriges<br />

EhejubilÄum und sein 5ojÄhriges JubilÄum als aktiver SÄnger.<br />

Bei hellem Fackelschein brachte die <strong>Ammendorf</strong>er Männerliedertafel, ihrem Ältesten<br />

Sangesbruder, ein wÇrdiges StÄndchen. Viele Gratulanten haben sich eingefunden<br />

unter ihnen auch der Bürgermeister Sonneberg.<br />

Ende Mai beginnt der Ausbau der Halleschen Straße.<br />

Im Anschluss an den Ausbau der ReichsstraÅe 91 und die Begradigung dieser StraÅe<br />

an der Elster- und Elsterflutbrücke wird die Hallesche StraÅe in einer Breite <strong>von</strong><br />

neun Meter Fahrdammbreite neu gepflastert.<br />

In diesem Zusammenhang wird der Schachtgraben der <strong>Ammendorf</strong> <strong>von</strong> Ost nach<br />

West durchquert ( er leitet die WÄsser der Grube <strong>von</strong> der Heydt in die Elster ) in HÖhe<br />

der Schmiede Bachmann in Betonrohren unter der StraÅe durchgefÇhrt.<br />

19.06. Die „Mitteldeutsche Nationalzeitung“ schreibt:<br />

„172 Arbeiter glÇckliche Siedler. Die Siedlung der Leuna-Arbeiter in <strong>Ammendorf</strong><br />

fertig gestellt. Am Rande der Stadt <strong>Ammendorf</strong>, dort wo noch vor kurzer Zeit der<br />

Bauer mit seinem Pflug den Boden bearbeitete, erhebt sich jetzt eine gewaltige<br />

Siedlung WohnstÄtte fÇr deutsche Arbeiterfamilien, deren Wunsch es schon lange<br />

war, ein eigenes Haus zu besitzen. Der Wunsch <strong>von</strong> 98 Arbeitern des Leunawerkes<br />

ging hier in ErfÇllung“<br />

29.07. Der Heimatforscher und Lehrer Otto Schroeter ist gestorben.<br />

30.07. Die „Mitteldeutsche Saalezeitung“ schreibt:<br />

Sein Wirken war lebendige Heimatkunde. Korrektor i. R. Otto Schroeter,<br />

<strong>Ammendorf</strong>, gestern verschieden. Otto Schroeter gehÖrte seit einem halben<br />

Jahrhundert zu den zÄhesten und erfolgreichsten VorkÄmpfern des Heimatgedankens<br />

in Schule, Haus und àffentlichkeit. Sein Leben war lebendige Heimatkunde.<br />

Juli Alle HÄuser des zweiten Abschnittes der HeimstÄttensiedlung sind bezugsfertig.<br />

Die Sportfreunde Halle belegen in der Spielserie 1937 / 38 in der Gauliga 6 Mitte den<br />

9. Tabellenplatz und kÖnnen damit den Abstieg aus der hÖchsten Spielklasse<br />

vermeiden.<br />

25.08. Sitzung der Ratsherren <strong>von</strong> <strong>Ammendorf</strong>.<br />

Der Bürgermeister Sonneberg gab bekannt, dass er die Leitung des heimatgeschichtlichen<br />

Museums in der Friedenschule, nach dem Tode <strong>von</strong> Otto Schroeter, dem Lehrer<br />

Tiller Çbertragen habe.<br />

08.09. Die „ Hallischen Nachrichten“ schreibt:<br />

„<strong>Ammendorf</strong>er Nachrichten – <strong>Ammendorf</strong> erhÄlt einen Zentralfriedhof. Die Stadt<br />

<strong>Ammendorf</strong> musste Vorsorge zur Schaffung neuer BegrÄbnisstÄtten treffen.“<br />

23. 09. Nach dem ReichsfeuerlÖschgesetz vom 23.09. werden die Freiwilligen Feuerwehren<br />

als Vereine und VerbÄnde aufgelÖst. Sie erhalten als LÖscheinheit den Status einer<br />

Hilfspolizeieinheit.<br />

24.09. Die „Hallischen Nachrichten“ schreibt:<br />

„Aus <strong>Ammendorf</strong>: Vorbereitung des Wohnungsbauprogramms 1939.<br />

FÇr die Vorbereitung des Wohnungsbauprogramms fÇr 1939 findet am Montag,<br />

den 26.09. 20.30 Uhr in Helms Gaststätten zu <strong>Ammendorf</strong> eine AufklÄrungs-


versammlung des GauheimstÄttenamtes statt, an der alle siedlungswilligen<br />

und wohnungssuchenden Volksgenossen teilnehmen sollen.“<br />

02.10. Die „Mitteldeutsche National- Zeitung“ schreibt:<br />

„Kleinsiedlung marschiert in <strong>Ammendorf</strong>. ArbeiterwohnstÄtten nur noch nach<br />

einheitlicher Planung.“<br />

28.10. Die <strong>Ammendorf</strong>er Ortsgruppenleiter Salomon, Heinze, BÉrner und der SA-SturmhauptfÇhrer<br />

Giehoff rufen die <strong>Ammendorf</strong>er zu einer Sammlung <strong>von</strong> Alteisen und<br />

BlechbÇchsen auf.<br />

07.11. Die „Hallischen Nachrichten“ schreibt:<br />

„<strong>Ammendorf</strong>er Nachrichten – „ To-BÇ“, das neue Film-Theater. Gestern wurde diese<br />

neue Tonbild-BÇhne feierlich eingeweiht. Das Haus war schon im voraus ausverkauft,<br />

zumal es zu seiner ErÖffnung den preisgekrÖnten und so erfolgreichen Film „Heimat“<br />

brachte.“<br />

Dez. Die Siedlergemeinschaft hat eine MitgliederstÄrke <strong>von</strong> 172 erreicht. Kassierer:<br />

Herr Ordnung HeimstÄttenweg<br />

„ Haupt Leunaweg<br />

„ Krummhaar Siebenhufenstr.<br />

„ Riemer Fasanenweg<br />

„ Artelt Leunaweg zweiter Abschnitt<br />

„ TreustÅdt Siebenhufenstr.<br />

„ GlÅss HeimstÄttenweg<br />

KassenprÇfer<br />

Herr Lasse Siebenhufenstr. „<br />

„ Grellert „<br />

„ Mann „<br />

„ KÉnig Fasanenweg<br />

27.12. Die „Mitteldeutschen Nachrichten“ schreibt:<br />

„ Die KÄlte hat in <strong>Ammendorf</strong> Ost einige SchÄden angerichtet. Viele Wasserleitungen<br />

und Abflussrohre sind eingefroren und mussten vom Fachmann aufgetaut werden<br />

Zentralheizungen schafften teils auch nicht mehr die Durchheizung der RÄume. So<br />

gab es kurz vor den Ferien in der Schule kÄltefrei, denn einen Tag vor den Ferien<br />

streikte die Heizanlage gÄnzlich.“<br />

Werner Teschner wird Pfarrer in der evang. St.Wenzel Gemeinde Radewell.<br />

Im Chemischen Werk <strong>Ammendorf</strong> wurde begonnen ein neues GebÄude fÇr die<br />

Quecksilberelektrolyse zu errichten. Des Weiteren wurden 2 Becken fÇr je 500 Kubikmeter<br />

Sole hergestellt.<br />

1939 14.01. Auf Weisung der Regierung wird die katholische Schule geschlossen.<br />

April In die Turnhalle der Friedenschule wird Getreide eingelagert. Der <strong>Ammendorf</strong>er TV<br />

muss seine Trainingsstunden in der Turnhalle der Radeweller Schule durchfÇhren.<br />

17.05. VolkszÄhlung – Die Stadt <strong>Ammendorf</strong> hat 16 296 Einwohner.<br />

U.a. wurde ermittelt. In <strong>Ammendorf</strong> leben<br />

Juden insgesamt: 0<br />

jÇdische Mischlinge 1.Grades: 5 (da<strong>von</strong> 1 mÄnnlich)<br />

da<strong>von</strong> Glaubensjuden 0<br />

jÇdische Mischlinge 2.Grades 6 (da<strong>von</strong> 4 mÄnnlich)<br />

da<strong>von</strong> Glaubensjuden 0


Die Sportfreunde Halle mÇssen nach Abschluss der Serie die hÖchste Spielklasse<br />

verlassen. Sie gewinnen nur 5 Spiele und erreichen noch 5 unentschieden verlassen<br />

aber 8 Mal als Verlierer den Platz. Das reicht nicht aus um die Spielberechtigung fÇr<br />

die Gauliga 6 Mitte zu behalten.<br />

Mit dem Bau der HÄuser in der Feldwiesenstr. findet das Baugeschehen im<br />

Ellernblock seinen Abschluss.<br />

01.09. Der Zweite Weltkrieg beginnt. Die Deutsche Wehrmacht ÇberfÄllt ohne<br />

KriegserklÄrung Polen. England und Frankreich erklÄren am 03.09. Deutschland den<br />

Krieg.<br />

Es beginnt die Rationierung <strong>von</strong> Lebensmitteln und einer Reihe <strong>von</strong> GebrauchsgÇtern.<br />

(Lebensmittelkarten). In den Betrieben wird die Arbeitszeit verlÄngert,<br />

LohnerhÖhungen entfallen und die Lohnsteuer wird erhÖht.<br />

Der Luftschutz wird aufgerufen. Die Verdunkelung beginnt.<br />

Die Schule fÄllt bis zum 10.09.1939 aus.<br />

Da nun auch in der Turnhalle der Radeweller Schule Getreide eingelagert wurde,<br />

musste der <strong>Ammendorf</strong>er TV seinen Trainingsbetrieb einstellen.<br />

02.09. Durch Verordnung wird in Deutschland das AbhÖren auslÄndischer Sender verboten<br />

und unter Strafe gestellt.<br />

09.09. FrÇh 4ââ Uhr wird der erste Fliegeralarm ausgelÖst.<br />

In den nÄchsten Wochen werden rund um <strong>Ammendorf</strong> zur Fliegerabwehr 2-cm<br />

Kanonen in Stellung gebracht.<br />

Die Autobusse erhielten im StraÅenbahndepot neue UnterstellmÖglichkeiten, die alte<br />

Kraftwagenhalle wurde abgerissen.<br />

14.10. Die katholische Schule wird mit Regierungsbeschluss aufgelÖst.<br />

02.11. Der <strong>Ammendorf</strong>er TV rief die Turnkameraden zur ersten Kriegsturnstunde in den<br />

Saal<br />

des Goldenen Adlers. Immerhin 18 Turnerinnen und Turner fanden sich ein.<br />

15.11. An Stelle des Bezugscheinsystems fÇr Spinnstoffwaren tritt die „Reichskleiderkarte“

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