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UNICUM Magazin 03.2020

In der Ausgabe 03.2020 haben wir Motivationstipps für den Corona-Herbst: Youtuber und Mentalist Timon Krause erklärt, wie du dich mental motivieren und austricksen kannst. Außerdem verraten wir dir, wie dir Bäume bei der Prüfung helfen können. Kulinarisch gibt es leckere Herbstrezepte. Und wie immer haben wir spannende Berufsporträts für dich.

In der Ausgabe 03.2020 haben wir Motivationstipps für den Corona-Herbst: Youtuber und Mentalist Timon Krause erklärt, wie du dich mental motivieren und austricksen kannst. Außerdem verraten wir dir, wie dir Bäume bei der Prüfung helfen können. Kulinarisch gibt es leckere Herbstrezepte. Und wie immer haben wir spannende Berufsporträts für dich.

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IT SECURITY<br />

Die aktuelle Pandemie ist für Hacker ein Fest<br />

Krisenzeiten wie die aktuelle Pandemie sind für Hacker/-innen wie Weihnachten und Ostern zugleich.<br />

Quasi über Nacht arbeiteten Millionen von Arbeitnehmern/-innen verstärkt im Home-Office. Hierbei<br />

übersahen Unternehmen Sicherheitslücken, was Cyberkriminellen Tür und Tor öffnete. Kein Wunder,<br />

dass IT-Security-Experten/-innen auf dem Arbeitsmarkt jetzt so stark gefragt sind wie nie.<br />

VON SONJA DIETZ<br />

SONJA HOFFT, DASS DIE CORONA-KRISE VIELEN ARBEIT-<br />

der Folge hätten Ärzte/-innen und Pflegepersonal ohne Zugriff auf Krankenakten<br />

und Behandlungspläne dagestanden und keine Infizierten mehr retten können.<br />

GEBERN ZEIGT, DASS IT-SICHERHEIT KEIN NICE-TO-HAVE<br />

IST, SONDERN EIN ABSOLUTES MUST-HAVE. SIE FINDET<br />

KOMPLETT LAHMGELEGT<br />

SPÄTER<br />

24<br />

ES ERSCHRECKEND, DASS BETRIEBE NACH WIE VOR DIE<br />

AUGEN DAVOR VERSCHLIESSEN.<br />

Zum Gesundheitsschutz schickten unzählige Arbeitgeber ihre Mitarbeiter<br />

vor ein paar Monaten ins Home-Office. Bei der Umsiedlung seiner<br />

Angestellten vom Büro in die heimischen vier Wände bedachte manche<br />

/-r Geschäftsführer/-in allerdings nicht, dass seine Arbeitnehmer/-innen<br />

unter Umständen aus einem geschützten Netzwerk in ein Umfeld zogen, in<br />

dem sie keine Unternehmens-Firewall und keine professionellen Antivirus-<br />

Programme vor einem Hackerangriff schützten.<br />

So mancher Angestellte nutzte beispielsweise übergangsweise seine eigenen<br />

Geräte. Eine gefährliche Kompromisslösung, mit der Arbeitgeber/-innen<br />

schwerwiegende Sicherheitsrisiken in Kauf nahmen. Denn Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen, die sich vorübergehend über schlecht geschützte Heimcomputer<br />

ins Firmennetzwerk einloggen, sind ein willkommenes Ziel für Hacker.<br />

SCHLECHT VORBEREITET<br />

Martin Mangold, Vice President Cloud Operations bei dem IT-Security-<br />

Hersteller DriveLock war zu Beginn des Lockdowns erstaunt, für wie viele<br />

Unternehmen Heimarbeitsplätze noch etwas Besonderes sind. „Viele hatten<br />

in den vergangenen Wochen riesige Herausforderungen zu bewältigen,<br />

so musste beispielsweise eine Vielzahl an neuen Devices in die jeweilige<br />

IT-Infrastruktur der Unternehmen integriert werden. Das hatte ich in diesem<br />

Umfang nicht erwartet“, sagte er bei einem virtuellen Round Table Gespräch<br />

mit anderen Experten/-innen aus der IT-Branche.<br />

Während der Hochphase der Corona-Pandemie hätte das insbesondere in<br />

systemkritischen Bereichen zu einem echten Desaster führen können. Hätten<br />

Cyberkriminelle zum Beispiel Verwaltungsmitarbeiter/ -innen von Krankenhäusern<br />

ins Visier genommen, die von zuhause aus arbeiten, hätten sie im<br />

Handumdrehen ganze Netzwerke im Gesundheitswesen lahmlegen können. In<br />

Dass dieses Szenario alles andere als abwegig ist, zeigt ein Hackerangriff auf das<br />

Netzwerk der Universitätsklinik im tschechischen Brno. Cyberkriminellen war<br />

es gelungen, dort einen Erpressungstrojaner zu platzieren und damit nahezu<br />

den kompletten Krankenhausbetrieb lahmzulegen: Operationen konnten nicht<br />

planmäßig durchgeführt und mussten neu angesetzt werden. In der Regel haben<br />

es Cyberkriminelle bei solchen Angriffen vor allem auf eines abgesehen: Geld.<br />

Erst gegen eine Lösegeldzahlung schalten sie das gehackte Netzwerk wieder frei.<br />

Dass es während der Corona-Pandemie in Deutschland nicht zu ähnlichen<br />

Zwischenfällen kam, dürfte dem Zufall oder dem schnellen Handeln der<br />

hauseigenen IT-Security-Experten/-innen geschuldet gewesen sein. Der Bericht<br />

„The Indelible Impact of COVID-19 on Cybersecurity“ von Bitdefender belegt<br />

jedenfalls, dass auch das deutsche Gesundheitswesen während des Lockdowns<br />

unter Hacker-Beschuss stand. Neben dem Finanzsektor und dem öffentlichen<br />

Dienst zählt es zu den Bereichen, die die meisten Angriffe verbuchten.<br />

Der Report ergab aber auch, dass sich in den letzten Wochen und Monaten<br />

keine Branche in Sicherheit vor Attacken aus dem Netz wiegen konnte.<br />

80 Prozent der Befragten aus unterschiedlichen Sektoren bestätigten, dass<br />

Attacken während der Krise zugenommen haben. Und viele Unternehmen<br />

waren mehr als schlecht darauf vorbereitet. 60 Prozent gaben an, dass in<br />

ihrer Organisation kein Notfallplan für eine Situation wie COVID-19 vorlag.<br />

Zu den mit Abstand wichtigsten Lehren, die sich aus der Krise ergeben, zählt<br />

daher ihrer Meinung nach die Notwendigkeit zur Erhöhung der IT-Security-<br />

Vorkehrungen in allen Branchen und Sektoren. Das umfasst zum Beispiel<br />

das Angebot eines 24/7-IT-Supports, das Implementieren sicherer VPN-<br />

Verbindungen und IT-Sicherheitsschulungen für das Personal. Für Liviu<br />

Arsene, Global Cybersecurity Researcher bei Bitdefender, ist die Sache<br />

jedenfalls klar: Unternehmen sollten schnell handeln. „Wenn Covid-19 die<br />

Arbeitskultur verändert, muss sich auch die Sicherheitsstrategie ändern.<br />

Mindestens die Hälfte der Organisationen weltweit war auf ein Szenario<br />

FOTOS // PRIVAT, GETTY IMAGES/ARTHEAD-

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