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UNICUM Magazin 03.2020

In der Ausgabe 03.2020 haben wir Motivationstipps für den Corona-Herbst: Youtuber und Mentalist Timon Krause erklärt, wie du dich mental motivieren und austricksen kannst. Außerdem verraten wir dir, wie dir Bäume bei der Prüfung helfen können. Kulinarisch gibt es leckere Herbstrezepte. Und wie immer haben wir spannende Berufsporträts für dich.

In der Ausgabe 03.2020 haben wir Motivationstipps für den Corona-Herbst: Youtuber und Mentalist Timon Krause erklärt, wie du dich mental motivieren und austricksen kannst. Außerdem verraten wir dir, wie dir Bäume bei der Prüfung helfen können. Kulinarisch gibt es leckere Herbstrezepte. Und wie immer haben wir spannende Berufsporträts für dich.

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zu fotografieren. Ein anderer Student freut sich, weil<br />

sein Know-how als Hacker gefragt ist.<br />

SPEZIELLE AUSBILDUNG<br />

Lizenz zum<br />

Spionieren<br />

Wann fängt es also an mit der Geheimhaltung?<br />

„Einzelheiten der Arbeit als<br />

Nachrichtendienstler/-in dürfen nicht preisgegeben<br />

werden“, betont Isabelle Kalbitzer,<br />

Sprecherin des BND. Natürlich gäbe es<br />

Mitarbeitende, die inkognito im Einsatz<br />

sind, und die Arbeit könne in bestimmten<br />

Fällen auch gefährlich sein – etwa wenn<br />

sie in einem Krisengebiet stattfindet. „Aber<br />

dafür werden die Mitarbeiter/-innen<br />

ganz speziell ausgebildet.“ Im Fahren von<br />

sondergeschützten Fahrzeugen beispielsweise,<br />

in der Ersten Hilfe und zur Selbstverteidigung<br />

auch im Schießen. „Verschwiegenheit<br />

gilt im Prinzip schon während des<br />

Studiums“, sagt Christian Haas. An der Hochschule<br />

des Bundes für öffentliche Verwaltung ist<br />

er im Fachbereich Nachrichtendienste der Leiter<br />

der Abteilung Bundesnachrichtendienst.<br />

BWL war nicht das Richtige? Als Geisteswissenschaftler<br />

/-in gibt‘s ohnehin keinen Job? Aber in<br />

welches Studienfach soll man denn wechseln? Wir<br />

hätten da etwas garantiert Sicheres: Wer erfolgreich<br />

Nachrichtendienst studiert, dem ist der Job<br />

bei Bundesnachrichtendienst oder Bundesamt für<br />

Verfassungsschutz (BfV) garantiert. Besonders gefragt<br />

sind IT-Experten /-innen.<br />

VON ANDREAS MONNING<br />

ANDREAS FAND JAMES BOND IMMER SUPER, WÄRE<br />

Das Studium Nachrichtendienst hat die sperrige Bezeichnung<br />

„Laufbahnausbildung im gehobenen Dienst/Diplom-<br />

Verwaltungswirt*in (FH)“. Bewerben kann man sich online<br />

über das Bundesverwaltungsamt, das gilt auch für den Bachelor<br />

of Science Informatik. Bei der Bewerbung für das Studium Nachrichtendienste<br />

muss man sich entscheiden, bei welcher Behörde man<br />

arbeiten möchte: beim Bundesnachrichtendienst, der mit aktuell rund 6.500<br />

Mitarbeitern/-innen Informationen über das Ausland beschafft und auswertet,<br />

die von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung für die Bundesrepublik<br />

Deutschland sind. Oder beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV),<br />

dem 3.500 Mitarbeiter starken deutschen Inlandsnachrichtendienst, der für<br />

Spionageabwehr zuständig ist und Informationen über Bestrebungen sammelt<br />

und auswertet, die gegen die freiheitliche, demokratische Grundordnung der<br />

Bundesrepublik gehen. Das duale Studium dauert drei Jahre und beginnt mit<br />

einem halbjährigen Grundstudium am Hauptsitz der Hochschule Bund in Brühl.<br />

Der Bachelor of Science Informatik kann nur beim BND studiert werden,<br />

umfasst drei Jahre in neun Trimestern und kombiniert in Modulen Theorie<br />

und praktisches Know-how. Die Theoriephase findet an der Universität der<br />

Bundeswehr in München/Neubiberg statt, zwei Fachpraktika von insgesamt<br />

20 Wochen werden in den technischen Abteilungen des BND absolviert.<br />

ABER NICHT IM TRAUM DARAUF GEKOMMEN, DASS<br />

MAN COOLNESS STUDIEREN KANN.<br />

OBSERVIEREN UND UNENTDECKT BLEIBEN<br />

SPÄTER<br />

20<br />

Nachrichtendienst studieren klingt spannend, irgendwie nach 007. Genauso<br />

der Bachelor of Science Informatik, der fit macht, in fremde Computersysteme<br />

einzudringen und das ominöse Darknet zu durchforsten. Aber muss man dann<br />

nicht schon auf dem Weg dorthin, als Studierender, inkognito leben? Ein Besuch<br />

auf der Homepage des Bundesnachrichtendienstes (BND) zeigt: Für das Studium<br />

am dortigen Zentrum für nachrichtendienstliche Aus- und Fortbildung (ZNAF)<br />

gilt noch keine strenge Geheimhaltung. Im Karrierebereich treten Studierende<br />

samt Foto auf. Die 19-jährige Nele erzählt, dass sie als „Intelligence Professional“<br />

arbeiten wird und lernt, Personen anzusprechen, um sie als Quellen zu<br />

gewinnen. Tadashi M. (22) hat gelernt, Verfolger abzuschütteln und unentdeckt<br />

Für die zukünftigen Nachrichtendienstler/-innen ist das Grundstudium in<br />

Brühl das Warm-up. „Um das eigentliche Kerngeschäft geht es anschließend<br />

am ZNAF in Berlin-Mitte“, erklärt Isabelle Kalbitzer. Zu den Lehrinhalten<br />

gehören Seminare zum Recht der Nachrichtendienste, zu internationaler<br />

Politik, politischem Extremismus und Psychologie. Studierende lernen, wie<br />

man im Ausland Informationen zu aktuellen außen- und sicherheitspolitischen<br />

Fragen beschafft und analysiert. Insgesamt bilde das Studium sowohl<br />

für den späteren operativen Einsatz „auf der Straße“ als auch für das analytische<br />

Auswerten von Informationen in der jeweiligen Behörde aus. Zudem<br />

umfasst das duale Studium mehrere Praktikumsblöcke. „Bei uns lernen die<br />

Studierenden in der Praxis vor allem, wie man Quellen führt, Zielpersonen<br />

FOTOS // GETTY IMAGES/NICHOLASKINNEY, _HUMAN

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