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August 2011 - Der Neusser

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<strong>Neusser</strong> Umwelt<br />

Grüner Gecco sorgt für <strong>Neusser</strong> Strom<br />

Abschalten. In neun Jahren soll es soweit sein. Dann werden die<br />

Atomkraftwerke der Bundesrepublik abgestellt. Für die meisten<br />

geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Für andere<br />

sind mit dem Beschluss die To-Do-Listen immens gewachsen, sie<br />

stehen unter Zeitdruck: 2020 sollen die Erneuerbaren Energien<br />

den Herkulesanteil des wegfallenden Atomstroms ersetzen. Daran<br />

arbeiten unter anderem die Energie-Experten der Green GEC-<br />

CO GmbH & Co. KG, ein Zusammenschluss von RWE Innogy und<br />

26 Stadtwerken, mit dabei sind auch die Stadtwerke Neuss.<br />

Lothar Wirtz<br />

Wir stehen auf einem Feld in Süderdeich in Norddeutschland, wenige Kilometer vom<br />

Windsurf-Paradies St. Peter Ording entfernt. Hier im Onshore-Windpark der Green<br />

GECCO (GEmeinsam Clever CO2Optimieren) wird in Zukunft <strong>Neusser</strong> Strom erzeugt.<br />

Seit Februar 2010 ist die swn im Konsortium, welches sich der Erzeugung und dem Angebot<br />

„grüner“ Energie verschrieben hat, dabei. „Gemeinsam mit 25 anderen Stadtwerken<br />

und RWE Innogy können wir in Green GECCO unsere Kräfte bündeln und Risiken<br />

minimieren. Stromerzeugung aus Windkraft ist eine sinnvolle Möglichkeit, dem<br />

Ausstoß von CO2 entgegen zu wirken. Im Verbund mit Green Gecco eröffnen sich uns<br />

hier sehr gute Optionen. Süderdeich, nur wenige Kilometer von der Nordseeküste<br />

entfernt, gilt als ganz hervorragender Standort für einen Windpark“, so Jürgen Scheer<br />

von den Stadtwerken Neuss.<br />

Ressourcen satt<br />

Deftige Böen zerren nicht nur an der Kleidung, sondern auch am Notizblock, was das<br />

Festhalten der Informationen nicht vereinfacht. „<strong>Der</strong> Wind ist momentan zu stark,<br />

wir können den Rotor nicht gefahrenfrei mit dem Kran hochziehen und montieren“,<br />

erklärt Jens Meyer. <strong>Der</strong> Ingenieur der RWE Innogy, die den Aufbau der Windkraftanlagen<br />

sicherstellt, bleibt gelassen. „Wir sind zeitlich im Soll.“ Jens Meyer betreut das so<br />

genannte „Re-Powering-Projekt“ der Green GECCO, bei dem veraltete Windkraftanlagen<br />

durch effizientere ersetzt werden. Süderdeich ist bereits der zweite Windpark,<br />

den das Gemeinschaftsunternehmen Green GECCO übernommen hat. Mit den neuen<br />

Anlagen wird es möglich sein, die Energieerzeugung um das Vierfache zu steigern:<br />

Strom, der jährlich für fünf- bis sechstausend 4-Personen-Haushalte reicht.<br />

Erneuerbare Energien eine Herzensangelegenheit<br />

„Es ist eine Herzensangelegenheit, möglichst effektiv und effizient Projekte wie dieses<br />

zur regenerativen Energieerzeugung zu realisieren.“ Das Telefoninterview mit Dr.<br />

Norbert Ohlms, einer von drei Geschäftsführern der Green GECCO, endet mit einem<br />

persönlichen Bekenntnis. In knapp drei Jahrzehnten stand der 67-jährige Energieverbänden<br />

vor, bekleidete Geschäftsführerposten bei Stadtwerken und war Obmann –<br />

ein Mann, der im Zusammenschluss Green GECCO und auf dem Energiemarkt den<br />

Überblick behält. Obwohl die 26 Stadtwerke „nur“ einen Anteil von 49 Prozent halten<br />

und die RWE Innogy 51 Prozent, haben sie eine starke Position. „Zuerst wird ein<br />

mögliches Projekt in den Stadtwerke-Gesellschaften eingehend geprüft. Erst wenn<br />

75 Prozent der Stadtwerke zustimmen, geht das Projekt in das Green GECCO Konsortium,<br />

wo wieder eine Zustimmung von 75 Prozent notwendig ist“, veranschaulicht<br />

Dr. Ohlms. Ein Prozedere, das schnelle Realisationen ermöglicht. Die Entscheidung für<br />

den Onshore-Windpark Süderdeich dauerte nur zwei Monate.<br />

Zu allen Seiten offen<br />

Deshalb ist man bei Green GECCO grundsätzlich zu allen Erneuerbaren Energie-Seiten<br />

offen, ebenso wie die swn. „Neben Green GECCO setzen die swn auch weiterhin<br />

auf lokale Projekte. So speisen wir bereits mit Partnern aus der Landwirtschaft<br />

Biogas ins <strong>Neusser</strong> Erdgasnetz ein. Auch der Ausbau des Fernwärmenetzes in Neuss-<br />

Allerheiligen ist praktisches Beispiel für unser Engagement im Bereich regenerativer<br />

Herr der Windkraftanlagen vor Ort:<br />

Jens Meyer ist mit dem Zeitplan voll im Soll.<br />

Energien. Uns ist wichtig, sowohl hier vor Ort als<br />

auch überregional, Energieerzeugungen aus regenerativen<br />

Quellen zu unterstützen. So stammt<br />

unser grüner Strom aus Wasserkraft in Norwegen“,<br />

Jürgen Scheer. Dass weitere effiziente Projekte zu<br />

erwarten sind, zeigt auch das Vorhaben der Green<br />

GECCO, bis 2020 eine Milliarde Euro in Projekte der<br />

Erneuerbaren Energien zu investieren. Dann will<br />

man zu den „größeren Playern“ auf dem Markt gehören.<br />

Das Beispiel Süderdeich zeigt, dass man auf<br />

dem richtigen Weg ist.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Neusser</strong> 08.<strong>2011</strong>

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