Waldkirch auf dem Weg zur inklusiven Schule - AGP - Alter ...
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wie aus Perspektive der Eltern und Lehrkräfte ist die gegenseitige Hilfe ein besonderes Merkmal<br />
und eine Qualität der Klasse.<br />
4.3 Soziale Beziehungen: innerschulisch – außerschulisch<br />
Nach Ansicht der Lehrkräfte besteht in der Klasse generell ein guter Zusammenhalt zwischen den<br />
Schülerinnen und Schülern. Die Kinder bildeten im Unterricht und in den Pausen eine heterogene<br />
Gruppe, die unabhängig von den Förderbedarfen des einzelnen als Gemeinschaft spielt und lernt.<br />
Ihrer Ansicht nach sind die Kinder sich freundlich und positiv zugewandt und werten dabei nur<br />
selten über andere Kinder. Wertung und Ablehnung tritt nicht in Abhängigkeit der jeweiligen<br />
Kompetenzen der Kinder <strong>auf</strong>, sondern wenn sich ein Kind störend verhält. Diese Einschätzung<br />
deckt sich mit den Erzählungen der Kinder: Antipathie und ablehnendes Verhalten entsteht in<br />
Situationen, in denen Kinder ärgern. Hierzu folgende Sequenz eines Schülers zu einem Schulversuch:<br />
„Dann hat Peter das umgeworfen. (…) Und der hat meins auch umgeworfen, so baaaam, der<br />
hat’s dann ganz umgeworfen und dann sind wir ausgeflippt. (…) Der macht dann immer so cool.<br />
Das nervt.“ (Carlo)<br />
Außerschulisch lassen die Erzählungen der Kinder und die Einschätzung der Eltern erkennen,<br />
dass kaum Kontakt zwischen den Kindern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf besteht.<br />
Die Kinder orientieren sich nachmittags überwiegend an ihrer direkten sozialräumlichen<br />
Umgebung und somit bestehen Kontakte mehrheitlich zwischen Schülerinnen und Schülern, die<br />
in der unmittelbaren Nachbarschaft leben. Dies betrifft überwiegend die Kinder, die im Stadtgebiet<br />
von <strong>Waldkirch</strong> wohnen. Viele Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf<br />
leben jedoch außerhalb des städtischen Bereichs. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dies ein<br />
entscheidender Grund für die eingeschränkten außerschulischen Beziehungen zwischen Kindern<br />
mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf. Darüber hinaus sind die ausbleibenden integrativen<br />
Beziehungen <strong>auf</strong> die unterschiedlichen Kommunikationskompetenzen und die Verschiedenheit<br />
der Interessen der Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf <strong>zur</strong>ück zu<br />
führen.<br />
18<br />
<strong>Waldkirch</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong> <strong>inklusiven</strong> <strong>Schule</strong> - Evaluation der Pionierklasse. Abschlussbericht.