„Schwarz-Rotes Gipfeltreffen“ beim BKU

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22.12.2012 Aufrufe

Anzeige E.ON-Vorstand: Mit Energie fördern E.ON-Vorstand Christoph Dänzer- Vanotti. „Was sichert den langfristigen Bestand eines Unternehmens?“ Das fragte und beantwortete Christoph Dänzer-Vanotti, Vorstandsmitglied des Energieversorgers E.ON. Zentral für den langfristigen Erfolg seien nicht die Aktionäre, sondern Kunden, Mitarbeiter und Gesellschaft. Die Wettbewerbsfähigkeit werde langfristig darüber entschieden, wer die besten Mitarbeiter hat, glaubt er. So sei es kontraproduktiv, Entlassungen anzukündigen, wenn es dem Unternehmen gut geht. Dies senke das Engagement der Mitarbeiter. Zu den Werten seines Unternehmens gehöre es, Klimaschutz und Corporate Citizenship als Teil der Wertschöpfungskette zu betrachten. E.ON habe sich das Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde produzierten Stromes im Zeitraum von 1990 bis 2030 zu halbieren. Zum gesellschaftlichen Engagement der E.ON gehöre das Programm „Mit Energie fördern“: Darin werden 425 benachteiligte Jugendliche fit für den Arbeitsmarkt gemacht. ■ 6_BKU-Journal 4_07

„An dieser Stelle ist Schwarz gut“ Rückhalt für Franz Müntefering bei der BKU-Jahrestagung Eine glückliche Hand hatte der BKU wieder einmal mit der Auswahl seines prominentesten Redners: In den Tagen rund um die Bundestagung beherrschte (Ex) Bundesarbeitsminister Franz Müntefering die Schlagzeilen. Entsprechend groß war das Interesse von Journalisten und Teilnehmern. von Peter Unterberg Die BKU-Vorsitzende, Marie-Luise Dött, MdB, sprach Müntefering „Hochachtung aus für das was Sie da gerade durchstehen. Ich glaube, man muss im Sauerland geboren und Ministrant gewesen sein, um Ihr Rückgrat zu bewahren! Wir drücken Ihnen die Daumen und stärken Ihnen das Rückgrat“, versicherte Dött mit Blick auf die SPD-interne Diskussion um das Arbeitslosengeld. Um es vorweg zu nehmen: Müntefering ließ kein heißes Eisen aus und bezog auch im Streit um die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes für Ältere klar Stellung. Doch vorher würdigte er seinen Vorredner, Anzeige Klare Worte: Müntefering beim BKU. Kardinal Rodriguez: Die Katholische Kirche sei eine der ganz wenigen Organisationen, die globale Erfahrungen sinnvoll zusammenführen können. Sie könne der Welt zeigen, „wie das hier weitergeht“, sagte er in seiner deftigen Sprache. Ein guter Unternehmer Ein guter Unternehmer hat nach Ansicht des Vizekanzlers drei Aufgaben: „Erstens: Er muss Profit machen. Als Roter sage ich an dieser Stelle: Schwarz ist gut,“ kalauerte er. Unternehmenserfolg sei Vor- aussetzung für Arbeitsplätze und Wohlstand: „Das ist keine Veranstaltung der Sozialromantik!“ Zweitens wüssten gute Unternehmer um ihre Mitverantwortung für die Menschen, die bei ihnen beschäftigt sind. Drittens seien gute Unternehmer stolz darauf, wenn Stadt und Region stolz auf sie sind – „und sorgen mit zahlreichen Initiativen dafür, dass Dinge getan werden, die nicht von allein geschehen“. „Da müssen wir den Zylinder putzen!“ Mittlerweile gebe es jedoch eine Finanzindustrie, in der es nicht mehr um Produkte gehe, leitete er über zu seiner Aussage über die „Heuschrecken“: Diesen Firmen gehe es lediglich darum, aus viel Geld in kurzer Zeit noch mehr Geld zu machen. „Ich habe nichts gegen das Sammeln von Geld, aber ich habe etwas dagegen, dass irgendwo in einem Büro auf der Welt anonym darüber entschieden wird, 3 000 Leute zu entlassen, und die Aktien gehen hoch. Das zerstört das Vertrauen der Schwerpunkt: BKU Bundestagung in Essen Menschen in die Stabilität der Wirtschaft und der Demokratie.“ Mit Blick auf die aktuellen Debatten mahnte der Minister, dass von den 261 Milliarden Euro des Bundeshaushaltes mittlerweile 40 Milliarden für Zinszahlungen gebunden sind. „Da müssen wir den Zylinder putzen, das könnte gefährlich werden“, warnte er. Klare Worte fand Müntefering auch zur Rente: 1960 sei ein Rentner auf acht Beschäftigte gekommen, heute betrage die Relation noch eins zu 3,2. Im Jahr 2030 müssten jeweils 1,9 Beschäftigte einen Rentner ernähren, rechnete er vor. „In dieser Situation kann man entweder den Mund halten oder man kann dem Volk, das einen gewählt hat sagen, so ist es.“ Mit der Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre sei man auf dem richtigen Weg, aber: „Wir müssen nur das Kreuz haben, das auszuhalten! Wir dürfen nicht wieder anfangen, in diese unsägliche falsche Entscheidung der Frühverrentung reinzugehen. Da sage ich meinen Freunden: Fangt da nicht wieder mit an!“ ■

„An dieser Stelle ist Schwarz gut“<br />

Rückhalt für Franz Müntefering bei der <strong>BKU</strong>-Jahrestagung<br />

Eine glückliche Hand hatte<br />

der <strong>BKU</strong> wieder einmal mit<br />

der Auswahl seines prominentesten<br />

Redners: In den<br />

Tagen rund um die Bundestagung<br />

beherrschte (Ex)<br />

Bundesarbeitsminister<br />

Franz Müntefering die<br />

Schlagzeilen. Entsprechend<br />

groß war das Interesse von<br />

Journalisten und Teilnehmern.<br />

von Peter Unterberg<br />

Die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende, Marie-Luise<br />

Dött, MdB, sprach<br />

Müntefering „Hochachtung<br />

aus für das was Sie da gerade<br />

durchstehen. Ich glaube, man<br />

muss im Sauerland geboren<br />

und Ministrant gewesen sein,<br />

um Ihr Rückgrat zu bewahren!<br />

Wir drücken Ihnen die Daumen<br />

und stärken Ihnen das<br />

Rückgrat“, versicherte Dött<br />

mit Blick auf die SPD-interne<br />

Diskussion um das Arbeitslosengeld.<br />

Um es vorweg zu nehmen:<br />

Müntefering ließ kein heißes<br />

Eisen aus und bezog auch im<br />

Streit um die Bezugsdauer des<br />

Arbeitslosengeldes für Ältere<br />

klar Stellung. Doch vorher<br />

würdigte er seinen Vorredner,<br />

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Klare Worte: Müntefering <strong>beim</strong> <strong>BKU</strong>.<br />

Kardinal Rodriguez: Die Katholische<br />

Kirche sei eine der<br />

ganz wenigen Organisationen,<br />

die globale Erfahrungen sinnvoll<br />

zusammenführen können.<br />

Sie könne der Welt zeigen,<br />

„wie das hier weitergeht“, sagte<br />

er in seiner deftigen Sprache.<br />

Ein guter<br />

Unternehmer<br />

Ein guter Unternehmer hat<br />

nach Ansicht des Vizekanzlers<br />

drei Aufgaben: „Erstens: Er<br />

muss Profit machen. Als Roter<br />

sage ich an dieser Stelle:<br />

Schwarz ist gut,“ kalauerte er.<br />

Unternehmenserfolg sei Vor-<br />

aussetzung für Arbeitsplätze<br />

und Wohlstand: „Das ist keine<br />

Veranstaltung der Sozialromantik!“<br />

Zweitens wüssten gute<br />

Unternehmer um ihre Mitverantwortung<br />

für die Menschen,<br />

die bei ihnen beschäftigt sind.<br />

Drittens seien gute Unternehmer<br />

stolz darauf, wenn Stadt<br />

und Region stolz auf sie sind –<br />

„und sorgen mit zahlreichen<br />

Initiativen dafür, dass Dinge<br />

getan werden, die nicht von allein<br />

geschehen“.<br />

„Da müssen wir den<br />

Zylinder putzen!“<br />

Mittlerweile gebe es jedoch<br />

eine Finanzindustrie, in der es<br />

nicht mehr um Produkte<br />

gehe, leitete er über zu seiner<br />

Aussage über die „Heuschrecken“:<br />

Diesen Firmen<br />

gehe es lediglich darum, aus<br />

viel Geld in kurzer Zeit noch<br />

mehr Geld zu machen. „Ich<br />

habe nichts gegen das Sammeln<br />

von Geld, aber ich habe<br />

etwas dagegen, dass irgendwo<br />

in einem Büro auf der Welt anonym<br />

darüber entschieden<br />

wird, 3 000 Leute zu entlassen,<br />

und die Aktien gehen hoch.<br />

Das zerstört das Vertrauen der<br />

Schwerpunkt: <strong>BKU</strong> Bundestagung in Essen<br />

Menschen in die Stabilität der<br />

Wirtschaft und der Demokratie.“<br />

Mit Blick auf die aktuellen<br />

Debatten mahnte der Minister,<br />

dass von den 261 Milliarden<br />

Euro des Bundeshaushaltes<br />

mittlerweile 40 Milliarden für<br />

Zinszahlungen gebunden sind.<br />

„Da müssen wir den Zylinder<br />

putzen, das könnte gefährlich<br />

werden“, warnte er.<br />

Klare Worte fand Müntefering<br />

auch zur Rente: 1960 sei<br />

ein Rentner auf acht Beschäftigte<br />

gekommen, heute betrage<br />

die Relation noch eins zu 3,2.<br />

Im Jahr 2030 müssten jeweils<br />

1,9 Beschäftigte einen Rentner<br />

ernähren, rechnete er vor. „In<br />

dieser Situation kann man entweder<br />

den Mund halten oder<br />

man kann dem Volk, das einen<br />

gewählt hat sagen, so ist es.“<br />

Mit der Heraufsetzung des<br />

Renteneintrittsalters auf 67<br />

Jahre sei man auf dem richtigen<br />

Weg, aber: „Wir müssen<br />

nur das Kreuz haben, das auszuhalten!<br />

Wir dürfen nicht<br />

wieder anfangen, in diese unsägliche<br />

falsche Entscheidung<br />

der Frühverrentung reinzugehen.<br />

Da sage ich meinen<br />

Freunden: Fangt da nicht wieder<br />

mit an!“ ■

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