„Schwarz-Rotes Gipfeltreffen“ beim BKU
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Initiativen und Ideen<br />
Mittelständler „adoptiert“ eine Schulklasse<br />
Nachahmer gesucht: Die Firma Göcking Konstruktion und das Projekt „Klasse machen“<br />
Die Göcking Konstruktion<br />
GmbH aus dem westfälischen<br />
Oelde hat den Unternehmerpreis<br />
ZIVIL für das<br />
gesellschaftliche Engagement<br />
im Mittelstand erhalten.<br />
Das Unternehmen hat<br />
das Schulprojekt „Klasse<br />
machen“ ins Leben gerufen,<br />
das perfekt zum <strong>BKU</strong>-<br />
Jahresthema 2008 passt:<br />
„Bildung braucht Unternehmergeist“.<br />
von Peter Unterberg<br />
Der Geschäftsführende Gesellschafter<br />
der Firma Göcking,<br />
Jens Sgundek, hat in zahlreichenVorstellungsgesprächen<br />
die Erfahrung gemacht,<br />
dass das Niveau der Schulabgänger<br />
seit Jahren kontinuierlich<br />
sinkt. Das gelte insbesondere<br />
für Persönlichkeit und<br />
Sozialkompetenz. Gemeinsam<br />
mit seiner Marketing-Mitarbeiterin<br />
Andrea Wunsch stellte<br />
er sich daher die Frage, wie<br />
er aktiv daran mitarbeiten<br />
kann, die Qualität der zukünftigen<br />
Mitarbeiter zu verbessern.<br />
Das Ergebnis ist das Projekt<br />
„Klasse machen“.<br />
Sgundek hält es für wichtig,<br />
bei der Sozialkompetenz der<br />
Schüler möglichst früh korrigierend<br />
einzugreifen. Folglich<br />
Zum achten Mal schreibt<br />
das Institut der Deutschen<br />
Wirtschaft in Köln wieder<br />
den Max-Weber-Preis für<br />
Wirtschaftsethik aus.<br />
Nach wie vor unterschätzen<br />
viele Unternehmen die moralischen<br />
Risiken ihres Handelns.<br />
Erst wenn der Korruptionsskandal<br />
das Markenimage<br />
beschädigt hat oder die<br />
unzulänglich vorbereitete<br />
Hilfe für Realschüler: Jens Sgundek und Andrea Wunsch. Foto: Unterberg<br />
hat das Unternehmen eine<br />
7. Klasse der Realschule Oelde<br />
„adoptiert“. Gemeinsam<br />
verwirklichen sie nun ein Projekt,<br />
in dessen Verlauf die<br />
Schüler ein Referat für den<br />
Unterricht vorbereiten. Bei einer<br />
Feier im Januar werden die<br />
Ergebnisse präsentiert.<br />
Azubis als „Lehrer“<br />
Jeweils vier Schüler kommen<br />
einmal pro Woche in den<br />
Betrieb und lernen Präsentationstechniken<br />
kennen, recherchieren<br />
unter Anleitung in<br />
Fachliteratur oder Internet<br />
und bereiten die Ergebnisse<br />
mit PowerPoint auf. Dafür<br />
nehmen sich nicht nur Sgundek<br />
und Wunsch persönlich<br />
viel Zeit: Auch die eigenen<br />
Azubis treten als „Lehrer“ auf.<br />
Moral als Unternehmenswert<br />
Ausschreibung für den Max-Weber-Preis für Wirtschaftsethik 2008<br />
Unternehmenskommunikation<br />
im Krisenfall schlechte<br />
Pressearbeit leistet, werden<br />
die Kosten eines fehlenden<br />
Wertemanagements entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette<br />
offensichtlich.<br />
Die Verleihung des Max-<br />
Weber-Preises für Wirtschaftsethik<br />
am 27. Mai 2008<br />
soll die Forschung in diesem<br />
Bereich anregen. Sie steht unter<br />
dem Leitthema: „Moral als<br />
Teil der Schulung war der<br />
Auftritt eines Pantomimen,<br />
der die richtige Körpersprache<br />
trainierte. Nebenwirkungen<br />
blieben nicht aus: In der Pantomimestunde<br />
hatten die<br />
Schüler gelernt, dass ein Finger<br />
an der Nasen-Unterseite<br />
Langeweile signalisiert. Am<br />
nächsten Tag demonstrierte<br />
die ganze Klasse mit dem Finger<br />
an der Nase einem verwirrten<br />
Lehrer Desinteresse.<br />
Die Firma Göcking Konstruktion<br />
GmbH wurde im<br />
Jahr 1968 gegründet und beschäftigt<br />
heute 77 Mitarbeiter,<br />
davon neun Auszubildende.<br />
Das Unternehmen firmiert als<br />
Dienstleister im Maschinenund<br />
Anlagenbau. Wenn etwa<br />
ein Kunde aus der Zementindustrie<br />
für spezielle Öfen neue<br />
Aufsätze (Köpfe) mit den da-<br />
Unternehmenswert – Handlungsmaxime<br />
in der Globalisierung?“.<br />
Bis zum 31. Dezember<br />
2007 können Arbeiten<br />
in drei Kategorien zu allen<br />
wirtschaftsethischen Fragen<br />
aus den Jahren 2005–2007<br />
eingereicht werden.<br />
Kategorie I: Forschung und<br />
Wirtschaft, Preisgeld 5 000<br />
Euro;<br />
Kategorie II: Lehre, für Schulund<br />
Lehrbuchautoren,<br />
zugehörigen Zuleitungen und<br />
Steuerungselementen braucht,<br />
liefert er die Rohentwürfe an<br />
Göcking. Dessen Mitarbeiter<br />
leisten dann die Feinplanung<br />
samt Dokumentation und Präsentation.<br />
Weitere typische<br />
Anwendungen, die Göcking<br />
entwickelt, sind Techniken<br />
zum Trennen von Flüssigkeiten<br />
– etwa Öl von Wasser.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Für Sgundek und Wunsch<br />
steht schon jetzt steht fest,<br />
dass sie „ihre „Klasse bis zum<br />
10. Schuljahr begleiten werden.<br />
Der Förderpreis ZIVIL,<br />
mit dem dieses Engagement<br />
jetzt ausgezeichnet wurde,<br />
wird von den Wirtschaftsjunioren<br />
Deutschland vergeben.<br />
Mitglied der Jury ist die Vorsitzende<br />
des <strong>BKU</strong>, Marie-Luise<br />
Dött, MdB, die auch die<br />
Laudatio hielt. Während befreundete<br />
Unternehmen noch<br />
zögern, ob sie diesem Beispiel<br />
folgen, überlegt Sgundek<br />
schon, ob er im nächsten Jahr<br />
noch eine zweite Klasse dazunimmt.<br />
Die nötige Freiheit dabei<br />
bietet der Umstand, dass<br />
ihm das Unternehmen seit<br />
1998 gehört: „Das hat Vorteile,“<br />
betont der engagierte<br />
Unternehmer. ■<br />
Preisgeld 2 500 Euro;<br />
Kategorie III Ausbildung:<br />
Erstmals werden 1 500 Euro<br />
ausgelobt für Schüler,<br />
Auszubildende und Studierende,<br />
die sich mit einem<br />
Aufsatz bewerben können.<br />
Informationen bei Dr. Dominik<br />
Enste, Institut der deutschen<br />
Wirtschaft in Köln, Tel. 02 21 /<br />
49 81-731, E-Mail : enste@iwkoeln.de,www.max-weberpreis.de<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 4_07 15