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„Schwarz-Rotes Gipfeltreffen“ beim BKU

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Mikrofinanzfonds für Privatanleger<br />

Stadtsparkasse Düsseldorf und Bank im Bistum Essen legen gemeinsamen Mikrofinanzfonds auf<br />

Eine ungewöhnliche Zusammenarbeit<br />

in Sachen<br />

Mikrofinanz wurde jetzt<br />

bei einer Veranstaltung in<br />

Düsseldorf vorgestellt.<br />

von Martin J. Wilde<br />

Dass ein Mitglied der Sparkassenfinanzgruppe<br />

und ein<br />

Mitglied des genossenschaftlichen<br />

Finanzverbundes gemeinsam<br />

ein Anlageprodukt<br />

auf den Markt bringen, ist an<br />

sich schon bemerkenswert.<br />

Dass es sich bei dem Produkt<br />

um einen innovativen Fonds<br />

handelt, der es den Anlegern<br />

ermöglicht, sich an der Finanzierung<br />

von Mikrofinanz-<br />

Banken in Entwicklungsländern<br />

zu beteiligen, macht die<br />

Sache zusätzlich interessant.<br />

So dachten jedenfalls die gut<br />

180 Gäste, die der Einladung<br />

der Stadtsparkasse Düsseldorf,<br />

der Bank im Bistum Essen<br />

und der <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />

Düsseldorf gefolgt waren.<br />

Nach einer engagierten<br />

Einführung in das Thema<br />

„Ethisches Investment und<br />

Hinzen:<br />

Nachbesserungsbedarf<br />

Pax-Bank-Vorstand und<br />

<strong>BKU</strong>-Schatzmeister Winfried<br />

Hinzen sieht hier denn auch<br />

noch Nachbesserungsbedarf:<br />

„Viele Mikrofinanz-Institute<br />

in Entwicklungsländern sind<br />

als Genossenschaft oder<br />

Nichtregierungsorganisation<br />

verfasst, aber werden genauso<br />

professionell und profitabel<br />

geführt wie regulierte Mikrofinanz-‚Banken‘.<br />

Teilweise<br />

gibt es in diesen Ländern auch<br />

keine spezielle Mikrofinanz-<br />

Die Fonds-Präsentation von Klaus<br />

Tischhauser (oben) verfolgten gebannt<br />

der Vorstandsvorsitzende<br />

der Stadtsparkasse Düsseldorf,<br />

Heinz-Martin Humme(rechtes Foto<br />

li.), die <strong>BKU</strong>-Diözesanvorsitzende<br />

Maria Fischer (m.), und der Generalbevollmächtigte<br />

der Stadtsparkasse,<br />

Christoph Flohr (r.).<br />

Mikrofinanz“ durch den<br />

finanzpolitischen Sprecher<br />

der CDU-Landtagsfraktion<br />

und Afrika-Kenner, Volkmar<br />

Klein, erläuterte Klaus Tischhauser,<br />

Geschäftsführer der responsAbility<br />

Social Services<br />

AG/Zürich, das Fondskonzept.<br />

Der in Luxemburg aufgelegte<br />

Mikrofinanz-Fonds von Stadtsparkasse<br />

Düsseldorf und<br />

Bank im Bistum Essen investiert<br />

größtenteils in die Refinanzierung<br />

von schnell wachsenden<br />

Mikrofinanz-Banken<br />

in Lateinamerika, Asien, Südosteuropa<br />

und Afrika. Nur ein<br />

kleiner Teil wird in direkte Beteiligungen<br />

an solchen Instituten<br />

investiert. ResponsAbility<br />

übernimmt dabei die Rolle des<br />

Anlageberaters für die Mikrofinanz-Investitionen.<br />

Christoph Flohr, Generalbevollmächtigter<br />

der Stadtsparkasse,<br />

und Thomas Homm<br />

von der Essener Bistumsbank<br />

erläuterten anschließend, wie<br />

die beiden Geldinstitute zu<br />

dieser gemeinsamen Initiative<br />

Mikrofinanzfonds werden möglich – Fortsetzung von Seite 12 oben<br />

Gesetzgebung, die es solchen<br />

Instituten ermöglicht, sich in<br />

‚echte‘ Banken umzuwandeln.“<br />

Es sei bedauerlich, dass<br />

somit viele Mikrofinanz-Institute<br />

als Investitionsziel von<br />

vorne herein ausschieden. Für<br />

schwierig hält Hinzen auch<br />

die Fünf-Prozent-Klausel:<br />

„Wenn beispielsweise die<br />

Mikrofinanz-Bank nachhaltig<br />

wächst, müsste die Entwicklungsbank<br />

(KfW) ihre Beteiligung<br />

ebenfalls erhöhen, damit<br />

der Fonds trotz guten Geschäftsverlaufs<br />

investiert bleiben<br />

kann. Hier besteht also<br />

noch Diskussionsbedarf!“<br />

Trotz dieser Einschränkungen<br />

wollen die katholischen<br />

und evangelischen Kirchenbanken<br />

prüfen, ob sie doch einen<br />

gemeinsamen Mikrofinanzfonds<br />

auflegen, kündigte<br />

Hinzen an. „Die Nachfrage<br />

seitens unserer Kunden ist da.<br />

Das Thema ‚ethisches Investment‘<br />

ist stark im Kommen,<br />

und seit der Verleihung des<br />

Friedensnobelpreises an den<br />

Gründer der Grameen Bank,<br />

Muhammad Yunus, wollen<br />

sich immer mehr Privatanleger<br />

und kirchliche Institutionen<br />

an der Finanzierung von<br />

Mikrofinanz-Instituten betei-<br />

Initiativen und Ideen<br />

gefunden haben: „Es war die<br />

große Nachfrage nach ethischen<br />

Geldanlagen“, so das<br />

Fazit der beiden Banker. Diese<br />

ist ungebrochen, nach dem<br />

Start des Fonds mit 20 Millionen<br />

Euro ist der Fonds inzwischen<br />

auf über 30 Millionen<br />

angewachsen, Tendenz steigend.<br />

Noch darf dieser Fonds<br />

in Deutschland aber nur im<br />

„private placement“ vertrieben<br />

werden, solange die Gesetzeslage<br />

in Deutschland<br />

noch nicht verändert ist. ■<br />

ligen,“ sagte Hinzen. Neben<br />

einer anständigen finanziellen<br />

Rendite verlangten viele Kunden<br />

der Kirchenbanken aber<br />

auch eine soziale Rendite. Das<br />

Risiko bei Mikrofinanzinvestitionen<br />

in Entwicklungsländern<br />

wolle er nicht schönreden.<br />

Aber Hinzen verwies darauf,<br />

dass die Mikrofinanzmärkte<br />

bisher praktisch keine<br />

Korrelation zu internationalen<br />

Finanzmarktkrisen aufwiesen.<br />

„Für viele Anleger ist das gerade<br />

jetzt ein zusätzliches Argument,<br />

einen Teil ihres Portfolios<br />

in Mikrofinanz zu<br />

investieren“, sagte er. ■<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 4_07 13

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