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Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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3 PAK in Böden des ländlichen Raumes<br />

Korrelation zu den Sorptionseigenschaften<br />

dieser Horizonte, die Gegenstand einer aktuell<br />

laufenden Diplomarbeit am Zentrum für Angewandte<br />

Geowissenschaften der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Tübingen</strong> ist.<br />

3.3.2 Bodenvorräte<br />

Für einen quantitativen Vergleich der<br />

Schadstoffmassen in den Bodenprofilen wurden<br />

mittels Gleichung 3.17 die horizontbezogenen<br />

Bodenvorräte berechnet und dann über die<br />

gesamten Profile aufsummiert. Dabei wurden<br />

die Trockenraumgewichte für die Of- und Oh-<br />

Horizonte generell mit 200 kg m -3 abgeschätzt<br />

(Sommer et al., 2000; Sommer et al., 2001). <strong>Die</strong><br />

Trockenraumgewichtsbestimmung der mineralischen<br />

Horizonte in den Bodenprofilen des<br />

Seebach-Einzugsgebietes erfolgte anhand von<br />

Stechzylinder-Proben, die Werte für die Profile<br />

im Schönbuch wurden auf der Grundlage der<br />

Bodenarten und Corg-Gehalte abgeschätzt<br />

(Miehlich, 2002). Das Anmoor-Profil („Fliegenlochquelle“)<br />

wurde aus methodischen Gründen<br />

nicht in diese Gegenüberstellung aufgenommen.<br />

Einerseits handelt es sich um einen Sonderstandort<br />

mit nur geringer Flächenrepräsentanz.<br />

Andererseits muss für den Anmoor-Horizont<br />

eine inhomogene PAK-Verteilung über die Tiefe<br />

unterstellt werden (siehe oben).<br />

Tabelle 3-8 Bodenvorräte mit PAK in mg m -2 in den<br />

beiden Untersuchungsgebieten Seebach/Nordschwarzwald<br />

und Lange Klinge/Schönbuch.<br />

Vorräte<br />

[mg m -2 ]<br />

Seebach<br />

Σ PAK a) PAK8 BaP BeP<br />

Podsol 159,77 101,46 4,69 16,88<br />

Pseudogley 127,76 70,91 2,32 9,26<br />

Schönbuch<br />

Braunerde 53,64 25,40 2,99 2,90<br />

Parabraunerde-<br />

Braunerde<br />

Parabraunerde-<br />

Pseudogley<br />

41,41 21,80 2,25 2,47<br />

60,05 32,99 3,30 3,61<br />

a) alle gemessenen PAK außer Naphthalin<br />

78<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse zeigen eine sehr hohe Übereinstimmung<br />

der standortsbezogenen Schadstoffmassen<br />

in den jeweiligen Untersuchungsgebieten,<br />

jedoch um ca. Faktor 2-5 höhere Werte<br />

im Seebach-Gebiet gegenüber der Langen<br />

Klinge/Schönbuch. <strong>Die</strong>s ist konsistent mit ca.<br />

doppelt so hohen Jahresfrachten der PAK-<br />

Deposition im Nordschwarzwald gegenüber<br />

dem Schönbuch (siehe Kap. 2.4.1). Des weiteren<br />

ist auffällig, dass die Werte für Benzo(a)pyren<br />

und Benzo(e)pyren im Schönbuch sehr gut<br />

übereinstimmen, jedoch im Seebach-Gebiet<br />

deutliche Differenzen in beiden Bodenprofilen<br />

zwischen diesen beiden Substanzen auftreten<br />

(Benzo(e)pyren >> Benzo(a)pyren).<br />

Entsprechend den Tiefenverteilungen der PAK-<br />

Bodenkonzentrationen sind die Hauptspeicher<br />

der Schadstoffbelastung im Seebach-Gebiet in<br />

den Humusauflagen, im Schönbuch jedoch in<br />

den Oberböden lokalisiert. <strong>Die</strong> Unterschiede in<br />

den Benzo(e)- bzw. Benzo(a)pyren-Vorräten in<br />

den Seebach-Bodenprofilen gründen auf<br />

Konzentrationsunterschiede in diesen Hauptspeichern.<br />

Beide Substanzen werden von den<br />

meisten Emissionsquellen in einem Verhältnis<br />

von 1:1 emittiert (Spitzer & Kuwatsuka, 1993).<br />

<strong>Die</strong>ses Verhältnis wird von den Bodenprofilen<br />

im Schönbuch auch reflektiert, nicht jedoch von<br />

denen im Seebach-Gebiet. Da das Benzo-<br />

(a)pyren das reaktivere der beiden Isomere ist<br />

(Nielsen, 1988) und auch die rezente Deposition<br />

für beide Substanzen im Seebach-Gebiet ein<br />

Verhältnis von 1:1 aufweist (siehe Tabelle A-5<br />

im Anhang) kann für die Bodenprofile des<br />

Seebaches ein Abbau des Benzo(a)pyrens in<br />

Betracht gezogen werden. <strong>Die</strong> Frage nach der<br />

Art des Abbaus kann hier nicht beantwortet<br />

werden. Aufgrund der niedrigen pH-Werte (um<br />

3, in den Humusauflagen teilweise darunter<br />

(Sand, 1997; Sommer et al., 2000; Sommer et<br />

al., 2001)) in den Böden des Seebachgebietes<br />

scheint eine Anpassung des Abbauprozesses an<br />

sehr saure Standortbedingungen vorzuliegen.<br />

Ein Benzo(a)pyren-Abbau würde jedoch im<br />

Widerspruch zur Hypothese nicht bioverfügbarer<br />

PAK an kohligen Partikeln als Träger der<br />

PAK-Belastung im ländlichen Raum stehen.

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