Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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3 PAK in Böden des ländlichen Raumes<br />
Zu vertikalen PAK-Verlagerungen innerhalb der<br />
Bodenprofile kann es sowohl durch Bioturbation<br />
als auch durch Sickerwassertransport kommen.<br />
Hinweise auf den dominanten Verlagerungsprozess<br />
können aus den PAK-Konzentrationsquotienten<br />
verschiedener Horizonte innerhalb<br />
eines Bodenprofils abgeleitet werden<br />
(Abbildung 3-4). Während bei einer Verlagerung<br />
durch Bioturbation kein Einfluss auf die<br />
PAK-Quotienten zu erwarten ist, betrifft der<br />
Transport mit dem Sickerwasser selektiv die<br />
PAK mit höherer Löslichkeit. <strong>Die</strong>s führt zu<br />
höheren Quotienten für die PAK mit niedrigen<br />
Molekülgewichten gegenüber denen mit hohen<br />
Molekülgewichten (Guggenberger et al., 1996;<br />
Pichler et al., 1996; Krauss et al., 2000a).<br />
log 1000 KQ [-]<br />
2.4<br />
2<br />
1.6<br />
1.2<br />
0.8<br />
0.4<br />
0<br />
Nap<br />
Ace<br />
Fln<br />
Any<br />
Phe<br />
Ant<br />
Pyr<br />
Fth BaP<br />
BaA<br />
Chr<br />
BbF BkF<br />
Indeno<br />
DahA<br />
BghiP<br />
3 4 5 6 7 8<br />
log K ow [-]<br />
Podsol / Seebach<br />
Bh Oh -1<br />
Braunerde/Schönbuch<br />
Bv Of -1<br />
Abbildung 3-4 PAK-Tiefenverlagerung in<br />
ausgewählten Bodenprofilen ausgedrückt als<br />
Verhältnis der PAK-Konzentrationen in den obersten<br />
Unterbodenhorizonten dividiert durch jene in dem<br />
Horizont mit den höchsten Konzentrationen (KQ) in<br />
Abhängigkeit vom KOW der einzelnen PAK.<br />
<strong>Die</strong> Analyse der PAK-Quotienten in den<br />
Bodenprofilen des Seebach-Gebietes und des<br />
Schönbuches weist signifikante Unterschiede<br />
auf. <strong>Die</strong> PAK-Tiefenverlagerung in den nährstoffreichen<br />
Böden des Schönbuch vollzieht sich<br />
überwiegend durch Bioturbation, was durch den<br />
ausgeglichenen Verlauf der PAK-Quotienten<br />
über alle Einzelverbindungen dokumentiert<br />
wird. Demgegenüber wird durch den Verlauf der<br />
PAK-Quotienten in den versauerten Bodenprofi-<br />
76<br />
len im Seebach-Gebiet eine bevorzugte Tiefenverlagerung<br />
der PAK mit niedrigen Molekülgewichten<br />
mit dem Sickerwasser angezeigt. Das<br />
Abknicken der Kurve ab log KOW > 6 kann als<br />
eine Tiefenverlagerung der 5- und 6-Ring-PAK<br />
im Zusammenhang mit gelöstem organischen<br />
Kohlenstoff interpretiert werden (Guggenberger<br />
et al., 1996), die eine besonders hohe Affinität<br />
zu DOC haben (Gremm et al., 1993; Maxin &<br />
Kögel-Knabner, 1995).<br />
Aus diesen unterschiedlichen Verläufen der<br />
PAK-Quotienten in den beiden Untersuchungsgebieten<br />
ist der Einfluss der Standortverhältnisse<br />
(pH-Wert, DOC) auf die PAK-Dynamik in<br />
Waldbodenprofilen ersichtlich. <strong>Die</strong>s erklärt auch<br />
die Unterschiede in den vertikalen PAK-Konzentrationsprofilen<br />
der beiden Untersuchungsgebiete<br />
(höchste PAK-Konzentrationen in den Humusauflagen<br />
des Seebach-Gebietes vs. höchste<br />
PAK-Konzentrationen in den Oberböden des<br />
Schönbuch), die von den Umsatzraten der<br />
organischen Substanz determiniert werden<br />
(Meijer et al., 2003b). Während diese im<br />
Untersuchungsgebiet Schönbuch relativ hoch<br />
sind, sind sie im Untersuchungsgebiet Seebach<br />
als relativ niedrig einzustufen.<br />
Zur Überprüfung des Zusammenhanges zwischen<br />
PAK-Konzentrationen und Corg-Gehalten<br />
der untersuchten Proben wurden Korrelationsanalysen<br />
durchgeführt. Bei Verwendung des gesamten<br />
Probenkollektives sowie isolierter Betrachtung<br />
der Humusauflagen konnte kein Zusammenhang<br />
erkannt werden (Abbildung 3-5a).<br />
Werden nur die mineralischen Horizonte betrachtet<br />
(Ober- und Unterbodenhorizonte), lässt<br />
sich aufgrund der hohen Werte der Bestimmtheitsmaße<br />
ein Zusammenhang ableiten<br />
(Abbildung 3-5b). Allerdings weisen die<br />
Datenpunkte keine Normalverteilung auf, was in<br />
erster Linie auf die niedrigen Corg- und PAK-<br />
Konzentrationen der Unterbodenhorizonte<br />
zurückzuführen ist. Daher wurde zusätzlich eine<br />
isolierte Betrachtung der Oberboden- und Al-<br />
Horizonte durchgeführt. Für diese Auswahl war<br />
wiederum ein Zusammenhang zwischen PAK-