Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

tobias.lib.uni.tuebingen.de
von tobias.lib.uni.tuebingen.de Mehr von diesem Publisher
22.12.2012 Aufrufe

entsprechende nutzungsspezifisch differenzierte Werte nur von einigen Bundesländern erhoben worden. Die gewichtsbezogenen Konzentrationsangaben können unter Berücksichtigung horizontspezifischer Eigenschaften in eine flächenbezogene Schadstoffmasse (Vorräte) umgerechnet werden (Simcik et al., 1996): Vor n = ∑ i= 1 C s ρ M (3.17) Dabei bezeichnet Cs die PAK-Konzentration im Feststoff [M M -1 ], ρ die Trockenraumdichte [M L -3 ], M die jeweilige Horizontmächtigkeit [L] und i die Anzahl der Horizonte. In Tabelle 3-3 wurden aus den Hintergrundwerten der LABO (1998) die entsprechenden Bodenvorräte abgeschätzt. Tabelle 3-3 Berechnung der Bodenvorräte aus Hintergrundwerten von PAK-Konzentrationen im ländlichen Raum. Für die Berechnung wurde eine Horizontmächtigkeit von 0,05 m (jeweils O und A) sowie ρ (O) = 150 kg m -3 bzw. ρ (A) = 1200 kg m -3 angenommen. Horizonte Perzentil Konzentration [mg kg -1 ] Vorrat [mg m -2 ] PAK16 c) BaP d) PAK16 BaP O a) 50. P. 1,15 0,120 8,60 0,90 A b) 50. P. 0,25 0,024 15,24 1,44 O 90. P. 2,98 0,608 22,33 4,56 A 90. P. 1,99 0,127 119,58 7,62 a) Organische Horizonte b) Oberböden c) Hintergrundwerte für Waldböden Baden-Württemberg, 16 EPA-PAK (LABO, 2003) d) Länderübergreifender Hintergrundwert für Wald- böden in der BRD (LABO, 1998) Unter Verwendung von Gleichung 3.15 wurde mit einer aktuellen Depositionsrate von 200 µg a -1 für die PAK-Summe (EPA-PAK ohne Naphthalin) bzw. 10 µg a -1 für Benzo(a)pyren ein Eintrag von 26 mg m -2 (PAK-Summe) bzw. 1,3 mg m -2 seit 1840 berechnet (dass die verwendeten Depositionsraten eine realistische Grundannahme darstellen, kann Kap. 2 entnommen werden). Dies stimmt sehr gut mit den 3.1 Grundlagen Bodenvorräten überein, die aus den Medianen der Hintergrundkonzentrationen berechnet wurden (die Summe von Humusauflage und Oberböden beträgt 23,8 mg m -2 für die PAK-Summe bzw. 2,3 mg m -2 für Benzo(a)pyren). Als Startwert wird für das Jahr 1840 für die PAK-Summe eine Depositionsrate von 18 µg m -2 a -1 errechnet. Diese liegt im Bereich der von Fernandez et al. (2000) ermittelten vorindustriellen Depositionsraten, die mit 5-30 µg m -2 a -1 angegeben werden. Somit ließe sich die heute vorhandene durchschnittliche Bodenbelastung mit PAK im ländlichen Raum zum größten Teil auf den anthropogenen Einfluss im Zusammenhang mit der Industrialisierung zurückführen. Die berechneten Vorräte für das 90. Perzentil der Hintergrundwerte übersteigen den berechneten Eintrag aus atmosphärischer Deposition ca. um den Faktor 5. Ursache für die 90. Perzentil-Werte können entweder lokale Überschreitungen der angenommenen Depositionsrate von 200 µg m -2 a -1 durch in der Nähe gelegene Punktquellen oder lokal höhere Vorbelastungen der Standorte sein (Altlasten). Diese lokal höheren Vorbelastungen können sowohl durch natürliche Quellen wie Waldbrände als auch nutzungsbedingt durch vorindustrielle Handwerksbetriebe (Köhlereien, Hüttenwerke etc.) verursacht worden sein. 3.1.5 Ziele und Konzept der Bodenuntersuchungen Durch die PAK-Analytik an Bodenproben von repräsentativen Bodenprofilen aus zwei kleinen Wassereinzugsgebieten im ländlichen Raum wird mit der Berechnung der Bodenvorräte untersucht, ob die aktuelle Bodenbelastung in Beziehung zur atmosphärischen Deposition gesetzt werden kann. Des weiteren erlaubt die Berechnung der Bodenvorräte einen Vergleich der standortsbezogenen Schadstoffinventare und liefert damit Informationen zur Schwankungsbreite der Schadstoffbelastung innerhalb kleiner Einzugsgebiete, aber auch im regionalen Maßstab durch den Vergleich unterschiedlicher Einzugsgebiete. Daraus lassen sich auch Rückschlüsse 67

3 PAK in Böden des ländlichen Raumes zum Langzeitverhalten der PAK in den Böden des ländlichen Raumes ziehen, wie z.B. zur Frage einer Degradation der PAK im Anschluss an die atmosphärische Deposition. Darüber hinaus soll durch die Durchführung von Wasserextraktionen das Löslichkeitspotenzial der PAK in den Böden bestimmt werden. In Ergänzung mit der Bestimmung von Sorptionsisothermen an ausgewählten Bodenhorizonten kann damit die Gefährdung für einen möglichen Durchbruch durch die ungesättigte Bodenzone abgeschätzt werden. 3.2 Material und Methoden 3.2.1 Probenahme, Lagerung und Vorbereitung Die Bodenuntersuchungen wurden in den Untersuchungsgebieten „Seebach“ / Nordschwarzwald und „Obere Lange Klinge“ / Schönbuch durchgeführt. Die Probenahmeorte sind in Kap. 1.3.1 bzw. 1.3.2 in den Abbildungen 1-4 und 1-5 verzeichnet. In beiden Untersuchungsgebieten wurden mittels Kartenstudium vorhandener Bodenkartierungen repräsentative Bodenprofile ausgewählt und beprobt. Die Probenahme im Seebach-Gebiet erfolgte durch horizontweise Beprobung an aufgegrabenen Profilgruben als Mischprobe aus jeweils drei Wänden der Profilgruben. Zwischen 5 und 10 l Bodenmaterial je Horizont wurden mit Metallschaufeln über die gesamte Horizonttiefe entnommen und in Metalleimern zwischengelagert. Zur Bestimmung der Trockenraumgewichte wurden zusätzlich Proben der mineralischen Horizonte mit Stechzylindern (100 cm 3 ) in 3 Parallelen je Horizont entnommen. Im Schönbuch wurden die Profile bis einschließlich zum obersten Unterbodenhorizont aufgegraben. Die Probenahme wurde für jedes Bodenprofil an drei Aufgrabungen durchgeführt und das Bodenmaterial aus den jeweils gleichen Horizonten zu einer Mischprobe vereinigt. Je Horizont wurden ca. 1 l Bodenmaterial über die 68 gesamte Horizonttiefe entnommen und in Braunglasflaschen zwischengelagert. Die Beprobung der unteren Unterbodenhorizonte sowie tiefer gelegener Horizonte erfolgte durch Bohrungen mit einem 1-m Pürckhauer-Bohrstock als Mischprobe aus jeweils 5 Bohrungen. Die Standort- und Profilbeschreibungen sind in den Tabellen A-12 bis A-17 zusammengefasst. Die Bodenansprache (Bodenart, Farbe) erfolgte an feldfrischen Proben im Gelände und folgt der Terminologie der aktuellen bodenkundlichen Kartieranleitung (Ad-hoc-Arbeitsgruppe Boden, 1994). Im Anschluss an den Transport aus dem Gelände wurden die Proben bei Raumtemperatur in abgedunkeltem Zustand (Bedeckung mit Papiertüchern) getrocknet. Diese Art der Trocknung führt lediglich für Naphthalin zu relevanten Verlusten durch Ausgasung, für alle anderen PAK sind vergleichbare Ergebnisse für feldfrische und getrocknete Proben zu erwarten (Wilcke et al., 2003). Die Trocknung ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für die Herstellung repräsentativer Teilproben, denn im Anschluss an die Trocknung erfolgte mittels Probenteilern eine Homogenisierung der Proben. Die getrockneten und homogenisierten Proben wurden mit einem Sieb mit 2 mm Maschenweite gesiebt (Ausnahme: L-Horizonte). Die weitere Bearbeitung erfolgte am Feinbodenanteil < 2 mm. 3.2.2 Bestimmung der Trockenraumgewichte Die Stechzylinderproben wurden unmittelbar nach dem Transport im Labor gewogen. Anschließend erfolgte die Trocknung der Proben bei 105°C im Trockenschrank bis zur Gewichtskonstanz. Daraufhin wurden die Stechzylinder ein weiteres mal gewogen. Dieses Verfahren erlaubte die Bestimmung des Wassergehaltes in den Bodenprofilen zum Zeitpunkt der Probenahme sowie des Trockenraumgewichtes als horizontbezogene arithmetische Mittelwerte der je 3 Parallelen.

entsprechende nutzungsspezifisch differenzierte<br />

Werte nur von einigen Bundesländern erhoben<br />

worden. <strong>Die</strong> gewichtsbezogenen Konzentrationsangaben<br />

können unter Berücksichtigung<br />

horizontspezifischer Eigenschaften in eine<br />

flächenbezogene Schadstoffmasse (Vorräte)<br />

umgerechnet werden (Simcik et al., 1996):<br />

Vor<br />

n<br />

= ∑<br />

i=<br />

1<br />

C<br />

s ρ<br />

M<br />

(3.17)<br />

Dabei bezeichnet Cs die PAK-Konzentration im<br />

Feststoff [M M -1 ], ρ die Trockenraumdichte [M<br />

L -3 ], M die jeweilige Horizontmächtigkeit [L]<br />

und i die Anzahl der Horizonte. In Tabelle 3-3<br />

wurden aus den Hintergrundwerten der LABO<br />

(1998) die entsprechenden Bodenvorräte abgeschätzt.<br />

Tabelle 3-3 Berechnung der Bodenvorräte aus<br />

Hintergrundwerten von PAK-Konzentrationen im<br />

ländlichen Raum. Für die Berechnung wurde eine<br />

Horizontmächtigkeit von 0,05 m (jeweils O und A)<br />

sowie ρ (O) = 150 kg m -3 bzw. ρ (A) = 1200 kg m -3<br />

angenommen.<br />

Horizonte <br />

Perzentil<br />

Konzentration<br />

[mg kg -1 ]<br />

Vorrat<br />

[mg m -2 ]<br />

PAK16 c) BaP d) PAK16 BaP<br />

O a) 50. P. 1,15 0,120 8,60 0,90<br />

A b) 50. P. 0,25 0,024 15,24 1,44<br />

O 90. P. 2,98 0,608 22,33 4,56<br />

A 90. P. 1,99 0,127 119,58 7,62<br />

a)<br />

Organische Horizonte<br />

b)<br />

Oberböden<br />

c)<br />

Hintergrundwerte für Waldböden Baden-Württemberg,<br />

16 EPA-PAK (LABO, 2003)<br />

d)<br />

Länderübergreifender Hintergrundwert für Wald-<br />

böden in der BRD (LABO, 1998)<br />

Unter Verwendung von Gleichung 3.15 wurde<br />

mit einer aktuellen Depositionsrate von 200<br />

µg a -1 für die PAK-Summe (EPA-PAK ohne<br />

Naphthalin) bzw. 10 µg a -1 für Benzo(a)pyren<br />

ein Eintrag von 26 mg m -2 (PAK-Summe) bzw.<br />

1,3 mg m -2 seit 1840 berechnet (dass die<br />

verwendeten Depositionsraten eine realistische<br />

Grundannahme darstellen, kann Kap. 2 entnommen<br />

werden). <strong>Die</strong>s stimmt sehr gut mit den<br />

3.1 Grundlagen<br />

Bodenvorräten überein, die aus den Medianen<br />

der Hintergrundkonzentrationen berechnet wurden<br />

(die Summe von Humusauflage und Oberböden<br />

beträgt 23,8 mg m -2 für die PAK-Summe<br />

bzw. 2,3 mg m -2 für Benzo(a)pyren). Als Startwert<br />

wird für das Jahr 1840 für die PAK-Summe<br />

eine Depositionsrate von 18 µg m -2 a -1 errechnet.<br />

<strong>Die</strong>se liegt im Bereich der von Fernandez et al.<br />

(2000) ermittelten vorindustriellen Depositionsraten,<br />

die mit 5-30 µg m -2 a -1 angegeben werden.<br />

Somit ließe sich die heute vorhandene<br />

durchschnittliche Bodenbelastung mit PAK im<br />

ländlichen Raum zum größten Teil auf den<br />

anthropogenen Einfluss im Zusammenhang mit<br />

der Industrialisierung zurückführen. <strong>Die</strong> berechneten<br />

Vorräte für das 90. Perzentil der Hintergrundwerte<br />

übersteigen den berechneten Eintrag<br />

aus atmosphärischer Deposition ca. um den<br />

Faktor 5. Ursache für die 90. Perzentil-Werte<br />

können entweder lokale Überschreitungen der<br />

angenommenen Depositionsrate von 200 µg m -2<br />

a -1 durch in der Nähe gelegene Punktquellen<br />

oder lokal höhere Vorbelastungen der Standorte<br />

sein (Altlasten). <strong>Die</strong>se lokal höheren Vorbelastungen<br />

können sowohl durch natürliche<br />

Quellen wie Waldbrände als auch nutzungsbedingt<br />

durch vorindustrielle Handwerksbetriebe<br />

(Köhlereien, Hüttenwerke etc.) verursacht<br />

worden sein.<br />

3.1.5 Ziele und Konzept der Bodenuntersuchungen<br />

Durch die PAK-Analytik an Bodenproben von<br />

repräsentativen Bodenprofilen aus zwei kleinen<br />

Wassereinzugsgebieten im ländlichen Raum<br />

wird mit der Berechnung der Bodenvorräte<br />

untersucht, ob die aktuelle Bodenbelastung in<br />

Beziehung zur atmosphärischen Deposition gesetzt<br />

werden kann. Des weiteren erlaubt die Berechnung<br />

der Bodenvorräte einen Vergleich der<br />

standortsbezogenen Schadstoffinventare und liefert<br />

damit Informationen zur Schwankungsbreite<br />

der Schadstoffbelastung innerhalb kleiner Einzugsgebiete,<br />

aber auch im regionalen Maßstab<br />

durch den Vergleich unterschiedlicher Einzugsgebiete.<br />

Daraus lassen sich auch Rückschlüsse<br />

67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!