Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3 PAK in Böden des ländlichen Raumes<br />
bedeutet, dass langfristige Trends in sehr entlegenen<br />
Gebieten nur in abgeschwächter Form<br />
und zeitlich verzögert erfasst werden können.<br />
Dementsprechend werden nur geringe<br />
Anreicherungsfaktoren in der Arktis ermittelt,<br />
wobei dort bis heute kein Rückgang, sondern<br />
anhaltend steigende PAK-Einträge festgestellt<br />
werden (Fernandez et al., 2000). Darüber hinaus<br />
konnten in Detailuntersuchungen weitere Differenzierungen<br />
identifiziert werden, wie z.B.<br />
sinkende Einträge zwischen 1930 und 1945 bzw.<br />
1974, die mit der Weltwirtschaftskrise und sinkendem<br />
Kraftstoffverbrauch während der<br />
Ölkrise in Zusammenhang gebracht werden<br />
(Hites et al., 1980; Lima et al., 2003). Solche<br />
Differenzierungen gehen jedoch durch die<br />
Aggregierung der Datensätze, die in<br />
vollkommen unterschiedlichen Einzugsgebieten<br />
erhoben wurden, in dem gebildeten Korridor<br />
unter. <strong>Die</strong> Lage der einzelnen Datenpunkte in<br />
diesem Korridor spricht dafür, dass der generelle<br />
Trend und insbesondere das Maximum in den<br />
60er Jahren sowie das bis heute anhaltende hohe<br />
Niveau der PAK-Deposition richtig erfasst<br />
werden.<br />
Für eine Beschreibung von PAK-Bodenkonzentrationen<br />
aus atmosphärischer Deposition muss<br />
Gleichung 3.14 folgendermaßen erweitert<br />
werden:<br />
∫<br />
Vor = A D dt<br />
(3.15)<br />
mit A = Anreicherungsfaktoren [-] (siehe<br />
Abbildung 3-2). Dabei gilt bei linearer<br />
Anpassung für t < 1880<br />
A ( t)<br />
=<br />
0,<br />
09<br />
für 1880 < t < 1965<br />
A ( t)<br />
= 0,<br />
022 t −<br />
für 1965 < t < 1990<br />
41,<br />
28<br />
A( t)<br />
= 79,<br />
424 − 0,<br />
0394 t<br />
und für t > 1990<br />
A ( t)<br />
= 1<br />
66<br />
Als Plausibilitätsprüfung können solcherart ermittelte<br />
Schadstoffeinträge mit tatsächlichen<br />
Bodenvorräten verglichen werden (Kap. 3.1.4).<br />
Neben diesem retrospektiven Ansatz kann auch<br />
progressiv vorgegangen werden. Dann werden<br />
zukünftig erwartete Depositionsraten mit<br />
aktuellen Bodenkonzentrationen bzw. –vorräten<br />
in Beziehung gesetzt und der Frage nachgegangen,<br />
wann ein bestimmter Schwellenwert in den<br />
Böden erreicht wird. Mathematisch lässt sich<br />
dies folgendermaßen formulieren:<br />
t<br />
Sw<br />
( C − C )<br />
c,<br />
Sw s,<br />
akt M ρ<br />
= (3.16)<br />
D<br />
Dabei bezeichnet tSw die Zeit bis zum Erreichen<br />
des Schwellenwertes [T], Cc, Sw die Schwellenwertkonzentration<br />
[M L -3 ], Cs, akt die aktuelle<br />
Bodenkonzentration [M M -1 ], M die Horizont-<br />
mächtigkeit [L], ρ die Trockenraumdichte [M<br />
L -3 ] und D die Depositionsrate [M L -2 T -1 ].<br />
3.1.4 PAK-Bodenkonzentrationen<br />
und -vorräte<br />
<strong>Die</strong> im folgenden aufgezeigte Korrelation<br />
zwischen atmosphärischer Deposition und<br />
aktueller Bodenbelastung beschränkt sich auf<br />
landwirtschaftlich unbeeinflusste Standorte im<br />
ländlichen Raum, da nur für diese Standorttypen<br />
eine Immissionssituation angenommen werden<br />
kann, die ausschließlich von der atmosphärischen<br />
Deposition bestimmt wird. Für alle<br />
anderen Standorttypen sind zusätzliche Einträge<br />
über andere Pfade in Betracht zu ziehen, bei<br />
landwirtschaftlicher Nutzung zum Beispiel der<br />
Eintrag über Klärschlammaufbringung. <strong>Die</strong>se<br />
Szenarien werden hier auch deshalb nicht<br />
betrachtet, da in den eigenen Bodenuntersuchungen<br />
nur Waldstandorte beprobt wurden.<br />
Flächenrepräsentative Angaben zur Bodenbelastung<br />
mit PAK und anderen Stoffen wurden von<br />
der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz<br />
als Hintergrundwerte veröffentlicht<br />
(LABO, 1998). Für Benzo(a)pyren existiert ein<br />
länderübergreifender Hintergrundwert für<br />
Waldböden, für die Summe der EPA-PAK sind