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Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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lokalisierten Seen berechnet. Als Referenzwert<br />

wurden die Werte von 1990 herangezogen, da<br />

i) in jungen Sedimenten am wenigsten Zeit<br />

für Veränderungen durch mikrobiellen Abbau,<br />

Biogenese, Diagenese, Verflüchtigung<br />

oder Auswaschung gegeben ist;<br />

ii) der Messwert als sicherer bezeichnet<br />

werden kann, da die niedrigen Konzentrationen<br />

vorindustriell abgelagerter Sedimente<br />

sich häufig im Bereich der Nachweisgrenze<br />

bewegen;<br />

iii) ein gleicher zeitlicher Bezug in den verschiedenen<br />

Seen hergestellt wird. Für die<br />

Literaturquellen, deren jüngste untersuchte<br />

Sedimente älter als 1990 sind (Müller &<br />

Böhnke, 1977; Hites et al., 1980;<br />

Wickström & Tolonen, 1987), wurde der<br />

Referenzwert durch Approximation an den<br />

ermittelten Trend extrapoliert.<br />

Jahr n. Chr.<br />

2000<br />

1980<br />

1960<br />

1940<br />

1920<br />

1900<br />

1880<br />

1860<br />

1840<br />

0 1 2<br />

Bodensee / Ger<br />

Lake Easthwaite / UK<br />

Pettaquamscutt River / USA<br />

Anreicherungsfaktoren<br />

Lac Redo / Esp<br />

3<br />

Lake 375 / Can<br />

Lake Michigan / USA<br />

Lake Häkläjärvi/ Fin<br />

Abbildung 3-2 Aus Sedimentuntersuchungen von<br />

nordhemisphärischen Seen berechnete PAK-Anreicherungsfaktoren<br />

(Datenquelle: Müller & Böhnke,<br />

1977; Hites et al., 1980; Wickström & Tolonen,<br />

1987; Lockhart et al., 1993; Sanders et al., 1993;<br />

Simcik et al., 1996; Fernandez et al., 2000;<br />

Schneider et al., 2001; Lima et al., 2003).<br />

Obwohl die jeweiligen Konzentrationen oder<br />

Frachten sich quantitativ deutlich voneinander<br />

unterscheiden, fallen die Anreicherungsfaktoren<br />

3.1 Grundlagen<br />

in einen engen Korridor (Abbildung 3-2) der es<br />

erlaubt, von einem gemeinsamen zeitlichen<br />

Trend der PAK-Einträge in die Böden des<br />

ländlichen Raumes auf der nördlichen<br />

Hemisphäre zu sprechen. 4 Zeitabschnitte lassen<br />

sich unterscheiden:<br />

1. Vorindustrielle Zeit bis ca. 1850, gekennzeichnet<br />

durch relativ geringe Einträge<br />

(‚natürlicher’ Hintergrund)<br />

2. Zwischen 1880 und 1965 Anstieg der Einträge<br />

bis auf das 25fache gegenüber dem<br />

vorindustriellen Niveau (1.)<br />

3. Rückgang der Einträge zwischen 1965 und<br />

ca. 1980-1990 sowie schließlich<br />

4. Stabilisierung auf einem ca. 10fach höherem<br />

Niveau gegenüber der vorindustriellen Zeit<br />

(1.).<br />

Für die erste Phase kann davon ausgegangen<br />

werden, dass die PAK überwiegend aus<br />

natürlichen Quellen (z.B. Waldbrände), z.T.<br />

aber auch aus anthropogenen Quellen (Hausbrand)<br />

stammen, jedoch nicht durch industrielle<br />

Emissionen/Verbrennung fossiler Rohstoffe<br />

stark überprägt sind. Der Anstieg bis ca. 1960<br />

wird mit steigenden Emissionen aus der Verbrennung<br />

fossiler Brennstoffe in Verbindung<br />

gebracht (2. Phase). Der anschließende Rückgang<br />

zwischen 1960 und 1980 (3. Phase) ist auf<br />

Emissionskontrollen in den Industrienationen im<br />

Zusammenhang mit der Umweltgesetzgebung<br />

zurückzuführen. Nach einer Phase der Stabilisierung<br />

seit 1990 (4. Phase) gibt es Hinweise auf<br />

eine erneute Steigerung der PAK-Einträge, die<br />

mit steigendem Fahrzeugaufkommen in Verbindung<br />

gebracht werden (Wild & Jones, 1995;<br />

VanMetre et al., 2000; Lima et al., 2003).<br />

Zwar zeigt die Streuung der Datenpunkte, dass<br />

im zeitlichen Verlauf in den verschiedenen<br />

Archiven durchaus Unterschiede auftreten, die<br />

neben der Unsicherheit bei der Datierung auch<br />

im Zusammenhang mit der Entfernung zu den<br />

jeweiligen Emissionsräumen stehen können. So<br />

ermittelten z.B. Fernandez et al. (2000) in Hochgebirgsseen<br />

Zentraleuropas höhere Anreicherungsfaktoren<br />

als in peripher gelegenen. <strong>Die</strong>s<br />

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