Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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wicht häufig durch die Normierung auf den Corg-Gehalt ausgedrückt (Schwarzenbach & Westall, 1981; Grathwohl, 1998): K d K OC = (3.2) fOC wobei fOC die Fraktion des organischen Kohlenstoffes [-] bezeichnet. In Abhängigkeit von den Sorptionseigenschaften der organischen Bodensubstanz kann es zu Schwankungen der KOC-Werte bis zu ca. Faktor 100 kommen (Grathwohl, 1990; Krauss & Wilcke, 2001). Durch Ermittlung des Verteilungskoeffizienten über einen großen Konzentrationsbereich lassen sich substanzspezifische Sorptionsisothermen bestimmen. Ein linearer Verlauf der Sorptionsisotherme verweist auf einen konzentrationsunabhängigen Sorptionsprozess, der als „Partitioning“ bezeichnet wird. Bei Sorptionsexperimenten über weite Konzentrationsbereiche konnten jedoch nichtlineare Sorptionsisothermen ermittelt werden, die auf einen konzentrationsabhängigen Sorptionsprozess verweisen (Xia & Ball, 1999). Die Beschreibung erfolgt dann über verschiedene empirische Modelle, von denen das Freundlich- Modell am häufigsten Anwendung findet (Freundlich, 1909): C s FR 1 n w = K C (3.3) KFR bezeichnet den Freundlich-Koeffizienten [(M M -1 ) (L 3 M -1 ) 1/n ] und 1/n [-] den Freundlich-Exponenten. Einheit und numerischer Wert des KFR sind dabei von den für Cs und Cw gewählten Einheiten abhängig. Dies lässt sich umgehen, indem Cw auf die Wasserlöslichkeit normiert wird. Gl. 3.3 wird dann folgendermaßen formuliert (Allen-King et al., 2002; Kleineidam et al., 2002): C 1 n * ⎛ Cw ⎞ s = K FR ⎜ ⎟ (3.4) ⎝ S ⎠ S bezeichnet die Löslichkeit [M L -3 ] und KFR * ist der transformierte Freundlich-Koeffizient [M M -1 ]. Nach Allen-King et al. (2002) kann 3.1 Grundlagen KFR* für viele verschiedene hydrophobe organische Schadstoffe näherungsweise nach folgender Gleichung ermittelt werden: −1 −1 K FR * fOC ≅ 160 000 mg kg (3.5) Die Sorption ist einerseits von der Lipophilie der Sorptive bzw. Sorbate, andererseits aber auch von den Eigenschaften der Sorbenten abhängig. So werden die nichtlinearen Sorptionsisothermen und Differenzen von Sorptions- und Desorptionsraten über die Zeit auf die Heterogenität der organischen Bodensubstanz bzw. auf einen Anteil stark sorbierender Sorbenten („hard carbon“, „condensed domain“) im Gegensatz zu einem Anteil schneller equilibrierender, schwach sorbierender organischer Sorbenten („soft carbon“, „flexible domain“) zurückgeführt (Ghosh et al., 2000; Xing, 2001; Accardi-Dey & Gschwend, 2003). Bei dem Versuch, die empirische Freundlich- Korrelation durch mechanistische Modelle anzunähern, hat sich ein Ansatz als erfolgreich erwiesen, der diesem Umstand Rechnung trägt und zwei verschiedene Sorptionsprozesse kombiniert. Ähnlich wie für die Sorption hydrophober organischer Schadstoffe an das Aerosol ist auch für die Sorption in Böden zwischen Absorption und Adsorption zu unterscheiden (Xia & Ball, 1999, 2000). Während die Adsorption die Anlagerung von Stoffen an die Oberfläche der Sorbenten beschreibt, ist unter Absorption ein Phasenübergang zu verstehen, in dem die Stoffe in einem lösungsähnlichen Zustand in den Sorbenten vorliegen. Dieser Prozess (Absorption) kann über das Raoult’sche Gesetz beschrieben werden. Für den Verteilungskoeffizienten gilt dann (Schwarzenbach et al., 1993): K p [ 1 = (3.6) γ V ρ S OM OM OM γOM ist der Aktivitätskoeffizient [-] des Sorptives im organischen Material, VOM das Molvolumen des organischen Materiales [L 3 mol -1 ], ρOM die Dichte des organischen Materiales [M L -3 ] und S die Wasserlöslichkeit (bzw. die Löslichkeit der unterkühlten Flüssigkeit) des Sorp- ] 57

3 PAK in Böden des ländlichen Raumes tives [M L -3 ]. Da γOM und VOM in der Regel für die organische Bodensubstanz unbekannt sind, wurden empirische Korrelationen zwischen dem auf den organischen Kohlenstoff bezogenen Verteilungskoeffizient (KOC) und dem Verteilungskoeffizienten zwischen Oktanol und Wasser (KOW) aufgestellt (Karickhoff, 1981; Schwarzenbach & Westall, 1981; Allen-King et al., 2002). Für PAK wurde über Sorptionsversuche an Sediment- und Bodenproben folgende häufig verwendete empirische Korrelation ermittelt (Karickhoff, 1981): log K 0, 989 log K − 0, 346 (3.7) OC = OW Diese auf Absorption beruhende Bindung wird auch als „Partitioning“ bezeichnet. Aus Gleichung 3.6 und 3.7 ist ersichtlich, dass der Verteilungskoeffizient sich umgekehrt proportional zur Löslichkeit bzw. proportional zum KOW verhält. Der numerische Wert der Steigung bzw. des Achsenabschnittes von Gleichung 3.7 variiert in Abhängigkeit von der Beschaffenheit der Geosorbenten (Xia & Ball, 1999). Durch die Beziehung des Verteilungsprozesses auf die beteiligten Phasenübergangsenergien mit den zugehörigen intermolekularen Wechselwirkungen (van der Waals-Kräfte und Wasserstoffbrückenbindungen) können die Zahlenwerte für Steigung und Achsenabschnitt in Gleichung 3.7 substituiert werden (Goss & Schwarzenbach, 2001). Damit kann der Verteilungsprozess für unterschiedliche Substanzklassen und Sorbenten prinzipiell auch auf mechanistischer Grundlage beschrieben werden. Neben diesem Absorptionsprozess (Partitioning) wird die Sorption für Sorbenten mit einem hohen Meso- und Mikroporenanteil auch durch Porenfüllung beschrieben (Xia & Ball, 1999). Ursprünglich wurde diese Theorie für die Adsorption von Gasen beschrieben (Dubinin-Astakhov-Gleichung), die dann für wässrige Systeme reformuliert wurde und für die Adsorption organischer Schadstoffe an Geosorbenten folgende Form hat (Allen-King et al., 2002): 58 C s ⎡ ⎛ Cw ⎞⎤ ⎢− R T ⎜ ⎟ S ⎥ = V ⎢ ⎝ ⎠⎥ 0 exp ⎢ E ⎥ ⎢ ⎥ ⎣ ⎦ 0 ρ (3.8) V0 beschreibt hier das maximale Volumen, dass für die Adsorption zur Verfügung steht [L 3 M -1 ], ρ0 die Dichte des Sorptivs [M L -3 ], R ist die allgemeine Gaskonstante (8,314 Pa m 3 mol -1 K -1 ), T die Umgebungstemperatur [K], Cw die Gleichgewichtskonzentration in der wässrigen Phase [M L -3 ], S die Wasserlöslichkeit (bzw. die Löslichkeit der unterkühlten Flüssigkeit) des Sorptives [M L -3 ] und E die charakteristische Adsorptionsenergie des Sorptives [L 2 M T -2 L -3 ]. Der Exponent b [-] nimmt, abhängig von der statistischen Verteilung der Adsorptionsenergie, ganzzahlige Werte zwischen 1 und 5 an. Für b = 2 erhält man die häufig verwendete Dubinin-Radushkevich- Gleichung. Für die Modellierung des Adsorptionstherms bei der Charakterisierung der Sorptionsprozesse wird in dieser Arbeit generell b = 2 gesetzt. Die resultierende Sorptionsisotherme aus der Adsorption hat eine nichtlineare Form. Wird die Sorption von organischen Schadstoffen in Böden und Sedimenten als eine Überlagerung der beiden beschriebenen Sorptionsprozesse aufgefasst, so kann dies mathematisch durch die Kombination von Gleichung 3.6 (bzw. 3.7) und 3.8 beschrieben werden (Xia & Ball, 1999, 2000; Kleineidam et al., 2002): ⎡ ⎛ Cw ⎞⎤ ⎢− R T ⎜ ⎟ S ⎥ C s = V ⎢ ⎝ ⎠⎥ 0 ρ0 exp + ⎢ E ⎥ ⎢ ⎥ ⎣ ⎦ b b f OC K OC C (3.9) In Batch-Versuchen mit unterschiedlichen Sorbenten und verschiedenen Sorbaten konnten die Sorptionsisothermen mit diesem Ansatz sehr gut modelliert werden. Übereinstimmend wird von überwiegender Adsorption in niedrigen Konzentrationsbereichen berichtet, w

3 PAK in Böden des ländlichen Raumes<br />

tives [M L -3 ]. Da γOM und VOM in der Regel für<br />

die organische Bodensubstanz unbekannt sind,<br />

wurden empirische Korrelationen zwischen<br />

dem auf den organischen Kohlenstoff bezogenen<br />

Verteilungskoeffizient (KOC) und dem Verteilungskoeffizienten<br />

zwischen Oktanol und<br />

Wasser (KOW) aufgestellt (Karickhoff, 1981;<br />

Schwarzenbach & Westall, 1981; Allen-King<br />

et al., 2002). Für PAK wurde über Sorptionsversuche<br />

an Sediment- und Bodenproben<br />

folgende häufig verwendete empirische<br />

Korrelation ermittelt (Karickhoff, 1981):<br />

log K 0,<br />

989 log K − 0,<br />

346 (3.7)<br />

OC<br />

= OW<br />

<strong>Die</strong>se auf Absorption beruhende Bindung wird<br />

auch als „Partitioning“ bezeichnet. Aus<br />

Gleichung 3.6 und 3.7 ist ersichtlich, dass der<br />

Verteilungskoeffizient sich umgekehrt proportional<br />

zur Löslichkeit bzw. proportional zum<br />

KOW verhält. Der numerische Wert der Steigung<br />

bzw. des Achsenabschnittes von<br />

Gleichung 3.7 variiert in Abhängigkeit von der<br />

Beschaffenheit der Geosorbenten (Xia & Ball,<br />

1999). Durch die Beziehung des Verteilungsprozesses<br />

auf die beteiligten Phasenübergangsenergien<br />

mit den zugehörigen intermolekularen<br />

Wechselwirkungen (van der Waals-Kräfte und<br />

Wasserstoffbrückenbindungen) können die<br />

Zahlenwerte für Steigung und Achsenabschnitt<br />

in Gleichung 3.7 substituiert werden (Goss &<br />

Schwarzenbach, 2001). Damit kann der Verteilungsprozess<br />

für unterschiedliche Substanzklassen<br />

und Sorbenten prinzipiell auch auf mechanistischer<br />

Grundlage beschrieben werden.<br />

Neben diesem Absorptionsprozess (Partitioning)<br />

wird die Sorption für Sorbenten mit<br />

einem hohen Meso- und Mikroporenanteil<br />

auch durch Porenfüllung beschrieben (Xia &<br />

Ball, 1999). Ursprünglich wurde diese Theorie<br />

für die Adsorption von Gasen beschrieben<br />

(Dubinin-Astakhov-Gleichung), die dann für<br />

wässrige Systeme reformuliert wurde und für<br />

die Adsorption organischer Schadstoffe an<br />

Geosorbenten folgende Form hat (Allen-King<br />

et al., 2002):<br />

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C<br />

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⎢ E ⎥<br />

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V0 beschreibt hier das maximale Volumen,<br />

dass für die Adsorption zur Verfügung steht<br />

[L 3 M -1 ], ρ0 die Dichte des Sorptivs [M L -3 ], R<br />

ist die allgemeine Gaskonstante (8,314 Pa m 3<br />

mol -1 K -1 ), T die Umgebungstemperatur [K],<br />

Cw die Gleichgewichtskonzentration in der<br />

wässrigen Phase [M L -3 ], S die Wasserlöslichkeit<br />

(bzw. die Löslichkeit der unterkühlten<br />

Flüssigkeit) des Sorptives [M L -3 ] und E die<br />

charakteristische Adsorptionsenergie des Sorptives<br />

[L 2 M T -2 L -3 ]. Der Exponent b [-] nimmt,<br />

abhängig von der statistischen Verteilung der<br />

Adsorptionsenergie, ganzzahlige Werte zwischen<br />

1 und 5 an. Für b = 2 erhält man die<br />

häufig verwendete Dubinin-Radushkevich-<br />

Gleichung. Für die Modellierung des Adsorptionstherms<br />

bei der Charakterisierung der<br />

Sorptionsprozesse wird in dieser Arbeit generell<br />

b = 2 gesetzt. <strong>Die</strong> resultierende Sorptionsisotherme<br />

aus der Adsorption hat eine nichtlineare<br />

Form.<br />

Wird die Sorption von organischen Schadstoffen<br />

in Böden und Sedimenten als eine<br />

Überlagerung der beiden beschriebenen<br />

Sorptionsprozesse aufgefasst, so kann dies<br />

mathematisch durch die Kombination von<br />

Gleichung 3.6 (bzw. 3.7) und 3.8 beschrieben<br />

werden (Xia & Ball, 1999, 2000; Kleineidam<br />

et al., 2002):<br />

⎡ ⎛ Cw<br />

⎞⎤<br />

⎢−<br />

R T ⎜ ⎟<br />

S<br />

⎥<br />

C s = V ⎢ ⎝ ⎠⎥<br />

0 ρ0<br />

exp<br />

+<br />

⎢ E ⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎣ ⎦<br />

b<br />

b<br />

f<br />

OC<br />

K<br />

OC<br />

C<br />

(3.9)<br />

In Batch-Versuchen mit unterschiedlichen Sorbenten<br />

und verschiedenen Sorbaten konnten<br />

die Sorptionsisothermen mit diesem Ansatz<br />

sehr gut modelliert werden. Übereinstimmend<br />

wird von überwiegender Adsorption in niedrigen<br />

Konzentrationsbereichen berichtet,<br />

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