Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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höchsten Werte im Winter, die niedrigsten aber<br />
im Sommer verzeichnet werden (Motelay-<br />
Massei et al., 2003). <strong>Die</strong>se Sachverhalte<br />
sprechen für einen umgekehrt proportionalen<br />
Jahresgang von atmosphärischer Konzentration<br />
und Deposition für die semivolatilen PAK.<br />
Andererseits ist für die PAK-Konzentrationen<br />
und Depositionsraten in ländlichen Gebieten,<br />
insbesondere bei Daten aus Langzeitbeobachtungen,<br />
die advektive Komponente von<br />
entscheidender Bedeutung und die ähnliche<br />
Steigung für Phenanthren und Benzo(a)pyren in<br />
Abbildung 2-11 weist auf Gemeinsamkeiten im<br />
Depositionsprozess hin. Demnach wird die auf<br />
stabilen meteorologischen Verhältnissen<br />
basierende Beschreibung der Austauschprozesse<br />
zwischen Erdoberfläche und Atmosphäre durch<br />
advektive Zulieferung von atmosphärischen<br />
Spurenstoffen (wie den PAK) überlagert (Hoff<br />
et al., 1998; Gigliotti et al., 2000; Buehler et al.,<br />
2001). Wania et al. (1998) tragen diesem<br />
Umstand durch Einführung des Fugazitätsmodelles<br />
Rechnung. Demnach ist der saisonale<br />
Verlauf atmosphärischer Konzentrationen im<br />
Zwei-Phasen Modell Boden-Atmosphäre von<br />
den Fugazitäten und damit von Bodenkonzentrationen<br />
(Ausgasung) und advektiver Komponente<br />
abhängig (Wania et al., 1998a).<br />
Tatsächlich können Windrichtungsänderungen<br />
atmosphärische Konzentrationsschwankungen<br />
gasförmig transportierter PAK um den Faktor 4<br />
bis 8 bedingen (Bamford et al., 1999b; Lohmann<br />
et al., 2000b). Andererseits konnte in einer<br />
Beprobungskampagne, die während ähnlicher<br />
Wetterlagen im Sommer mit vermuteter stabiler<br />
Emissionssituation durchgeführt wurde, für die<br />
gasförmig transportierten PAK eine den anderen<br />
POP entsprechende Abhängigkeit zwischen<br />
Luftkonzentrationen und Umgebungstemperatur<br />
hergestellt werden (Sofuoglu et al., 2001).<br />
Der beschriebene positiv korrelierte Zusammenhang<br />
zwischen Umgebungstemperatur und POP-<br />
Konzentrationen in der Atmosphäre bezieht sich<br />
auf solche Substanzen, die aktuell nicht mehr<br />
aus anthropogenen Quellen emittiert werden<br />
(z.B. PCB) und deren atmosphärische Konzen-<br />
2.4 Ergebnisse und Diskussion<br />
trationen demnach nur von der temperaturabhängigen<br />
Verteilung zwischen Atmosphäre und<br />
Erdoberfläche bestimmt werden. <strong>Die</strong> PAK hingegen<br />
werden nach wie vor ganzjährig emittiert,<br />
im Winter in höherem Ausmaß als im Sommer.<br />
Eine Differenzierung der Deposition in den advektiv<br />
zugelieferten und den auf Kondensation<br />
beruhenden Anteil kann auf der Grundlage des<br />
Langzeitmonitorings nicht vorgenommen werden.<br />
<strong>Die</strong> Korrelation zwischen Deposition und<br />
Umgebungstemperatur (Abbildung 2-11) kann<br />
also eine Scheinkorrelation sein, die durch den<br />
Jahresgang der PAK-Emissionen überlagert<br />
wird. Auch die vergleichsweise niedrigen<br />
Enthalpien unterstützen diese Interpretation.<br />
Zwischen Niederschlagsmenge und PAK-Depositionsrate<br />
konnte kein direkter Zusammenhang<br />
hergestellt werden (Abbildung 2-12). <strong>Die</strong>s gilt<br />
auch, wenn einzelne Regenereignisse beprobt<br />
werden (Golomb et al., 2001), denn die<br />
Schadstofffracht ist zu Beginn des Niederschlagsereignisses<br />
hoch und sinkt dann rasch bei<br />
gleichzeitigem Rückgang der atmosphärischen<br />
Konzentrationen, und zwar unabhängig von der<br />
Dauer des Niederschlagsereignisses (Franz &<br />
Eisenreich, 1998). Brorström-Lunden et al.<br />
(1994) beobachteten die höchsten Depositionsraten<br />
im Zusammenhang mit Starkregenereignissen<br />
bei gleichzeitig niedrigsten PAK-<br />
Luftkonzentrationen.<br />
Depositionsrate [ng m -2 d -1 ]<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
19.07.-19.09.00<br />
19.09.-29.11.00<br />
29.11.-09.02.01<br />
09.02.-29.03.01<br />
29.03.-25.05.01<br />
25.05.-03.08.01<br />
03.08.-23.10.01<br />
23.10.-11.12.01<br />
11.12.-25.02.02<br />
Probenahmeintervall<br />
25.02.-23.04.02<br />
23.04.-22.06.02<br />
22.06.-02.08.02<br />
PAK-Deposition Niederschlag<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Abbildung 2-12 Vergleich zwischen atmosphärischer<br />
PAK-Deposition (Summe ab Benz(a)anthracen) und<br />
Niederschlag im Untersuchungsgebiet „Waldstein“.<br />
0<br />
Niederschlag [mm]<br />
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