Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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2 Atmosphärische Deposition von PAK<br />
<strong>Die</strong> Berechnung für Phenanthren, Fluoranthen<br />
und Pyren erfolgte bei den Berechnungen in<br />
Tabelle 2-10 auch für die Gleichgewichtsannahme.<br />
<strong>Die</strong> für die Berechnung der Volumendichte<br />
benötigte gefallene Blattmasse betrug für<br />
das Jahr 2001 0,282 kg m -2 am Waldstein bzw.<br />
0,578 kg m -2 im Schönbuch sowie für das Jahr<br />
2002 0,426 kg m -2 am Waldstein und<br />
0,389 kg m -2 im Schönbuch. Da die Interzeptionsdeposition<br />
für das Untersuchungsgebiet<br />
„Seebach“ für beide Vergleichsjahre jeweils<br />
negativ ist konnten für dieses Gebiet keine sinnvollen<br />
Berechnungen durchgeführt werden.<br />
Gleiches gilt für das Jahr 2002 im Untersuchungsgebiet<br />
„Schönbuch“ (mit Ausnahme<br />
von Phenanthren).<br />
Aus den berechneten Interzeptionsdepositionen<br />
ist ersichtlich, dass sich der Filtereffekt der<br />
Waldvegetation in erster Linie auf die semivolatilen<br />
PAK bis Pyren bezieht. <strong>Die</strong>s stimmt sehr<br />
gut mit theoretischen Erwägungen zum Filtereffekt<br />
der Waldvegetation von McLachlan &<br />
Horstmann (1998) überein, denen zufolge sich<br />
die Anreicherung an den Pflanzenoberflächen<br />
auf einen Bereich zwischen 7 < log KOA < 11 beschränkt.<br />
Denn für die ausschließlich partikelgebundenen<br />
PAK mit log KOA > 11 ist die nasse<br />
Deposition der dominante Prozess, die zwischen<br />
Freiland- und Bestandsdeposition keine großen<br />
Unterschiede aufweist (McLachlan &<br />
Horstmann, 1998). Somit ist die Verschiebung<br />
in den PAK-Verteilungsmustern in den Waldbeständen<br />
gegenüber der Freilanddeposition auf<br />
diffusive Aufnahme gasförmig transportierter<br />
PAK während der Wachstumsphase auf den<br />
Blattoberflächen zurückzuführen. <strong>Die</strong>s führt zur<br />
verstärkten Anreicherung der semivolatilen<br />
PAK bis Benz(a)anthracen.<br />
<strong>Die</strong> Berechnungen der PAK-Luftkonzentrationen<br />
aus den Depositionsraten zeigen, dass<br />
für das Untersuchungsgebiet „Waldstein“ für<br />
beide Vergleichsjahre sehr ähnliche mittlere<br />
jährliche Luftkonzentrationen ermittelt werden<br />
konnten (Tabelle 2-10). Im Untersuchungsgebiet<br />
„Schönbuch“ liegen die berechneten Konzentrationen<br />
bei niedrigeren Depositionsraten<br />
38<br />
erwartungsgemäß niedriger. Eine erstaunlich<br />
gute Übereinstimmung zeigen die berechneten<br />
Luftkonzentrationen mit gemessenen Daten im<br />
ländlichen Raum (Tabelle 2-11).<br />
Während einer Sammelperiode im Sommer<br />
2002 wurde im Untersuchungsgebiet „Waldstein“<br />
parallel zum Depositionsmonitoring ein<br />
Passivsammler zur Ermittlung der PAK-<br />
Luftkonzentrationen betrieben, welcher Teil<br />
einer Europaweiten Messkampagne war (Jaward<br />
et al., 2003). <strong>Die</strong>s ermöglicht die Berechnung<br />
der Depositionsgeschwindigkeiten der semivolatilen<br />
PAK mit Gl. 2.1 (Tabelle 2-12). Üblicherweise<br />
werden die Depositionsgeschwindigkeiten<br />
nur für die trockene Deposition berechnet, während<br />
der Sammelperiode wurde jedoch ein<br />
Niederschlag von ca. 60 mm aufgezeichnet.<br />
Trotzdem stimmen die solcherart ermittelten<br />
Depositionsgeschwindigkeiten erstaunlich gut<br />
mit den aus der Interzeptionsdeposition berechneten<br />
Depositionsgeschwindigkeiten nach<br />
Horstmann & McLachlan (1998) überein, die im<br />
gleichen Untersuchungsgebiet (Waldstein)<br />
ermittelt wurden (vgl. Tabelle 2-10).<br />
Bei oberflächlicher Betrachtung würde dies<br />
dafür sprechen, dass die atmosphärische<br />
Deposition der semivolatilen PAK während der<br />
Sommermonate durch trockene Deposition<br />
(Adsorption) bestimmt wird. Wie bereits<br />
angesprochen ist jedoch für die Sommermonate<br />
die Ausgasung semivolatiler PAK aus dem<br />
Boden zu berücksichtigen, so dass hier<br />
Depositionsraten und somit auch –geschwindigkeiten<br />
möglicherweise überschätzt werden. Des<br />
weiteren kann nicht ausgeschlossen werden,<br />
dass in erster Linie die Niederschläge für die<br />
Anreicherung der semivolatilen PAK auf der<br />
Depositionskartusche führten und somit Bulk-<br />
Depositionsgeschwindigkeiten ermittelt wurden,<br />
die zufällig mit den trockenen Depositionsgeschwindigkeiten<br />
nach Hortsmann & McLachlan<br />
(1998) übereinstimmen. Zur Klärung dieser<br />
Fragen wären weitere Untersuchungen durch<br />
parallelen Einsatz beider Passivsammler<br />
vonnöten, die aufgrund dieser ersten Ergebnisse<br />
vielversprechend erscheinen.