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Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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2 Atmosphärische Deposition von PAK<br />

Ursächlich für die großräumigen Differenzen<br />

der atmosphärischen PAK-Deposition ist die<br />

Nähe zu regionalen Emissionsräumen. Für den<br />

Bereich des Nordschwarzwaldes ist dies das<br />

dicht industrialisierte Oberrheintal, dessen<br />

Emissionen während der vorherrschenden<br />

Westwetterlagen im Zusammenhang mit<br />

Steigungsniederschlägen am Schwarzwaldkamm<br />

eine vergleichsweise hohe Jahresfracht bedingen<br />

(Schiedek & Hinderer, 2001). <strong>Die</strong> Liefergebiete<br />

für atmosphärische Spurenstoffe am Waldstein<br />

im Fichtelgebirge hingegen sind im östlich gelegenen<br />

Tschechien lokalisiert (Klemm & Lange,<br />

1999). Im Rahmen dieser Arbeit wurden diese<br />

Liefergebiete nicht verifiziert. Hierzu wäre eine<br />

witterungsabhängige zeitliche Auflösung der<br />

Probenahme nötig gewesen (Lee & Jones,<br />

1999b).<br />

In früheren Untersuchungen konnte der Jahresgang<br />

der atmosphärischen PAK-Deposition mit<br />

höheren Winter- und niedrigeren Sommerwerten<br />

ebenfalls ermittelt werden (Halsall et al., 1997;<br />

Brorström-Lunden & Löfgren, 1998; Golomb et<br />

al., 2001; Garban et al., 2002; Martin et al.,<br />

2002; Motelay-Massei et al., 2003) und auch<br />

quantitativ stimmen die Depositionsraten gut mit<br />

in der Literatur beschriebenen Daten für den<br />

ländlichen Raum in Mitteleuropa überein (siehe<br />

Tabelle 2-1). Der Jahresgang reflektiert einerseits<br />

die höhere Emission während der Wintermonate<br />

aus diffusen Quellen wie z.B. Hausfeuerungsanlagen<br />

(Guidotti et al., 2000; Golomb<br />

et al., 2001; Motelay-Massei et al., 2003).<br />

Andererseits wirkt Schnee als ein sehr effizienter<br />

atmosphärischer Scavenger und die niedrigeren<br />

Temperaturen während der Wintermonate<br />

begünstigen aufgrund der Kondensation von<br />

atmosphärischen Spurenstoffen („ausfrieren“)<br />

generell höhere Depositionsraten (Franz &<br />

Eisenreich, 1998; Wania et al., 1998b; Carrera et<br />

al., 2001).<br />

<strong>Die</strong> systematisch niedrigere Depositionsrate des<br />

durchtropfenden Anteiles im Bestand gegenüber<br />

der Freilanddeposition steht in Übereinstimmung<br />

mit systematisch niedrigeren Schadstoffkonzentrationen<br />

in der Luft in Waldbeständen<br />

34<br />

(sowohl gasförmig als auch partikelgebunden)<br />

gegenüber dem Freiland (Hornbuckle &<br />

Eisenreich, 1996). Auch die berechneten Jahresfrachten<br />

sind sehr gut vergleichbar mit solchen,<br />

die im Rahmen eines Langzeitmonitorings nach<br />

dem Bergerhoff-Verfahren ermittelt worden sind<br />

(für Benzo(a)pyren 7,5 µg m -2 a -1 im Freiland,<br />

15,2 µg m -2 a -1 unter Fichte und 20,6 µg m -2 a -1<br />

in einem Buchen-Eichen-Bestand (Horstmann &<br />

McLachlan, 1998)). Im Gegensatz dazu wurde<br />

jedoch im Bestand eine geringere Jahresdeposition<br />

als im Freiland ermittelt (siehe Tabelle<br />

2-8). <strong>Die</strong>s steht im Widerspruch zu vergleichbaren<br />

Untersuchungen, in denen unter Wald generell<br />

höhere Depositionsraten als im Freiland<br />

erzielt wurden (Horstmann & McLachlan,<br />

1996). Auch der Umstand, dass Corg-normierte<br />

Bodenkonzentrationen von POP an Waldstandorten<br />

um ca. Faktor 2 über solchen an Freilandstandorten<br />

liegen (Meijer et al., 2003b) spricht<br />

für generell höhere Depositionsraten unter Wald<br />

als unter Freilandbedingungen. Allerdings ist die<br />

Probenahme des Streueintrages im Bestand in<br />

der vorliegenden Untersuchung aufgrund der geringen<br />

Anzahl von Messstellen als nicht repräsentativ<br />

anzusehen, sodass hier der tatsächliche<br />

Eintrag über die Streu vermutlich unterbewertet<br />

worden ist.<br />

Der stark ausgeprägte Jahresgang im Buchenbestand<br />

ist auf den Blattabwurf zurückzuführen.<br />

Unter Laubwald entfallen ca. 90 % der jährlichen<br />

atmosphärischen Deposition durch den<br />

Blattabwurf auf die Zeit zwischen Oktober und<br />

Dezember (Horstmann & McLachlan, 1998).<br />

<strong>Die</strong> ähnlichen Jahresfrachten in den beiden<br />

Vergleichsjahren deuten auf einen langfristig<br />

stabilen Eintrag in die Untersuchungsgebiete hin<br />

(zeitliche Kontinuität). Auch im Gebietsvergleich<br />

ist die Heterogenität der atmosphärischen<br />

Deposition mit Schwankungen um den Faktor 2<br />

ebenso wie die gebietsinterne Heterogenität<br />

durch Expositionsunterschiede (Relief) als<br />

gering einzustufen (räumliche Homogenität).<br />

Somit ist die atmosphärische PAK-Deposition<br />

im ländlichen Raum bei Abwesenheit lokaler<br />

Quellen durch sehr stabile Verhältnisse gekenn-

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