Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Zusätzlich wurden zur Gewinnung von Referenzproben die Abgase von Kraftfahrzeugen am Auspuff beprobt. Zu diesem Zweck wurden Membranfilter aus Zellulosenitrat der Firma Schleicher & Schuell (NC 05) mit einem Porendurchmesser von 0,5 µm verwendet, die bei laufendem Motor direkt am Auspuffauslass angebracht wurden. 2.3.4 Extraktion der Adsorberkartuschen Als wassermischbares Lösungsmittel wurde Aceton verwendet, um die je nach Witterung teilweise feuchten Adsorberkartuschen zu extrahieren. Die Extraktion der Kartuschen erfolgte mit dem Aceton aus der Trichterreinigung sequenziell in 4 Schritten mit je 50 ml. Bei jedem Extraktionsschritt lief das Aceton zunächst gravimetrisch durch das Adsorberbett, anschließend wurde mit einer Wasserstrahlpumpe ein Unterdruck angelegt, um das im Porenraum verbliebene Aceton zurückzugewinnen. Der Extrakt wurde vereinigt und als interner Standard deuterierte PAK zugegeben, und zwar Naphthalin-d8, Acenaphthen-d10, Phenanthren-d10, Chrysen-d12 und Perylen-d12. Wegen des im Extrakt gelösten Wassers aus den Proben ist eine Konzentration der Schadstoffe im Lösungsmittel durch Verdampfen des Acetons (z.B. mit einem Rotationsverdampfer) problematisch. Daher wurde dem Extrakt 10 ml Cyclohexan und Millipore-Wasser im Verhältnis von 10:1 gegenüber dem Acetonextrakt (d.h. 2 l) zugegeben. Die Wasserzugabe führt einerseits zu einer Phasentrennung zwischen dem wassermischbaren Aceton und dem nicht mit Wasser mischbaren Cyclohexan. Andererseits erfolgt eine Verdrängung der PAK aus dem Aceton in das geringer polare Lösungsmittel, dem Cyclohexan (Ball et al., 1997). Denn bei einem Verteilungsgleichgewicht zwischen den beiden Phasen gilt nach Schwarzenbach (1993): Cc K = (2.15) cw Cw 2.3 Material und Methoden wobei Kcw den Verteilungskoeffizienten, Cc die Konzentration im Cyclohexan und Cw die Konzentration im Wasser-Aceton-Gemisch bezeichnet. Mit und X V C w = w w (2.16) X V C c = c c (2.17) wobei Xc, w die Schadstoffmasse im Cyclohexan bzw. Wasser-Aceton-Gemisch und Vc, w die entsprechenden Volumina bezeichnet, folgt durch Einsetzen in Gleichung 2.15 bei einem angenommenen Verteilungskoeffizienten der PAK zwischen den beiden Phasen von log Kcw = 4 und den oben angegebenen Lösungsmittel- bzw. Wasservolumina für die Verteilung der PAK: X X c w 10000∗10 ⎡ml ⎤ = = 50 2000 ⎢ ⎣ml ⎥ ⎦ (2.18) also eine theoretisch um den Faktor 50 höhere Anreicherung der PAK im Cyclohexan gegenüber dem Wasser-Aceton-Gemisch. Nach der Zugabe des Wassers wurden die Extrakte 48 Stunden für die Phasentrennung und die Einstellung des Verteilungsgleichgewichtes in abgedunkeltem Zustand stehen gelassen und anschließend die Cyclohexanphase abgezogen. 2.3.5 Extraktion der Trichterreinigung Wie oben erwähnt wurde für die Extraktion der Adsorberkartuschen i.d.R. das Aceton der Trichterreinigung verwendet. Zur Validierung des Probenahmesystems erfolgte jedoch auch eine separate Analytik der Trichterwäsche. Zu diesem Zweck wurden Soxhlet-Extraktionen der Glaswolle aus der Trichterreinigung mit dem Aceton der Trichterspülung durchgeführt. Die Extraktionsdauer betrug 24 Stunden. Je nach Witterung bei der Probenahme erfolgte die Konzentration der PAK durch Zugabe von Cyclohexan und Wasser (bei feuchtem Trichter, 25
2 Atmosphärische Deposition von PAK siehe Kap. 2.3.4) oder durch Verdampfen des Aceton an einem Rotationsverdampfer (siehe Kap. 2.3.6). 2.3.6 Extraktion der Streu in den Bestandsmessstellen Die von dem Sieb in den Bestandsmessstellen zurückgehaltenen groben Bestandteile (überwiegend Nadeln bzw. Blätter der umgebenden Bäume) wurden zunächst bei Raumtemperatur (ca. 20°C) in abgedunkeltem Zustand getrocknet. Vor der Extraktion wurden die Nadeln, Blätter und Äste mit einer Schere zerkleinert. Die Extraktion wurde mit einem beschleunigten Lösungsmittelextraktor ASE 300 (Accelerated Solvent Extractor) der Fa. Dionex durchgeführt. Mit diesem Extraktor können Feststoffproben in einer Extraktionszelle unter hohem Druck (100 bar Voreinstellung) und frei wählbaren Temperaturen extrahiert werden. Der Extrakt wird anschließend aus der Zelle direkt in eine Probenflasche geleitet. Für die Extraktionen der Streu in den Bestandsmessstellen wurden Extraktionszellen mit einem Volumen von 33 ml verwendet. Jede Probe wurde sequenziell mit Aceton und je 2-mal Toluol extrahiert. Die Extraktionsbedingungen sind in Tabelle 2-3 aufgelistet. Die Extraktion mit der ASE kann in 5 Phasen gegliedert werden: • Füllen der Extraktionszelle mit Lösungsmittel bis zum Erreichen des Solldrucks (100 bar). • Aufheizen der Zelle bis zum Erreichen der Extraktionstemperatur. • Statische Extraktionsphase bei konstanten Druck- und Temperaturverhältnissen. • Spülen der Extraktionszelle mit Lösungsmittel. • Spülung der Zelle mit Inertgas zum Überführen von Lösungsmittelresten in die Probenflasche. 26 In die Probenflasche wurde im Anschluss an die Extraktion interner Standard injiziert (bestehend aus den oben erwähnten deuterierten PAK). Anschließend wurden die Extrakte in einen Spitzkolben überführt und an einem Rotationsverdampfer (Firma Heidolph WB 2000 mit Vakuumregler VAC Senso der Firma Heidolph und Vakuumpumpe Laboport VAC- Control der Firma KNF) bei einer Temperatur von 40°C (Aceton) bzw. 65°C (Toluol) und einem Unterdruck von 556 mbar (Aceton) bzw. 150 mbar (Toluol) bis auf ca. 1 ml eingeengt. Tabelle 2-3 Geräteeinstellungen der ASE für die Lösungsmittelextraktionen. Lösungsmittel Aceton Toluol Temperatur [°C] Druck [bar] Aufheizzeit [min] Statische Extraktionszeit [min] Lösemittelspülung [%] 100 150 100 100 5 7 10 10 60 60 Spülgas N2 N2 Gasspülzeit [s] 2.3.7 Extraktreinigung 100 100 Wegen der Coextraktion verschiedener organischer Komponenten bei der Lösungsmittelextraktion der Streu, aber auch der Adsorptionskartuschen (vor allem von den Bestandsmessstellen), wurde vor der Messung eine säulenchromatographische Trennung der Extrakte vorgenommen. Als stationäre Phase wird dabei häufig SiO2 eingesetzt (Jang & Li, 2001). In der Spurenanalytik auf PAK hat sich bei Extrakten organischer Humusauflagen mit entsprechend hohem Anteil an Störkomponenten ein gekoppeltes Adsorberbett mit Al2O3 (zur Rückhaltung polarer Störkomponenten) und
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Zusätzlich wurden zur Gewinnung von<br />
Referenzproben die Abgase von Kraftfahrzeugen<br />
am Auspuff beprobt. Zu diesem Zweck<br />
wurden Membranfilter aus Zellulosenitrat der<br />
Firma Schleicher & Schuell (NC 05) mit einem<br />
Porendurchmesser von 0,5 µm verwendet, die<br />
bei laufendem Motor direkt am Auspuffauslass<br />
angebracht wurden.<br />
2.3.4 Extraktion der Adsorberkartuschen<br />
Als wassermischbares Lösungsmittel wurde<br />
Aceton verwendet, um die je nach Witterung<br />
teilweise feuchten Adsorberkartuschen zu<br />
extrahieren. <strong>Die</strong> Extraktion der Kartuschen<br />
erfolgte mit dem Aceton aus der Trichterreinigung<br />
sequenziell in 4 Schritten mit je 50 ml.<br />
Bei jedem Extraktionsschritt lief das Aceton<br />
zunächst gravimetrisch durch das Adsorberbett,<br />
anschließend wurde mit einer Wasserstrahlpumpe<br />
ein Unterdruck angelegt, um das im<br />
Porenraum verbliebene Aceton zurückzugewinnen.<br />
Der Extrakt wurde vereinigt und als interner<br />
Standard deuterierte PAK zugegeben, und<br />
zwar Naphthalin-d8, Acenaphthen-d10, Phenanthren-d10,<br />
Chrysen-d12 und Perylen-d12.<br />
Wegen des im Extrakt gelösten Wassers aus den<br />
Proben ist eine Konzentration der Schadstoffe<br />
im Lösungsmittel durch Verdampfen des<br />
Acetons (z.B. mit einem Rotationsverdampfer)<br />
problematisch. Daher wurde dem Extrakt 10 ml<br />
Cyclohexan und Millipore-Wasser im Verhältnis<br />
von 10:1 gegenüber dem Acetonextrakt (d.h. 2 l)<br />
zugegeben. <strong>Die</strong> Wasserzugabe führt einerseits<br />
zu einer Phasentrennung zwischen dem<br />
wassermischbaren Aceton und dem nicht mit<br />
Wasser mischbaren Cyclohexan. Andererseits<br />
erfolgt eine Verdrängung der PAK aus dem<br />
Aceton in das geringer polare Lösungsmittel,<br />
dem Cyclohexan (Ball et al., 1997). Denn bei<br />
einem Verteilungsgleichgewicht zwischen den<br />
beiden Phasen gilt nach Schwarzenbach (1993):<br />
Cc<br />
K = (2.15)<br />
cw<br />
Cw<br />
2.3 Material und Methoden<br />
wobei Kcw den Verteilungskoeffizienten, Cc die<br />
Konzentration im Cyclohexan und Cw die<br />
Konzentration im Wasser-Aceton-Gemisch<br />
bezeichnet. Mit<br />
und<br />
X<br />
V<br />
C w =<br />
w<br />
w<br />
(2.16)<br />
X<br />
V<br />
C c =<br />
c<br />
c<br />
(2.17)<br />
wobei Xc, w die Schadstoffmasse im Cyclohexan<br />
bzw. Wasser-Aceton-Gemisch und Vc, w die entsprechenden<br />
Volumina bezeichnet, folgt durch<br />
Einsetzen in Gleichung 2.15 bei einem<br />
angenommenen Verteilungskoeffizienten der<br />
PAK zwischen den beiden Phasen von<br />
log Kcw = 4 und den oben angegebenen<br />
Lösungsmittel- bzw. Wasservolumina für die<br />
Verteilung der PAK:<br />
X<br />
X<br />
c<br />
w<br />
10000∗10<br />
⎡ml<br />
⎤<br />
=<br />
= 50<br />
2000 ⎢<br />
⎣ml<br />
⎥<br />
⎦<br />
(2.18)<br />
also eine theoretisch um den Faktor 50 höhere<br />
Anreicherung der PAK im Cyclohexan<br />
gegenüber dem Wasser-Aceton-Gemisch.<br />
Nach der Zugabe des Wassers wurden die<br />
Extrakte 48 Stunden für die Phasentrennung und<br />
die Einstellung des Verteilungsgleichgewichtes<br />
in abgedunkeltem Zustand stehen gelassen und<br />
anschließend die Cyclohexanphase abgezogen.<br />
2.3.5 Extraktion der Trichterreinigung<br />
Wie oben erwähnt wurde für die Extraktion der<br />
Adsorberkartuschen i.d.R. das Aceton der<br />
Trichterreinigung verwendet. Zur Validierung<br />
des Probenahmesystems erfolgte jedoch auch<br />
eine separate Analytik der Trichterwäsche. Zu<br />
diesem Zweck wurden Soxhlet-Extraktionen der<br />
Glaswolle aus der Trichterreinigung mit dem<br />
Aceton der Trichterspülung durchgeführt. <strong>Die</strong><br />
Extraktionsdauer betrug 24 Stunden. Je nach<br />
Witterung bei der Probenahme erfolgte die<br />
Konzentration der PAK durch Zugabe von<br />
Cyclohexan und Wasser (bei feuchtem Trichter,<br />
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