Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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2 Atmosphärische Deposition von PAK<br />
Aerosol<br />
ROM a) Kohlige Partikel Metalle<br />
Braun u.<br />
Steinkohle<br />
Verbrennungsrückstände<br />
Steinkohlekoks<br />
Ruß Char Holzkohle<br />
Tennisphere Crassisphere Tenninetwork Crassinetwork<br />
a) ROM = Rezentes organisches Material<br />
Abbildung 2-2 Klassifikationsschema für die<br />
Charakterisierung des Aerosols nach<br />
morphologischen Kriterien.<br />
<strong>Die</strong> Ursache für die starke Differenzierung der<br />
Char-Partikel liegt einerseits an den<br />
Verbrennungsbedingungen, andererseits aber<br />
auch am Brennstoff. <strong>Die</strong> Pyrolyse hinterlässt bei<br />
der Verbrennung von Kohle, abhängig vom<br />
Kohletyp, poröse Partikel, die mit Kohlenstoff<br />
angereichert sowie an Sauerstoff und<br />
Wasserstoff verarmt sind. Ähnlich wie bei der<br />
Verkokung weichen während einer plastischen<br />
Phase des Verbrennungsmateriales die<br />
schmelzbaren Kohlepartikel auf und quellen<br />
durch entstehende Gase und Flüssigkeiten, die<br />
zunächst in den Poren gesammelt werden und<br />
teilweise austreten können. Während hoher<br />
Temperaturen ist diese plastische Phase zu kurz,<br />
sodass das Porensystem nicht als Leitbahnen für<br />
den Transport der entstandenen Gase zur<br />
Partikeloberfläche ausreicht. Dann zersplittern<br />
die Partikel explosiv zu kleineren Fragmenten.<br />
Auch bei der Konsolidierung im Anschluss an<br />
die plastische Phase werden Gase freigesetzt, die<br />
zu einer Zersplitterung der Partikel führen<br />
können (Melia & Bowman, 1993). <strong>Die</strong><br />
Morphologie der bei der Verbrennung<br />
entstehenden Partikel hängt entscheidend von<br />
den Materialeigenschaften des Brennstoffes ab.<br />
18<br />
Je nach Verflüssigbarkeit des Brennstoffes<br />
schwellen im Inneren der Partikel große Blasen<br />
(Vesikel), die von dünnen Wänden umgeben<br />
werden. Weniger pastöse Brennstoffe formen<br />
dickere Wände. Bei steigender Viskosität und<br />
geringer Dauer der plastischen Phase kommt es<br />
nicht zur Vereinigung zu einem großen,<br />
zentralen Vesikel sondern es verbleibt im Innern<br />
der Partikel ein Netzwerk kleinerer Blasen. Jede<br />
dieser Formen ist charakteristisch für bestimmte<br />
Kohletypen und insofern wird die Variabilität<br />
der Char-Partikel in erster Linie von den<br />
Eigenschaften des Brennmateriales bestimmt,<br />
sodass umgekehrt aus der Signatur der Char-<br />
Partikel (Morphologie, Anisotropie, aktive<br />
Oberflächen und katalytische Funktionen v.a.<br />
durch eingeschlossenes Eisen) auf den<br />
ursprünglichen Brennstoff geschlossen werden<br />
kann (Taylor et al., 1998). Allerdings führen<br />
hohe Temperaturen bei der Verbrennung z.T. zu<br />
einer totalen Fragmentierung der Partikel, die<br />
dann kaum noch einem bestimmten Brennstoff<br />
zugeordnet werden können (Hamilton, 1980).<br />
Trotzdem kann anhand der Morphologie der<br />
Partikel die Pyrolyse fossiler Brennstoffe als ihr<br />
Entstehungsprozess identifiziert werden, auch<br />
wenn der Kohletyp nicht mehr eindeutig erkannt<br />
werden kann.<br />
Ähnliche weiterführende Differenzierungen der<br />
Ruß- bzw. Charcoal-Fraktion sind Gegenstand<br />
laufender Untersuchungen am Institut für<br />
Geowissenschaften, Abteilung Organische<br />
Petrologie und Kohlengeologie der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Tübingen</strong>.<br />
In dieser Arbeit wird neben der Quantifizierung<br />
der atmosphärischen PAK-Deposition versucht,<br />
die wesentlichen Träger der PAK in der Atmosphäre<br />
mittels optischer Methoden zu identifizieren<br />
und die Deposition von atmosphärischen<br />
Partikeln zu klassifizieren. Entsprechende Vergleichsuntersuchungen<br />
in der jüngeren Literatur<br />
(Gustafsson et al., 2001; Kralovec et al., 2002;<br />
Song et al., 2002; Jonker & Koelmans, 2002a;<br />
Ligouis et al., 2003) erlauben die Zuordnung zu<br />
den unterschiedlichen Brennmaterialien.