Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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2 Atmosphärische Deposition von PAK<br />
die Partikelauswaschung den größten Beitrag<br />
ausmacht (Franz & Eisenreich, 1998; Offenberg<br />
& Baker, 2002b). Mathematisch kann die<br />
Deposition allgemein als eine Funktion der<br />
Luftkonzentration beschrieben werden:<br />
v D = (2.1)<br />
d a C<br />
mit D = Deposition [M T -1 L -2 ], vd = Depositionsgeschwindigkeit<br />
[L T -1 ] und Ca = Konzentration<br />
der Zielsubstanz in der Atmosphäre<br />
[M L -3 ]. Je nach Depositionsart ist zusätzlich<br />
zwischen Partikel- bzw. Gasdepositionsgeschwindigkeit<br />
zu unterscheiden (McLachlan &<br />
Horstmann, 1998). Üblicherweise wird dieser<br />
Ansatz für die Beschreibung der trockenen<br />
Deposition angewendet. Unter Verwendung von<br />
Lösungs- bzw. Auswaschungsfaktoren für die<br />
Zielsubstanzen (hier: PAK) können die nassen<br />
Depositionsgeschwindigkeiten durch Multiplikation<br />
mit der Niederschlagsrate [L T -1 ] näherungsweise<br />
berechnet werden (Halsall et al.,<br />
2001). Problematisch ist dabei u.a., dass die<br />
atmosphärischen Konzentrationen während<br />
eines Niederschlagsereignisses keinesfalls konstant<br />
bleiben (Franz & Eisenreich, 1998) und<br />
daher die Auswaschungsfaktoren zwischen<br />
unterschiedlichen Niederschlagsereignissen um<br />
mehrere Größenordnungen variieren (Offenberg<br />
& Baker, 2002b).<br />
In der Regel sind die Depositionsraten in Waldbeständen<br />
höher als im Freiland. <strong>Die</strong>se Differenz<br />
wird als Interzeptionsdeposition bezeichnet.<br />
D = D − D<br />
(2.2)<br />
I<br />
Best<br />
Frei<br />
Da die nasse Deposition in Waldbeständen und<br />
Freiland als ähnlich angesehen wird, ist die<br />
Differenz auf Unterschiede der trockenen<br />
Deposition zurückzuführen. Dabei kommen<br />
beide trockenen Depositionsformen in Betracht<br />
(Horstmann & McLachlan, 1998; McLachlan &<br />
Horstmann, 1998). Bei bekannter Depositionsgeschwindigkeit<br />
kann somit aus der Interzeptionsdeposition<br />
die durchschnittliche umgebende<br />
Luftkonzentration berechnet werden.<br />
Als Sonderfall der trockenen gasförmigen<br />
Deposition ist die Gleichgewichtsbedingung zu<br />
14<br />
sehen, unter der vd, Gas = 0 wird. <strong>Die</strong> gasförmige<br />
Deposition unter Wald wird dann folgendermaßen<br />
berechnet (Horstmann & McLachlan, 1998):<br />
D Gas,<br />
eq Vρ<br />
K PA CG<br />
, eq<br />
= (2.3)<br />
mit Vρ = Volumenstromdichte der Vegetation<br />
[L 3 L -2 T -1 ] und KPA = Verteilungskoeffizient<br />
zwischen Vegetation und Atmosphäre. <strong>Die</strong><br />
Volumenstromdichte kann aus der fallenden<br />
Streu abgeschätzt werden:<br />
V<br />
D<br />
S<br />
ρ = (2.4)<br />
ft<br />
ρ S<br />
DS bezeichnet die gefallene Blattmasse [M L -2<br />
T -1 ], ft die Trockengewichtsfraktion und ρS die<br />
Dichte der frischen Streu [M L -3 ]. ρS kann in<br />
Fichtenbeständen mit 0,9 kg l -1 und ft mit 40%<br />
abgeschätzt werden (Horstmann & McLachlan,<br />
1998).<br />
2.1.2 Meteorologische Einflussgrößen<br />
auf die atmosphärische Deposition<br />
<strong>Die</strong> aktuelle PAK-Deposition wird von Windrichtung<br />
und -geschwindigkeit, Niederschlag<br />
(Menge und Form), der Luftfeuchte sowie der<br />
Umgebungstemperatur maßgeblich beeinflusst.<br />
<strong>Die</strong>se Parameter weisen jedoch eine hohe zeitliche<br />
Variabilität auf, was zu entsprechenden<br />
Schwankungen der PAK-Deposition führt<br />
(Brorström-Lunden et al., 1994; Franz &<br />
Eisenreich, 1998; Bamford et al., 1999b).<br />
Für viele semivolatile organische Umweltschadstoffe<br />
(z.B. PCB, x-HCH) konnte eine<br />
Abhängigkeit zwischen atmosphärischen<br />
Konzentrationen von der Umgebungstemperatur<br />
festgestellt werden (Wania et al., 1998a;<br />
Murayama et al., 2003). Allgemein formuliert<br />
lässt sich diese Beziehung unter Gleichgewichtsbedingungen<br />
folgendermaßen ausdrücken<br />
(Wania et al., 1998a):<br />
−1<br />
ln = m T + b<br />
(2.5)<br />
p A<br />
mit pA = Gleichgewichtspartialdruck einer Substanz<br />
in der Atmosphäre [Pa] und T = Temperatur<br />
[K]. m und b bezeichnen in allgemeiner Form