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Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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1 Einleitung<br />

1.4.2 Toxisches Wirkungspotenzial<br />

<strong>Die</strong> PAK umfassen die größte bekannte Anzahl<br />

an Kanzerogenen innerhalb einer<br />

Substanzgruppe. Mehr als 30<br />

Einzelverbindungen können karzinogene Effekte<br />

verursachen (Bjorseth & Ramdahl, 1985).<br />

Anhand epidemiologischer Untersuchungen bei<br />

Kokereiarbeitern konnten Häufungen von<br />

Lungenkrebserkrankungen auf PAK-Expositionen<br />

zurückgeführt werden (Grimmer, 1993).<br />

Der bereits 1775 beschriebene Hodenkrebs bei<br />

Schornsteinfegern ist auf deren Belastung mit<br />

PAK zurückzuführen (Hien, 1994). Neben der<br />

karzinogenen Wirkung ist unter toxikologischen<br />

Gesichtspunkten besonders die mutagene<br />

Wirkung einiger PAK hervorzuheben (Sims &<br />

Overcash, 1983; Grimmer, 1993). Häufig sind<br />

dabei die während des Stoffwechsels im Körper<br />

gebildeten Metabolite die eigentlichen Mutagene<br />

bzw. Kanzerogene.<br />

Persistente, lipophile Verbindungen wie die<br />

PAK neigen zur Bioakkumulation. Den KOW-<br />

Werten entsprechend steigt die Bioakkumulationsrate<br />

mit steigendem Molekülgewicht<br />

an (Sims & Overcash, 1983). <strong>Die</strong> Bioverfügbarkeit<br />

bzw. das toxische Potential der PAK<br />

kann in aquatischen Systemen durch Bindung an<br />

gelöste Huminstoffe hoher Aromatizität zwar<br />

eingeschränkt werden (Perminova et al., 2001).<br />

Trotzdem konnten in marinen Muscheln PAK-<br />

Konzentrationen von bis zu 3,8 mg kg -1<br />

bestimmt werden (Baumard et al., 1999), und in<br />

Hirn- und Kiemengewebeproben von marinen<br />

Fischen wurde eine PAK-Anreicherung mit<br />

12<br />

Konzentrationen von über 50 mg kg -1 beobachtet<br />

(Deb et al., 2000).<br />

Zur Aufnahme von PAK in den menschlichen<br />

Organismus kann es durch Inhalation,<br />

Hautkontakt und über die Nahrung kommen<br />

(Zander, 1980; Sims & Overcash, 1983; Dor et<br />

al., 2000; Abrahams, 2002). Der letztgenannte<br />

Pfad ist quantitativ am Bedeutsamsten (Vyskocil<br />

et al., 2000). Nach Bachmann et al. (1998)<br />

werden über die Nahrung ca. 3,0 ng d -1 kg -1<br />

(bezogen auf das Körpergewicht) aufgenommen,<br />

was ca. 86% der über alle Pfade<br />

aufgenommenen Benzo(a)pyren-Menge<br />

entspricht. Daher wird der Betrachtung von<br />

PAK in Nahrungsmitteln eine erhöhte<br />

Aufmerksamkeit geschenkt (Bosset et al., 1998;<br />

Fiedler et al., 2002).<br />

Ähnlich wie chlorierte organische Verbindungen<br />

(Focant et al., 2002) reichern sich auch die PAK<br />

in erster Linie in fettreichen Geweben an.<br />

Madhavan & Naidu (1995) berichten<br />

Benzo(a)pyren-Konzentrationen von > 0,25 mg<br />

l -1 in der Muttermilch. Der Grenzwert der<br />

Trinkwasserverordnung liegt für Benzo(a)pyren<br />

bei 0,01 µg l -1 (TWVO, 2001). Abhängig von<br />

den Löslichkeiten kommt es nach ingestiver<br />

PAK-Aufnahme innerhalb von Stunden zu einer<br />

Verteilung im Organismus über das Blut oder<br />

über die Lymphe mit anschließender<br />

Anreicherung in fettreichen Zielgeweben<br />

(Laurent et al., 2002). Für die Bevölkerung der<br />

Bundesrepublik Deutschland konnte anhand von<br />

PAK-Metaboliten im Urin zwischen 1990 und<br />

1998 ein rückläufiger Trend ermittelt werden<br />

(UBA, 2001).

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