Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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1 Einleitung<br />
1.4 Beschreibung der Stoffgruppe<br />
der PAK<br />
1.4.1 Physiko-chemische Eigenschaften<br />
Bei den PAK handelt es sich um ringförmige<br />
Kohlenwasserstoffe aus zwei oder mehr<br />
kondensierten Benzolringen. <strong>Die</strong> Ringe können<br />
linear, angular oder in Clustern angeordnet sein<br />
(Tabelle 1-1). <strong>Die</strong> Struktur der Ringe, ihre<br />
Anordnung zueinander sowie ihre Anzahl<br />
bestimmen die physikalischen und chemischen<br />
Eigenschaften der Einzelsubstanzen. Dabei<br />
nimmt mit zunehmender Ringzahl auch die<br />
Anzahl der Isomere zu (Zander, 1980; Sims &<br />
Overcash, 1983).<br />
<strong>Die</strong> Stoffgruppe der PAK umfasst ca. 300<br />
Einzelverbindungen, aus denen die USamerikanische<br />
Umweltbehörde 16<br />
Verbindungen in eine „Priority Pollutant List“<br />
aufgenommen hat. <strong>Die</strong>se 16 Einzelverbindungen<br />
sollen die gesamte Stoffgruppe in ihren<br />
Eigenschaften repräsentieren und es ist<br />
allgemein üblich, die PAK-Analytik auf diese 16<br />
Substanzen zu beschränken. Zusätzlich zu<br />
diesen 16 EPA-PAK wurde in der vorliegenden<br />
Arbeit auch das Benzo(e)pyren und das Perylen<br />
in die Analytik einbezogen. <strong>Die</strong> physikochemischen<br />
Eigenschaften dieser untersuchten<br />
Substanzen werden in Tabelle 1-1<br />
zusammengefasst.<br />
Mit ihren für organische Verbindungen<br />
vergleichsweise hohen Schmelzpunkten<br />
zwischen 80 - >200 °C liegen die PAK bei<br />
Raumtemperatur als farblose, kristalline<br />
10<br />
Festkörper vor. Durch das Fehlen hydrophiler<br />
Gruppen sind diese Substanzen nur in sehr<br />
geringen Mengen in Wasser, aber gut in<br />
unpolaren organischen Lösungsmitteln löslich.<br />
Dementsprechend charakterisieren die Werte für<br />
den n-Octanol/Wasser-Verteilungskoeffizienten<br />
(log KOW) die PAK als stark lipophile<br />
Substanzen. Bei ihrer Sorption an mikroporöse<br />
organische Feststoffe liegen die PAK<br />
offensichtlich in einem lösungsähnlichen<br />
Zustand vor, der besser durch die Löslichkeit<br />
der unterkühlten Flüssigkeit (Ssub) beschrieben<br />
werden kann. <strong>Die</strong>se ist analytisch nur sehr<br />
schwer zu bestimmen und wurde für die<br />
Einzelverbindungen nach folgender Formel<br />
berechnet (deMaagd et al., 1997):<br />
S<br />
S<br />
= (1.1)<br />
Sub ∆S<br />
Tm<br />
[ ( 1 − )]<br />
R T<br />
e<br />
Dabei bezeichnet S die Löslichkeit [M L -3 ], ∆S<br />
die Entropie, die für alle PAK mit 56,5 J mol -1<br />
K -1 angegeben wird (deMaagd et al., 1997), R<br />
die Gaskonstante (8,314 J mol -1 K -1 ), Tm den<br />
Schmelzpunkt [°K] und T [°K] die<br />
Umgebungstemperatur.<br />
Der Dampfdruck der meisten Verbindungen ist<br />
sehr gering, daher kommen die PAK in der<br />
Atmosphäre nur bis zum Pyren in der Gasphase<br />
vor (semivolatile PAK), ab Benz(a)anthracen<br />
hingegen findet ein atmosphärischer Transport<br />
ausschließlich partikelgebunden statt. <strong>Die</strong>s<br />
kommt durch die hohen Werte für den n-<br />
Octanol/Luft-Verteilungskoeffizienten (log KOA)<br />
zum Ausdruck.