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Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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1 Einleitung<br />

gehender analytischer Erfassbarkeit dieser Substanzen<br />

eignen sich die PAK hervorragend als<br />

„zivilisatorische Tracer“ und werden daher<br />

stellvertretend für die Substanzgruppe der POP<br />

in der vorliegenden Arbeit unter dem Gesichtspunkt<br />

eines möglichen flächenhaften Eintrages<br />

in das Grundwasser untersucht.<br />

<strong>Die</strong> PAK werden aus einer Vielzahl von Quellen<br />

in die Atmosphäre emittiert. Da sie als unerwünschtes<br />

Nebenprodukt bei der unvollständigen<br />

Verbrennung fossiler Brennstoffe generiert<br />

werden (Mastral & Callen, 2000), fällt eine<br />

Abschätzung des jeweiligen Beitrages der verschiedenen<br />

Emittentengruppen schwer. <strong>Die</strong>ses<br />

wird im Rahmen des Schadstoffmanagements<br />

mit dem Instrument der Emissionsinventarisierung<br />

versucht, indem zunächst verschiedene<br />

Quellentypen unterschieden werden:<br />

• Stationäre Quellen, ortsfeste Anlagen, an<br />

denen in der Regel einem konkreten<br />

Emissionsort eine Emissionsmenge zugeordnet<br />

werden kann (z.B. Müllverbrennungsanlagen).<br />

• Diffuse Quellen, kleine Emissionseinheiten,<br />

die sowohl ortsfest als auch mobil sein können,<br />

in großer Anzahl großflächig verteilt sind und<br />

einen räumlich und zeitlich diskontinuierlichen<br />

Prozess der Emission darstellen (z.B.<br />

Hausfeuerungsanlagen, Verkehr) (Hosseinpour<br />

& Rottler, 1999; Elbir et al., 2000).<br />

Über die Zuordnung von Emissionsfaktoren auf<br />

die einzelnen Emittentengruppen werden<br />

anschließend die Emissionsinventare berechnet<br />

(Wingfors et al., 2001; Yang et al., 2002; Dyke<br />

et al., 2003; Gullett et al., 2003). Nach aktuellen<br />

Emissionsinventaren werden die PAK<br />

überwiegend aus diffusen Quellen emittiert<br />

(Abbildung 1-2) (Wild & Jones, 1995; Detzel et<br />

al., 1998; Schauer & Cass, 2000).<br />

Unsicherheiten bei dieser Emissionsinventarisierung<br />

bestehen vor allem bei der Quantifizierung<br />

des Beitrages von Kleinfeuerungsanlagen, was<br />

aufgrund des hohen Beitrages dieser Emittentengruppe<br />

durchaus ins Gewicht fällt (Lohmann et<br />

al., 2000b). So ermitteln andere Autoren mit 26 t<br />

eine ca. doppelt so hohe Benzo(a)pyren-<br />

6<br />

Emission für die BRD für das Jahr 1996 als in<br />

Abbildung 1-2 angegeben (Richter et al.,<br />

2001b). Aber auch der Beitrag aus Verkehrsemissionen<br />

wird von anderen Autoren wesentlich<br />

höher beziffert. So schätzen Lee et al.<br />

(1995) und Lim et al. (1999) den Verkehrsbeitrag<br />

an innerstädtischen PAK-Luftkonzentrationen<br />

entgegen den Angaben in Abbildung 1-2<br />

auf > 50%.<br />

19<br />

10<br />

11<br />

3<br />

3<br />

85<br />

68<br />

Hausfeuerungsanlagen<br />

Buntemetall- und<br />

Aluminiumprodiktion<br />

Eisen- und Stahlproduktion<br />

Sonstige<br />

Hausfeuerungsanlagen<br />

Verkehr<br />

Industrie<br />

Abbildung 1-2 Oben: Benzo(a)pyren-Emissionsinventar<br />

für die Bundesrepublik Deutschland für das<br />

Jahr 1994. Angaben in Prozent der Gesamtemission<br />

von 13,75 t (Detzel et al., 1998). Unten: PAK-<br />

Emissionsinventar (Summe von 12 Einzelsubstanzen)<br />

für Großbritannien (UK). Angaben in Prozent der<br />

jährlichen Gesamtemission von 704 t (Wild & Jones,<br />

1995).<br />

Neben methodischen Unsicherheiten ist diese<br />

Diskrepanz sicher auch auf tatsächliche großräumige<br />

Unterschiede zurückzuführen (z.B.<br />

könnte in städtischen Verdichtungsräumen der<br />

Verkehr die dominante Quelle sein, im<br />

ländlichen Raum aber die Hausfeuerungsanlagen),<br />

die u.U. auch im globalen Maßstab auftreten<br />

(z.B. durch unterschiedliche Fahrzeugflotten<br />

oder klimatische Unterschiede, durch die Hausfeuerungsanlagen<br />

evtl. keine Rolle spielen). Unumstritten<br />

ist hingegen die prominente Rolle der<br />

diffusen Quellen bei der PAK-Emission, die<br />

auch von einem Emissionskataster des Landes<br />

Baden-Württemberg bestätigt wird. Demnach<br />

entfallen für das Jahr 1994 bei einer Gesamtemission<br />

von 1,8 t Benzo(a)pyren insgesamt

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