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Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Ziel der Arbeit liegt in der Beurteilung der<br />

Schadstoffbelastung der Böden sowie deren<br />

Empfindlichkeit hinsichtlich des flächenhaften<br />

Eintrages von POP aus diffusen Quellen, stellt<br />

also im Gegensatz zu einer standortsbezogenen<br />

Gefahrenbeurteilung eine räumlich integrierte<br />

Betrachtung dar. Unter dem Gesichtspunkt des<br />

Eintrages handelt es sich im Gegensatz zu<br />

Untersuchungen von Altlasten und Altstandorten<br />

um eine „best-case“-Betrachtung.<br />

Für die Bestimmung des Eintrages in die<br />

Untersuchungsgebiete wird ein zeitlich<br />

integrierendes Depositionsmonitoring, basierend<br />

auf einem Trichter Adsorberkartusche-System<br />

eingesetzt (Martin & Grathwohl, 2002). Beim<br />

Stoffaustrag aus den Böden über die ungesättigte<br />

Bodenzone sind bevorzugte Fließwege<br />

(preferential flow) zu berücksichtigen (Rehding,<br />

1993). Deshalb vermag die standortsbezogene<br />

Gewinnung von Sickerwasser nur wenig zur<br />

Frage eines flächenhaften stofflichen Austrags<br />

aus dem Boden und einem möglichen Eintrag in<br />

das Grundwasser beizutragen. Daher wurden die<br />

Untersuchungen auf der Ebene von kleinen<br />

Wassereinzugsgebieten durchgeführt, in denen<br />

die Stoffflüsse räumlich integriert erfasst werden<br />

können. <strong>Die</strong>ser räumlich integrierende Ansatz<br />

hat sich für die Ermittlung von Massenbilanzen<br />

(Stoffeintrag-/austrag) in ländlichen Gebieten<br />

für anorganische Parameter bewährt und wurde<br />

z.B. erfolgreich zur Klärung von Fragen der<br />

Boden- und Grundwasserversauerung angewendet<br />

(Einsele & Hinderer, 1995). Auf der Grundlage<br />

langjähriger Messkampagnen auf Einzugsgebietsebene<br />

konnte eine Beurteilung der<br />

Grundwasserversauerung durch atmosphärische<br />

Deposition anorganischer Säurebildner nach<br />

dem Konzept der Critical Loads durchgeführt<br />

werden (Hinderer, 1995a).<br />

1.2 PAK als ubiquitäre Schadstoffe<br />

Unter den POP nehmen die polyzyklischen<br />

aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK)<br />

1.2 PAK als ubiquitäre Schadstoffe<br />

aufgrund ihrer vergleichsweise hohen<br />

Depositionsraten und Konzentrationen in den<br />

verschiedenen Umweltkompartimenten eine<br />

prominente Rolle ein (Fu et al., 2003; Ishaq et<br />

al., 2003). <strong>Die</strong> PAK werden in erster Linie als<br />

unerwünschtes Nebenprodukt unvollständig<br />

ablaufender Verbrennungsvorgänge gebildet und<br />

in die Umwelt emittiert. Neben anthropogenen<br />

Quellen gelten Waldbrände und Vulkanausbrüche<br />

als die natürlichen Quellen der PAK<br />

(Bjorseth & Ramdahl, 1985). Unter quantitativen<br />

Gesichtspunkten ist der aktuelle Eintrag aus<br />

natürlichen Quellen gegenüber den anthropogenen<br />

vernachlässigbar gering (Li et al., 2001).<br />

Wie für andere Vertreter der POP kam es auch<br />

für die PAK im Zusammenhang mit der<br />

Industrialisierung zu einer verstärkten Ausbreitung<br />

dieser Substanzen, die zwischen 1960 und<br />

1970 ihren Höhepunkt erreichte. Im Anschluss<br />

daran zeigen die aufgrund von Sedimentanalysen<br />

ermittelten historischen Depositionsraten<br />

einen rückläufigen Trend, der sich aber in<br />

der letzten Dekade abgeschwächt hat<br />

(Abbildung 1-1). Jüngste Untersuchungen<br />

weisen auf weiter rückläufige Trends für Pestizide<br />

und PCB, nicht aber für PAK hin (Simcik<br />

et al., 2000). Demzufolge stabilisieren sich die<br />

PAK-Depositionsraten nun auf einem deutlich<br />

höheren Niveau als zu vorindustriellen Zeiten.<br />

Zeit<br />

2000<br />

1980<br />

1960<br />

1940<br />

1920<br />

1900<br />

1880<br />

1860<br />

1840<br />

1820<br />

0.01 0.1 1 10 100 1000 10000<br />

Depositionsrate [µg m -2 a -1 ]<br />

PCDD/F PCB PAK<br />

Abbildung 1-1 Historische Depositionsraten von<br />

POP aus Sedimenten eines Sees im ländlichen Raum<br />

Englands (Datenquellen: Sanders et al., 1992;<br />

Sanders et al., 1993; Green et al, 2001).<br />

Wegen ihrer weiten Verbreitung in vergleichsweise<br />

hohen Konzentrationen und damit einher-<br />

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