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Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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1 Einleitung<br />

„<strong>Die</strong>se Welt, dieselbige von allen Dingen, hat weder der Götter noch der Menschen einer gemacht,<br />

sondern sie war immer und ist und wird immer sein ein ewig lebendiges Feuer, nach Maßen sich<br />

entzündend und nach Maßen erlöschend.“ (Heraklit von Ephesos)<br />

1.1 Einführung in die Problemstellung<br />

und Untersuchungsziele<br />

<strong>Die</strong> Emission von persistenten organischen<br />

Schadstoffen (POP, von engl. persistent organic<br />

pollutants) aus lokalen und diffusen Quellen hat<br />

zu einer ubiquitären Verbreitung dieser Substanzen<br />

in der Umwelt geführt (Peters et al.,<br />

1995; Kallenborn & Herzke, 2001; Meijer et al.,<br />

2003b). Unter dem Begriff POP werden<br />

organische Verbindungen mit toxischen<br />

Wirkungspotenzialen bezeichnet, die sich durch<br />

lange Halbwertzeiten in Böden, Sedimenten und<br />

in der Atmosphäre auszeichnen und aufgrund<br />

ihrer hydrophoben, lipophilen Eigenschaften zur<br />

Bioakkumulation neigen (Jones & deVoogt,<br />

1999; Rodan et al., 1999; Richter et al., 2001a).<br />

Der kanadischen Umweltbehörde folgend ist<br />

eine Substanz persistent, wenn die Halbwertzeit<br />

der Substanz in der Luft > 2 Tage und/oder in<br />

den Böden > 182 Tage und/oder in Sedimenten<br />

> 365 Tage ist (Gouin et al., 2000). <strong>Die</strong>se entsprechen<br />

den von Rodan et al. (1999) vorgeschlagenen<br />

Werten zur Festlegung von Parametern<br />

für die internationale Regelung von POP.<br />

<strong>Die</strong> meisten POP akkumulieren wegen ihrer<br />

Stoffeigenschaften im Anschluss an ihren<br />

atmosphärischen Transport bevorzugt in Böden<br />

und Sedimenten. Neben der langsamen Anreicherung<br />

in diesen Senken können in<br />

Screening-Untersuchungen an Sedimenten auch<br />

häufig „neue“ Verbindungen detektiert werden,<br />

deren Verbreitung in der Umwelt bis zu diesem<br />

Zeitpunkt unbekannt war (Wang et al., 2003).<br />

4<br />

Jedes Jahr werden ca. 1000 neue Chemikalien<br />

synthetisiert, die durch gewollte oder unbeabsichtigte<br />

Emissionen in die Umwelt gelangen<br />

(können) (Breivik & Alcock, 2002). Allerdings<br />

besteht mit der Stockholm-Konvention seit 2001<br />

ein internationales Instrument zur Regelung von<br />

neuen POP, welches Maßnahmen bis hin zum<br />

Produktionsverbot solcher Substanzen vorsieht<br />

(Richter et al., 2001a).<br />

Gegenstand der vorliegenden Untersuchungen<br />

ist die Frage, ob sich<br />

1.) die POP in den Böden langsam, aber<br />

kontinuierlich anreichern und ob<br />

2.) aus der langsamen Anreicherung von POP<br />

in den Böden die Gefahr eines flächenhaften<br />

Durchbruches dieser z.T. toxischen<br />

Substanzen ins Grundwasser besteht.<br />

Zu diesem Zweck sollen auf der Grundlage von<br />

Messungen der aktuellen und historischen<br />

atmosphärischen Deposition (Eintrag), der aktuellen<br />

Bodenbelastung sowie des Abflusses aus<br />

Kleineinzugsgebieten (räumlich integrierter<br />

Austrag) Massenbilanzen der Ein- und Austräge<br />

von POP erstellt werden. Zusätzliche Untersuchungen<br />

zum Elutionsverhalten der Schadstoffe<br />

in den Böden sowie von Grund- bzw.<br />

Sickerwasserproben liefern Informationen zum<br />

internen Transportverhalten der Schadstoffe<br />

innerhalb des betrachteten Systems.<br />

<strong>Die</strong> Untersuchungen wurden in Kleineinzugsgebieten<br />

des ländlichen Raumes durchgeführt,<br />

die ihren Schadstoffeintrag nur aus atmosphärischer<br />

Deposition erhalten. Gebietsinterne Quellen,<br />

z.B. aus Deponien oder Altlasten, sollten<br />

weitestgehend ausgeschlossen sein. Denn das

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