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Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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4 Massenbilanzierung von PAK auf Einzugsgebietsskala<br />

4-7 und Tabelle 4-8). Aufgrund der sehr niedrigen<br />

gemessenen PAK-Konzentrationen und der<br />

unterschiedlichen hydrologischen Datenlage<br />

(Pegelmessungen im Seebach-Gebiet, Literaturdaten<br />

im Einzugsgebiet „Lange Klinge“) wird<br />

auf eine weitergehende Interpretation dieser Gebietsdifferenz<br />

verzichtet.<br />

Mit den Austragsraten können zusammen mit<br />

den Depositionsraten als Inputgröße die Stoffbilanzierungen<br />

für PAK auf Einzugsgebietsgröße<br />

berechnet werden. Aufgrund möglicher<br />

postdepositionärer Ausgasung der semivolatilen<br />

PAK werden diese Betrachtungen nur für die<br />

PAK mit Molekulargewichten ≥ 228 g mol -1<br />

durchgeführt (= ∑ PAK8). Dabei werden die<br />

Jahresfrachten der Freilanddeposition (siehe Tabelle<br />

2-8) auf die gesamte Fläche der Einzugsgebiete<br />

extrapoliert (4,32 km 2 für das Seebach-<br />

Gebiet, 1,325 km 2 für die Lange Klinge /<br />

Schönbuch). Für die Berechnung des Austrags<br />

wurden die niedrigsten und die höchsten<br />

gemessenen PAK-Konzentration der Vorfluterproben<br />

(aus Tabelle 4-7 und Tabelle 4-8) im<br />

Sinne einer best- bzw. worst-case-Betrachtung<br />

über den gesamten Beobachtungszeitraum extrapoliert.<br />

Gleichermaßen wurde mit der Frachtenberechnung<br />

an den verschiedenen Quellen verfahren.<br />

Als interner Speicher werden in diese<br />

Betrachtung auch die PAK-Bodenvorräte aufgenommen<br />

(siehe Tabelle 3-8). <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />

dieser Massenbilanzierungen werden in<br />

Abbildung 4-6 und Abbildung 4-7 wiedergegeben.<br />

<strong>Die</strong> Massenbilanzen zeigen, dass >90% der über<br />

die atmosphärische Deposition eingetragenen<br />

PAK in den Einzugsgebieten verbleiben. Für die<br />

worst-case-Szenarien ergibt sich für das<br />

Seebach-Einzugsgebiet ein räumlich integrierter<br />

Austrag von ca. 15% des Eintrages, für die<br />

„Lange Klinge“ im Schönbuch hingegen ist<br />

auch in diesem Fall der Gebietsaustrag < 1% des<br />

Eintrages. Zwar kann nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass vereinzelt auch höhere als die<br />

angegebenen PAK-Konzentrationen auftreten<br />

(z.B. bei einsetzender Schneeschmelze oder zu<br />

Beginn eines Starkregens) (Simmleit &<br />

116<br />

Herrmann, 1987; Wania et al., 1998b). Solche<br />

Peaks sind aber als zeitlich sehr begrenzt<br />

einzustufen (Hoffman et al., 1984; Simmleit &<br />

Herrmann, 1987; Oberts, 2000) und haben einen<br />

vernachlässigbaren Einfluss auf die<br />

Frachtenbetrachtung über lange Zeiträume (1<br />

Jahr). Somit kann geschlossen werden, dass die<br />

PAK in den Böden nahezu vollständig abgepuffert<br />

werden. Demnach besteht in ländlichen Gebieten,<br />

die ihren PAK-Eintrag nur durch atmosphärische<br />

Deposition erhalten, im Gegensatz zu<br />

den anorganischen anthropogenen Spurenstoffen<br />

NO3 und SO4 keine aktuelle Gefährdung eines<br />

flächenhaften Durchbruches durch die ungesättigte<br />

Bodenzone. Da für die betrachteten PAK<br />

Persistenz vorausgesetzt werden kann, ist, abhängig<br />

von den zukünftigen Depositionsraten,<br />

von einer weiteren Akkumulation dieser Substanzen<br />

über die Zeit in den Böden auszugehen.<br />

Bei einer progressiven Fortschreibung der aktuellen<br />

atmosphärischen Deposition ist in ca. 200<br />

Jahren mit dem Erreichen der Vorsorgewerte in<br />

den Humusauflagen bzw. Oberböden zu rechnen,<br />

mit dem Erreichen der Prüfwerte im Sickerwasser<br />

unter Gleichgewichtsbedingungen ist erst<br />

in > 500 Jahren zu rechnen (siehe Kap. 3.4).<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen kam Schrimpff<br />

(1984), der Massenbilanzen für PAK in Einzugsgebieten<br />

im Grundgebirge (Fichtelgebirge)<br />

und Deckgebirge (Fränkische Schweiz, Karstgebiet)<br />

aufstellte. <strong>Die</strong> Output-Frachten zwischen<br />

0,035 - 0,07 g ha -1 a -1 betrugen hier lediglich 1 -<br />

6% des Eintrages, wobei eine Mobilisierung in<br />

erster Linie mit dem Oberflächenabfluss festgestellt<br />

wurde. In Grundwasserproben hingegen<br />

lagen die PAK-Konzentrationen in 71% der<br />

untersuchten Proben unterhalb der Nachweisgrenze.<br />

Lediglich nach langen Regenperioden,<br />

wenn das Grundwasser bis in die Nähe der A-<br />

Horizonte stieg, waren in diesem Kompartiment<br />

geringfügige PAK-Konzentrationsanstiege<br />

nachweisbar (Schrimpff, 1984).

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