Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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historischen Anreicherungsfaktoren gut aufeinander<br />
beziehen. Jedoch sind auch bei dieser<br />
Betrachtung höhere Abweichungen für das<br />
Untersuchungsgebiet im Nordschwarzwald auffällig.<br />
<strong>Die</strong>se Abweichungen können durch die<br />
Vielzahl vorindustrieller handwerklicher<br />
Betriebsformen im Nordschwarzwald erklärt<br />
werden, die zu höheren Emissionen und daher<br />
auch höheren Schadstoffeinträgen in die Böden<br />
führten. <strong>Die</strong>s kommt auch durch eine entsprechende<br />
Abweichung regionaler historischer<br />
Anreicherungsfaktoren zum Ausdruck, die für<br />
dieses Gebiet ermittelt werden konnten.<br />
Zur Beschreibung der Pufferkapazität der Böden<br />
gegenüber den PAK wurden an einem<br />
ausgewählten Bodenprofil Sorptionsisothermen<br />
aufgenommen. <strong>Die</strong> größte Sorptionskapazität<br />
weisen die organischen Humusauflagen auf.<br />
Ähnliche KOC-Werte für das gesamte Profil<br />
weisen auf die Verteilung des organischen<br />
Kohlenstoffes als entscheidende Steuergröße der<br />
Sorptionskapazität hin. Im ermittelten PAK-<br />
Konzentrationsbereich in den Bodenproben ist<br />
von Porenfüllung (Adsorption) als dominantem<br />
Sorptionsprozess auszugehen.<br />
In Desorptionsversuchen wurden die höchsten<br />
PAK-Konzentrationen in den Eluaten von<br />
Unterbodenhorizonten bei gleichzeitig niedrigsten<br />
Desorptionsenthalpien ermittelt. Offensichtlich<br />
führt die Vertikalverlagerung von PAK mit<br />
dem Sickerwasser in niedrigen Konzentrationen<br />
zu einer leicht mobilisierbaren PAK-Fraktion in<br />
den Unterböden. Allerdings stehen diese Ergebnisse<br />
im Widerspruch zu den oben angesprochenen<br />
hohen KOC-Werten, die auch im Unterbodenhorizont<br />
eines Podsols ermittelt wurden.<br />
<strong>Die</strong> PAK-Konzentrationen in den Bodenproben<br />
des ländlichen Raumes liegen noch unterhalb<br />
der Vorsorgewerte der BBodSchV, aber z.T.<br />
deutlich oberhalb der Hintergrundwerte. Durch<br />
die Beziehung aktueller Depositionsraten auf die<br />
aktuelle Bodenbelastung wurde mit einem<br />
konservativen Ansatz (kein biologischer Abbau<br />
im Anschluss an die Deposition) der Zeitraum<br />
3.5 Zusammenfassung<br />
ermittelt, innerhalb dem mit einem Erreichen der<br />
Vorsorgewerte in Waldgebieten des ländlichen<br />
Raumes zu rechnen ist. Der früheste berechnete<br />
Zeitpunkt liegt bei 130 Jahren für die Humusauflagen<br />
im Seebach-Untersuchungsgebiet im<br />
Nordschwarzwald.<br />
Auch die PAK-Konzentrationen in den Eluaten<br />
der Bodenproben liegen unterhalb des Prüfwertes<br />
der BBodSchV für die Sickerwasserkonzentrationen.<br />
Anhand typischer PAK-Verteilungsmuster<br />
in wässriger Lösung und experimentell<br />
ermittelten Verteilungskoeffizienten wurde die<br />
Feststoffkonzentration berechnet, bei der unter<br />
Gleichgewichtsbedingungen ein PAK-Durchbruch<br />
zu erwarten ist. Durch weitergehende<br />
Verknüpfung mit der aktuellen Depositionsrate<br />
wurden die Anreicherungszeiträume bis zum Erreichen<br />
dieser Bodenkonzentration berechnet.<br />
<strong>Die</strong> errechneten Zeiten liegen zwischen 550 - ><br />
1000 Jahren. Allerdings streuen die Daten des<br />
Verteilungskoeffizienten als Schlüsselparameter<br />
dieser Berechnungen erheblich, sodass eine abschließende<br />
Beurteilung dieser Anreicherungszeiträume<br />
unmöglich ist.<br />
Wird der Hypothese gefolgt, dass die PAK überwiegend<br />
an kohlige Partikel adsorbiert eingetragen<br />
werden, so verlängern sich solche Anreicherungszeiträume<br />
durch Steigerung der<br />
Sorptionskapazität in den Böden theoretisch bis<br />
ins Unendliche. Dem steht die Verwitterung der<br />
kohligen Partikel in den Böden entgegen. <strong>Die</strong><br />
Zeitskalen, auf denen solche Verwitterungsprozesse<br />
stattfinden, sind unbekannt. Auch die<br />
Frage, ob damit eine Freisetzung der adsorbierten<br />
Schadstoffe, eine simultane Degradation<br />
oder aber eine Resorption an anderen Geosorbenten<br />
erfolgt, stellt eine Herausforderung an<br />
die zukünftige Forschung dar.<br />
Dessen ungeachtet ist ein flächenhafter Durchbruch<br />
von PAK durch die ungesättigte Bodenzone<br />
unter Gleichgewichtsbedingungen in absehbarer<br />
Zeit nicht zu erwarten. Ein möglicher<br />
partikelassoziierter Transport auf präferenziellen<br />
Fließwegen bleibt davon unberührt.<br />
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