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Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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3 PAK in Böden des ländlichen Raumes<br />

derarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) und<br />

der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz<br />

(LABO) eingerichtet. In der aktuellen<br />

Fassung der TA Luft vom 24.07.2002 sind diese<br />

niederschlagsbezogenen Depositionswerte für<br />

POP jedoch nicht enthalten (Anonym, 2002). In<br />

einem Bericht der oben angesprochenen Arbeitsgruppe<br />

wird unter der Randbedingung, dass innerhalb<br />

von 200 Jahren der Prüfwert der Sickerwasserkonzentration<br />

nicht überschritten werden<br />

soll, eine Depositionsrate für die Summe der<br />

EPA-PAK ohne Naphthalin von 0,08 µg m -2 d -1<br />

berechnet (LABO et al., 2000). <strong>Die</strong>ser Wert<br />

wird allerdings auch im ländlichen Raum z.T.<br />

deutlich überschritten (Siehe Kap. 2). Daher<br />

sind als Werteregelungen für die TA Luft wesentlich<br />

höhere Werte zu erwarten, die sich vermutlich<br />

stark an den aktuellen Depositionsraten<br />

orientieren werden.<br />

Unter strategischen Gesichtspunkten liegt der<br />

Schlüssel für Verringerungen der atmosphärischen<br />

Deposition im ländlichen Raum in Emissionsminderungen<br />

an den diffusen Quellen. <strong>Die</strong><br />

rechtlichen Instrumente hierfür sind die Kleinfeuerungsanlagen-Verordnung<br />

als Durchführungsverordnung<br />

des Bundesimmissionsschutzgesetzes<br />

(BimschG) und die Energieeinsparverordnung<br />

als Durchführungsverordnung des<br />

Energieeinsparungsgesetzes. Minderungsmaßnahmen<br />

bezüglich des Rußausstoßes von PKW<br />

befinden sich in der Diskussion.<br />

3.5 Zusammenfassung<br />

<strong>Die</strong> höchsten PAK-Konzentrationen wurden in<br />

den obersten Profilabschnitten der untersuchten<br />

Bodenprofile ermittelt. Bei entwickelter Humusauflage<br />

liegt dort der Belastungsschwerpunkt, in<br />

Bodenprofilen mit nur schwach entwickelter<br />

Humusauflage verschiebt sich dieser in den<br />

Bereich der Oberböden. Eine hohe Korrelation<br />

zwischen Corg-Gehalten und PAK-Konzentrationen<br />

konnte für die Oberboden- und Al-<br />

Horizonte festgestellt werden. Unter der<br />

Annahme der PAK-Sorption an kohlige Partikel<br />

spricht dies für eine selektive Anreicherung<br />

96<br />

dieser Partikel im Zusammenhang mit der<br />

Einarbeitung der organischen Substanz in die<br />

Böden. Zu PAK-Tiefenverlagerungen kommt es<br />

in den nährstoffreichen Böden des Schönbuches<br />

vorwiegend durch Bioturbation. In den versauerten<br />

Böden des Seebach-Gebietes kommt es<br />

hingegen auch zu PAK-Verlagerungen mit dem<br />

Sickerwasser, vermutlich unter Beteiligung von<br />

gelöstem organischen Kohlenstoff.<br />

Abweichend von den Tiefenverteilungen aller<br />

anderen PAK wurden in einem Pseudogley-Profil<br />

im Schwarzwald die höchsten Perylen-Konzentrationen<br />

im Bereich des Stauwasserhorizontes<br />

festgestellt. <strong>Die</strong>ser atypische Tiefenverlauf<br />

ist auf biogene oder diagenetische Bildung des<br />

Perylens zurückzuführen, die bisher jedoch nur<br />

unter semiterrestrischen und subhydrischen<br />

Standortbedingungen beobachtet wurden. <strong>Die</strong><br />

natürliche Generierung von Perylen in terrestrischen<br />

Unterböden der ungesättigten Bodenzone<br />

stellt die gängige Hypothese in Frage, dass<br />

dieser Prozess nur unter anoxischen Bedingungen<br />

stattfindet.<br />

Innerhalb der Untersuchungsgebiete konnten<br />

jeweils sehr gute Übereinstimmungen in den<br />

PAK-Bodenvorräten unterschiedlicher Standorte<br />

festgestellt werden. Insgesamt wurden im<br />

Seebach-Gebiet jedoch höhere Schadstoff-<br />

Massen pro Flächeneinheit ermittelt (Faktor 2-<br />

5). Zwar wurden in diesem Gebiet generell ca.<br />

doppelt so hohe Depositionsraten wie im<br />

Schönbuch ermittelt (Kap. 2). <strong>Die</strong>se sind als<br />

Erklärung für die regionalen Unterschiede<br />

jedoch nicht hinreichend. Vielmehr sind<br />

zusätzlich regionale nutzungsspezifische<br />

Unterschiede während des Akkumulationszeitraumes<br />

der PAK zu berücksichtigen.<br />

<strong>Die</strong> PAK-Verteilungsmuster der Humusauflagen<br />

und Oberböden stimmen gut mit denen der<br />

atmosphärischen Deposition überein.<br />

Systematische Unterschiede können mit<br />

Ausgasungen der semivolatilen PAK, ihrem<br />

mikrobiellen Abbau oder ihrer Auswaschung in<br />

Verbindung gebracht werden. Auch quantitativ<br />

lassen sich Bodenvorräte und historischer<br />

Eintrag von PAK unter Verwendung von

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