Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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verwendet). Mit Gleichung 3.16 kann dann<br />
wiederum die Zeit berechnet werden, in der die<br />
ermittelten Feststoffkonzentration durch<br />
atmosphärische Deposition erreicht werden<br />
können. <strong>Die</strong> Berechnungen werden in Tabelle<br />
3-18 zusammengefasst.<br />
Tabelle 3-18 Berechnung der Zeit in einem Podsol-<br />
Bodenprofil, in der Phenanthrenkonzentrationen im<br />
Feststoff erreicht werden, bei denen mit Überschreitung<br />
des Prüfwertes im Sickerwasser unter<br />
Gleichgewichtsbedingungen gerechnet werden muss.<br />
Profil<br />
„Eichgr.“<br />
Cw<br />
[ng l -1 ]<br />
log Kd *<br />
[l kg -1 ]<br />
Cs<br />
[mg kg -1 ]<br />
3.4 Bewertung der PAK-Bodenbelastung im ländlichen Raum<br />
Zeit<br />
[a]<br />
Of 80 5,13 10,79 > 1000<br />
Oh 80 5,09 9,84 > 1000<br />
Aeh 80 3,93 0,68 > 1000<br />
Bh 50 2,05 0,005 4<br />
* aus Desorptionsexperiment ermittelt<br />
Bei der Berechnung der Zeiten bis zum Erreichen<br />
der Prüfwerte im Sickerwasser wurde<br />
mit einer Phenanthren-Jahresfracht von 0,05<br />
mg m -2 a -1 gerechnet, wie sie in Waldbeständen<br />
aktuell vorkommt (siehe Tabellen A-3, A-4, A-6<br />
und A-8 im Anhang). Wird das Bodenprofil als<br />
ein Gesamtspeicher betrachtet ergeben sich bei<br />
gekoppelter Betrachtung der verschiedenen<br />
Horizonte Zeiten von > 1000 Jahre, in denen<br />
PAK-Feststoffkonzentrationen erreicht werden,<br />
die einen Durchbruch durch Lösung unter<br />
Gleichgewichtsbedingungen erwarten lassen.<br />
Es ist zu beachten, dass dieses sehr einfache Berechnungsverfahren<br />
keine möglichen Verluste<br />
durch Ausgasung aus den Böden, biologischen<br />
Abbau oder partikelgetragenen Transport auf<br />
präferenziellen Fließwegen berücksichtigt. Es<br />
handelt sich um eine grobe Abschätzung der<br />
Empfindlichkeit der Böden gegenüber einem<br />
flächenhaften Durchbruch von PAK unter<br />
Gleichgewichtsbedingungen. Für das Bodenprofil<br />
„Seekopf“ würden sich aufgrund niedrigerer<br />
Kd-Werte (siehe Tabelle 3-13) wesentlich<br />
kürzere Zeiten (ca. 500 Jahre für das<br />
Gesamtprofil) ergeben. Insofern besteht vor<br />
allem für die Ermittlung der „richtigen“ Kd-<br />
Werte bei der Berechnung kritischer PAK-<br />
Bodenkonzentrationen für den Pfad Boden-<br />
Grundwasser erheblicher Forschungsbedarf.<br />
3.4.4 Fazit<br />
<strong>Die</strong> Bodenschutzkonzeption steht im Zusammenhang<br />
mit der verknüpften Betrachtung von<br />
Schadstoffgehalten in den verschiedenen<br />
Umweltkompartimenten (Abbildung 3-15).<br />
Dementsprechend sind die Schadstoffkonzentrationen<br />
in der Umwelt so zu reglementieren, dass<br />
in keinem der betrachteten Kompartimente eine<br />
Überschreitung von Grenzwerten zu besorgen<br />
ist. <strong>Die</strong>s bedeutet auch, dass die Grenzwerte in<br />
den jeweiligen Gesetzen und Verordnungen<br />
aufeinander abzustimmen sind.<br />
Wasserhaushaltsgesetz,<br />
Trinkwasserverordnung<br />
Konz. Konz.<br />
Wasser<br />
Lösung, Deposition<br />
Verdampfung<br />
Atmosphäre<br />
Fällung, Sorption<br />
Lösung, Desorption<br />
Boden<br />
Konz.<br />
Deposition Deposition<br />
BBodSchG,<br />
BBodSchV<br />
Ausgasung Ausgasung<br />
BimschG, TA Luft<br />
Abbildung 3-15 Verknüpfte Betrachtung der<br />
Umweltkompartimente Wasser, Boden und Luft mit<br />
den zugehörigen Gesetzen und Verordnungen.<br />
Für die betrachteten Szenarien (Zeit bis zum Erreichen<br />
der Vorsorgewerte in den Böden bzw.<br />
der Prüfwerte im Sickerwasser) sind die Abschätzungen<br />
stark abhängig von der zukünftigen<br />
Entwicklung der Depositionsraten. <strong>Die</strong> Regelung<br />
solcher Depositionsraten soll in der Ausführungsverordnung<br />
zum Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />
(BimschG), der Technischen Anleitung<br />
zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) vollzogen<br />
werden. Daher wurde u.a. zum Zweck der<br />
Festlegung niederschlagsbezogener Depositionswerte<br />
nach TA Luft eine gemeinsame Arbeitsgruppe<br />
aus Teilnehmern der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Immissionsschutz (LAI), der Länderarbeitsgemeinschaft<br />
Abfall (LAGA), der Län-<br />
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