Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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gend der Bereich des 50. Perzentils der Hintergrundvorräte<br />
getroffen (auch hier bilden die<br />
Humusauflagen im Untersuchungsgebiet „Seebach“<br />
einen Ausreißer nach oben).<br />
Basierend auf der aktuellen Bodenbelastung und<br />
der aktuellen Depositionsrate kann abgeschätzt<br />
werden, wann mit dem Erreichen bzw. der flächenhaften<br />
Überschreitung von Vorsorgewerten<br />
der BBodSchV im ländlichen Raum gerechnet<br />
werden muss. Zu diesem Zweck werden die gemessenen<br />
PAK-Konzentrationen mit aktuellen<br />
Depositionsraten in Beziehung gesetzt, um die<br />
Zeit zu ermitteln, in welcher die Vorsorgewerte<br />
erreicht werden würden. Dabei wird folgendes<br />
Szenario betrachtet: Konstante Immissionssituation<br />
(keine Veränderung der Depositionsraten)<br />
und Verbleib der gesamten Schadstoffmasse in<br />
den Böden (kein Austrag durch Revolatisierung,<br />
Transport mit dem Sickerwasser bzw. biologischen<br />
Abbau). Mit Gleichung 3.16 werden dann<br />
für die untersuchten Böden die Zeiten ermittelt,<br />
in denen die Vorsorgewerte in den Untersuchungsgebieten<br />
erreicht werden (Tabelle 3-17).<br />
Tabelle 3-17 Berechnete Zeiten, in denen in den Untersuchungsgebieten<br />
bei konstanter Deposition auf<br />
heutigem Niveau (200 µg m -2 a -1 für die Summe der<br />
EPA-PAK ohne Naphthalin bzw. 10 µg m -2 a -1 für<br />
Benzo(a)pyren) die Vorsorgewerte erreicht werden<br />
(fett: Relevantes Kompartiment). Zum Vergleich wurden<br />
die Berechnungen auch auf Basis der Hintergrundwerte<br />
(50. und 90. Perzentil) durchgeführt (mit<br />
den gleichen horizontbezogenen Annahmen wie in<br />
der Überschrift von Tabelle 3-3 angegeben).<br />
Zeit [a]<br />
PAK15 a) BaP<br />
Schönbuch O 180-260 350-400<br />
A 170-600 500- >1000<br />
Seebach O 130-830 300- >1000<br />
A 300- >1000 600- >1000<br />
Hintergrund O 300 650<br />
50. P. A 820 >1000<br />
Hintergrund O 250 300<br />
90. P. A 300 1000<br />
3.4 Bewertung der PAK-Bodenbelastung im ländlichen Raum<br />
<strong>Die</strong> Horizonte, für die Vorsorgewertüberschreitungen<br />
am ehesten zu erwarten sind, wurden in<br />
Tabelle 3-17 fett gedruckt. Für das Untersuchungsgebiet<br />
Schönbuch sind dies die Oberböden,<br />
für das Untersuchungsgebiet Seebach<br />
hingegen die Humusauflagen. Denn die sehr<br />
gering mächtigen Humusauflagen im Untersuchungsgebiet<br />
Schönbuch (2-3 cm) weisen auf<br />
eine schnelle Umsetzung der Streu bzw. Humusauflagen<br />
in die Oberböden hin. <strong>Die</strong> mächtigen<br />
Humusauflagen im Untersuchungsgebiet Seebach<br />
(> 10 cm) deuten auf entsprechend geringere<br />
Umsatzraten hin, daher ist ein Erreichen<br />
der Vorsorgewerte hier primär in den Humusauflagen<br />
zu erwarten (diese Hypothese wird<br />
durch die Differenzen in der Konzentrationsverteilung<br />
über die Profiltiefe der beiden Untersuchungsgebiete<br />
unterstützt, siehe Kap. 3.3.1).<br />
Somit kann für die beiden Untersuchungsgebiete<br />
eine überraschend gute Übereinstimmung bei<br />
der Abschätzung der Zeiten bis zum Erreichen<br />
der Vorsorgewerte festgestellt werden: Für die<br />
PAK-Summe frühestens in ca. 130 Jahren, für<br />
Benzo(a)pyren hingegen erst in 300-500 Jahren<br />
(Tabelle 3-17). <strong>Die</strong> Gründe für die zeitliche<br />
Diskrepanz zwischen der PAK-Summe und<br />
Benzo(a)pyren können einerseits in einer zu<br />
hohen angenommenen Depositionsrate für die<br />
PAK-Summe liegen (die auch die semivolatilen<br />
PAK beinhaltet und somit mögliche Ausgasungs-<br />
und Redepositionsvorgänge nicht<br />
berücksichtigt), andererseits in einem selektiven<br />
Benzo(a)pyren-Abbau in den Böden.<br />
<strong>Die</strong> Berechnung der Anreicherungszeiträume<br />
aus den Hintergrundwerten führt zu ähnlichen<br />
Ergebnissen. Demnach ist in ca. 250-300 Jahren<br />
unter dem beschriebenen Szenario (konstanter<br />
Eintrag, kein Austrag bzw. Abbau) mit dem flächenhaften<br />
Erreichen der Vorsorgewerte in den<br />
Waldböden des ländlichen Raumes zu rechnen.<br />
3.4.3 Gefährdungsabschätzung eines<br />
PAK-Durchbruchs in das Grundwasser<br />
Für das Sickerwasser wird am Übergang von der<br />
ungesättigten in die gesättigte Bodenzone („Ort<br />
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