Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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3 PAK in Böden des ländlichen Raumes<br />
<strong>Die</strong> gemessenen Konzentrationen bei 25°C liegen<br />
teilweise erheblich über den aus der Regressionsanalyse<br />
berechneten Werten (siehe<br />
Tabellen A-24 und A-25 im Anhang). Durch die<br />
DOC-Korrekturrechnung werden die aus der Regressionsanalyse<br />
ermittelten Werte aber überwiegend<br />
recht gut getroffen (Tabelle 3-13). <strong>Die</strong>s<br />
weist auf partikelgetragenen Transport als Ursache<br />
für die bei 25 °C, d. h. anfangs höheren<br />
Werte hin. Entsprechend der Löslichkeiten steigen<br />
die Kd-Werte in den verschiedenen Horizonten<br />
erwartungsgemäß vom Acenaphthen zum<br />
Fluoranthen bzw. Pyren an. Zu Vergleichszwecken<br />
wurden für das Profil „Eichgraben“ mit<br />
den Lösungskonzentrationen aus den Desorptionsexperimenten<br />
(Cw,ber (25 °C) die entsprechenden<br />
Kd-Werte aus den Sorptionsisothermen<br />
(Abbildung 3-10 und Abbildung 3-12) berechnet<br />
und den Kd-Werten aus den Desorptionsexperimenten<br />
gegenübergestellt. Zwischen den unterschiedlichen<br />
Methoden zur Bestimmung der Kd-<br />
Werte in niedrigen Konzentrationsbereichen treten<br />
z.T. erhebliche Unterschiede auf (Tabelle<br />
3-15). Lediglich für die Humusauflagehorizonte<br />
ist zwischen den aus den Desorptionsversuchen<br />
abgeleiteten Kd-Werten und den aus der Freundlich-Isotherme<br />
extrapolierten Werten eine gute<br />
Übereinstimmung festzustellen.<br />
Tabelle 3-15 Gegenüberstellung der Kd-Werte für<br />
Phenanthren aus den Sorptions- und Desorptionsexperimenten<br />
für das Profil “Eichgraben” für die in<br />
Tabelle 3-13 angegebenen Gleichgewichtslösungskonzentrationen.<br />
90<br />
Of Oh Ahe Bh<br />
log Kd [l kg -1 ] (Desorp.) 5,13 5,09 3,93 2,05<br />
log Kd [l kg -1 ] (Sorp.,<br />
Freundl.)<br />
log Kd [l kg -1 ] (Sorp.,<br />
Ads. + Abs.))<br />
5,06 5,29 5,22 3,73<br />
4,17 4,34 4,83 3,47<br />
Auffällig sind die steigenden Lösungskonzentrationen<br />
mit der Tiefe der Profile trotz drastisch<br />
sinkender Feststoffkonzentrationen (welche die<br />
ebenfalls mit der Tiefe abnehmende Kd-Werte<br />
bedingen, Tabelle 3-13). Zusammen mit den<br />
niedrigeren Desorptionsenthalpien in den Unter-<br />
bodenhorizonten (Tabelle 3-14) kann auf eine<br />
relativ schwache Sorption der PAK in diesen<br />
Horizonten geschlossen werden. <strong>Die</strong>s kann<br />
allerdings mit den Daten aus den Sorptionsversuchen<br />
nur bedingt nachvollzogen werden<br />
(siehe Tabelle 3-15).<br />
Talley et al. (2002) ermittelten Desorptionsenthalpien<br />
(gefittet) an kontaminierten Hafensedimenten<br />
im Bereich von -37 kJ mol -1 bis -41 kJ<br />
mol -1 für tonige und schluffige Sedimente und<br />
-115 kJ mol -1 bis -139 kJ mol -1 für kohlige Partikel<br />
(wobei diese hohen Werte vermutlich im<br />
Ungleichgewicht ermittelt wurden). Für einen<br />
Oberboden in England wurden mit einem ähnlichen<br />
methodischen Ansatz wie in dieser Arbeit<br />
Desorptionsenthalpien für Phenanthren zwischen<br />
-41,3 kJ mol -1 und -69,4 kJ mol -1 ermittelt<br />
(Johnson & Weber, 2001). An insgesamt 11<br />
Oberböden ermittelten Krauss & Wilcke (2001)<br />
Desorptionsenthalpien zwischen -6 kJ mol -1 und<br />
-11 kJ mol -1 bei Variationskoeffizienten<br />
zwischen 20-30% für die 16 EPA-PAK (Werte<br />
für Phenanthren: -8 (±5) kJ mol -1 ). Insofern liegen<br />
die hier ermittelten Desorptionsenthalpien<br />
innerhalb des Bereiches, der in der Literatur<br />
beschrieben ist.<br />
<strong>Die</strong> niedrigen Desorptionsenthalpien in den Unterbodenhorizonten<br />
können in der Form interpretiert<br />
werden, dass die vertikale Verlagerung<br />
der PAK in den Bodenprofilen nur die durch<br />
Partitioning gebundene Fraktion betrifft. Im<br />
Anschluss an die Lösung in den Humusauflagen<br />
bzw. Oberböden (gekoppelt an DOC) erfolgt in<br />
den Unterbodenhorizonten z.T. eine erneute<br />
Sorption, die allerdings aufgrund des niedrigen<br />
fOC nur gering ist. Denkbar ist ein Fällungsprozess<br />
des DOC mit den assoziierten Schadstoffen,<br />
der zu Coatings auf den Mineraloberflächen<br />
führt. Starke Absenkungen der DOC-Konzentrationen<br />
in Unterbodenhorizonten im Vergleich<br />
mit solchen von Oberbodenhorizonten werden<br />
mit der Fällung der organischen Makromoleküle<br />
an Al- und Eisenoxiden in Verbindung gebracht<br />
(Guggenberger & Zech, 1993; Kalbitz et al.,<br />
2000). Des weiteren konnten organische<br />
Coatings auf Mineraloberflächen als Bindungs-