Die vier Griechischen Elemente: - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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3 PAK in Böden des ländlichen Raumes<br />
PAK vorwiegend durch Porenfüllung (Adsorption)<br />
gebunden vorliegen.<br />
3.3.5.2 Desorption von PAK aus Bodenproben<br />
Zur Beurteilung der maximalen Löslichkeit der<br />
PAK in den Bodenproben wurden an zwei<br />
Bodenprofilen des Untersuchungsgebietes<br />
Seebach („Seekopf“ und „Eichgraben“) für<br />
jeden Horizont sequenzielle Extraktionen mit<br />
Wasser bei steigenden Temperaturen durchgeführt<br />
(siehe Tabelle 3-4). Für die gemessenen<br />
Konzentrationen wurden Van’t Hoff-Plots<br />
generiert. Dabei wurden nur die gemessenen<br />
Konzentrationen verwendet, die für Temperaturen<br />
> 40°C ermittelt worden sind, da sich die<br />
Analyten in den bei 25°C hergestellten Wasserextrakten<br />
häufig im Bereich der Nachweisgrenze<br />
befanden (Tabelle A-24 und A-25 im Anhang).<br />
Des weiteren konnte häufig festgestellt werden,<br />
dass in den ersten Eluaten von dynamischen<br />
Säulenversuchen erhöhte Konzentrationen<br />
auftreten, die z. T. auch die Gleichgewichtskonzentrationen<br />
übersteigen (Henzler, 2004;<br />
Madlener, 2004). Daher erfolgte mit der Berechnung<br />
der Regressionsgeraden die Extrapolation<br />
von Cw auf niedrigere Temperaturen (z.B. 25°C,<br />
Abbildung 3-13).<br />
ln C w [µg l -1 ]<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
y = -30,77x + 14,69<br />
R 2 = 0,93<br />
0.32 0.34 0.36 0.38 0.40 0.42<br />
(T R) -1 [mol kJ -1 ]<br />
Abbildung 3-13 Van’t Hoff-Plot für Phenanthren für<br />
den Oh-Horizont des Profils „Seekopf“ im<br />
Untersuchungsgebiet Seebach. Durchgezogene Linie:<br />
Regressionsgerade im Wertebereich der Extraktionen<br />
(40°C bis 100°C); unterbrochene Linie: Extrapolation<br />
auf niedrigere Temperaturen (25 °C = 0,403).<br />
88<br />
<strong>Die</strong> jeweils gemessenen Konzentrationen für<br />
alle PAK befinden sich im Anhang (Tabellen A-<br />
24 und A-25). Da für die unterschiedlichen Extraktionszeiten<br />
bei 53 °C und 100 °C überwiegend<br />
übereinstimmende Konzentrationen erzielt<br />
wurden, kann von Gleichgewichtsbedingungen<br />
ausgegangen werden. <strong>Die</strong> aus der Regressionsanalyse<br />
berechneten PAK-Konzentrationen bei<br />
25 °C sind in Tabelle 3-13 zusammengefasst.<br />
<strong>Die</strong> Desorptionsenthalpien wurden aus der Steigung<br />
der Regressionsgeraden berechnet und in<br />
Tabelle 3-14 wiedergegeben. Mittels Gleichung<br />
3.13 wurde geprüft, ob diese Werte auf die löslichkeitserhöhende<br />
Wirkung des DOC zurückzuführen<br />
ist. Dabei wurde der KDOC durch den Corgnormierten<br />
Verteilungskoeffizienten zwischen<br />
Feststoff und gemessener gelöster Konzentration<br />
unter Anwesenheit von DOC angenähert, was<br />
dem Szenario eines partikelgetragenen Transports<br />
entspricht. Mit Gleichung 3.1 wurden zusätzlich<br />
unter Verwendung der berechneten<br />
Lösungskonzentrationen die Kd-Werte ermittelt.<br />
<strong>Die</strong> Berechnungen wurden für die semivolatilen<br />
PAK von Acenaphthen bis Pyren durchgeführt,<br />
da aufgrund ihrer Löslichkeiten nur für diese<br />
PAK eine sichere analytische Erfassung in den<br />
Wasserextrakten möglich war (Acenaphthylen<br />
konnte in keiner Probe sicher detektiert werden).<br />
<strong>Die</strong> Berechnungen wurden nur dann durchgeführt,<br />
wenn bei mindestens 3 verschiedenen<br />
Temperaturen (zwischen 75°C und 100°C) Konzentrationen<br />
messbar waren, welche die Blindwerte<br />
um mindestens das Dreifache überstiegen.<br />
Aufgrund offensichtlicher Verunreinigungen des<br />
internen Standards (Wiederfindungen z.T. deutlich<br />
> 100%) konnten die Eluate des Bodenprofils<br />
„Eichgraben“ nicht ausgewertet werden.<br />
<strong>Die</strong>ses Bodenprofil wurde jedoch auch im<br />
Rahmen einer Master-Arbeit intensiv untersucht<br />
(Mazienga, 2002). Daher werden für den<br />
Vergleich der beiden Profile die Daten von<br />
Mazienga (2002) verwendet, auch wenn diese<br />
mit einem anderen Temperaturprogramm ermittelt<br />
wurden (siehe Tabelle A-25 im Anhang).