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medio - Das Gesundheitsmagazin im Vest

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<strong>medio</strong> - DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

<strong>medio</strong><br />

DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

OKTOBER 2020<br />

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<strong>medio</strong> - DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

3<br />

INHALT<br />

„WIR SPIELENINEINER ANDEREN LIGA“ 4<br />

<strong>Das</strong>EndoprothetikZentrumamSt. Elisabeth-Hospital in Herten baut als<br />

Max<strong>im</strong>alversorger sein Alleinstellungsmerkmal in der Region aus<br />

SPORTOHNE FROSTBEULEN 5<br />

VonJoggen bisRadfahren:Auch<strong>im</strong>Winter fitbleiben<br />

DERARBEITSPLATZALS GYM 6<br />

Kleine Fitnessübungen fürs Büro<br />

DEHNEN, ABERRICHTIG 7<br />

So bleibtder Körper beweglich<br />

RIECHT GUT,TUT GUT? 8<br />

Wann ätherische Ölehelfen können<br />

WEGMIT DERPEIN 9<br />

Wasbei Schmerzmitteln zu beachtenist<br />

SCHNUPFENUND CO. 10<br />

Waswirklichbei Erkältungen hilft<br />

DASPERFEKTEGEBISS 12<br />

WieZahnspangen beiErwachsenen helfen<br />

„WIE EINMOTOR,DER STOTTERT, ABER WEITERLÄUFT“ 14<br />

Im Schlaflabor desKlinikum <strong>Vest</strong> finden PatientenmoderneDiagnoseundTherapiemöglichkeiten<br />

DIEZUKUNFTLIEGTINDER LASERGESTÜTZTEN OP 16<br />

Im St.Vincenz Krankenhaus istdie Urologie aufbesondersschonende<br />

Prostatatherapien spezialisiert.<br />

BESSER SEHEN 17<br />

DenAugen <strong>im</strong> Alltag Gutestun<br />

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4<br />

DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST - <strong>medio</strong><br />

„WIR SPIELENINEINER ANDERENLIGA“<br />

<strong>Das</strong>EndoprothetikZentrum am St.Elisabeth-HospitalinHertenbaut alsMax<strong>im</strong>alversorger<br />

seinAlleinstellungsmerkmal in der Region aus<br />

VonIna Fischer<br />

In vielen Kliniken in Deutschland werden mittlerweilekünstliche Knie-und Hüftgelenke eingesetzt –die Qualität der Ergebnisse<br />

istdabei aber sehr unterschiedlich.Umseine Qualität unterBeweiszustellen, hatsich dasHertener St.Elisabeth-Hospitaleiner<br />

Analyse unterzogen. Ergebnis: <strong>Das</strong> Klinikum wurde von der Zertifizierungsstelle „ClarCert“ zum EndoProthetikZentrum der<br />

Max<strong>im</strong>alversorgung ernannt und bewegt sich damit <strong>im</strong> oberen Bereich derendoprothetischenVersorgung.Was genau dahinter<br />

steckt und welche Plänedie Orthopädiefür dieZukunft hat,erklärt Prof.Dr. Ralf Hermann Wittenberg,Chefarztder Abteilung<br />

fürOrthopädieund Unfallchirurgie.<br />

Prof.Dr. Ralf Hermann<br />

Wittenberg,Chefarztder<br />

Abteilung fürOrthopädie<br />

und Unfallchirurgie.<br />

Wasmussein EndoprothetikZentrum –gerade als ernannter<br />

Max<strong>im</strong>alversorger– leisten, um einsolches Zertifikatzu<br />

erhalten?<br />

Wichtige Punkte auf dem Weg zum EndoProthetikZentrum sind<br />

zumBeispiel eine große Erfahrungund Kompetenzder Operateure,hoheFallzahlen<br />

undgeringe Infektionsratender Patienten. All<br />

daskannunsereAbteilung mit1617eingesetzten Endoprothesen<br />

pro Jahr nachweisen, davon 1076 Hüftoperationen und 541<br />

Knie-OPs sowie zusätzlich 120 Schulterprothesen. Außerdem<br />

muss eine gewisse Ausstattung in der Klinik vorhanden sein,<br />

eine lückenlose Dokumentation nachgewiesen werden, und in<br />

Teambesprechungen müssen best<strong>im</strong>mte Vorgaben eingehalten<br />

werden. Hinzukommenzahlreicheweitere Faktoren,die in einem<br />

zweitägigen Besuch durch Fachexperten einer unabhängigen<br />

Zertifizierungsstelle überprüft wurden. Ziel des Ganzen: Die<br />

Deutsche Gesellschaftfür Orthopädie undOrthopädische Chirurgie(DGOOC)<br />

möchte mitdiesenAuflagen eine größere Sicherheit<br />

der Patienten bei der Suche nach einer geeigneten Klinik mit<br />

hochqualitativer Versorgung erreichen.<br />

Undwas hatesmit derMax<strong>im</strong>alversorgung aufsich?<br />

Max<strong>im</strong>alversorgung bedeutet, dass man das gesamte Spektrum<br />

der Endoprothetik von Knie über Hüfte bis zur Schulter, von<br />

einfachenbis hinzuschwerstenOperationen etwa aufgrund von<br />

Verformungen bieten kann.<strong>Das</strong> istbei unsder Fall.Andersausgedrückt:<br />

Ein Zentrum mit Max<strong>im</strong>alversorgung wie wir muss auch<br />

Patientenmit einemerhöhtenKomplikations- undEntzündungsrisiko<br />

zum Beispiel wegen Dysplasien und Übergewicht adäquat<br />

behandeln können. Entscheidend für die Patientenversorgung<br />

aber ist, dass wir aufgrund unserer Größe es uns leisten können,<br />

verschiedenste Endoprothesen-Systeme vorhalten zu können,<br />

damit jeder Betroffene die auf ihn individuell auf Alter und<br />

Anforderungen abgest<strong>im</strong>mte Prothese eingesetzt bekommen<br />

kann.Allein<strong>im</strong>Hüftbereich bieten wirachtbis zehn verschiedene<br />

Systeme, be<strong>im</strong> Knie sechs und bei der Schulter drei –auch für<br />

Wechsel-Operationen. <strong>Das</strong> ist indieser Größenordnung ein Alleinstellungsmerkmal.<br />

Kurz:<strong>Das</strong>pielenwir in einerganzanderen<br />

Liga alsandere.<br />

Siehaben die Vorgaben jetzt erreicht.Abermal rückblickend:<br />

Wie wardie Zeit derVorbereitung undPrüfung?<br />

Es war ein anstrengender Weg, den wir gemeinsam mit vielen<br />

Fachbereichen des Hauses gemeistert haben. Allein durch das<br />

Aufschreiben derArbeitsprozesse isteineerheblicheOpt<strong>im</strong>ierung<br />

der Abläufe entstanden.Daraufkönnen wirstolz sein.UnserePatientenkönnenvon<br />

der Zertifizierung profitieren,denndie Prüfer<br />

haben bestätigt, dass bei uns <strong>im</strong> St. Elisabeth-Hospital ein opt<strong>im</strong>ales<br />

Operationsergebnis und eine effektive Nachbehandlung<br />

<strong>im</strong> Fokus stehen. Ein Beispiel: Nach einigen Umstrukturierungen<br />

sind die Infektionsraten nach den Operationen weiterhin gesunken.<br />

UnsereZahlen liegen damitweitunter dem Landesschnitt.<br />

Wiegehtesnun weiter? Gibt es bereitswiederneuePläne?<br />

Wirfreuenuns sehrüberdas Zertifikatund betrachtenesals Ansporn,<br />

Strukturen und Abläufe <strong>im</strong>mer wieder auf den Prüfstand<br />

zu stellen undweiterzuentwickeln.DennStillstand istRückstand.<br />

Deshalb haben wir injedem Jahr Neuerungen. In 2020 etwa<br />

haben wir neue Endoprothesensysteme hinzugefügt und die<br />

Entzündungsprophylaxe<strong>im</strong>Rahmen der Zertifizierungdank bakterieller<br />

Waschungen noch weiter opt<strong>im</strong>iert. Wir werden künftig<br />

auch neue Verfahren mit Navigation und Robotik <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu unseren herkömmlichen OP-Techniken auf den Prüfstand<br />

stellen und mit wissenschaftlichen Untersuchungen auswerten.<br />

Wenn die Studienergebnisse gut für die Patienten sind, werden<br />

wir diese neuen Verfahren einführen und dann wieder weiter<br />

verbessern.Schrittfür Schritt.<br />

„Erst ganz kaputt –dannwieder ganz: Ein Oberarmkopfbruch vorund nach der<br />

orthopädischen Behandlung“<br />

„Von der kurzen Miniprothesebis zur vollständigen Revision: Max<strong>im</strong>alversorgung <strong>im</strong><br />

St.Elisabeth-Hospital Herten“<br />

A


<strong>medio</strong> - DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

5<br />

SPORTOHNE FROSTBEULEN<br />

VonJoggenbis Radfahren:Auch<strong>im</strong>Winter fitbleiben<br />

VonAngelika May<br />

Wenn es drinnengemütlich warm unddraußen eisigkalt ist, knurrt<br />

der innere Schweinehund oft besonders laut. Und jetzt noch joggen<br />

zu gehen –ist das nicht ungesund? Doch diese Ausrede will<br />

Karlheinz Zeilberger, Sportmediziner aus München, nicht gelten<br />

lassen. „Mit der richtigen Bekleidung kann und soll man sogar<br />

jederzeit und injedem Alter Sport machen.“ Auch Anfänger und<br />

Wiedereinsteiger braucht dieKältenicht abzuschrecken.<br />

Bei Kälte verändern sich nicht nur die Muskeln <strong>im</strong>Körper. Die<br />

Durchblutung funktioniert in den äußeren Hautschichten nicht<br />

mehr opt<strong>im</strong>al, weil der Körper diese nach drinnen abzieht. Die<br />

Folge: „Die Muskulatur, Sehnen, das Bindegewebe und die Verschiebeschichten<br />

brauchen länger, bis sie beweglich sind“, sagt<br />

Prof.IngoFroböse vonder Deutschen SporthochschuleKöln. „Sie<br />

müssen sich wiebei einem Motorerstwarmfahren.“<br />

Alles eine Frage der Ausrüstung: Auch bei<br />

Minustemperaturen, Schnee und Eis ist<br />

Sportmöglich. Foto:Henning Kaiser<br />

<strong>Das</strong>betrifftauchdie Atmung. „Egal ob Nordic Walking,Skilanglaufen,<br />

Skaten oder Joggen, man muss vom Volumen her mehr<br />

atmen“, sagt Zeilberger. Dadie eingeatmete Luft <strong>im</strong>Winter aber<br />

kalt und trocken ist, muss sie über die Schle<strong>im</strong>häute inder Nase,<br />

<strong>im</strong> Rachen und<strong>im</strong>Kehlkopf angeheizt werden.<br />

Undjemehrkalte Luft an Litern proMinute durchgeschleust wird,<br />

destomehrwird den Schle<strong>im</strong>häutenabverlangt.„Deswegen sollte<br />

man be<strong>im</strong> Sportdurch dieNaseatmen. <strong>Das</strong>ist eine Stationmehr,<br />

die wärmt und anfeuchtet“, sagt Zeilberger. Tun nach dem Sport<br />

die Bronchien weh oder hat man sogar einen leichten Blutgeschmack<strong>im</strong>Mund,<br />

wardas Minutenvolumen ebenfallszuhoch.<br />

All das kann man über das Tempo steuern. „Vor allem bei Minusgraden<br />

sollte ich reduzieren“, sagt Sportwissenschaftler Froböse.<br />

„Läuftman dagegen schneller,wird dasImmunsystem überstrapaziert.<br />

Dann werdeich nach dem Sportanfälliger fürKrankheiten.“<br />

Die kältesten Temperaturen, die Zeilberger inseiner Karriere als<br />

Verbandsarzt <strong>im</strong> Eisschnelllaufen erlebthat,warenminus 20 Grad<br />

beieinem Weltcup in den USA.„<strong>Das</strong> wargrenzwertig“, sagt er.Für<br />

Hobbysportler stellenminus 5Grad noch kein Problemdar.„Wird<br />

es kälter als minus 10 Grad, sollte der Sport nach innen verlegt<br />

werden.“<strong>Das</strong> gilt aber nichtfürs<br />

Radfahren: Hier kann esschon<br />

eher gefährlich werden, denn<br />

Fahrtwind kühlt den Körper<br />

schneller aus.<br />

Wer das Training langsam startet und konsequent durch die Nase atmet, schont das Immunsystem<br />

und kann auch bei Minustemperaturen noch gut Sport machen. Foto: Christin Klose<br />

Faustregel: Wenn esbe<strong>im</strong> Loslaufen noch etwas fröstelt, ist man<br />

ideal angezogen.<br />

Zwischendrin ein Päuschen einzulegen ist nicht empfehlenswert<br />

–dann wird der Trainingseffekt aufgehoben, und Schweiß wird<br />

<strong>im</strong> Winter schnell kalt. „Bleibt der auf der Haut, kühlt man überproportional<br />

aus und eine Blasenentzündung droht. Denn viele<br />

unterschätzen, dass gerade der Unterbauchschnellabkühlt“, sagt<br />

Zeilberger.<br />

Vonder Möglichkeit,eineKrankheit auszuschwitzen, halten beide<br />

Experten nichts. „Ich höre die Frage inmeiner Praxis oft, ob man<br />

miteiner Krankheit noch beieinem Event teilnehmen kann“, sagt<br />

Zeilberger. „Aber da gilt Sommers wie Winters: Solange Sie eine<br />

erhöhte Temperatur oder geschwollene Lymphknotenhaben oder<br />

der Ruhepuls um acht biszehnSchläge höher istals normal, wird<br />

kein Sport gemacht.“ Sonst laufe man Gefahr, sich neben einem<br />

meist harmlosen Infekt auch noch eine Herzmuskelentzündung<br />

einzufangen.<br />

In Sachen Kleidung gilt das<br />

Zwiebelprinzip, erklärtFroböse,<br />

der selbst auch bei Temperaturen<br />

umden Gefrierpunkt noch<br />

laufen geht.„Ichziehenatürlich<br />

keine Daunenjacke an. Weil bei<br />

einem Baumwoll-T-Shirt die<br />

Nässe nicht abtransportiert<br />

werden kann, sollte man ein<br />

Funktionsshirt anziehen. Darüber<br />

kommt ein Fleeceshirt.<br />

Dann zieht man eine leichte<br />

Jacke an. Außerdem sollte<br />

noch der Kopf bedeckt sein.“<br />

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6<br />

DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST - <strong>medio</strong><br />

DERARBEITSPLATZALS GYM<br />

KleineFitnessübungen fürs Büro<br />

VieleMenschen, die <strong>im</strong> Büro arbeiten, kennen sie:Beschwerden,die durchdas ständige Sitzen am Schreibtisch entstehen. Der<br />

Bewegungsmangelkanngravierende Folgen haben –zumindest wenn er über vieleJahre andauert.<br />

VonMatthiasJung<br />

Professor Ingo Froböse ist Leiter des<br />

Zentrums für Gesundheit durch Sport und<br />

Bewegung der Deutschen Sporthochschule.<br />

Foto:Ina Fassbender<br />

Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln<br />

nenntunteranderem Kopf-und Rückenschmerzen, einenRückgang<br />

der Beweglichkeit oder Bandscheibenvorfälle.Daher sei es gut, auch<br />

während der Arbeit etwasSport zu treiben.<br />

Der Physiotherapeut Michael Preibsch ist überzeugt davon, dass<br />

schon einige wenigeund gezielte Fitness-Übungen fürEntspannung<br />

und ein gutes Körpergefühl sorgen. Der Experte empfiehlt ein<br />

Programm mit nur drei Übungen für den Nacken und die Brustmuskulatur.„Eineher<br />

kleinesProgramm überfordertdie Menschen nicht,<br />

dann bleiben sie auch lange dabei“, betont Preibsch. Eshelfe mehr,<br />

wenige Übungen regelmäßig zu machen, als viele Übungen nur<br />

selten. „Dann wirken sieauchwirklichvorbeugend.“<br />

Beider ersten Übung setzt man sich aufrecht aufden Bürostuhl, zieht<br />

den Kopf mit der rechten Hand Richtung rechte Schulter. Die linke<br />

Hand und der linke Arm ziehen gleichzeitig nach unten. Dabei wird<br />

die seitliche linke Nackenmuskulatur gedehnt und entspannt. Dann<br />

wiederholt man dieÜbungen fürdie rechte Nackenmuskulatur.<br />

Die zweite Übung ähnelt der ersten, allerdings zieht man den Kopf<br />

dabei nicht ganz zur Seite, sondern auch etwas nach vorne. Dabei<br />

wird dierückwärtigeNackenmuskulatur gedehnt.<br />

Die dritte Übung ist der Ausgleich zur typischen, ungesunden<br />

Schreibtischhaltung. Man stellt sich aufrecht hin und legt die Unterarme<br />

in Schulterhöhelinks und rechts flachanden Rahmen einerTür.<br />

Dann stellt man ein Bein nach vorne und bewegt den Oberkörper<br />

nach vornedurch dieTür.Den Kopf dabei gerade halten. Diese Stellung<br />

hält man eine Minute lang und verspürt dabei ein Dehngefühl<br />

rechts undlinks<strong>im</strong>vorderen Brustmuskel.<br />

DerEffekt: Manrichtetsichdabei wieder auf, weitet denBrustmuskel<br />

und entspannt neben der Brust auch den Bereich umdie Halswirbelsäule.<br />

Die drei Übungen sollte man laut Preibsch alle zwei bis<br />

drei Stunden machen, jeweils zwei Ausführungen würden reichen.<br />

Dafürseieninsgesamt nur zehn bis15Minuten erforderlich.Froböse<br />

hat ein paar mehr Übungen <strong>im</strong> Programm. Für einen entspannten<br />

Schultergürtel lässt man die Arme seitlich neben dem Stuhl nach<br />

untenhängen undkreistzunächst mehrmals mit den Schultern nach<br />

vorne und dann nach hinten. Außerdem kann man die Bewegung<br />

asymmetrisch ausführen, also abwechselndmit der rechtenund der<br />

linken Schulterkreisen.Zur Kräftigungder Ober- undUnterschenkel<br />

sowie der Gesäßmuskulatur empfiehlt Froböse klassische Kniebeugen.<br />

Gut sei auch der Zehenstand. Dabei stellt man sich aufrecht<br />

hinter den Bürostuhl, hält sich an der Rückenlehne fest und drückt<br />

sich mit den Zehenspitzenhoch. <strong>Das</strong> kräftigt dieWaden, hilftbei Rückenschmerzenund<br />

aktiviertden gesamten Organismus.„Manwird<br />

quasi wach“, sagt Froböse. Bei der Rückenrolle sitzt man dagegen<br />

aufrecht auf dem Stuhl. Dann werden Kopf und Rücken Wirbel für<br />

Wirbel nach vorne abgerollt, bis der Kopf auf den Knien liegt. Dann<br />

rollt man zurück nach oben. „<strong>Das</strong> dient insbesondere der Beweglichmachungder<br />

Wirbelsäule und desRückens“, erklärt Froböse. Der<br />

Sportwissenschaftler plädiertfür festeZeitfenster, in denen mandie<br />

Übungen jeweils fünf bis zehn Minuten ausführt. Damit könne man<br />

<strong>im</strong> Arbeitsalltag den „inneren Schweinehund“überwinden.<br />

„Je öfter ich das gemacht habe, desto normaler wird es und desto<br />

weniger lasse ich mich ablenken.“ Preibsch betont, dass neben<br />

der Ausgleichsgymnastik auch eine gute Arbeitsplatzergonomie<br />

unbedingt nötig sei –also die richtige Einstellung der Höhe von<br />

Bürostuhl und Schreibtisch sowie der richtige Abstand der Augen<br />

zumPC-Monitor.<br />

Zehenstand kräftigt die Waden, hilftbei Rückenschmerzenund<br />

aktiviertden gesamten Organismus. Foto: Catherine Waibel<br />

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<strong>medio</strong> –- DAS GESUNDHEITSMAGAZIN N IMVEST<br />

7<br />

VonElena Zelle<br />

Mit Dehnübungen lässt sich die<br />

Beweglichkeit der Schulterverbessern.<br />

Foto:Christin Klose<br />

Mit dieser klassischen Übung lässt sich die<br />

Beweglichkeit prüfen. Kommt man mit<br />

den Armen auf den Boden: sehr gut. Wer<br />

mit den Fingern nurbis an die Knie reichen<br />

kann, sollteetwas tun. Foto:Christin Klose<br />

DEHNEN, ABER RICHTIG<br />

So bleibtder Körper beweglich<br />

Be<strong>im</strong> Dehnen scheiden sich die Geister. Für manchen Sportwissenschaftler<br />

sollte das Beweglichkeitstraining fester Bestandteil<br />

des wöchentlichen Übungsprogramms sein. Andere<br />

Fachleutemeinen,dassman nurbei Defizitenetwas tunmuss.<br />

Fest steht: Wer sehr unbeweglich ist, der bekommt auf kurz oder<br />

lang Probleme mit den Gelenken und dem fällt vieles schwer –<br />

etwa, sich zu bücken, um etwas aufzuheben, sich zu strecken, um<br />

insobersteRegal zu greifen oder an dieFüßeheranzukommen, um<br />

Socken anzuziehen. Der Sportwissenschaftler und Fitnesstrainer<br />

Daniel Gärtner sagt: „Wer sich viel bewegen muss, aber nicht beweglich<br />

ist, der macht schneller schlapp.“ Unbewegliche brauchen<br />

fürvielesmehrKraft,weilsie gegen höhere Dehnungswiderstände<br />

arbeiten müssen als flexible Menschen. Auf Dauer passen sich die<br />

Muskeln und Sehnen an. Der Körper begibt sich ineine Schonhaltung,<br />

dasbelastetdie Gelenke.Auchdie Faszien werden starrer und<br />

verkleben. <strong>Das</strong> kann zuSchmerzen und chronischen Sehnen- und<br />

Muskelverletzungen führen.<br />

Wiebeweglich man sein sollte, darauf gibtesallerdings keinepauschaleAntwort.<strong>Das</strong><br />

sei vonGelenkzuGelenkunterschiedlich,sagt<br />

Prof.Ingo Frobösevon der DeutschenSporthochschule Köln.<br />

Beispiel Schulter: Sie ermöglicht dem Arm eigentlich eine Rotation<br />

von 360 Grad. Aber viele Leute sind dafür nicht beweglich genug<br />

und müssten etwas tun. ImKniegelenk sei eine Beweglichkeitseinschränkung<br />

bis zuzehn Grad dagegen zu verschmerzen, weil<br />

man <strong>im</strong> Alltag nicht darauf angewiesen ist, das Knie über 90Grad<br />

zu beugen. „Die ganze Bewegungsamplitude einesGelenks nutzen<br />

zu können, sollte das Ziel von Beweglichkeitstraining sein“, betont<br />

Froböse. Nicht mehr und nicht weniger: Denn wer zu beweglich,<br />

also hypermobil, ist, der riskiere, dass dieGelenke instabil werden.<br />

Wiesolltedas richtige Beweglichkeitstrainingaussehen? Undwann<br />

macht man das Ganze am besten? Ein kurzer Überblick: Wer „nur“<br />

Joggen geht, der sollte auf das Dehnen <strong>im</strong> Vorfeld verzichten, rät<br />

Gärtner. „Die Gefahr des Umknickens könnte steigen.“ Wer Volleyball<br />

spielt, wo oftweite Ausfallschritte nötigsind, dersolltesichvorher<br />

schon etwasandehnen: „Die Position jeweils10bis 15 Sekunden<br />

halten, länger nicht.“ Froböse rät vom Dehnen vor dem Sport ab,<br />

sofern Schnellkraft gefragt ist: „Dehnen ist kontraproduktiv, weil<br />

es verlangsamt.“ Etwa für Turnerinnen wiederum ist das Dehnen<br />

vorher unerlässlich. Nach dem Sport leitet federndes Dehnen die<br />

Regeneration ein und dient der Muskulaturentspannung, wie Froböse<br />

erläutert. DieBeweglichkeit verbessertsichsoallerdings nicht.<br />

Zielführend für Laiensportler sei eine Kombination aus dynamischen<br />

und statischen Bewegungen, soGärtner: „Leichtes Federn<br />

undBouncen sprichtdie Faszien an.Die statische Dehnungverbessert<br />

dieBeweglichkeit in dertiefenMuskulatur.“<br />

Wer also seine Beweglichkeit verbessern will, sollte sich kurz aufwärmen<br />

und anschließend statisch dehnen. „Die Positionen 30 bis<br />

40 Sekunden halten,<strong>im</strong>Anschluss kann man noch etwasfedern.“<br />

<strong>Das</strong>s Federn be<strong>im</strong> Dehnen schade, sei ein Mythos, betont der<br />

Sportwissenschaftler.Essei geradefür ältere Menschen wichtig. Allerdings<br />

sollte man kontrolliert und langsam federn, statt hektisch<br />

undmax<strong>im</strong>al –das schadet laut Gärtnertatsächlich.<br />

<strong>Das</strong>s Beweglichkeitstraining mit zunehmendem Alter nichts mehr<br />

bringt, ist ein Trugschluss. Froböse sagt: „Es ist nie zu spät, etwas<br />

zu tun. Der Körper kann sich anpassen –sowohl negativ, als auch<br />

positiv.“<br />

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8<br />

DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST - <strong>medio</strong><br />

RIECHT GUT,TUT GUT?<br />

Wann ätherische Ölehelfen können<br />

VonSabineMeuter<br />

Lavendel, Weihrauch, Pfefferminz: Ätherische Öle können entspannen, zur Wundheilung beitragen und Schmerzen lindern.<br />

Doch nichtfür jedenist eine Aromatherapie das Richtige –und siehat Grenzen.<br />

Seit Tausenden Jahren werden dieÖle eingesetzt, um Krankezu<br />

behandeln –der Ansatz hatsichbis heutegehalten. NachAnsicht<br />

des Pforzhe<strong>im</strong>er Allgemeinmediziners, Naturheilkundlers und<br />

Biologen Peter Emmrich könne eine Aromatherapie „bei fast<br />

allen Beschwerden“helfen.<br />

Allerdings haben dieAnwendungen auch Grenzen –und sollten<br />

lieber nur von Expertinnen und Experten durchgeführt werden.<br />

Falsch dosiert können die ätherischen Öle toxisch wirken. <strong>Das</strong><br />

Spektrum an Therapien istvielfältig. Die Ölewerden demKörper<br />

in Form von Bädern, Massagen oder Einreibung zugeführt. Sie<br />

gelangen über dieHautins Körperinnereund entfalten dortihre<br />

Wirkung. Eine andereFormist diesogenannte Raumbeduftung.<br />

Und esgibt Pillen, die nach der Einnahme <strong>im</strong>Körper ein Aroma<br />

entfalten –Kapselnmit Eukalyptusöl zumBeispiel, diebei Erkältungen<br />

helfen sollen.<br />

Generell gilt: „Werden ätherische Öle therapeutisch eingesetzt,<br />

ist esVoraussetzung, dass der Patient diese positiv empfindet“,<br />

sagt die Aromatherapeutin Ingeborg Stadelmann aus Wiggensbach<br />

in Bayern. Lehne man die Therapie ab, würde einem die<br />

Psyche trotz gutgewählterÖle einen Strich durch dieRechnung<br />

machen.<br />

Aromatherapie nach eigenen Angaben fördern, schützen und<br />

verbreitenmöchte.<br />

Stadelmann erläutert an einem Beispiel: Als Badezusatz sollte<br />

ätherisches Ölniemals pur in die volle Badewanne gegeben<br />

werden –die Folge davon könnten Hautreizungen sein. Bei<br />

Massagen kommt das ätherische Ölniemals unmittelbar auf<br />

die Haut, sondern wird mit Trägerölen –Mandelöl zum Beispiel<br />

–verdünnt.<br />

Mehr als Wellness -mit einer Aromatherapie können auch manche körperlichen<br />

Beschwerden gelindertwerden.<br />

Foto:Monique Wüstenhage<br />

Werätherische Öle als positiv empfindet,<br />

bei dem können sie durchaus auch zu<br />

therapeutischen Zwecken zum Einsatz<br />

kommen. Foto:Christin Klose<br />

Wiewirkenbest<strong>im</strong>mte Ölekonkret?Mit Weihrauch zumBeispiel<br />

seien schon in alten Zeiten Wunden desinfiziert worden, sagt<br />

Emmrich, der Vizepräsident des Zentralverbands der Ärzte für<br />

Naturheilverfahren und Regulationsmedizin (ZAEN) ist. Myrrhe-Tropfen<br />

könnten laut Emmrich bei Pilzinfektionen <strong>im</strong> Darm<br />

helfen. Ätherische Öle aus Nelke wiederum erzielten in vielen<br />

Fällen eine schmerzlindernde Wirkung. Und Sandelholzduft<br />

könneden Körper beider Wundheilungunterstützen.<br />

Aufgetragen auf die schmerzenden Stellen an Stirn und Schläfe<br />

soll Studienzufolge zehn-prozentiges PfefferminzölSpannungskopfschmerzen<br />

reduzieren –und in seiner Wirksamkeit hier mit<br />

bekannten Wirkstoffen wie Paracetamol und Acetylsalicylsäure<br />

vergleichbar sein, heißt es in Praxisleitlinien der Deutschen<br />

Gesellschaft für Schmerzmedizin. Doch esgeht nicht nur um<br />

körperliche Probleme: Vor allem bei Angststörungen, Depressionen<br />

undSchlaflosigkeit habe sich eine Aromatherapie in vielen<br />

Fällen bewährt, sagt derZellphysiologe Prof.Hanns Hatt vonder<br />

Ruhr-Uni Bochum. Im Labor habe sich gezeigt, dass Duftstoffe<br />

<strong>im</strong> Lavendelöl<strong>im</strong>Gehirnauf diegleichen Rezeptorenwirkenwie<br />

Schlafmittel.Dabei haterallerdings eherleichtere Beschwerden<br />

<strong>im</strong> Blick:„Beiganzmassiven Störungenwirkt eine Aromatherapie<br />

in aller Regel nicht“,stelltHattklar.<br />

Wer die Aromatherapie ausprobieren möchte, sollte sich von<br />

einem auf Naturheilverfahren spezialisierten Arzt oder Heilpraktiker<br />

oder einem Aromatherapeuten beraten lassen. Essei<br />

generell zielführend, Düfte einzusetzen, mit denen der Patient<br />

angenehmeErlebnisseverbindet,erklärtHannsHatt.<br />

Ganz wichtig: „<strong>Das</strong> ätherische Öl sollte <strong>im</strong>mer in der richtigen<br />

Verdünnung angewendet werden“, betont Stadelmann, die<br />

Präsidentin des Forums Essenzia ist, einem Verein, der die<br />

Ätherische Öle können entspannen, zur Wundheilung beitragen und Schmerzenlindern.<br />

Foto:Christin Klose<br />

Wieriecht das? Alsangenehm empfundene Düftekönnen das Wohlbefinden steigern.<br />

Foto:Christin Klose


<strong>medio</strong> - DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

9<br />

WEGMIT DERPEIN<br />

Wasbei Schmerzmitteln zu beachten ist<br />

VonSabineMeuter<br />

Ob beiKopfweh, Regelbeschwerden oder einemquälendenZiehenamZahn: FürSchmerzattacken haben vieleein rezeptfrei<br />

erhältliches Mittel ausder Apotheke beisich zu Hause. Doch beiSchmerzmitteln,auchAnalgetika genannt, könnenunliebsame<br />

Nebenwirkungen auftreten. Was sollten Schmerzgeplagte bei der Einnahme beachten? Die wichtigsten Fragen und<br />

Antworten<strong>im</strong>Überblick.<br />

f<br />

„Schmerzmittel lindern oder betäuben die Intensität der<br />

Beschwerden“, sagt Thomas Isenberg, Geschäftsführer der<br />

Deutschen Schmerzgesellschaft inBerlin. <strong>Das</strong> ist etwa bei gelegentlichenKopf-,<br />

Zahn-oder Gelenkschmerzender Fall sowiebei<br />

Regelbeschwerden. „Wie stark dieSchmerzengelindertwerden,<br />

hängt vomWirkstoff undvon derDosis ab“, erklärtUrsula Sellerberg<br />

vonder Bundesapothekerkammer.<br />

Bei leichteren Beschwerden helfen sogenannte nicht-opioide<br />

Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol oder<br />

niedrigdosiertesDiclofenac,Ibuprofen oder Naproxen.„Je nach<br />

Dosis und Packungsgröße sind verschiedene Medikamente mit<br />

diesen Wirkstoffen ohne Rezept in derApothekeerhältlich“, sagt<br />

Sellerberg.<br />

ge<br />

Ob bei Regelbeschwerden oder Kopfweh:<br />

eBei Schmerzattacken greifen viele zu<br />

rezeptfrei erhältlichen Medikamenten aus<br />

der Apotheke. Foto:Mascha Brichta<br />

e<br />

Sind Entzündungen oder entzündlich-rheumatische Erkrankungen<br />

Auslöser der Schmerzen, dann sind sogenannte nicht-steroidale<br />

Antirheumatika die richtigen Schmerzmittel. Dazu gehört<br />

neben Ibuprofen und Diclofenac in höherer Dosierung zum<br />

Beispiel Piroxicam. Für diese Medikamente benötigen Patienten<br />

einRezept.<br />

Bei schweren Schmerzen<br />

etwa in Folge von Operationen,<br />

Verletzungen oder<br />

Krebserkrankungen müssen<br />

Betroffene häufig sogenannte<br />

opioide Schmerzmittel<br />

einnehmen. Dazu gehören<br />

beispielsweise Morphin oder<br />

Fentanyl. Solche Präparate<br />

muss ein Arzt auf einem speziellen<br />

Betäubungsmittel-Rezept<br />

verschreiben.<br />

„Ja, und das ist echt ein<br />

Problem“, sagt Isenberg. Nach seinen Angaben greift fast jeder<br />

zweite Erwachsene innerhalb von vier Wochen mindestens einmal<br />

zurezeptfreien Schmerzmitteln –und das oft zu lange. „Bis<br />

zu einem Drittel der Nutzer von Schmerzmitteln kennen deren<br />

Anwendungsempfehlungen nicht“,soIsenberg. „Klar musssein:<br />

Schmerzen sind ein Warnsignal des Körpers“, betont Internist<br />

Prof. Ulrich R. Fölsch. Er ist Generalsekretär der Deutschen<br />

Gesellschaft für Innere Medizin. Besser ist es, die Ursachen von<br />

Beschwerden zu untersuchenund zu behandeln.Schmerzmittel<br />

können zudem unerwünschte Nebenwirkungen auf Magen,<br />

Leber, Nierenund dasHerz-Kreislauf-Systemhaben.<br />

„<strong>Das</strong> kommt darauf an“, erklärt Fölsch. Es macht einen Unterschied,<br />

obman weiß, woher die Schmerzen kommen oder ob<br />

einem die Ursachen für die Schmerzen unklar sind. Bei Schmerzen<br />

wie Regelbeschwerden, deren Ursachen klar sind, gilt die<br />

Faustregel: Längstens drei Tage hintereinander und höchstens<br />

zehn Tage <strong>im</strong> MonatohneärztlichenRat.<br />

Längstens drei Tage hintereinander und höchstens zehn Tage <strong>im</strong> Monatsollteman<br />

rezeptfrei erhältliche Schmerzmittel ohne ärztlichen Rateinnehmen. Foto:Christin Klose<br />

In der Regel raten Experten davon ab, ohne ärztliche Empfehlung<br />

Kindern Präparate mit ASS zu geben. Der Grund: ASS steht<br />

<strong>im</strong> Verdacht, das sogenannte Reye-Syndrom auszulösen. Dabei<br />

nehmen Gehirn und Leber Schaden, die Krankheit kann sogar<br />

tödlich verlaufen.<br />

Bei älteren Menschen, die eine Nierenschwäche haben oder<br />

best<strong>im</strong>mte Blutdrucksenkereinnehmen,können nicht-steroidale<br />

Antirheumatikadie Nieren deutlich schädigen,soIsenberg.Auch<br />

bei vorhandenen Magenschle<strong>im</strong>hautreizungen gilt Vorsicht bei<br />

solchen Schmerzmitteln, damit esnicht zu Magengeschwüren<br />

oder -blutungen kommt.<br />

DerMedikationsplan muss <strong>im</strong>merauf dem aktuellen Standsein.<br />

Am besten legen Patienten ihn in der Apotheke vor, wenn sie<br />

ein rezeptfrei erhältliches Schmerzmittel kaufen wollen. „So<br />

kann der ApothekermöglicheWechselwirkungen erkennen und<br />

beurteilen,welches rezeptfreie Schmerzmittelfür den jeweiligen<br />

Patientenrichtig ist“,sagtSellerberg. UndSchmerzmittelund Alkohol?<br />

Eine gefährliche Kombination, die am besten vermieden<br />

werden sollte, so Fölsch.


10<br />

DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST - <strong>medio</strong><br />

MitExtra:Tipps fürdie Hausapotheke<br />

SCHNUPFENUND CO.<br />

Waswirklichbei Erkältungen hilft<br />

VonElena Zelle<br />

Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Husten plagt –Erkältungen sind meistens harmlos, aber lästig: Man ist nicht richtig krank,<br />

aber auch nichtrichtig fit. Undmeistensdauertdas Ganzeauch noch länger, als einem liebist.<br />

Dochwas hilft gegen eine Erkältung? Undwann sollteman doch<br />

lieber zum Arzt gehen? Experten erklären, wie Sie gut durch<br />

dieseCorona-bedingt besondereErkältungssaison kommen.<br />

Eine Erkältung –was ist das<br />

eigentlich?<br />

Eigentlich ist die Bezeichnung<br />

Erkältungirreführend,dennsie<br />

wird nicht durch niedrige Temperaturen<br />

ausgelöst, sondern<br />

durch Viren. Es gibt ungefähr<br />

200 verschiedene Erkältungsviren,<br />

die sich bei Kälte lediglich<br />

leichterverbreitenkönnen.<br />

Diese Viren sorgen dafür, dass<br />

die Schle<strong>im</strong>häute in der Nase<br />

anschwellen und vermehrt<br />

Sekret „anfällt“, wie Prof. Thomas<br />

Deitmer, Generalsekretär<br />

der DeutschenGesellschaftfür<br />

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,<br />

Kopf- und Hals-Chirurgie<br />

(DGHNO-KHC) erklärt. Der<br />

Rachen ist bei einer Erkältung<br />

entzündet, das Schlucken<br />

fällt einem schwerer. Auch<br />

Kehlkopf und Bronchien sind<br />

betroffen: Man ist heiser, hat<br />

Husten und auch hier entsteht<br />

mehrSekret.<br />

Welche Medikamentehelfen<br />

gegenErkältung?<br />

Die Antwort ist ernüchternd:<br />

gar keine. „Esgibtkeine kausale<br />

Therapie, man kann nur etwasgegen<br />

dieSymptometun“,<br />

sagt Deitmer. Abschwellende<br />

Nasentropfen gegen Schnupfen,<br />

schle<strong>im</strong>verflüssigende<br />

Mittel gegen Husten und Medikamente<br />

mitden Wirkstoffen<br />

Paracetamol, Ibuprofen oder<br />

Acetylsalicylsäure (ASS) gegen<br />

Fieber undSchmerzen. Gerade<br />

beiErkältungwerden oftKombipräparate<br />

eingenommen –<br />

also Medikamente, die gegen<br />

mehrere Symptome helfen<br />

sollen. Es gibt außerdem eine<br />

ganze Reihe pflanzlicher<br />

Arzne<strong>im</strong>ittel.<br />

Washilft noch?<br />

Trinken, trinken, trinken. Mindestens 1,5 Liter sollten esamTag<br />

sein, bei Fieber mehr. Ansonsten rät Thomas Deitmer zum Gurgeln,zum<br />

Beispielmit Salbeitee,und zu Nasenspülungen.<br />

Ein Saunabesuch kann helfen –allerdings sollte dort eine etwas<br />

höhere Luftfeuchtigkeit herrschen, wie zum Beispiel ineiner<br />

Bio- oder Dampfsauna. Auch ein warmes Bad kann die Erkältungsbeschwerden<br />

lindern. Mit Fieber sind Saunen und warme<br />

Bäder aber tabu.<br />

Wann sollte manzum Arzt?<br />

Während der Corona-Pandemie sollte man mit Erkältungs- oder<br />

Grippesymptomen nicht ohne vorherige Absprache zum Arzt<br />

Pfefferminzöl zum Inhalieren kann bei Erkältungen Linderung schaffen.<br />

Foto:Christin Klose<br />

Vitaminbombe: Ein Apfelenthält in etwa so viel Vitamin C, wie ein Erwachsener proTag<br />

braucht -zusätzliche Präparatesind daher meist überflüssig. Foto: Mascha Brichta


<strong>medio</strong> - DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

11<br />

Wererkältungsfrei durch Herbst und Winter kommen möchte, tut gut daran, sich<br />

gesund und ausgewogen zu ernähren.<br />

Foto:RobertGünther<br />

gehen, betont Deitmer. Ambesten ruft man seinen Hausarzt<br />

oder den hausärztlichen Notdienst unterder Telefonnummer116<br />

117an. Und zwar inden folgenden Fällen, wie Ursula Sellerberg<br />

empfiehlt:<br />

-Wenn man hohes Fieber bekommt (mehr als 39 Grad)<br />

oder sich das Fieber mit Medikamenten nicht senken<br />

lässt.<br />

-Wenndie Stirn-oderNasennebenhöhlenbeteiligt sind<br />

(Schmerzen <strong>im</strong> Stirn- und Augenbereich, vor allem<br />

be<strong>im</strong> Bücken undHeben).<br />

-Wennder Schle<strong>im</strong> eitrigoderblutigist.<br />

-Wennman schwangerist oder stillt.<br />

-Wennman Herz-Kreislauf-oder<br />

Atemwegserkrankungenhat.<br />

-Wenn man eine andere Erkrankung wie Mittelohroder<br />

Lungenentzündung vermutet.<br />

Es geht wieder los: Wenn die Tage kürzer und kälter werden, beginnt die Erkältungssaison.<br />

Foto:Christin Klose<br />

Außerdem rät Thomas Deitmer zur Grippeschutz<strong>im</strong>pfung und,<br />

um Komplikationen zu vermeiden, zurPneumokokken-Impfung.<br />

IstesdochCorona?<br />

Husten und Fieber sind beides sehr häufige Symptome für die<br />

vomCoronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19.Bei Erkältungen<br />

ist Fieber laut einer Übersicht auf der Info-Plattform 116117.de,<br />

die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung herausgegeben<br />

wird, indes selten ein<br />

Symptom undHusten„wenig“.<br />

Niesen wiederumsei kein Symptom<br />

vonCovid-19,kommt bei<br />

Erkältungen aber häufig vor.<br />

Trennscharf anhand der Symptome<br />

lassen sich Erkältung,<br />

Grippe undCovid-19 also nicht<br />

unterscheiden.<br />

Wiekannman vorbeugen?<br />

Vor Erkältung schützen jene Hygienemaßnahmen, die <strong>im</strong><br />

Rahmen der Corona-Pandemie ohnehin gerade jeder beachten<br />

sollte: Abstand halten, Hände häufig und gründlich waschen,<br />

sich möglichst nichtins Gesichtfassenund viel lüften. Ansonsten<br />

hilft –wie so oft–eine gesunde Lebensweise: abwechslungsreicheErnährung,<br />

viel Bewegungander frischen Luft undnicht rauchen.<br />

Auch Abhärtung schadet nicht: Regelmäßig in die Sauna<br />

gehen, Wechselduschen oder Kneipp-Anwendungen machen.<br />

Dennoch gilt <strong>im</strong>mer: Ruhe bewahren,<br />

keinePanik,<strong>im</strong> Zweifel<br />

den Kontakt zuanderen lieber<br />

vorsorglich einschränken und<br />

in jedem Fall Abstand halten<br />

und Mund-Nasen-Bedeckung<br />

tragen –und vor dem Besuch<br />

in der Arztpraxis erst dort<br />

anrufen.<br />

Ingwerteegilt als natürliches<br />

Hilfsmittel bei einer Erkältung.<br />

Foto:Christin Klose<br />

e<br />

TIPPS FÜR DIE HAUSAPOTHEKE<br />

Sinnvoll ist aber, die Hausapotheke rechtzeitig aufzustocken.<br />

Hausarzt Hans-Michael Mühlenfeld empfiehlt schmerzstillende<br />

und fiebersenkende Mittel, Nasentropfen, Lutschtabletten, auch<br />

Salbeitee zum Trinken und Inhalieren sowie Pfefferminzöl. Von<br />

Kombipräparaten rät Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer<br />

ab - damit könne es zu versehentlichen Überdosierungen<br />

oder Wechselwirkungen kommen.<br />

ag<br />

a<br />

Unerheblich sei hingegen, ob Erkältete zur Linderung auf Heilpflanzen,<br />

Hausmittel oder Medikamente setzen. Denn heilen<br />

kann das alles nicht - nur lindern. Mühlenfeld: „<strong>Das</strong> alles macht es<br />

etwas leichter, die Zeit zu überstehen, bis man wieder gesund ist.“


12<br />

DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST - <strong>medio</strong><br />

DASPERFEKTEGEBISS<br />

Wie Zahnspangen bei Erwachsenen helfen<br />

VonBernadetteWinter<br />

Eine Zahnspangebetrachtenviele vorallem alsJugendphänomen. Dabei kommtsie auch beiErwachsenen zumEinsatz -zum<br />

Beispiel, wenn die Zähne zu schiefoder zu engstehen.<br />

<strong>Das</strong> hat nicht nur ästhetischen Nutzen, sondern kann auch<br />

ganz praktische Vorzüge bieten. So seien eng stehende<br />

Zähne schlechter zu putzen, erklärt der Kieferorthopäde<br />

Hans-Jürgen Köning. <strong>Das</strong> ziehe ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischentzündungen<br />

nach sich.<br />

Bei manch einem haben sich die Zähne <strong>im</strong>Laufe der Zeit<br />

verschoben -das kann auch Menschen passieren, die früher<br />

eine Spange hatten. Ein Grund können durchbrechende<br />

Weisheitszähne sein, die Druck aufbauen, erläutert Köning,<br />

der Bundesvorsitzender des Berufsverbands der Deutschen<br />

Kieferorthopäden ist. Bei jungen Erwachsenen können<br />

Wachstumsveränderungen zu Zahnfehlstellungen führen.<br />

Notwendig werden kann eine Spange auch,umdie Stabilität<br />

einer Brücke zuverbessern. „Der Kieferorthopäde arbeitet<br />

in diesem Fall dem Zahnarzt zu“, erklärt Köning. Er stelle zunächst<br />

die sogenannten Pfeilerzähne gerade, ehe die Brücke<br />

angebracht wird.<br />

Aus welchen Gründen man sich auch für eine Spange entscheidet:Ein<br />

Kieferorthopäde muss beurteilen,obder Kieferknochen<br />

eine Korrektur zulässt. „Wer beispielsweise starker<br />

Raucher ist, hat einRisiko fürKnochenabbau, da müssteman<br />

vorsichtig sein“, erläutert Dirk Kropp, Geschäftsführer der<br />

Initiative ProDente.<br />

Klar ist: Eine Korrektur durcheineSpange istschwieriger und<br />

man muss mehr Geduldhaben alsnochzuJugendzeiten.„Die<br />

Umbauvorgänge <strong>im</strong> Knochen sind an sich gleich“,erklärtKieferorthopäde<br />

Köning. Aber beiErwachsenen dauereesetwas<br />

länger,bis daswieder in dieGänge komme. BeiSchwangeren<br />

dagegen gehe es etwasschneller.<br />

Beider Behandlungfalle dieWahl in der Regelauf festsitzende<br />

Apparaturen, sagt Köning. „Solassen sich gezielterbest<strong>im</strong>mte<br />

HerausnehmbareKunststoffschienen fallen zwar kaum auf,sind aber nicht bei allen<br />

Fehlstellungen eine Option.<br />

Foto:AndreaWarnecke<br />

Zähne oder Zahngruppen bewegen.“ Zudem muss man sich<br />

nicht disziplinieren und regelmäßig daran denken, die Spange<br />

einzulegen. Nurinabsoluten Ausnahmen werdemit einer<br />

herausnehmbaren Spangegearbeitet.<br />

Bei den festsitzenden Apparaturen ist den Experten zufolge<br />

die Hygiene extrem wichtig. „Es gibt deutlich mehr Nischen,<br />

in denen sich Essenreste festsetzen können, deshalb müssen<br />

Brackets mit speziellen Hilfsmitteln gereinigt werden“, so<br />

Köning. In dieser Hinsicht besser sind Brackets,die aufder Innenseiteplatziertwerden.<br />

Diesindjedochnichtganzsokomfortabel<br />

undkönnenProbleme beider Aussprache machen.<br />

Eine Alternative sind herausnehmbare Kunststoffschienen,<br />

Aligner genannt. Aber die sind laut Köning nicht bei allen<br />

Fehlstellungen geeignet. Erwachsene wählen diese Variante<br />

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<strong>medio</strong> - DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

13<br />

Soll die Zahnspange nicht auffallen, sind voninnen auf die Zähne geklebteBracketseine Lösung.<br />

Foto: FranziskaGabbert<br />

<strong>Das</strong> Tragen einer Zahnspange ist keine Frage des Alters.<br />

Foto: PeterVogt/proDentee.V.<br />

e<br />

gerne, weil sie unsichtbar und zeitweise herausnehmbar<br />

ist. Wobei: „22 Stunden muss man sie aber schon tragen“,<br />

schränktder Kieferorthopädeein.<br />

<strong>Das</strong> Tragen kann je nach eigenem Empfinden auch mal<br />

schmerzhaft sein, geben die Experten zubedenken. „Man<br />

zieht an der härtesten Substanz,die der Körper bietet unddie<br />

auch noch <strong>im</strong> Kieferknochen verankert ist“, sagt Kropp. „<strong>Das</strong><br />

kann nichtohneDruck undZiehen abgehen.“<br />

Nach Abschluss der Behandlungwird einRetainer angebracht:<br />

ein Draht, den der Arzt zur dauerhaften Stabilisierung von<br />

innen anklebt. So wird verhindert, dass sich der korrigierte<br />

Bereich zurückbewegt. Wer sich als Erwachsener die Zähne<br />

korrigieren lassenmöchte, muss dieBehandlunginaller Regel<br />

selbst zahlen. Ausnahmen sind lediglich schwere Kieferanomalien,<br />

die nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung<br />

(KZBV) eine kombinierte kieferchirurgische und<br />

kieferorthopädischeBehandlungerfordern.<br />

Die Kosten hängen vom Umfang der Behandlung und der<br />

verwendeten Spange ab. „Für eine kleine kieferorthopädische<br />

Behandlung, wenn etwa nur einzelne Schneidezähne<br />

korrigiert werden, beginnen die Kosten bei 2000 bis 3000<br />

Euro“,taxiertKieferorthopäde Köning.<br />

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14<br />

DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST - <strong>medio</strong><br />

„WIE EINMOTOR,DER STOTTERT,<br />

ABERWEITERLÄUFT“<br />

Schlafapnoe bleibtvon denBetroffenen oftunbemerkt.ImSchlaflabor desKlinikum <strong>Vest</strong> finden Patienten<br />

dagegen moderneDiagnose-und Therapiemöglichkeiten<br />

VonIna Fischer<br />

Nichtjeder Mensch brauchtgleich viel Schlaf.Aberregelmäßiger Schlafmangel und Probleme mit dem Durchschlafen können<br />

die körperliche und seelische Gesundheit stark beeinträchtigen. Der Schlaf <br />

ist ein komplizierter, vom Gehirn gesteuerter Vorgang. Die Ursachen für Schlafstörungen <br />

sind vielfältig und nicht <strong>im</strong>mer leicht auszumachen.<br />

Im Schlaflabor des Klinikums <strong>Vest</strong> am Standort Paracelsus-Klinik Marl haben sich die Verantwortlichen breit aufgestellt und<br />

punkten mit Besonderheiten in der Region.Dr. JensGeiseler, Chefarzt der Klinik fürPneumologie, undYahya Abazed,leitender<br />

Oberarzt der Pneumologie undLeiterdes Schlaflabors, sprachen <strong>im</strong> InterviewüberUrsachen, Symptome undBehandlung von<br />

Schlafapnoeebensowie über dassensible Thema deraußerklinischen Beatmung.<br />

Wasist eine Schlafapnoe und<br />

beiwelchen Anzeichensollte<br />

manhellhörig werden?<br />

Abazed: Einfach ausgedrückt<br />

handelt es sich dabei um ein<br />

mechanisches Problem der<br />

oberen Atemwege oder auch<br />

um eine Art <strong>im</strong>mer wieder<br />

auftretenden Verschluss <strong>im</strong><br />

Rachen während des Schlafens.<br />

Dabei erschlafft die<br />

Muskulatur zusehends und<br />

die Zunge rutscht vor allem<br />

in Rückenlage, oft aber auch<br />

in Seitenlage in Richtung<br />

Rachenhinterwand weg.<br />

Dadurch kommt eszuVerengungen<br />

<strong>im</strong> Rachenraum und<br />

zumtypischen Schnarchen,oft<br />

auch zu einer Unterbrechung<br />

der Atmung, einer Apnoe. Der<br />

Sauerstoffgehalt fällt dann in<br />

der Folge <strong>im</strong> Blut ab. Der Körper<br />

bemerktdas undschaltet aufeine<br />

natürliche Abwehrreaktion,alsoauf eine ArtAlarm: Es kommtzu<br />

einer durch das Stresshormon Adrenalin ausgelösten Weckreaktion,<br />

beider derSchlafende miteinem lauten Schnarchgeräusch<br />

nach Luft ringtund seineAtmungzeitgleichwieder einsetzt.Die<br />

häufigen Weckreaktionen schützen also vor einem plötzlichen<br />

Erstickungstod. Interessanterweise werden die nächtlichen<br />

Atemaussetzer von den Betroffenen in der Regel nicht bewusst<br />

wahrgenommen. Oft sind eseher die Mitschläfer, Ehepartner,<br />

die diese Atemaussetzer registrieren und hellhörig werden. Die<br />

Betroffenen selbst wachen wie gerädert auf und haben Anlaufschwierigkeiten,<br />

einige sagen, sie seien „müder als vor dem<br />

Zubettgehen“.<br />

ZudemleidendieBetroffenenanmorgendlichenKopfschmerzen,<br />

Mundtrockenheit, Konzentrationsschwäche, Tagesmüdigkeit,<br />

Tagesschläfrigkeit mit Einschlafen in monotonen Situationen<br />

wie etwa Sekundenschlaf be<strong>im</strong> Autofahren. Manche schlafen <strong>im</strong><br />

Gespräch ein.<br />

Warum machen eigentlich Apnoen müde? Der Grund liegt in<br />

den Mikrounterbrechungen desSchlafes, dienicht zwangsläufig<br />

in ein Aufwachen münden müssen. Es ist eher vergleichbar mit<br />

dem Stottern eines Motors, das auch nicht unbedingt stehen<br />

bleibenbedeutet.<br />

Yahya Abazed,leitender Oberarzt der Pneumologie und Leiter des Schlaflabors, und ein Patient<strong>im</strong>Schlaflabor.<br />

Welche Folgen kann das haben, was macht diese Erkrankung so<br />

gefährlich?<br />

Dr. Geiseler: Von Schlafapnoe spricht man, wenn der Atem für<br />

mindestenszehnSekunden stopptund daswiederumüberfünf<br />

Malpro Stunde.Die Folge der ständigen Weckreaktionen istein<br />

derart gestörterSchlaf, dass es zu ständigen Konzentrationsproblemen<br />

oder sogar Sekundenschlaf am nächsten Tag kommt.<br />

Daraus können nicht selten Herz-Kreislaufprobleme, häufiges<br />

nächtliches Wasserlassen,Bluthochdruck,Diabetes mellitus oder<br />

Depressionen resultieren. Zudem ist das Risiko für Herzinfarkte,<br />

Rhythmusstörungen oder Schlaganfälle erhöht, und best<strong>im</strong>mte<br />

Berufsgruppen wieLKW-oder(Schul)Busfahrersowie diejenigen,<br />

die irgendwelche Maschinen bedienen, sind natürlich extrem<br />

gefährdet, wenn dieErkrankungunbehandelt bleibt.<br />

Wann geht es fürdie Betroffenen tatsächlich insSchlaflabor?<br />

Abazed: Bei Patienten mit entsprechenden Symptomen<br />

wird zunächst eine Polygraphie-Messung, also ein Schlafapnoe-Screening,<br />

vorgenommen.Abhängig vomBefund filtertder<br />

Hausarzt alsLotse <strong>im</strong> Gesundheitssystem heraus,wer gezieltins<br />

Schlaflaborüberstelltwird.<strong>Das</strong>können<strong>im</strong>ÜbrigenauchPatienten<br />

mit Verdacht auf Narkolepsie, Insomnien oder mit motorischen<br />

Bewegungsstörungen während des Schlafes wie zum Beispiel


<strong>medio</strong> - DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

15<br />

periodische Beinbewegungen<br />

(PLMS) sein. Dannist es an uns,<br />

festzustellen, obdiese periodischen<br />

Beinbewegungen als<br />

Reaktion auf die Schlafapnoe<br />

zustande kommen. In diesem<br />

Fall verschwinden sie<br />

unter der Überdrücktherapie<br />

(CPAP) zur Behandlung des<br />

Schlafapnoe-Syndroms.<br />

Liegen die Beinbewegungen<br />

aber als eigenständige Begleiterkrankung<br />

vor, würden<br />

wir eine medikamentöse<br />

Therapie einleiten. In diesem<br />

Zusammenhang ist das Restless-Legs-Syndrom<br />

eine wichtige<br />

Differentialdiagnose, die<br />

wir durch genaue Fragebögen<br />

stellen können.<br />

Dr. Geiseler: Eine Ergänzung: Momentan haben wir vier bis<br />

sechs Monate Wartezeit. Dringende Fälleaber, also Menschen in<br />

allgemein- oder selbstgefährdenden Berufen, werden natürlich<br />

bevorzugt einbestellt, auch um die Allgemeinheit zu schützen.<br />

BeischwerenBefunden werden ohnehindie Patientenkurzfristig<br />

einbestellt,bei fraglichen Befunden kann dieWartezeit durchaus<br />

länger sein.<br />

Welche Diagnosemöglichkeitenhaben Sie?<br />

Dr. Geiseler: Die übliche Diagnostik erfolgt per SchlafuntersuchunginklusiveElektroenzephalogramm,kurzEEG,umeinzelne<br />

Schlafstadien auszuwerten, etwa, umfestzustellen, wann die<br />

Atemaussetzerstattfinden undobtherapiertwerden muss.Hier<br />

können gegebenenfalls weitere ergänzende Untersuchungen<br />

notwendig werden.<br />

eingenähte Tennisball, ist aber nur für diejenigen sinnvoll, die<br />

die Atemaussetzer lediglich in Rückenlage haben. Eine weitere<br />

Option wäre einZungenschrittmacher,der nurals Alternative bei<br />

Unverträglichkeit der CPAP-Therapie in Frage kommt. Hier muss<br />

allerdings mittels einer Schlafendoskopie eine Verengung der<br />

oberen Atemwege ausgeschlossen werden.<br />

Dr.Geiseler: FürJüngere,die vielleichtauchberuflichvielunterwegs<br />

sind, ist die Rückenlageverhinderungsweste geeignet. Bei<br />

Älterengibtesaberzum Teil schon Hüft- oder Schulterprobleme,<br />

die durch ausschließliche Seitenlage <strong>im</strong> Schlaf verstärkt werden<br />

können. Generelllässt sich einfachsagen, dass sich teureVerfahren<br />

wie etwa die Umstellungsosteotomie nicht bewährt haben.<br />

Die Maskentherapie istschlicht dieeffektivste undpreiswerteste<br />

Therapie. Hinzu kommt aber injedem Fall eine sogenannte<br />

Schlafhygiene. <strong>Das</strong> heißt: Betroffene sollten ihr Gewicht reduzieren,<br />

denn bei Übergewicht wird Fett auch <strong>im</strong> Rachenraum<br />

angelagert und verengt dort die Atemwege. Finger weg auch<br />

von Alkohol, vom Rauchen oder vom üppigen Essen amspäten<br />

Abend. Fernseher, Handys und andere elektronische Geräte<br />

sollten aus dem Schlafz<strong>im</strong>mer verbannt und eine Schlafroutine<br />

aufgebaut werden. Also möglichst<strong>im</strong>mer zurselbenZeit insBett<br />

gehen undaufstehen.<br />

Welche Besonderheit weistdas Schlaflabor neben dieserausführlichen<br />

Diagnostik-und Therapiemöglichkeitennochauf?<br />

Dr. Geiseler: Die Einstellung von Patienten auf eine außerklinische,<br />

nicht invasive Beatmung, wenn zum Beispiel durch<br />

Übergewicht eine Hypoventilation, also eine Unterbeatmung,<br />

auftritt,ist einSchwerpunktbei uns. Beider Beatmungstherapie<br />

dieser Patienten haben wir eine sehr hohe Kompetenz und<br />

Beatmungstherapeuten, die speziell dafür dasind, die Betroffenen<br />

für den häuslichen Gebrauch zuschulen. <strong>Das</strong> ist schon ein<br />

Alleinstellungsmerkmal in derRegion.<br />

Wie siehtdie Standardtherapie aus?<br />

Abazed: Die effektivste Methode (Standardtherapie) ist eine<br />

Überdrucktherapie (CPAP-kontinuierlicher Überdruck in den<br />

Atemwegen). Dabeiwird der Rachen wie einBallon aufgeblasen<br />

und geschient. Ich betone: <strong>Das</strong> ist keine Beatmung. Dann gibt<br />

es noch die Rückenlageverhinderungsweste, die der Patient<br />

aber selbst bezahlen muss. Sie funktioniert wie der klassische<br />

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16<br />

DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST - <strong>medio</strong><br />

DIEZUKUNFTLIEGTINDER<br />

LASERGESTÜTZTEN OP<br />

Im St.Vincenz Krankenhausist dieUrologie aufbesondersschonende Prostatatherapien spezialisiert.<br />

VonIna Fischer<br />

Prostatabeschwerdensindeindeutig eine Volkskrankheit.Allein40Prozentder Männerab50Jahrenleiden darunter. Malmehr,<br />

malweniger,sagtProf.Dr. Dirk He<strong>im</strong>bach,Chefarztder Urologie am DattelnerSt. VincenzKrankenhaus undLeiterdes Prostatakarzinomzentrums<br />

Ostvest. Wird der Leidensdruck zugroß, muss operiert werden. Doch die klassischen offenen Verfahren<br />

werden <strong>im</strong>mer mehr von schonenderen Methoden abgelöst. Eine davon ist die Prostatatherapie mittels Thulium-Laser, auf<br />

die sich Funktionsoberarzt Dr. Armin Freitag amSt. Vincenz seit Mitte 2018 spezialisiert und seither über 55 dieser Eingriffe<br />

erfolgreichgestemmthat.Uns stand er Rede undAntwort über Zieleund Zukunft.<br />

Funktionsoberarzt Dr. Armin Freitag und<br />

Chefarzt Prof. Dr. Dirk He<strong>im</strong>bach (v.l.)<br />

setzen bei Operationen aufgrund stark<br />

vergrößerter Prostataauf modernsteLaser<br />

gestützteTechnik. Foto:Ina Fischer<br />

HerrDr. Freitag, welche Möglichkeitengibteszur<br />

Behandlungvon Prostatabeschwerden–steht <strong>im</strong>mer<br />

gleicheineOPan?<br />

Nein, eine gutartige Prostatavergrößerung ist <strong>im</strong> Alter nichts<br />

Ungewöhnliches. Sie drückt allerdings zunehmend auf die<br />

Harnröhre,die durchdie Prostata verläuft,und macht dasWasserlassen<br />

mitunter zum Problem. Bei kleineren und mittleren<br />

Vergrößerungen können Medikamente,sogenannte Alphablocker,den<br />

Blasenhalsweiteröffnenund dasWasserlassen so erleichtern.<strong>Das</strong><br />

funktionierteinegewisse Zeit,allerdings wächst<br />

die Prostata hormonbedingt<br />

trotzdem weiter. Bringt diese<br />

medikamentöse Behandlung<br />

keine Besserung mehr oder<br />

bestehen unangenehme<br />

medikamentöse Nebenwirkungen<br />

wie etwa niedriger<br />

Blutdruck oder Schwindel,<br />

liegt aufgrund häufigen<br />

Wasserlassens und hohen<br />

Restharns ein hoher Leidensdruck<br />

vor oder treten gar<br />

Harnverhalt, rezidivierende<br />

Harnwegsinfekte, Rückstau<br />

in die Nieren mit Nierenfunktionsverschlechterung<br />

oder<br />

wiederholt blutiger Urin aus<br />

vergrößerten blutenden Prostatagefäßen<br />

auf, wäre das allerdings eine absolute Indikation<br />

für eine Operation. Die Art der OP hängt dann von der Größe<br />

derProstata ab.<br />

Welche OP wäre denn Standard?<br />

Beinormaler Drüsengröße istdie transurethraleResektion der<br />

Prostata, kurz TUR-Prostata, der Goldstandard. Dabei wird die<br />

vergrößerteProstata quasi Scheibchen fürScheibchen zirkulär<br />

abgehobelt. Dieses Abhobeln dauert etwa eine Stunde und<br />

bringt gute Erfolge. Es gibtaberGrenzbereiche, wo dasVerfahrenschwierig<br />

wird.Bei einer Drüsengröße von90cm³ undmehr<br />

würde das Abtragen dann mehr als doppelt so lange dauern<br />

undkönntezuElektrolytverschiebungen führen. FürPatienten<br />

mit Herzschwäche kann das gefährlich sein, eskann dann<br />

Herzrhythmusstörung verursachen und wird als sogenanntes<br />

TUR-Syndromgefürchtet. Außerdem kann der Blutverlusthoch<br />

sein,dadie Prostata gutdurchblutet ist. <strong>Das</strong>kannvorerkrankte<br />

Betroffene schon sehr belasten.<br />

Wiekonnteman diesenBetroffenen bisher alternativ<br />

helfen?<br />

Früher war bei Prostatadrüsen größer 90 cm³ die offene<br />

Bauchoperation mit einem Schnitt vom Bauchnabel bis zum<br />

Schambein die klassische Alternative. <strong>Das</strong> ist aber ein recht<br />

traumatischer Eingriff, der mit der Durchtrennung der gesamtenBauchwandund<br />

Eröffnungder Harnblaseund dadurchoft<br />

mit erhöhtem Blutverlust und Schmerzen verbunden ist. Der<br />

Krankenhausaufenthalt dauert mindestens eine Woche, der<br />

Urin ist meist noch einige Tage nach dem Eingriff blutig, und<br />

dieBlase muss mitSpüllösunggespült werden, damitsichkeine<br />

Blutgerinnsel bilden.Und es werden postoperativ vermehrt<br />

Schmerzmittel aufgrund der großen Wundfläche benötigt.<br />

Deshalb verschiebt sich der Fokus zunehmend auf alternative<br />

min<strong>im</strong>alinvasive Verfahren wie lasergestützte OP-Techniken<br />

etwa mitThulium-Laser. <strong>Das</strong>ist einTrend,der sich gerade erst<br />

entwickelt und für uns Mediziner <strong>im</strong> St. Vincenz Krankenhaus<br />

zukunftsweisend ist. Ziel und Zukunft wird sein, von den<br />

herkömmlichen offenen OPs <strong>im</strong>Bauchraum wegzukommen,<br />

vor allem wenn es eine genauso erfolgreiche endoskopische<br />

Alternativegibt.<br />

Wasgeschieht beider Prostatatherapie mit Thulium-Laser(ThuLEP)genau?<br />

Bei der ThuLEP (Thulium-Laser-Enukleation der Prostata)<br />

handelt es sich um eine nichtmedikamentöse Behandlungsmethode,<br />

bei der der vaporisierende und exakt schneidende<br />

Effekt eines Lasers genutzt wird, um die gesamte Innendrüse<br />

dervergrößerten Prostata durch dieHarnröhreunterErhalt der<br />

Außendrüse (Kapsel)endoskopischherauszuschneiden undzu<br />

entfernen. Genauer: Beider OP werden diedreiProstatalappen<br />

einzeln vonder Prostatakapsel ausgelöst undinder Harnblase<br />

vorübergehend positioniert. Von dort werden sie mithilfe<br />

eines Gewebezerkleinerers (Morcellator) abgesaugt und <strong>im</strong><br />

Anschluss vom Pathologen auf Tumorspuren untersucht. Die<br />

Gefahr einer wiederholten Erkrankung wird also ausgeschlossen.<br />

Die für die Erektion notwendigen Nerven, die außen auf<br />

der Prostata entlang laufen, werden dabei übrigens inder<br />

Regelnicht tangiert.<br />

Fürwen kommtdiese Methode infrage undwelche<br />

Vorteile bietet sie?<br />

Die Indikation besteht insbesondere bei großen Prostatadrüsen<br />

von mehr als 70 cm³. Die Vorteile liegen auf der Hand:<br />

Weniger Blutverlustund Schmerzen,geringereKomplikationsraten.<br />

Der Ballonkatheter, mit dem der Harnweg nach der OP<br />

fürkurze Zeit geschientund gespültwird,liegt nichtsolange,<br />

unddie Verweildauer <strong>im</strong> Krankenhaus verkürztsichauf dreibis<br />

vier Tage. Wegen des geringen Blutverlustes ist die Therapie<br />

außerdem bei Patienten möglich, die Blutverdünner nehmen.<br />

Und: <strong>Das</strong> Gewebe wird histologisch vollständig aufgearbeitet.<br />

Außerdem ist die komplette Kostenübernahme durch alle<br />

gesetzlichen undprivatenKrankenkassen dabei gewährleistet.


<strong>medio</strong> - DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

17<br />

BESSER SEHEN<br />

DenAugen <strong>im</strong> AlltagGutes tun<br />

uf<br />

f<br />

VonSabine Meuter<br />

Lieber die Lampe anschalten: Lesen bei zu<br />

wenig Licht kann zu Kopfschmerzen und<br />

gerötetenAugenführen.Foto:ChristinKlose<br />

Möhren tun den Augen gut -vor allem,<br />

wenn sie gekocht sind. Foto: KaiRemmers<br />

Ob nah oder fern, groß oder klein, farbig oder weiß -die Augen sollen tagtäglich alle Dinge wahrnehmen können. Was ihnen<br />

nicht<strong>im</strong>mer hundertprozentiggelingt.Kontaktlinsen undBrillenschaffen hier natürlichAbhilfe,dochman kann seinenAugen<br />

auch darüber hinausGutes tun. Undzwar so:<br />

1. Aufausreichendes Lichtbe<strong>im</strong>Lesen achten<br />

„DuverdirbstDir dieAugen.“ Werbei Dämmerlicht liest, hatdiesen<br />

Spruch wahrscheinlich schon<br />

zu hören bekommen. Aber<br />

wissenschaftliche Beweise,<br />

dass das st<strong>im</strong>mt, fehlen bisher.<br />

Dennochist es nicht ratsam,bei<br />

wenigLicht zu lesen.Die Augen<br />

ermüden schneller - und das<br />

Lesen wird anstrengend. „Die<br />

Folgen davon können Kopfschmerzenund<br />

geröteteAugen<br />

sein“, sagt Ludger Wollring.<br />

Er ist Facharzt für Augenheilkunde<br />

und Pressesprecher des<br />

Berufsverbands der Augenärzte<br />

Deutschlands.<br />

2. Sich ausgewogenund gesund ernähren<br />

Ausgewogen, vitaminreich, vielseitig -wer sich so ernährt, tut<br />

seinem Körper generell und seinen Augen <strong>im</strong> Speziellen etwas<br />

Gutes. „Besonders wichtigfür die Sehfunktion sind dieVitamineC<br />

und Esowie Zink“, erläutert Prof. Martin Smollich vom Institut für<br />

ErnährungsmedizinamUniversitätsklinikum Schleswig-Holstein.<br />

Ebenfallswichtig fürdie Augen istVitamin A. „Ein Mangelhiervon<br />

könnte schl<strong>im</strong>mstenfalls zur Erblindung führen“, warnt Smollich.<br />

Nach seinen Angaben ist die deutsche Bevölkerung aber ausreichend<br />

mitVitamin Aversorgt -esstecktunteranderem in Obst und<br />

Gemüse. ZumBeispielsindMöhrenwegen ihresVitamin-A-Gehalts<br />

gutfür die Augen.Smollich rät: „Damitsie dieseWirkung entfalten,<br />

sollten Möhrenbesser gekocht alsroh gegessen werden.“<br />

3. Kritischseinbei Nahrungsergänzungsmitteln<br />

Nahrungsergänzungsmittel auf Lutein-Basis versprechen eine<br />

positive Wirkungauf dieAugengesundheit. „Hierfürgibtesjedoch<br />

keinerlei wissenschaftliche Belege“, erklärt Sigrid Röchter von der<br />

Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Lutein gehört zuden<br />

Carotinoiden undsomit zurGruppeder Pflanzenfarbstoffe.<br />

Wer dennoch mit Nahrungsergänzungsmitteln etwas für seine<br />

Augengesundheit tun will, sollte sich über die Risiken <strong>im</strong>Klaren<br />

sein.„In manchen Präparaten steckt zumBeispiel in hoch dosierter<br />

Form Zink“, erklärtRöchter. <strong>Das</strong> kann zum Beispieldie Kupferbilanz<br />

<strong>im</strong> Körper negativbeeinflussen. Vorder Einnahmesolcher Präparate<br />

sollte man unbedingt einen Augenarzt um Ratfragen.<br />

4. Fürfrische Luft sorgen<br />

Zugluft ausder Kl<strong>im</strong>aanlage kann dieAugen reizen undRötungen<br />

oder sogar Entzündungen hervorrufen. Lieber schaltet man die<br />

Kl<strong>im</strong>aanlage aus und lüftet stattdessen regelmäßig. Auch Pausen<br />

an der frischen Luft sindein bisschen Wellnessfür dieAugen.<br />

5. Nichtzulange aufden Bildschirmstarren<br />

Werden Arbeitstagvor demComputerverbringt,sollteseinen Augen<br />

Auszeitengönnen. „Mindestensalle15Minuten sollteder Blick<br />

vom Bildschirm weggerichtet werden“, rät Wollring. Denn Augen<br />

benötigen Abwechslung. Also einfach öfter den Blick schweifen<br />

lassen und dann bewusst verschiedene Gegenstände in der Nähe<br />

undinder Ferne fixieren. So bleibt der Augenmuskel beweglich.<br />

6. BeischlechteremSehen handeln<br />

Manch einer glaubt trotz schlechter werdenden Sehvermögens,<br />

dass diealteBrilleesnocheineWeile tut. Anderewiederumkaufen<br />

sich keineLesebrille, obwohl ihnendas Lesen<strong>im</strong>mer schwerer fällt.<br />

Sieglauben,dass siedie Augen trainieren können. „<strong>Das</strong> klappt aber<br />

nicht“, stellt Wollring klar. Wer schlechter sieht, sollte seine Augen<br />

untersuchen undsich eine neueSehhilfe verordnenlassen.<br />

Kompressionsstrümpfe<br />

Bandagen •Brustprothesen<br />

Stützkorsett und Stützmieder nach Maß<br />

DerWelttag desSehens<br />

DerWelttag desSehens(WorldSight Day) machtamzweiten<br />

Donnerstag <strong>im</strong> Oktober auf das weltweite Aktionsprogramm<br />

"VISION 2020 –das Recht auf Augenlicht" aufmerksam. Ziel<br />

dieser Kampagne ist es, die heilbare und vermeidbare Blindheit<br />

zu überwinden.Insgesamt gibt es derzeitrund36Millionenblinde<br />

Menschen weltweit.Der Initiatordes Aktionstages<br />

istdie Weltgesundheitsorganisation.


18<br />

DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST - <strong>medio</strong><br />

ALLE ZEICHENAUF VERÄNDERUNG<br />

Fürdie Pflegeausbildung n<strong>im</strong>mt dasStiftungsklinikum PROSELIS viel Geld und tolle Konzepte in dieHand<br />

VonIna Fischer<br />

Unser Gesundheitssystem ächzt bundesweit unter dem Mangel anPflegepersonal. Politiker suchen Hände ringend nach Lösungen,<br />

um den Berufattraktiverzumachen. Im StifungsklinikumPROSELIShaben die VerantwortlichenlängstSchichtdienste,<br />

Vereinbarkeitvon Familie undBeruf sowiebestmöglicheAufstiegschancen in der Pflegeunter einenHut gebracht. Ergebnis: Die<br />

Bewerberzahlen steigen. Einer der beiden Pflegedirektoren <strong>im</strong>Stiftungsklinikum ist Frank Huisman, der insbesondere für die<br />

Pflege <strong>im</strong>Prosper-Hospital verantwortlich zeichnet. Ihm macht esaktuell „richtig Spaß, in diesem Beruf zu arbeiten.“ Mit uns<br />

sprach der52-JährigeüberKarriere, Veränderungsdrang und Joker-Dienste.<br />

Welche Möglichkeitengibtesinder beruflichenPflege?<br />

Es gibt viele Möglichkeiten für eine pflegerische Karriere bei<br />

uns <strong>im</strong>Stiftungsklinikum –die Möglichkeiten gehen hoch bis<br />

zur Pflegedirektion. Den Weg ins Pflegemanagement ermöglichen<br />

beispielsweise Studiengänge. Mit einer Weiterbildung<br />

über zwei Jahre können Sieaberauchdie Leitungeiner Station<br />

übertragen bekommen und bleiben damit eng an den Patienten.<br />

Hier übernehmen Sie dann die Verantwortung für ein<br />

Team von 20, 30 Personen.<br />

Ebenfalls möglich und begehrt ist eine zweijährige Fachweiterbildung<br />

<strong>im</strong>Bereich OP, Anästhesie, Endoskopie, Zentrale<br />

Notaufnahme, und, und, und. Siehaben damit eine besondere<br />

Befähigung,die Patientenauf dem jeweiligen Gebiet miteiner<br />

großen Expertise zubehandeln. Nun ein Beispiel von vielen:<br />

So ist inder Wundpflege der Anspruch andie Fähigkeiten der<br />

Mitarbeiter inder Pflege deutlich gestiegen. Hier werden Sie<br />

zumExperten<strong>im</strong>Wundheilungsprozessund arbeiten sehr eng<br />

mitden Ärzten zusammen.<br />

Kurzum: Die Pflege hat unhe<strong>im</strong>lich an Stärke und Selbstbewusstsein<br />

gewonnen. Wir werden in allen Bereichen<br />

gebraucht –und daher haben Berufseinsteigerhervorragende<br />

Zukunftschancen. Und nicht zuletzt kann ich gerade deshalb<br />

Ausbildungsleiter, beiuns heißtesPraxisanleiter, werden.Diese<br />

Kollegen geben ihre praktische Fachlichkeit an Berufseinsteigerweiter.<br />

„SPEEDDATING“<br />

Hast Du Lust Teil unseres Teams zu werden?<br />

<strong>Das</strong> bedeutet also, dass die Aufstiegschancen richtiggut<br />

in derPflegesind?<br />

Ja, besonders auch beispielsweise bei der sogenannten<br />

Fachweiterbildung, etwa in der OP-Pflege oder in der Intensivmedizin.<br />

Im Intensivbereich muss man eine best<strong>im</strong>mte Fachkräftequote<br />

anPflegepersonal erfüllen, umgewisse Eingriffe<br />

Dann besuche uns doch ganz spontan<br />

am 7. 11.2020 oder am 14. 11.2020<br />

in der Zeit von11.00 Uhr bis 14.00 Uhr<br />

in Marl <strong>im</strong> Lipper Weg11ain der 3. Etage.<br />

Wirfreuen uns auf Dich!<br />

Dein ZBI NRW<br />

durchführen zu können.Diese Kollegen sind am Arbeitsmarkt<br />

sehrbegeht. Wirgehen daher den Weg, dass wirdie Experten<br />

selber ausbilden beziehungsweise eine Fachweiterbildung<br />

aktivunterstützen undfördern.<br />

Stichwort Verhandlung: Vielekritisieren die RahmenbedingungeninPflegeberufen.Wie<br />

steigertIhr Haus die<br />

Attraktivität?<br />

Man muss sich inPflegekräfte hinein versetzen, was sie wollen.<br />

Geld ist <strong>im</strong>mer nur ein kurzer Anreiz. Vielen ist wichtig:<br />

„Mein Frei gehört mir.“ Heißt: Wenn ich frei habe, möchte ich<br />

möglichst nicht Zuhause angerufen werden. Ich möchte mein<br />

freies Wochenende für mich oder meine Familie haben. Ich<br />

als Pflegedirektor muss mir aber die Fragen stellen: Wie kann<br />

ich den Pflegebetrieb weiter aufrechterhalten, wenn jemand<br />

kurzfristig ausfällt? Wir haben dafür einen Pool gegründet, in<br />

dem dieMitarbeiter Wunschzeiten angeben können,indenen<br />

sie arbeiten möchten –also zum Beispiel ausschließlich in der<br />

Früh- oder Spätschicht. Fällt jemand aus, kann ein Mitarbeiter


<strong>medio</strong> - DAS GESUNDHEITSMAGAZIN IMVEST<br />

19<br />

ö-<br />

,<br />

ie<br />

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t<br />

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er<br />

r<br />

aus dem Pool als Springer die Lücke auf Station schließen. Die<br />

Betroffenenwissen dann morgensnur nicht, wo sieeingesetzt<br />

werden. Für Mütter ist der Pool aber interessant, weil sie<br />

ihre Arbeitszeitselbstbest<strong>im</strong>men undumdie Betreuung ihrer<br />

Kinder herum organisieren können. Damit ich auch –aber<br />

natürlich nichtnur –junge Männer fürden Pool gewinne, biete<br />

ich ihnen eine Karriereplanung an, bei der ich dann auch eine<br />

Weiterbildung etwa zur Stationsleitung möglich mache. Da<br />

investieren wir ineine zukünftige Stationsleitung auch schon<br />

mal 20.000 Euro für entsprechende Fortbildungen. Der Pool<br />

reicht allerdings nicht aus, um alles abzudecken. Deshalb gibt<br />

es bei uns Joker-Dienste. <strong>Das</strong> bedeutet: Dienstpläne werden<br />

bei uns überplant, also es werden mehr Menschen eingeteilt<br />

als benötigt. Der überplante Mitarbeiter aus der Chirurgie<br />

kann beispielsweise inder Unfallchirurgie einspringen. Ziel<br />

desGanzenist eine Stabilitätinder Dienstplangestaltung. Nur<br />

wenn ich darin verlässlich bin, garantiere ich die Vereinbarkeit<br />

vonFamilieund Beruf.<br />

Jetzt haben wir über Karrierechancen gesprochen und<br />

die vielen Möglichkeiten der praktischen Ausrichtung.<br />

Aber dahin muss ich ja erst einmal kommen. Welche<br />

Verantwortung übern<strong>im</strong>mtIhr Haus bei derAusbildung?<br />

Eine sehr große! Und eine Zahl möchte ich anführen, die<br />

zeigt, wie wichtig uns die Ausbildung ist: in der Krankenpflegeschule<br />

vom Stiftungsklinikum PROSELIS bilden wir an den<br />

beiden Standorten, also <strong>im</strong> St. Elisabeth-Hospital Herten und<br />

Prosper-Hospital, aktuell 175 Schülerinnen und Schüler aus!<br />

Und wenn vor vielen, vielen<br />

Jahren Schüler in der Ausbildungauchviele<br />

praxisfremde<br />

Aufgaben wie zum Beispiel<br />

Reinigungstätigkeiten übernehmen<br />

mussten, gibt esdas<br />

bei uns so nicht mehr. Heute<br />

haben die Schüler <strong>im</strong>mer<br />

eine Bezugsperson, einen<br />

Praxisanleiter, den sie zuden<br />

Patienten stets begleiten. Wir<br />

lassen unsere Azubis nicht<br />

allein, zu keinem Zeitpunkt.<br />

Zudem: Früher mussten die<br />

Auszubildenden oftspringen.<br />

Heute sind sie keine Puffer<br />

mehr.Heute bleibensie in ihremjeweiligenBereich.Dafür haben<br />

wir eigens sogenannte He<strong>im</strong>atstationen kreiert, in denen<br />

fertig ausgebildete Kräfte später auch gerne verbleiben. Im<br />

Übrigen können wir heute alle Auszubildenden übernehmen.<br />

Früher ging das aufgrund der Budgetierung nicht. Heute sind<br />

wirstolz aufunserehohe Quote<strong>im</strong>Ausbildungsbetrieb.<br />

Undwie sind bei Ihnendie Chancen fürQuereinsteiger<br />

oder Umschüler?<br />

Extrem gut. <strong>Das</strong> merken wir an den hohen Bewerberzahlen.<br />

<strong>Das</strong> hat aber auch seinen Grund: Nichts ist so sicher wie die<br />

Pflege inZeiten von Corona und einer alternden Gesellschaft.<br />

DerPflegeberuf hatein Riesenpotenzial. Wirsindalle<strong>im</strong>Veränderungsdrang<br />

undesmacht gerade wieder richtigSpaß.<br />

Gesundheit fürKörper, Geistund Seele<br />

Ozon-Sauerstoff und Hochdosis Vitamin CInfusionen als<br />

die Kompetenzformel für ein perfektes Immunsystem.<br />

Wichtiger denn je in diesen Zeiten.<br />

Früher oder späterwerden auch Sieesverstehen.<br />

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Hohenzollernstraße5·45559Recklinghausen·Tel. 02361/9072180·www.praxishabig.de


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St. Elisabeth-Hospital Herten besitzen<br />

auf dem Gebiet der Krankenversorgung<br />

und Gesundheitspflege seit<br />

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Als moderne Gesundheitseinrichtungen<br />

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PROSELIS tragen sie den sich ständig<br />

entwickelnden Ansprüchen und<br />

Fähigkeiten der modernen Medizin<br />

und Pflege Rechnung. Die medizinischen<br />

Fachabteilungen mit teils inter-<br />

nationalem Ruf, zahlreicheniedergelassene<br />

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natürlich die rund 2.000 Mitarbeiter<br />

unterstützen kranke Menschen<br />

kompetent bei ihrer Genesung und<br />

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