K R E A T I V E Kinder lernen leichter - Stadt Germering
K R E A T I V E Kinder lernen leichter - Stadt Germering
K R E A T I V E Kinder lernen leichter - Stadt Germering
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K R E A T I V E<br />
<strong>Kinder</strong><br />
<strong>lernen</strong> <strong>leichter</strong><br />
Konzeption<br />
Schulkindergarten<br />
<strong>Germering</strong>
Was soll unser Logo bedeuten?<br />
• Kreativität<br />
• Solidarität<br />
• Zusammenhalt<br />
• Integration<br />
• Kommunikation<br />
• Freude und Spaß<br />
am gemeinsamen Handeln
Vorwort<br />
Vorwort<br />
„Kreative <strong>Kinder</strong> <strong>lernen</strong> <strong>leichter</strong>“ war und ist der Leitsatz der aktualisierten Ausgabe<br />
unserer Konzeption und Arbeit im Schulkindergarten.<br />
Studien aus der Kreativitäts- und Gehirnforschung belegen, dass <strong>Kinder</strong> in den ersten<br />
Jahren intensiv <strong>lernen</strong> und die Welt entdecken. Die Chance der natürlichen Neugier<br />
und Entdeckungsfreude darf nicht verpasst werden. Für die Lernprozesse sind die<br />
Synapsen (Verbindungen) zwischen den Nervenzellen entscheidend. Ein kreatives<br />
Lernumfeld regt diese Verbindungen nachhaltig an.<br />
Der Ruf nach früherer Einschulung wird laut. Bis 2010/11 wird der Stichtag nunmehr<br />
für das Erreichen des Einschulungsalters auf den 31. Dezember verlegt. Dabei wird in<br />
jährlichen Schritten von einem Monat vorgegangen.<br />
Lehrkräfte von Grundschulklassen bestätigen erhebliche Entwicklungsunterschiede<br />
bei den eingeschulten <strong>Kinder</strong>n. Es braucht eine sensible Vorgehensweise um Entwicklungs-<br />
und Lernfortschritte zu stimulieren.<br />
Um eine Chancengleichheit zu gewährleisten, brauchen <strong>Kinder</strong> die eine verzögerte<br />
Entwicklung auf geistigem, emotionalem, sozialem oder körperlichem Gebiet aufweisen,<br />
eine ganz individuelle, gezielte Förderung in kleinen Gruppen, damit sie den auf<br />
sie zukommenden Anforderungen der Schule gewachsen sind.<br />
Unsere Arbeit mit diesen fünf- bis siebenjährigen <strong>Kinder</strong>n im Schulkindergarten bietet<br />
den nötigen Rahmen, damit das Ziel des schulfähigen Kindes erreicht werden kann.<br />
Der Schulkindergarten übernimmt somit eine Brückenfunktion zwischen <strong>Kinder</strong>garten<br />
und Grundschule und bietet auch <strong>Kinder</strong>n, die auf Antrag eingeschult werden könnten<br />
(sofern noch Plätze frei sind) individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und ein anregendes<br />
Lernumfeld.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong> hat den Bedarf und die Notwendigkeit den Schulkindergarten zu<br />
erhalten, erkannt. Die Anzahl der Anmeldungen übersteigt jährlich die vorhandenen<br />
Plätze. Deshalb wurde die Gruppenstärke von 15 auf 15 – 18 <strong>Kinder</strong> pro Gruppe erhöht<br />
und die Öffnungszeiten flexibel den Bedürfnissen der Eltern angepasst.<br />
Die vorliegende Konzeption soll unsere Arbeit im Schulkindergarten für die Öffentlichkeit<br />
transparent machen. Interessierte Eltern, Praktikanten/innen können schon<br />
vorab Einblick in unseren Schulkindergartenalltag erhalten, um sich bewusst für unsere<br />
Einrichtung entscheiden zu können.<br />
Die Basis der Arbeit im Schulkindergarten ist der Bildungs- und Erziehungsplan. Die<br />
rechtlichen Grundlagen sind das Bayerische <strong>Kinder</strong>bildungs- und -betreuungsgesetz<br />
(BayKiBiG) mit der Ausführungsverordnung (AVBayKiBiG).
Vorwort<br />
Jährlich wird unsere Leistung evaluiert und die Konzeption bei Bedarf fortgeschrieben.<br />
Für das Vertrauen in unsere Arbeit und die Unterstützung, die ein Fortbestehen des<br />
Schulkindergartens ermöglicht hat, geht ein großer Dank an Herrn Oberbürgermeister<br />
Dr. Peter Braun, Frau Eike Höppner (<strong>Kinder</strong>garten und Hortreferentin), Herrn<br />
Bruno Didrichsons (Leiter Amt V), allen <strong>Stadt</strong>rätinnen und <strong>Stadt</strong>räten der Kreisstadt<br />
<strong>Germering</strong> und Herrn Gerd Weinhart (Fachbereichsleiter).<br />
Ganz besonders möchte ich mich bei allen, die bei der Erstellung der Konzeption mitgewirkt<br />
und mitgeholfen haben, sehr herzlich bedanken.<br />
<strong>Germering</strong>, 01.07.2006<br />
Eva Keppeler-Sternberg<br />
Leiterin des Schulkindergartens<br />
„Der Wagen auf dem Weg zum Ziel<br />
hat vier Räder<br />
Gerechtigkeit, eigene Überzeugung, harte Arbei t<br />
und die Liebe im Herzen“<br />
(aus Indien)
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Vorwort................................................................................................................................. 3<br />
1. Unsere Einrichtung stellt sich vor................................................................................. 5<br />
1.1 Träger der Einrichtung und Rechtsvorschriften ....................................................... 5<br />
1.2 Entstehung, Lage, Einzugsbereich ............................................................................ 6<br />
1.2.1 Entstehung 6<br />
1.2.2 Lage 6<br />
1.2.3 Einzugsbereich 6<br />
1.3 Soziales Umfeld......................................................................................................... 7<br />
1.4 Bauliche Beschreibung.............................................................................................. 7<br />
1.5 Räumlichkeiten ......................................................................................................... 8<br />
1.6 Personelle Besetzung.............................................................................................. 10<br />
1.7 Organisatorisches, Gruppenzusammensetzung, Betreuungs- und<br />
Schließungszeiten, Gebühren, Essensversorgung .................................................. 10<br />
1.7.1 Gruppenzusammensetzung 10<br />
1.7.2 Betreuungszeiten 10<br />
1.7.3 Schließungszeiten 11<br />
1.7.4 Gebühren 11<br />
1.7.5 Essensversorgung 11<br />
1.8 Zielgruppe ............................................................................................................... 11<br />
1.9 Aufnahmekriterien .................................................................................................. 12<br />
1.10 Aufnahmeverfahren ................................................................................................ 12<br />
2. Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen ...................................................................... 13<br />
2.1 Leitsätze des Schulkindergartens ........................................................................... 13<br />
2.2 Bedürfnisse und Rechte der <strong>Kinder</strong> ........................................................................ 14<br />
2.3 Pädagogische Zielsetzungen................................................................................... 15<br />
3. Methodik und Formen der pädagogischen Arbeit....................................................... 21<br />
3.1 Projektarbeit........................................................................................................... 21<br />
3.2 Lernspielzeit............................................................................................................ 31<br />
3.3 Freispielzeit............................................................................................................. 32<br />
3.4 Gezielte Angebote für die gesamte Gruppe ............................................................ 34<br />
3.4.1 Sprachliche Bildung und Förderung / Literacy 34<br />
3.4.2 Bewegungserziehung 35<br />
3.4.3 Klanggeschichten/ musikalische Früherziehung 36<br />
3.4.4 Kreative Angebote 37<br />
3.4.5 Arbeitsblätter 38<br />
3.4.6 Medienpädagogik 38<br />
3.4.7 Tanz 39<br />
3.4.8 Experimente 40<br />
3.4.9 Schwimmen 42<br />
3.4.10 Anschauungen und Naturerfahrungen 43<br />
3.5 Kleingruppenarbeit ................................................................................................. 44<br />
3.5.1 Kochen 44<br />
3.5.2 Kinesiologie und Schwungübungen 45<br />
3.5.3 Traumlandstunde 46<br />
3.5.4 Heilpädagogische Spiel- und Sportgruppe 47<br />
3.5.5 Werken 48<br />
3.5.6 Gestalten mit Ton 49<br />
3.5.7 Kreativitäts- und Feinmotorikgruppe 50<br />
3.5.8 „Vorkurs Deutsch“ in Kooperation mit der Grundschule 51<br />
3.6 Einzelförderung....................................................................................................... 52<br />
3.7 Beobachtung, Tests, Dokumentation...................................................................... 53<br />
3.7.1 Beobachtung 53<br />
3.7.2 Tests 53<br />
3.7.3 Dokumentation 53<br />
4. Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n ..................................................................... 54<br />
4.1 Projekt/Rahmenplan/Wochenplan......................................................................... 54<br />
4.2 Exemplarischer Wochenablauf ............................................................................... 54<br />
4.3 Exemplarischer Tagesablauf ................................................................................... 55<br />
4.4 Morgenkreis ............................................................................................................ 55<br />
4.5 Lebenspraktische Tätigkeiten................................................................................. 56<br />
4.6 Mittagessen und Mittagsbetreuung........................................................................ 57<br />
4.7 Feste und Feiern...................................................................................................... 58<br />
4.8 Regeln und Rituale.................................................................................................. 59<br />
4.9 Ausflüge und Exkursionen ...................................................................................... 60<br />
4.10 Bauernhofaufenthalt............................................................................................... 61
Inhalt<br />
5. Zusammenarbeit im Team .......................................................................................... 63<br />
5.1 Grundsätze unserer Teamarbeit ............................................................................. 63<br />
5.2 Zuständigkeiten ...................................................................................................... 64<br />
5.3 Teambesprechungen............................................................................................... 65<br />
5.4 Supervision ............................................................................................................. 65<br />
5.5 Fortbildungen.......................................................................................................... 65<br />
5.6 Mitarbeitergespräche.............................................................................................. 66<br />
6. Elternarbeit................................................................................................................. 67<br />
6.1 Erwartungen und Wünsche..................................................................................... 67<br />
6.2 Das Elterngespräch ................................................................................................. 67<br />
6.2.1 Das Anamnesegespräch 67<br />
6.2.2 Entwicklungsgespräche 68<br />
6.2.3 Informelle Gesprächsanlässe 68<br />
6.3 Informationen für die Eltern................................................................................... 69<br />
6.3.1 Hospitationsbesuche 69<br />
6.3.2 Elternabende 69<br />
6.3.3 Aushänge im Schulkindergarten 70<br />
6.3.4 Die Tiger- und Bärenpost 70<br />
6.4 Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat, Elternmitarbeit, ....................................... 71<br />
Elternmitbestimmung ............................................................................................. 71<br />
6.4.2 Elternmitarbeit 72<br />
6.4.3 Elternmitbestimmung 72<br />
7. Zusammenarbeit und Vernetzung .............................................................................. 73<br />
7.1 Der Träger ............................................................................................................... 73<br />
7.2 Das Landratsamt..................................................................................................... 73<br />
7.3 <strong>Germering</strong>er <strong>Kinder</strong>gärten...................................................................................... 74<br />
7.4 Grundschulen .......................................................................................................... 74<br />
7.5 Eugen-Papst-Schule................................................................................................ 74<br />
7.6 Frühförderstellen .................................................................................................... 75<br />
7.7 Beratungsstellen ..................................................................................................... 75<br />
7.8 Therapeuten und <strong>Kinder</strong>ärzte ................................................................................. 75<br />
7.9 <strong>Stadt</strong>teileinrichtungen ............................................................................................ 75<br />
7.10 Förderverein............................................................................................................ 75<br />
8. Öffentlichkeitsarbeit................................................................................................... 76<br />
8.1 Tag der offenen Tür ................................................................................................ 76<br />
8.2 <strong>Germering</strong>er <strong>Kinder</strong>fest .......................................................................................... 76<br />
8.3 Jugend- und Sozialausschuss ................................................................................. 77<br />
8.4 Feste........................................................................................................................ 77<br />
8.5 Zusammenarbeit mit der Presse ............................................................................. 78<br />
8.6 Flyer ........................................................................................................................ 78<br />
8.7 Öffentliche Elternabende ........................................................................................ 78<br />
8.8 Ausstellungen ......................................................................................................... 78<br />
8.9 Internet................................................................................................................... 79<br />
Anhang ............................................................................................................................... 80<br />
Auszug aus der Einrichtungskonzeption ........................................................................ 80<br />
Ausblick .............................................................................................................................. 82
Unsere Einrichtung stellt sich vor<br />
1. Unsere Einrichtung stellt sich vor<br />
1.1 Träger der Einrichtung und Rechtsvorschriften<br />
Kommunaler Träger des Schulkindergartens ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong>. Es existiert keine<br />
eigene Gesetzesgrundlage für den Schulkindergarten. Die rechtlichen Grundlagen<br />
sind das Bayerische <strong>Kinder</strong>bildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) mit der Ausführungsverordnung<br />
(AVBayKiBiG) und der Betreuungsvertrag mit Benutzungsverordnung<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong>, einschließlich ihrer Gebührentabelle.<br />
Das Verfahren für eine Zurückstellung vom Schulbesuch ist im Artikel 8 des Schulpflichtgesetzes<br />
geregelt, demnach ein Kind, das zum Stichtag des jeweiligen Schuljahres<br />
mindestens sechs Jahre alt ist, für die Dauer eines Schuljahres vom Schulbesuch<br />
zurückgestellt werden kann. Die Zurückstellung ist noch bis zum 30. November<br />
zulässig, wenn sich erst innerhalb dieser Frist herausstellen sollte, dass das Kind<br />
nicht mit Erfolg am Unterricht teilnehmen kann. Wird ein Kind zurückgestellt, so beginnt<br />
die Grundschulpflicht mit dem folgenden Schuljahr von neuem.<br />
Ebenso können <strong>Kinder</strong>, die auf Antrag vorzeitig eingeschult werden könnten, aufgenommen<br />
werden, soweit Plätze im Schulkindergarten vorhanden sind.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
5
Unsere Einrichtung stellt sich vor<br />
1.2 Entstehung, Lage, Einzugsbereich<br />
1.2.1 Entstehung<br />
Die erste Schulkindergartengruppe entstand 1978 aus einer Vorschulgruppe. Bis<br />
1981 war der Schulkindergarten in <strong>Germering</strong> im alten Rathaus in der Planeggerstraße<br />
untergebracht und zog dann in die Räume der Grund- und Teilhauptschule an<br />
der Kirchenstraße um.<br />
1985 wurde eine zweite Gruppe eingerichtet, da die Nachfrage an Plätzen ständig<br />
stieg.<br />
1.2.2 Lage<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong> liegt westlich von München und hat ca. 36.000 Einwohner. Im<br />
nördlichen Teil <strong>Germering</strong>s steht die Kirchenschule, in deren Räumen sich der Schulkindergarten<br />
befindet.<br />
Im Schulgebäude ist außer dem Schulkindergarten auch noch ein Hort, die Mittagsbetreuung<br />
und die Hausaufgabenhilfe untergebracht.<br />
Neben der Kirchenschule wurde ein ehemaliges Einfamilienhaus zu einem zweigruppigen<br />
<strong>Kinder</strong>garten „Spatzennest“ umgebaut.<br />
Umgeben ist der Schulkindergarten von einer ruhigen Wohnsiedlung mit geringem<br />
Verkehrsaufkommen.<br />
In ca. 10 Gehminuten erreicht man von der S-Bahn Haltestelle Unterpfaffenhofen-<br />
<strong>Germering</strong> (Linie S 5) aus den Schulkindergarten, mit den Buslinien 850 und 845 in<br />
ca. 5 Minuten (Haltestelle Rathaus <strong>Germering</strong>).<br />
Es gibt in der unmittelbaren Umgebung genügend Freiflächen, die über wenig befahrene<br />
Straßen gut zu erreichen sind. Der 20 Minuten zu Fuß entfernt gelegene Abenteuerspielplatz<br />
sowie der <strong>Germering</strong>er Wald bei gleicher Entfernung sind bei uns als<br />
Ausflugsziele sehr beliebt.<br />
Einige wenige Einkaufsmöglichkeiten sind in unmittelbarer Nähe vorhanden. Ein<br />
Schreibwarengeschäft befindet sich direkt gegenüber der Kirchenschule, der Supermarkt<br />
ist in ca. 10 Minuten zu erreichen.<br />
1.2.3 Einzugsbereich<br />
Der Schulkindergarten ist die einzige Einrichtung dieser Art in <strong>Germering</strong> und im<br />
Landkreis Fürstenfeldbruck und hat daher ein großes Einzugsgebiet. Es erstreckt<br />
sich von Harthaus über Unterpfaffenhofen bis nach Puchheim. Vorrangig werden<br />
<strong>Kinder</strong> aus sämtlichen <strong>Kinder</strong>gärten von <strong>Germering</strong> aufgenommen, auf Antrag auch<br />
<strong>Kinder</strong> aus Puchheim.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
6
1.3 Soziales Umfeld<br />
Unsere Einrichtung stellt sich vor<br />
Die Wohnqualität in <strong>Germering</strong> und Umgebung ist sehr attraktiv und bietet viele kulturelle<br />
Möglichkeiten.<br />
Unsere <strong>Kinder</strong> kommen sowohl aus deutschen als auch aus ausländischen Familien<br />
mit unterschiedlichen Situationen und Strukturen und mit den daraus resultierenden<br />
differenzierten Voraussetzungen. Sie wohnen in Einfamilienhäusern oder größeren<br />
Wohnanlagen mit Sozialwohnungen.<br />
Der Schulkindergarten ist sehr beliebt und wird von den Eltern gut angenommen,<br />
weil er durch die individuelle Förderung die Chancengleichheit der entwicklungsverzögerten<br />
<strong>Kinder</strong> für die Schule ermöglicht.<br />
1.4 Bauliche Beschreibung<br />
Die Räume des Schulkindergartens befinden sich in einem Seitentrakt im Erdgeschoss<br />
der Kirchenschule. Diese wurde im Jahre 1950 erbaut.<br />
Jede der zwei Gruppen verfügt über einen eigenen Gruppenraum. Die ehemaligen<br />
sehr geräumigen Klassenzimmer wurden den Bedürfnissen der <strong>Kinder</strong> entsprechend<br />
eingerichtet und umgestaltet.<br />
Einmal pro Woche steht uns die gut ausgebaute Turnhalle der Schule zur Verfügung.<br />
Wir haben drei Möglichkeiten um den Bewegungsbedürfnissen der <strong>Kinder</strong> im Freien<br />
nachzukommen. Im Garten des „Spatzennestes“ gibt es Schaukeln, Sandkästen und<br />
ein Kletterhaus aus Holz. Die <strong>Kinder</strong> können mit einem Flaschenzug Sand transportieren.<br />
Ein kleiner Hügel mit einer integrierten Rutschbahn ist sehr beliebt.<br />
Auf dem großen Sportplatz der Schule kann Fußball, Basketball oder im Sandkasten<br />
gespielt werden. Eine große Wiese lädt im Sommer zum Ausruhen ein.<br />
Im schattigen Schulgarten gibt es ein Karussell, das von einer ganzen Gruppe beklettert<br />
werden kann. Die <strong>Kinder</strong> können schaukeln, balancieren, Sand spielen, mit<br />
den verschiedensten Fahrzeugen auf den Wegen fahren und unter den Bäumen Hütten<br />
bauen.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
7
1.5 Räumlichkeiten<br />
Unsere Einrichtung stellt sich vor<br />
Die Raumstruktur des Schulkindergartens wirkt sich sehr positiv auf die pädagogische<br />
Arbeit aus, da fast alle Zimmer für die Kleingruppenarbeit genutzt werden können.<br />
Insgesamt gibt es im Schulkindergarten zwei Gruppenräume: den der Tiger- und Bärengruppe.<br />
Sie weisen ähnliche Elemente auf. Jeder Raum ist in eine Mal-, Bau-,<br />
Puppen- und Leseecke aufgeteilt. Es gibt jeweils vier Spieltische, die zur Mittagszeit<br />
unter anderem als Esstische Verwendung finden. Schränke, Regale und eine kleine<br />
Küchenzeile dienen als Raumteiler. Die Bereiche sind klar voneinander abgegrenzt, so<br />
dass die <strong>Kinder</strong> ungestört spielen können.<br />
Das Büro wird oft für Kleingruppenarbeiten genutzt. Dieser Raum bietet die Möglichkeit,<br />
Aktivitäten mit einer geringen Anzahl von <strong>Kinder</strong>n durchführen zu können.<br />
In der Küche kochen die <strong>Kinder</strong> an einem Tag in der Woche<br />
für die Brotzeit. Sie werden mit lebenspraktischen Arbeiten<br />
vertraut und <strong>lernen</strong> einen wertschätzenden Umgang<br />
mit Lebensmitteln.<br />
Während der Freispielzeit können die <strong>Kinder</strong> die unterschiedlichsten<br />
Angebote in den Nebenräumen nutzen:<br />
„Julia bereitet unsere Brotzeit vor“<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
8
Unsere Einrichtung stellt sich vor<br />
Im Bewegungsraum stehen den <strong>Kinder</strong>n eine Kletterwand, eine Sprossenwand,<br />
eine Leiter und eine Bank zum Spielen zur Verfügung. Auch dürfen sie die Materialien<br />
aus dem Rhythmikwagen benutzen. Das sind Keulen, Balancierstangen, Fahnen und<br />
unterschiedlichste Bälle. Ein großer Tisch, verschiedene Decken und Polster regen<br />
zum Höhlenbauen an.<br />
Im Traumland laden Polster und Decken zum Entspannen und Träumen ein. Die<br />
<strong>Kinder</strong> dürfen hier ungestört Kassetten anhören, ihre Sinne schulen (Wasserspiele,<br />
Fühlkasten) und können sich von der Gruppe zurückziehen.<br />
„Gruppenraum der Tigergruppe“<br />
Im Kreativraum stehen den <strong>Kinder</strong>n selbst hergestellter Kleister, Fingerfarben,<br />
Knetmasse, Ton und verschiedenfarbiges Papier zum Experimentieren zur Verfügung.<br />
Auch eine Werkbank mit unterschiedlichem Werkzeug (Hammer, Säge, Feile etc.)<br />
kann mit genutzt werden. Ein kleiner Sandkasten, Naturmaterialien (Muscheln, Zapfen,<br />
Äste…) und Lupen laden die <strong>Kinder</strong> ein, ihre Kreativität auszuleben.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
9
1.6 Personelle Besetzung<br />
Unsere Einrichtung stellt sich vor<br />
Insgesamt betreuen sechs Teammitglieder 30 – 36 <strong>Kinder</strong>, die in zwei Gruppen eingeteilt<br />
sind.<br />
Tigergruppe:<br />
Diplom Sozialpädagogin (Leiterin) /Vollzeit<br />
Erzieherin/Vollzeit<br />
Erzieherin im Anerkennungsjahr/Vollzeit<br />
Für beide Gruppen:<br />
Küchenkraft/10 Stunden pro Woche<br />
Reinigungskraft/7,5 Stunden pro Woche<br />
Bärengruppe:<br />
Heilpädagogin (Stellvertreterin) /Vollzeit<br />
<strong>Kinder</strong>pflegerin/Teilzeit<br />
Erzieherin im Anerkennungsjahr/Vollzeit<br />
1.7 Organisatorisches, Gruppenzusammensetzung, Betreuungs- und<br />
Schließungszeiten, Gebühren, Essensversorgung<br />
1.7.1 Gruppenzusammensetzung<br />
Unsere zwei Gruppen bieten jeweils 15 – 18 Plätze für <strong>Kinder</strong> von fünf bis sieben<br />
Jahren.<br />
1.7.2 Betreuungszeiten<br />
Der Schulkindergarten ist ab 07.00 Uhr geöffnet. Um 08.00 Uhr beginnt die Gruppenzeit<br />
und endet um 12:30 Uhr. Anschließend wird in einer Gruppe eine verlängerte<br />
Mittagsbetreuung bis 14:00 Uhr angeboten. Eine zweite Gruppe ist je nach Bedarf bis<br />
17:00 Uhr geöffnet.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
10
1.7.3 Schließungszeiten<br />
Unsere Einrichtung stellt sich vor<br />
Der Schulkindergarten ist im Sommer, ab dem 01.08, für vier Wochen geschlossen.<br />
Ebenso eine Woche in den Pfingstferien, am Heiligen Abend, Sylvester und Faschingsdienstag.<br />
Die Schließungszeit von 30 Tagen wird eingehalten.<br />
1.7.4 Gebühren<br />
Die Gebührenordnung wurde von der <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong> erstellt und wird den Eltern<br />
bei der Einschreibung ausgehändigt.<br />
1.7.5 Essensversorgung<br />
Unsere Ganztagskinder bekommen ein abwechslungsreiches und ausgewogenes Mittagessen,<br />
das frisch von der stadteigenen Küche zubereitet wird. Zur Information für<br />
die Eltern hängt der wöchentliche Speiseplan an der Pinnwand aus. Einschränkungen<br />
durch religiöse Vorschriften oder Allergien werden berücksichtigt.<br />
1.8 Zielgruppe<br />
Welche <strong>Kinder</strong> sollten den Schulkindergarten besuchen?<br />
Ein Kind sollte den Schulkindergarten besuchen, wenn es<br />
• im ersten Jahr vor der Schule unter Gleichaltrigen in einer kleinen Gruppe gefördert<br />
werden soll<br />
• Konzentrationsprobleme hat<br />
• eine Teilleistungsschwäche hat<br />
• Schwierigkeiten in der Grob- und Feinmotorik hat<br />
• eine verzögerte Sprachentwicklung hat<br />
• sehr schüchtern und gehemmt ist<br />
• unruhig oder verhaltensschwierig ist<br />
• schlecht Kontakt zu anderen findet<br />
• noch sehr verspielt ist<br />
• körperlich besonders zart und anfällig ist.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
11
1.9 Aufnahmekriterien<br />
Unsere Einrichtung stellt sich vor<br />
Welche <strong>Kinder</strong> werden in den Schulkindergarten aufgenommen?<br />
Aufgenommen werden <strong>Kinder</strong>, die<br />
• auf Antrag der Eltern vorzeitig eingeschult werden könnten.<br />
• von der Schule zurückgestellt sind.<br />
• nach Schulbeginn wieder ausgeschult wurden.<br />
1.10 Aufnahmeverfahren<br />
Die Anmeldung der <strong>Kinder</strong> erfolgt an einem öffentlich bekannt gegebenen Einschreibetermin<br />
im Schulkindergarten.<br />
Nach Auflage des Trägers werden bevorzugt <strong>Kinder</strong> aus <strong>Germering</strong> aufgenommen.<br />
In Ausnahmefällen und bei Kostenübernahme durch die entsprechende Gemeinde<br />
können auch <strong>Kinder</strong> aus Puchheim berücksichtigt werden.<br />
Nach Beratungsgesprächen mit den Eltern, Pädagoginnen und der Schule wird entschieden,<br />
welche <strong>Kinder</strong> vom Schulkindergarten in ihrer Entwicklung gefördert werden<br />
sollen.<br />
Alle <strong>Kinder</strong> werden dann zu einem Schnuppertag eingeladen und vom Team nach<br />
pädagogischen Kriterien beobachtet.<br />
Nicht aufgenommene <strong>Kinder</strong> vermittelt der Schulkindergarten an andere Institutionen<br />
weiter, bzw. sie bleiben in ihren bisherigen Einrichtungen.<br />
Ausführliche Anamnesegespräche schließen das Aufnahmeverfahren ab.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
12
Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen<br />
2. Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen<br />
2.1 Leitsätze des Schulkindergartens<br />
„Kreative <strong>Kinder</strong> <strong>lernen</strong> <strong>leichter</strong>“<br />
Folgende Prämissen bestimmen die Grundzüge unserer pädagogischen Arbeit:<br />
• Das Kind ist für uns eine individuelle Persönlichkeit mit eigenem Lebenshintergrund,<br />
das wir mit seinen Stärken und Schwächen uneingeschränkt annehmen.<br />
• Wir eröffnen den <strong>Kinder</strong>n individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und begleiten<br />
neue Lernschritte.<br />
• Der Schulkindergarten übernimmt eine Brückenfunktion zwischen <strong>Kinder</strong>garten<br />
und Schule.<br />
• Durch ein anregendes Lernumfeld schaffen wir Anregungen die es den <strong>Kinder</strong>n<br />
ermöglichen, ihr kreatives Potential im Denken, Fühlen und Handeln zum<br />
Ausdruck zu bringen.<br />
• Wir erkennen und beachten die Bedürfnisse und eventuellen Entwicklungsrückstände<br />
der <strong>Kinder</strong> und stellen unser pädagogisches Handeln darauf ein,<br />
um für sie eine bestmögliche Chance im Hinblick auf die Schule zu gewährleisten.<br />
• Durch unser Vorbild wollen wir Begleiter, Ansprechpartner und Vertrauensperson<br />
sowie Orientierungshilfe geben.<br />
• Basierend auf einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Eltern bieten<br />
wir Beratung für mögliche therapeutische Maßnahmen und geben Unterstützung<br />
in pädagogischen Fragen.<br />
• Wir helfen dem Kind Stabilität und Sicherheit in seiner Persönlichkeit zu gewinnen,<br />
damit es sich in unserer Welt zurechtfinden kann und andere Menschen<br />
sowie die Natur und die Umwelt achten lernt.<br />
„<strong>Kinder</strong> sind keine Fässer,<br />
die gefüllt werden müssen<br />
sondern Feuer,<br />
die entfacht werden sollen“<br />
(Verfasser unbekannt)<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
13
Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen<br />
2.2 Bedürfnisse und Rechte der <strong>Kinder</strong><br />
<strong>Kinder</strong> brauchen...<br />
<strong>Kinder</strong> sind eigene Persönlichkeiten und haben das Recht<br />
• mit ihren Stärken und Schwächen so akzeptiert zu werden, wie sie sind<br />
• auf individuelle Förderung mit gezielten Lernangeboten<br />
• auf ein anregendes Spiel- und Lernumfeld<br />
• auf achtsame Erwachsene, die sie fördern und ihnen ein Vorbild sind<br />
• auf individuelle und rechtzeitige Hilfestellung<br />
• auf harmonische und freundliche Atmosphäre<br />
• auf freie Meinungsäußerung, Mitbestimmung und Mitbeteiligung<br />
• auf beiderseitigen Respekt<br />
• auf Toleranz und Fairness<br />
• auf einen geregelten Rhythmus im Tages- und Jahresgeschehen<br />
• auf Erwachsene, die aktiv zuhören, für sie da sind und echte Beziehungen zu<br />
ihnen aufbauen<br />
• auf Bewegung und Aufenthalt im Freien<br />
• auf Rückzugsmöglichkeiten<br />
• auf gesunde Ernährung<br />
• ihre Träume und Phantasien zu entdecken und auszuleben<br />
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14
2.3 Pädagogische Zielsetzungen<br />
Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen<br />
Unser primäres Ziel ist die Hinführung des Kindes zur Schulfähigkeit und der Ausgleich<br />
von Entwicklungsrückständen. Wir achten dabei auf eine optimale Entfaltung<br />
der Gesamtpersönlichkeit des Kindes und stärken es in seinen drei wichtigen Lebenskompetenzen,<br />
nämlich der Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz.<br />
Die Förderung der Kreativität und Phantasie der <strong>Kinder</strong> im Fühlen, Denken und Handeln<br />
ist Schwerpunkt unserer Arbeit.<br />
„Wer das Ziel nicht kennt –<br />
kann den Weg nicht finden“<br />
(Verfasser unbekannt)<br />
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Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen<br />
Im folgenden werden die drei Basiskomponenten ausführlicher dargestellt:<br />
Selbstkompetenz<br />
Grobziele Teilziele<br />
Kreativität � Im Fühlen: Die <strong>Kinder</strong> haben eine große Neugierde und<br />
ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis.<br />
Sie sollen <strong>lernen</strong>, ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen<br />
und eine Sensibilität für Emotionen entwickeln.<br />
Jedes Kind soll befähigt werden, seine Gefühle frei zu<br />
äußern. Es soll Entspannungsmöglichkeiten entwickeln,<br />
um Stress heute und morgen besser bewältigen zu<br />
können.<br />
� Im Denken: Alle <strong>Kinder</strong> sollen den Mut haben, ihre originellen<br />
Ideen, Träume und Phantasien zu denken und<br />
auszudrücken. Jeder kleine Mensch soll angeleitet werden,<br />
kreative Lösungsmöglichkeiten bei Konflikten zu<br />
entwerfen, aber auch <strong>lernen</strong>, mit scheinbar unlösbaren<br />
Situationen zu leben. Die <strong>Kinder</strong> bei uns sollen ferner<br />
befähigt werden, Hypothesen aufzustellen und selbst<br />
aktiv werden.<br />
� Im Handeln: Die Schulkindergartenkinder sollen verschiedene<br />
Formen des Ausdrucks kennen <strong>lernen</strong>, um<br />
ihrer Kreativität ein Gesicht zu geben (Malen, Musizieren,<br />
Bewegen, ...).<br />
Sprache � Die <strong>Kinder</strong> sollen fähig sein bzw. werden, eigene Gedanken<br />
angemessen zu formulieren. Sie sollen in ersten<br />
Ansätzen erkennen, dass Sprache Spaß machen<br />
kann und wichtig für die eigene Zufriedenheit ist (Bedürfnisse<br />
mitteilen, sich Hilfe holen können, Gefühle<br />
ausdrücken). Besonders aber für unsere <strong>Kinder</strong> mit<br />
Migrationshintergrund ist der Erwerb bzw. die Sicherung<br />
der deutschen Sprache von Bedeutung, um den<br />
Anforderungen hier und später zu genügen.<br />
� Weiterhin sollen die <strong>Kinder</strong> Sprachinhalte genau erfassen<br />
und in der korrekten grammatikalischen und zeitlichen<br />
Reihenfolge wiedergeben können. Laute und<br />
Lautverbindungen müssen richtig formuliert werden<br />
und der Sprachfluss sollte angemessen funktionieren.<br />
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Selbstbewusstsein,<br />
Selbstwertgefühl,<br />
Selbstsicherheit<br />
Innere Achtsamkeit,<br />
Innehalten<br />
Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen<br />
� Jedes Kind soll <strong>lernen</strong>, Stück für Stück seiner selbst<br />
bewusst zu werden. Es wird sich zunehmend seiner individuellen<br />
Persönlichkeit und seinen Bedürfnissen gewahr.<br />
Unsere <strong>Kinder</strong> sollen sich als wertvolle Persönlichkeiten<br />
wahrnehmen und mit sich zufrieden sein. Ein<br />
jedes Kind muss die Sicherheit haben, geliebt zu werden,<br />
unabhängig von eigenen Stärken und Schwächen.<br />
Es soll sich sicher genug fühlen, Gefühle mitzuteilen.<br />
� Alle <strong>Kinder</strong> sollen neben der Aktivität auch die Entspannung<br />
und Ruhe kennen und genießen <strong>lernen</strong>. In<br />
den stillen Augenblicken <strong>lernen</strong> sie, sich selbst besser<br />
zu fühlen, kreative Gedanken zu entwerfen und Sehnsüchte<br />
auf das Leben hin zu spüren.<br />
Ausdrucksfähigkeit � Ein jedes Kind soll den Mut haben, Emotionen und Gedanken<br />
auszudrücken. Es empfindet dabei eine Er<strong>leichter</strong>ung<br />
und wird frei für Neues.<br />
Körperwahrnehmung,<br />
Orientierung<br />
� Das Kind soll seinen eigenen Körper begreifen und verstehen<br />
<strong>lernen</strong>.<br />
� Visuelle Wahrnehmung: Jedes Kind soll sich in Räumen<br />
zurechtfinden und zwischen oben/unten und<br />
rechts/links unterscheiden können.<br />
� Auditive Wahrnehmung: Die <strong>Kinder</strong> sollen Geräusche<br />
und Laute erkennen und die Geräuschquellen zuordnen<br />
können.<br />
� Taktil-kinästhetische Wahrnehmung: Jedes Kind soll in<br />
der Lage sein Gegenstände zu ertasten, um dann differenziert<br />
die Eigenschaften zu beschreiben.<br />
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Sozialkompetenz<br />
Grobziele Teilziele<br />
Gemeinschafts- und<br />
Kommunikationsfähigkeit<br />
Konfliktlösungs-<br />
fähigkeit<br />
Verantwortung<br />
übernehmen<br />
Sachkompetenz<br />
Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen<br />
� Die <strong>Kinder</strong> müssen die Bedeutung und Notwendigkeit<br />
von Freundschaften und Beziehungen kennen– und erfahren<br />
<strong>lernen</strong>. Zur Grundlage von Gemeinsamkeit und<br />
Auseinandersetzung gehören eine gute Kommunikationsfähigkeit,<br />
das Erlebnis mit anderen Spaß zu haben,<br />
genauso wie gleichberechtigte Beziehungen zwischen<br />
Mädchen und Jungen und Toleranz gegenüber anderen<br />
Kulturen.<br />
� Jedes Kind soll <strong>lernen</strong>, sich bei Konflikten auch in andere<br />
Menschen hineinzuversetzen, Kompromisse zu<br />
schließen, eigene Ansprüche abzuwägen und zu formulieren,<br />
um eine positive Konfliktlösung zu erreichen.<br />
� Das Kind soll <strong>lernen</strong>, für sich, für andere <strong>Kinder</strong> und für<br />
die Natur und Umwelt Verantwortung zu übernehmen.<br />
Grobziele Teilziele<br />
Logisches Denken � Ziel für unsere <strong>Kinder</strong> ist der Erwerb und die Ausdifferenzierung<br />
allgemeiner logischer Denkschemata. Sie<br />
sollen <strong>lernen</strong>, Farben zu unterscheiden, Zahlen zu nennen<br />
und Formen zu erkennen. Ferner soll jedes Kind<br />
befähigt werden, eigene Handlungen sinnvoll zu planen,<br />
um gestellte Aufgaben möglichst optimal verstehen,<br />
bearbeiten und lösen zu können. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass sich das Kind angesprochen fühlt, wenn<br />
die Gruppe angesprochen wird.<br />
Konzentration,<br />
Ausdauer<br />
Merkfähigkeit,<br />
Gedächtnis<br />
� Ein jedes schulfähige Kind kann bei einer Arbeit verweilen<br />
und diese konzentriert zu Ende bringen.<br />
� Die <strong>Kinder</strong> sollen in der Lage sein, sich Lieder, Reime,<br />
Gedichte u.a.m. merken zu können. Sie sollen visuelle<br />
Gedächtnisleistungen erbringen können (z.B. Memory,<br />
usw.).<br />
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Auffassungsgabe,<br />
Wissensübertragung<br />
Lernmethodische<br />
Kompetenz<br />
Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen<br />
� Die Schulkindergartenkinder verstehen Sinnzusammenhänge<br />
und Spielregeln und können bei einer Aufgabe<br />
mehrere Gegebenheiten berücksichtigen und miteinbeziehen.<br />
Sie können erworbenes Wissen auf andere Situationen<br />
übertragen<br />
� Ziel ist es, die <strong>Kinder</strong> zu befähigen, sich selbst Informationen<br />
beschaffen, aneignen und weitergeben zu können<br />
(z.B. mittels Bücher, Kassetten, usw.)<br />
Arbeitsverhalten � Beim Erledigen von Aufgaben sind die Schulkindergartenkinder<br />
zügig und konzentriert. Sie sollen die Motivation<br />
entwickeln, mit anderen zusammenzuarbeiten und<br />
mit Freude zu <strong>lernen</strong>.<br />
Mathematisches<br />
Grundwissen<br />
Umgang mit Lernmaterial<br />
� Uns ist es wichtig, dass alle <strong>Kinder</strong> in unserer Einrichtung<br />
Zahlen, Symbole, Mengen und geometrische Formen<br />
erkennen, benennen und ordnen können.<br />
� Die <strong>Kinder</strong> sollen Materialien wertschätzen, anwenden<br />
und pfleglich behandeln <strong>lernen</strong>. Sie sollen in der Lage<br />
sein, eigenständig mit Lernmaterialien zu arbeiten und<br />
Lösungen zu entwickeln sowie zu überprüfen.<br />
Feinmotorik � Ziel für unsere <strong>Kinder</strong> ist die Ausdifferenzierung einer<br />
adäquaten Stifthaltung, einer optimalen Handhabung<br />
der Schere und einer angemessenen Kraftdosierung<br />
von Klebstoffen. Sie können Linien schwungvoll zeichnen.<br />
Naturwissen-<br />
schaftliche und<br />
technische Bildung<br />
� Die <strong>Kinder</strong> beteiligen sich aktiv an Experimenten. Sie<br />
<strong>lernen</strong> den Aufbau von Versuchsanordnungen kennen<br />
und führen sie, unter Anleitung des pädagogischen Personals,<br />
selbständig durch. Durch Beobachten, Vergleichen<br />
und Beschreiben nehmen sie naturwissenschaftliche<br />
und technische Vorgänge bewusst wahr und üben<br />
sich darin, Fragen und Antworten bei den Versuchen zu<br />
entwickeln.<br />
� Chemie & Physik: Die <strong>Kinder</strong> er<strong>lernen</strong> die Eigenschaften<br />
von verschiedenen Stoffen. Sie erkennen die spezifischen<br />
Erscheinungsformen und deren Entstehung (z.B.<br />
Wärme, Tau).<br />
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Leitsätze, pädagogische Zielsetzungen<br />
� Biologie: Alle <strong>Kinder</strong> unserer Einrichtung sollen verschiedene<br />
Naturmaterialien kennen und im Detail erfassen<br />
<strong>lernen</strong>. Sie werden dabei unterstützt, Vorgänge in<br />
der Natur (z.B. Wachstum der Pflanzen, Klima, usw.),<br />
den Körper von Mensch und Tier, typische Lebensraumbedingungen<br />
einzelner Lebewesen (z.B. Tiere auf<br />
dem Bauernhof) sowie Nahrungsmittel– und deren Erzeugung<br />
zu verstehen.<br />
� Technik: Unsere <strong>Kinder</strong> werden befähigt, technische<br />
Anwendungen zu erkunden und <strong>lernen</strong> naturwissenschaftliche<br />
Gesetzmäßigkeiten kennen (z.B. Magnetismus,<br />
das Rad, die Waage, Maße und Gewichte<br />
u.v.a.m.).<br />
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Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
3. Methodik und Formen der pädagogischen Arbeit<br />
Wir gehen davon aus, dass bei einem Kind grundsätzlich das Bedürfnis nach ganzheitlichem<br />
Lernen besteht. Schon ein kleines Kind entdeckt mit Haut und Haaren die<br />
Welt; jeder Gegenstand wird befühlt, angekaut, geschüttelt und zu Boden geworfen,<br />
um den Charakter des Gegenstandes zu erfassen. Das Kind lernt mit allen Sinnen, es<br />
setzt all seine körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte ein, um seine Umwelt<br />
begreifen zu können.<br />
Mit zunehmendem Alter wächst die Detailwahrnehmung und die Wahrnehmung für<br />
logische Zusammenhänge- sowie das Interesse an neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten.<br />
Aus diesem Grund brauchen unsere Schulkindergartenkinder eine besondere<br />
Förderung und Herausforderung. Andererseits haben die <strong>Kinder</strong> oft unzureichende<br />
Möglichkeiten, um ganzheitliche Sinnes- und Lernerfahrungen zu machen. Unkontrolliertes<br />
Fernsehen und Computerspielen können zur Folge haben, dass das passive<br />
Konsumieren oft vor das aktive Tun tritt.<br />
In manchen Bereichen werden die <strong>Kinder</strong> überstimuliert, in anderen wiederum unterstimuliert.<br />
Gerade deshalb halten wir es für wichtig, die <strong>Kinder</strong> ganzheitlich mit Hand,<br />
Herz und Verstand zu fördern.<br />
3.1 Projektarbeit<br />
Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit sind Projekte. In einem Projekt werden das<br />
rationale und emotionale Lernen harmonisch miteinander verbunden. Das Kind hat<br />
die Möglichkeit, über die aktive Teilnahme ein ganzheitliches Verständnis zu entwickeln<br />
und sein kreatives Potential zum Einsatz zu bringen.<br />
Die Projekte können situativ entstehen. Ein Kind hat beispielsweise eine Raupe im<br />
Garten entdeckt und motiviert die Gruppe oder auch einzelne <strong>Kinder</strong> dazu, mehr darüber<br />
erfahren zu wollen.<br />
Einige Wochen beschäftigten wir uns mit dem „Schmetterlingsprojekt“.<br />
Das Thema „Vom Ei zum Schmetterling“ floss in alle festen Kleingruppen und Angebote<br />
mit ein. Eine Schmetterlingszucht wurde angelegt, die Raupen von den <strong>Kinder</strong>n<br />
gefüttert und beobachtet.<br />
Der einmalige Höhepunkt des Projektes war der Augenblick, als der Schmetterling<br />
vom Innern des Kokon aus ein kleines Loch biss. Wir gingen sofort in den Garten,<br />
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21
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
der Schmetterling schlüpfte aus dem Kokon, bewegte kurz die Flügel und flog in die<br />
Luft Richtung Sonne. Dieser bewegende Moment war für alle Beteiligten ein kleines<br />
Wunder.<br />
Ein geplantes Projekt ist z.B: „Jedes Kind ist ein Künstler“, in dem sich die <strong>Kinder</strong><br />
mit allen Sinnen die Eigenschaften von warmen und kalten Farben erarbeiten, unterschiedliche<br />
Maltechniken ausprobieren sowie die Werke bekannter Künstler kennen-<br />
und interpretieren <strong>lernen</strong>. Im Rahmen dieses Projekts führen wir Exkursionen durch,<br />
z.B. besichtigen wir das Lenbachhaus in München. In einer Vernissage werden die<br />
Kunstwerke der <strong>Kinder</strong> den Eltern, Verwandten und Freunden präsentiert.<br />
„Vernissage der Kunstausstellung“<br />
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Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Ein sehr umfangreiches Projekt, das sich über das ganze Schulkindergartenjahr<br />
2001/02 erstreckte, war „Eine Reise um die Welt“.<br />
Dieses Projekt entstand aus einer sehr traurigen Situation. Der erste Schulkindergartentag<br />
im Schuljahr 2001 war der 11. September, der Tag an dem der Anschlag auf<br />
die Türme des World Trade Center verübt wurde. Die medieninteressierten <strong>Kinder</strong><br />
hatten die Bilder des Anschlags im Kopf und kamen am nächsten Tag sehr betroffen<br />
und aufgeregt in den Schulkindergarten. Viele einfühlsame Gespräche waren notwendig,<br />
um das Geschehen aufzuarbeiten. Die <strong>Kinder</strong> bauten teilweise in der Bauecke<br />
Türme und ließen sie wieder einstürzen oder hatten im Schulgarten Angst,<br />
wenn ein Düsenjäger zu tief flog. Eine gemeinsame Schweigeminute für den Frieden,<br />
die wir jeden Tag praktizierten, war für die <strong>Kinder</strong> sehr wichtig. Als auch noch der<br />
Krieg in Afghanistan ausbrach, entstand aus dieser Ohnmacht heraus die Idee, den<br />
<strong>Kinder</strong>n in dieser Region zu helfen.<br />
Wir überlegten gemeinsam wie wir das tun könnten, und entschlossen uns, Kontakt<br />
zur Hilfsorganisation „Cap Anamur“ aufzunehmen, um beim Aufbau einer Schule<br />
mitwirken zu können.<br />
Es war uns jedoch klar, dass das interkulturelle Projekt behutsam geplant und durchgeführt<br />
werden musste. Die Gruppensituation half uns dabei, denn in diesem Jahr<br />
hatten wir <strong>Kinder</strong> aus verschiedenen Nationen, wie beispielsweise aus dem Irak, der<br />
Türkei, aus Vietnam, Korea, Italien, Ungarn und Syrien.<br />
Über das Thema „Eine Reise um die Welt“ erarbeiteten wir Aspekte der Lebensweisen,<br />
Kulturen und Vegetationen der Länder, aus denen die <strong>Kinder</strong> bzw. deren Eltern<br />
stammen. Besonders beeindruckt waren die <strong>Kinder</strong> von den verschiedensten Schriftzeichen<br />
„Namen unserer <strong>Kinder</strong> mit arabischen<br />
Schriftzeichen, gestaltet von Frau Obed“<br />
Lied der Tuaregmütter für ihre <strong>Kinder</strong><br />
„Was gibt’s mein Kleiner, mein Guter, mein<br />
Braver, mein Lieber,<br />
Sei ruhig, ich streichle deine Finger,<br />
ich küsse den Schweiß von deiner Stirne,<br />
ich bleibe in deiner Nähe,<br />
ich und du gehören zusammen.“<br />
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Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Die <strong>Kinder</strong> brachten Materialien aus ihren Ursprungsländern mit. So entstand zu jedem<br />
Land eine kleine Ausstellung. Die Eltern verwöhnten uns mit kulinarischen Köstlichkeiten,<br />
die wir gemeinsam bei Musik und Tanz verspeisten. Jedes Land wurde<br />
mit einem kleinen Fest gefeiert. Die <strong>Kinder</strong> lernten alte handwerkliche Kulturtechniken<br />
praktisch kennen, wie z.B Weben, Töpfern, Metall- und Holzarbeiten. Auch bastelten<br />
sie mit viel Freude und Ausdauer unzählige Kunstwerke, wie z.B. orientalische<br />
Lampen, Traumfänger, Ketten aus Muscheln und Tonperlen, kleine Teppiche und<br />
vieles mehr.<br />
Die Idee war nämlich, die Kunstwerke der <strong>Kinder</strong> auf dem geplanten Bazar bei unserem<br />
Abschlusssommerfest zu verkaufen und den Erlös „Cap Anamur“ zu spenden.<br />
Das Fest wurde ein riesiger Erfolg. Unsere <strong>Kinder</strong> zeigten verschiedene Tänze. Beim<br />
türkischen Bauchtanz tanzten sogar Leute aus dem Publikum mit. Die <strong>Kinder</strong> waren<br />
als Händler verkleidet, feilschten und boten ihre Ware an. Die Eltern und Freunde<br />
machten begeistert mit; ein großes Buffet mit Speisen aus dem Orient und Okzident<br />
lud zum Schlemmen ein. Ein Erlös von 320 Euro gingen an „Cap Anamur“.<br />
„Afghanische <strong>Kinder</strong>“, Rupert Neudeck<br />
Die <strong>Kinder</strong> waren sehr stolz, als uns ein persönlicher<br />
Dankesbrief von Frau Neudeck erreichte,<br />
der unter anderem Fotos von afghanischen<br />
<strong>Kinder</strong>n enthielt.<br />
In diesem Projekt wurde spürbar, dass Toleranz und Akzeptanz für andere Kulturen,<br />
Sitten und Bräuche umgesetzt werden und die <strong>Kinder</strong> aus einer Empathiefähigkeit<br />
heraus zielbestimmt handelten und dabei etwas Einmaliges erreichen konnten.<br />
„Das Fladenbrot und der Tee schmecken köstlich!“<br />
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24
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Weitere Projekte: „Im Weltall“, „So bleibe ich gesund und fit“, „Wie lebten und leben<br />
die Indianer“, „Waldprojekt“, Kartoffelprojekt“ und vieles mehr.<br />
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„Wir gestalteten einen Astronauten zum<br />
Weltallprojekt“<br />
„Sag es mir,<br />
und ich werde es vergessen.<br />
Zeige es mir,<br />
und ich werde mich daran erinnern,<br />
beteilige mich,<br />
und ich werde es verstehen.“<br />
(Lao Tse)<br />
25
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Das Schulkindergartenjahr 2003/04 war geprägt vom Projekt<br />
„Wie lebten und leben die Indianer?“.<br />
Auf <strong>Kinder</strong> üben Indianer eine starke Faszination aus. Sie identifizieren sich im Spiel<br />
mit ihnen und wollen möglichst viel über sie wissen. So stellten wir Fasching und<br />
auch das Sommerfest unter dieses Thema. Eine Tanzgruppe, die sich intensiv mit der<br />
Kultur der Prärieindianer auseinandersetzt, hatte sich bereit erklärt, ohne Honorar für<br />
uns am Sommerfest typische indianische Zeremonien und Tänze zu zeigen. Dadurch<br />
unterstützten sie unser Anliegen, der Hilfsorganisation Kanto de la Tierra e.V., welche<br />
die indianische Kultur in ganz Amerika schützt, eine Spende zukommen zu lassen.<br />
Die Prärieindianer der Tanzgruppe fbi<br />
Indianisches Kunsthandwerk<br />
der<br />
Schulkindergartenkinder<br />
Das ganze Jahr über bastelten, malten und töpferten die <strong>Kinder</strong> fleißig und wurden<br />
dadurch spielerisch in die indianischen handwerklichen Kulturtechniken eingeführt.<br />
Die Erzeugnisse der <strong>Kinder</strong>, wie z.B. Traumfänger, Schmuck aus Ton und Leder, gewebte<br />
Taschen, Sandbilder u.v.a.m. wurden auf dem Bazar unseres Sommerfestes<br />
verkauft. Der Erlös von 415 € konnte der Organisation Kanto de la Tierra e.V. übergeben<br />
werden.<br />
Im Verlauf des Projektes thematisierten die <strong>Kinder</strong> und wir Erwachsene das indianische<br />
Leben. So erhielten die <strong>Kinder</strong> Einblick in Herkunft, Lebensweise und Kultur einzelner<br />
Indianerstämme. Und da die meisten <strong>Kinder</strong> eine starke Beziehung zu Tieren<br />
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26
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
haben, interessierten sie sich sehr stark für die Tiere der Indianer und die Natur, in<br />
der diese lebten und mit der sie auch im geistigen Sinne fest verwurzelt waren.<br />
Wissenswertes über die Ernährung der Indianer sollte nicht zu kurz kommen: In der<br />
Kochgruppe stellten die <strong>Kinder</strong> mehrere Mahlzeiten mit „indianischen“ Zutaten her,<br />
wie zum Beispiel Tomaten, Mais oder Kartoffeln.<br />
Wir sprachen mit den <strong>Kinder</strong>n über die Heilkunst und Religion der Indianer. Mit Begeisterung<br />
lauschten die <strong>Kinder</strong> den indianischen Märchen und Geschichten.<br />
So manches Kind konnte Anschauungsmaterial, etwa schön bebilderte Bücher über<br />
Indianer oder ein Reisemitbringsel aus Nord- oder Südamerika mitbringen.<br />
Ein Besuch im Völkerkundemuseum, wo es viele Gebrauchsgegenstände der Prärie-<br />
und Inuitindianer zu sehen gab, vertiefte das Wissen der <strong>Kinder</strong>.<br />
Mit großer Begeisterung lernten die <strong>Kinder</strong> das Lied vom Adler, das sie in drei Sprachen<br />
– indianisch, englisch und deutsch – sangen. Ebenso fasziniert waren sie von<br />
dem Lied „Barfuss im Gras“, welches von der Ehrfurcht vor der Natur erzählt.<br />
Indianische Tänze über das Alltagsleben der Indianer bereiteten den <strong>Kinder</strong>n viel<br />
Freude. Und auch der Sport stand in diesem Schulkindergartenjahr ganz unter dem<br />
Zeichen der Indianer: Wettspiele, Geschicklichkeitsparcours u.a.m. forderten die <strong>Kinder</strong>.<br />
Zum Jahresende konnten die <strong>Kinder</strong>, dank Elternengagements, ein paar Stunden<br />
auf einen Reiterhof zum Ponyreiten gehen.<br />
Viele Gespräche über das traurige Schicksal der Prärieindianer und deren heutiger<br />
Situation weckten bei den <strong>Kinder</strong>n Mitgefühl und den Wunsch, den noch heute lebenden<br />
Indianern zu helfen. So verkauften sie auch selbständig ihre Bastelarbeiten<br />
auf dem Sommerfestbazar.<br />
Höhepunkt das Projektes war zum Schuljahresende das Sommerfest. Die als Indianer<br />
und Tiere verkleideten <strong>Kinder</strong> zeigten hochmotiviert und mit viel Freude einen indianischen<br />
Tanz, sangen einige der gelernten Lieder und führten eine umweltkritische<br />
Klanggeschichte: „Im Regenwald am Amazonas“ vor.<br />
„Das Indianerkind Konstantin erzählt zur Klanggeschichte von den Tieren im Regenwald“<br />
Die indianische Tanzgruppe vertiefte die Erfahrungen der <strong>Kinder</strong> und schuf eine tiefe<br />
Verbundenheit aller Anwesenden mit den indianischen Stämmen. So entstand die<br />
wunderbare Situation zusammen mit Hand, Herz und Verstand eine Brücke zu anderen<br />
Kulturen, fremdartigen Menschen und unterschiedlichen Denken zu schlagen.<br />
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27
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Der Grund, das Thema Afrika für das Jahresprojekt im Schuljahr 2004/2005<br />
auszuwählen war zum einen die afrikanischen Migrationskinder im Schulkindergarten<br />
zu integrieren, zum anderen unsere Erfahrungen mit dem Kontinent einfließen zu<br />
lassen. Eine Mitarbeiterin arbeitete ein halbes Jahr in einem afrikanischen <strong>Kinder</strong>garten<br />
und die Leiterin war auf ihren Reisen von diesem magischen Kontinent sehr beeindruckt.<br />
Unter dem Motto „Komm mit nach Afrika“ motivierten wir die <strong>Kinder</strong> sich auf das<br />
Thema einzulassen.<br />
Unsere Reise durch Afrika begann im Winter 2004. Wir machten uns auf den Weg<br />
durch den Orient und genossen anhand von Tonbandaufnahmen die Stimmen und<br />
durch Kräuter und Weihrauch die Gerüche auf dem Bazar. Ein Vater brachte seine<br />
Phyton mit in den Schulkindergarten und trat als Schlangenbeschwörer auf. Die Weisen<br />
aus dem Morgenland führten uns Anfang Januar weiter nach Nordafrika. Die Karawane<br />
brauchte einige Zeit, bevor sie dort ankam. Unterwegs lernten wir Kamellieder<br />
und –spiele kennen und erquickten uns in Marokko mit frisch gebackenen Fladenbrot<br />
und anderen orientalischen Köstlichkeiten. Weiter ging es nach Ägypten. Wir<br />
waren zu Besuch beim Pharao und lauschten alten ägyptischen Märchen, die auf Papyrus<br />
geschrieben waren. Beim Besuch des ägyptischen Museums in München bekamen<br />
wir sogar eine echte Mumie zu Gesicht.<br />
Entlang am Nil kamen wir schließlich in den Osten und machten einen Abstecher<br />
nach Tansania, Kenia und Mocambique. Dort bestaunten wir die vielen wilden Tiere.<br />
Eifrig bastelten, malten und spielten wir große Elefanten, wilde Nashörner und gefährliche<br />
Löwen. Überrascht waren wir über die Menschen dieser Region. Die Massai<br />
beeindruckten uns durch ihren wunderschönen Perlenschmuck und so bastelten wir<br />
auch kunstvolle Schmuckstücke. Und sogar Schnee gab es in Afrika! Ein Reisejournalist<br />
zeigte uns in einer Diashow die afrikanischen Berge, den großen Kilimandscharo<br />
und den kleinen Mount Kenia. Ganz im Süden angekommen lauschten wir Geschichten<br />
über Nelson Mandela und hörten eine Menge über das Zusammenleben von<br />
schwarzen und weißen Menschen in Südafrika. Das machte uns auch traurig. Aber<br />
wir tanzten auch zur Musik aus diesem Land „Pata Pata“ nach einer Melodie von Miriam<br />
Makeba.<br />
Zum Abschluss der Reise machten wir noch einen Abstecher zu Tippi in Namibia und<br />
philosophierten über die Sprache der Tiere. Etwas weiter nördlicher entdeckten wir<br />
bei Jane Goodall, dass die Schimpansen viele Sachen können, die auch wir Menschen<br />
tun. Vielleicht haben sie auch Gefühle wie wir? Auf jeden Fall sind Schimpansen uns<br />
ähnlicher, als wir glauben. Wir hatten viel Spaß auf unserer Reise durch den riesigen,<br />
bunten und abenteuerlichen Kontinent und wollten auch den Eltern und Gästen bei<br />
unserem Sommerfest die Lebensfreude der Afrikaner trotz ihrer teils schwierigen<br />
Lebensbedingungen und Armut, nahe bringen.<br />
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28
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Die Trommelgruppe „Bougarabou“ aus dem Senegal, begeisterte uns auf dem Sommerfest<br />
mit typischen afrikanischen Tänzen und Trommelstücken.<br />
Auf dem <strong>Kinder</strong>kunstbazar verkauften die Schulkindergartenkinder ihre getöpferten,<br />
gewebten, geflochtenen und gemalten Kunstwerke.<br />
Wir konnten einen Erlös von 341,90 Euro erzielen, der auf dem direkten Weg an den<br />
afrikanischen <strong>Kinder</strong>garten „Thuto Motheo“ in Veeplas/Südafrika, ging.<br />
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Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Die Eltern applaudierten begeistert zu den Aufführungen der „Tiger- und Bärengruppe“<br />
die sich als Schlangenbeschwörer, ägyptische Schleiertänzerinnen, Safaritänzer,<br />
Gummistiefelband, Affenbande zeigten. Außerdem gab es noch verschiedene Spielstationen,<br />
eine Kunstausstellung, ein Schönheitsstudio für orientalische Prinzessinnen,<br />
Raubtiere und exotische Wesen sowie ein großes Buffet.<br />
„Auf dem Rücken der Mutter lernt das Kind zu tanzen, noch bevor es gehen kann“.<br />
(Raymond Johnson, Togo)<br />
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3.2 Lernspielzeit<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Mit fünf bzw. sechs Jahren brennen die <strong>Kinder</strong> normalerweise darauf, etwas Neues<br />
zu <strong>lernen</strong>. Neue Erfahrungsmöglichkeiten und Erfolgserlebnisse sollten deshalb vermittelt<br />
und die Freude am Lernen gefördert und angeregt werden.<br />
Damit die <strong>Kinder</strong> später andere Wissensgebiete erschließen können, müssen sie üben<br />
selbständig zu <strong>lernen</strong> und zu arbeiten. Sie müssen gelernt haben, durchzuhalten und<br />
auch eine Arbeit zu Ende führen können. Wir fördern das selbstbestimmte Lernen in<br />
der Lernspielzeit, die am Morgen wenn die <strong>Kinder</strong> kommen, beginnt. Ein bestimmtes<br />
Angebot an Lernmaterialien steht zur Verfügung. Das Kind kann aus diesem Materialangebot<br />
wählen, wie lange und wie häufig es das Spiel wiederholt, ob es alleine<br />
oder mit mehreren <strong>Kinder</strong>n spielt.<br />
Eine entspannte ruhige Lernatmosphäre entsteht und es kann Pädagoginnen oder<br />
andere <strong>Kinder</strong> um Hilfe bitten. Die Angebote sind auf die Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong> und<br />
passend zu dem Projekt an dem die Gruppe arbeitet, abgestimmt. Das Kind kann<br />
bestimmen wo es arbeiten möchte, am Tisch, auf dem Teppich oder im Kreativraum.<br />
Hat es sich für ein Material beziehungsweise für ein Spiel entschieden, soll es auch<br />
die Arbeit beenden. <strong>Kinder</strong> arbeiten mit unterschiedlicher Intensität, manche sehr<br />
konzentriert und selbständig, andere benötigen immer wieder Zustimmung, Aufmunterung<br />
oder Anregung zum Weitermachen.<br />
Gegen 08.30 Uhr wird die Lernspielzeit beendet. Die <strong>Kinder</strong> räumen die Materialien in<br />
die Regale und kreuzen auf einer Liste an, welches Spiel sie gemacht haben. Manche<br />
verdienen sich ein zusätzliches Kreuz, das Helferkreuz, wenn sie einem anderen Kind<br />
das Spiel erklärt haben. Nach einem gewissen Zeitraum haben alle <strong>Kinder</strong> die didaktischen<br />
Spiele zu Ende gebracht und eine neue Liste mit anderen Symbolen wird aufgehängt.<br />
„Gemeinsam <strong>lernen</strong> wir <strong>leichter</strong>“<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
31
3.3 Freispielzeit<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Freispielzeit ist der Zeitabschnitt der pädagogischen Arbeit, in dem sich die <strong>Kinder</strong><br />
das Spielzeug, den Ort und den Freund zum Spielen selbst wählen.<br />
Im Freispiel ist es dem Kind möglich, sich mit Erlebnissen und Erfahrungen aus seinem<br />
Alltag auseinanderzusetzen und diese zu verarbeiten.<br />
Hier werden intensive Kontakte zu anderen <strong>Kinder</strong>n geknüpft und Freundschaften<br />
aufgebaut. Das Kind lernt Bedürfnisse zu äußern, Konflikte selbständig zu lösen und<br />
zu bewältigen.<br />
Die Zeit des freien Spielens gibt Raum zur Entwicklung der Fantasie und Kreativität.<br />
Freispiel bedeutet aber auch, sich frei spielen von vielem was belastet, bedrückt und<br />
ängstigt.<br />
„Unsere Architektin mit dem Bauingenieur“<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
„Tessa im Zwiegespräch“<br />
32
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Für uns Pädagogen bietet die Freispielzeit folgende Möglichkeiten:<br />
• Dokumentation und Beobachtung von Entwicklungsschritten<br />
• Spiel und Ansprechpartner zu sein<br />
• Individuelle Anregungen zu geben<br />
• Zeit haben für ein einzelnes Kind<br />
• Hilfestellung bei Konfliktlösungen anzubieten<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
33
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
3.4 Gezielte Angebote für die gesamte Gruppe<br />
3.4.1 Sprachliche Bildung und Förderung / Literacy<br />
LITERACY heißt wörtlich übersetzt „Lese- und Schreibkompetenz“. Doch der Begriff<br />
umfasst darüber hinaus weit mehr Kompetenzen wie z.B. Textverständnis und Sinnverstehen,<br />
Vertrautheit mit Büchern, die Fähigkeit, sich anderen mitzuteilen...<br />
Was bedeutet die Literacy - Erziehung für uns in der pädagogischen Arbeit mit den<br />
<strong>Kinder</strong>n?<br />
Mit Hilfe von gezielten Angeboten in der Gesamt- und Kleingruppe fördern wir die<br />
Sprach- und Sprechentwicklung. Durch regelmäßige Gesprächskreise, wie z.B. im<br />
Morgenkreis, motivieren wir die <strong>Kinder</strong>, ihre Erlebnisse, Wünsche und Gefühle in<br />
Worte zu fassen, sich auszudrücken und den anderen mitzuteilen.<br />
Erprobte Sprachprogramme, die die phonologische Bewusstheit der <strong>Kinder</strong> fördern,<br />
sind zu einem festen Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit geworden.<br />
Während der Lernspielzeit bieten wir zusätzlich zum didaktischen Lernmaterial auch<br />
Sprachspiele an.<br />
Bilderbuchbetrachtungen gehören nachweislich zu den wirksamsten Formen der<br />
Sprachförderung im Kindesalter. In einer gelockerten und entspannten Atmosphäre<br />
haben die <strong>Kinder</strong> Gelegenheit, in einen aktiven Dialog mit der Gesamtgruppe zu treten.<br />
Sie stellen Vermutungen über den Inhalt an, beschreiben Einzelheiten auf den<br />
Buchseiten oder stellen Fragen. Gedichte, Reime und Fingerspiele gehören ebenso<br />
unerlässlich zur Literacy–Erziehung. Sie helfen spielerisch mit den unterschiedlichsten<br />
Formen der Sprachkultur vertraut zu werden.<br />
„Das Geheimnis der Menschwerdung<br />
und Sprechwerdung ist eins.“<br />
(Martin Buber)<br />
Die Leseecke strahlt eine gemütliche Atmosphäre aus. Das Bücherregal ist für alle<br />
<strong>Kinder</strong> frei zugänglich. Kissen laden zum zwanglosen Betrachten der Bücher ein. Im<br />
Traumlandzimmer warten auf die <strong>Kinder</strong> bereitgestellte Hörspielkassetten.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
34
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Im Schulkindergartenalltag treten zwischen allen <strong>Kinder</strong>n Interaktionsmöglichkeiten<br />
auf. Die verbale Sprache als solche stellt dabei einen fundamentalen Bereich der<br />
Kommunikation dar. Deshalb ist es uns umso wichtiger, bei allen <strong>Kinder</strong>n das Interesse<br />
an der Sprache zu wecken und entsprechend zu fördern.<br />
3.4.2 Bewegungserziehung<br />
<strong>Kinder</strong> wollen spontan spielen und sich bewegen. Bewegung bedeutet sich der Umgebung<br />
mitzuteilen. Jeden Montag nutzt der Schulkindergarten die gut ausgestattete<br />
Turnhalle der Kirchenschule. Durch spielerische Formen versuchen wir dabei zu erreichen,<br />
dass die <strong>Kinder</strong> Spaß und Freude an verschiedenen Bewegungsformen erlangen<br />
und somit intensive Bewegungserlebnisse empfinden. Die Taue werden zu Lianen<br />
im Dschungel, die <strong>Kinder</strong> rollen wie Bären über eine Matte, oder hüpfen wie Frösche.<br />
Wett- und Kooperationsspiele verbessern nicht nur die Koordinationsfähigkeit,<br />
sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl der <strong>Kinder</strong> untereinander.<br />
Die <strong>Kinder</strong> können nach Herzenslust toben, rennen und sich verausgaben. Dies regt<br />
das Herz-Kreislauf-System an, gibt Wachstumsimpulse und verbessert die Motorik<br />
und die Kondition.<br />
Auch im integrierten Bewegungsraum im Schulkindergarten leben die <strong>Kinder</strong> ihren<br />
Drang nach Bewegung aus. Unterschiedlichste Sport- und Spielmaterialien regen zum<br />
Experimentieren an. Mit Hilfe von Decken, Keulen, einem Tisch oder einer Bank bauen<br />
die <strong>Kinder</strong> verschiedenste phantasievolle Bewegungslandschaften. So wird ein<br />
Tisch beispielsweise zu einer Zauberhöhle, blaue Matten, zu einem reißenden Fluss<br />
und die Kletterwand wird zum gefährlichen Drachenberg. So verarbeiten die <strong>Kinder</strong><br />
im Spiel ihre täglichen Erlebnisse.<br />
Mit Bewegung und Spiel verbinden sich zugleich soziale Lernprozesse. Die <strong>Kinder</strong><br />
<strong>lernen</strong> gemeinsames Handeln. Dazu ist Verständigung und Absprache nötig. Sie<br />
übernehmen Rollen, müssen sich an vereinbarte Regeln halten, diese beachten und<br />
sich auf Vorschläge anderer einlassen.<br />
Den Bewegungsraum dürfen die <strong>Kinder</strong> aus beiden Gruppen im Freispiel aktiv nutzen.<br />
Dabei entsteht ein reger Kontakt zwischen ihnen. Der gegenseitige Austausch<br />
bereitet ihnen viel Spaß und Freude.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
„Auch Sportler brauchen eine<br />
Gesprächspause“<br />
35
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
3.4.3 Klanggeschichten/ musikalische Früherziehung<br />
Durch Klanggeschichten wird die Sprachkompetenz erweitert und das Rhythmusgefühl<br />
geschult. Eine methodisch gut ausgearbeitete, kindgerechte Geschichte oder ein<br />
Märchen wird mit Orffinstrumenten verklanglicht. Die lustigen, spannenden Klanggeschichten<br />
wecken die Aufmerksamkeit der <strong>Kinder</strong> und motivieren auch ängstliche<br />
<strong>Kinder</strong>, mit den Orffinstrumenten zu spielen. Die <strong>Kinder</strong> <strong>lernen</strong> die Handhabung der<br />
Instrumente die von den Pädagoginnen gezeigt wird. Sie haben die Möglichkeit, frei<br />
mit dem Instrument zu spielen, um Kreativität, Experimentierfreudigkeit und Spontaneität<br />
auszuleben sowie Restängste zu tilgen. Es werden auch Klangstraßen aufgebaut,<br />
um der Fantasie freien Lauf zu lassen und um das Vertrauen und die Sicherheit<br />
im Umgang mit den Musikinstrumenten zu stärken.<br />
„Wir sind die lustigen Musikanten“<br />
„Lauschen - wie der Regen prasselt“<br />
Ebenso kann ein Gedicht durch Körperinstrumente, wie zum Beispiel das Klatschen,<br />
Stampfen, Patschen etc. rhythmisiert werden. Die Verbindung zwischen Sprechen<br />
und Rhythmisieren stellt eine große Hilfestellung dar, v.a. bei <strong>Kinder</strong>n mit Sprachentwicklungsrückständen<br />
oder bei stotternden <strong>Kinder</strong>n. Die Freude an der Musik und<br />
am Rhythmus, die angst- und stressfreie Atmosphäre und der experimentelle Umgang<br />
mit den Musikinstrumenten fördern das Selbstwertgefühl und die Selbstsicherheit<br />
der <strong>Kinder</strong>.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
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3.4.4 Kreative Angebote<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Erziehung zum kreativen Verhalten ist ein Lernziel, das alle Aktivitätsbereiche mit<br />
einschließt. Produktivität, Fantasie und Originalität werden sowohl beim Malen,<br />
Zeichnen, Bauen, Formen und bei Rollenspielen als auch beim Betrachten, Interpretieren<br />
und Analysieren von Objekten entwickelt. Grundvoraussetzung für die Entwicklung<br />
und Förderung kreativer Kräfte ist die Ermutigung zum Hervorbringen eigener<br />
Ideen.<br />
Im Schulkindergarten wird die Förderung zur Kreativität verbunden mit Übungen zur<br />
Feinmotorik, wie beispielsweise Schneiden, Malen und Falten. Die <strong>Kinder</strong> er<strong>lernen</strong><br />
bestimmte Techniken, die es ihnen ermöglichen, ihre Erlebnisse und Träume umsetzen<br />
können.<br />
Ihnen stehen verschiedene Farben, wie Holz- Wachs- und Pastellwachsmalstifte,<br />
Wasser- und Dispersionsfarben und Kreide zur Verfügung.<br />
Die <strong>Kinder</strong> malen oder zeichnen in ruhiger Atmosphäre in der Gesamtgruppe oder<br />
ziehen sich alleine in den Kreativraum zurück. Die <strong>Kinder</strong> können nach Vorlagen,<br />
nach Musik oder nach eigener Phantasie malen.<br />
Mit Bildbetrachtungen, die immer mit einer Erzieherin stattfinden, werden sowohl die<br />
Sprache als auch die Kreativität gefördert.<br />
Die verschiedenen Papiersorten, wie Zeichen-, Transparent-, Bunt-, Krepp-, Waben-,<br />
Falt-, Glanz- und Tonpapier werden von den <strong>Kinder</strong>n eigenständig zum Basteln, Reißen<br />
und Knüllen genutzt. Das Papier steht in den Gruppenräumen und im Kreativraum<br />
zur freien Verfügung.<br />
“Kreativität ist die Eintrittskarte in die Zukunft.”<br />
(Norbert Stoffel)<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
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3.4.5 Arbeitsblätter<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Die <strong>Kinder</strong> sind sehr wissbegierig und möchten Aufgaben wie alle „großen Schulkinder“<br />
bewältigen. Um die Gruppe schon im Vorfeld der Schule fit für den Umgang mit<br />
Arbeitsblättern zu machen, bieten wir diese in gewissen Zeitabständen und passend<br />
zum jeweiligen Thema an. Die <strong>Kinder</strong> üben dabei nicht nur die feinmotorische Handhabung<br />
von Stiften oder von Scheren, sondern auch, in einer Gruppe Gleichaltriger<br />
eine Arbeitsaufgabe zu verstehen, diese selbständig umzusetzen, leise und eigenverantwortlich<br />
zu arbeiten und sich nicht von sie herum stattfindenden Dingen ablenken<br />
zu lassen.<br />
Der Umgang mit den Arbeitsblättern fördert die Arbeitshaltung im Allgemeinen und<br />
gibt uns wichtige Einblicke in die Wahrnehmungsleistungen der einzelnen <strong>Kinder</strong>.<br />
Durch die Auswertung der Arbeitsblätter erhalten wir diagnostische Anhaltspunkte<br />
über die Auge-Hand-Koordination, die visuelle Aufmerksamkeit, die Figur-<br />
Hintergrund-Wahrnehmung und das visuelle Gedächtnis.<br />
Die Arbeitsblätter werden neben der zielgerichteten Darbietung als Gesamtgruppenaufgabe<br />
auch einzeln in der Lernspielzeit angeboten. Nach Erledigung der Aufgabe<br />
heften die <strong>Kinder</strong> die Blätter selbständig in ihre Mappe ein.<br />
3.4.6 Medienpädagogik<br />
Alle <strong>Kinder</strong> diesen Alters haben schon vielfältige Erfahrungen mit Medien gesammelt.<br />
Es darf auf keinen Fall versäumt werden, diese breitgefächerten Angebote in den<br />
Schulkindergartenalltag mit einzubeziehen.<br />
Gemeinsam mit der gesamten Gruppe oder in Kleingruppen werden im Schulkindergarten<br />
Medien genutzt. Bilder- und Vorlesebücher gehören zur Grundausstattung des<br />
Schulkindergartens. Hörspielkassetten und CDs stehen den <strong>Kinder</strong>n jederzeit zur Verfügung.<br />
Diese werden auch regelmäßig in Projektarbeiten miteinbezogen, um die<br />
Themen den <strong>Kinder</strong>n noch intensiver zu vermitteln.<br />
Ein Videoraum, der sich im Schulgebäude befindet, kann ebenfalls genutzt werden.<br />
Das Video wird dann, abhängig von seiner Spieldauer, in verschiedenen Etappen zusammen<br />
mit den <strong>Kinder</strong>n angeschaut. Nach dem Film wird das Gesehene mit den<br />
<strong>Kinder</strong>n intensiv besprochen und bearbeitet. Ohne Gesellschaftsmedien ist unser Alltag<br />
nicht mehr vorstellbar. Mit unserer Hilfe kann es gelingen es, dass die <strong>Kinder</strong><br />
eine adäquate Umgangsweise und Dosierung mit dem Medium Fernsehen er<strong>lernen</strong>.<br />
Uns ist es wichtig, den <strong>Kinder</strong>n Alternativen zum nachmittäglichem TV-Konsum aufzuzeigen,<br />
denn zu langes Fernsehen und sitzen am Computer schädigen die Wahrnehmung,<br />
das Gefühlsleben und die sozialen Kontakte des Kindes. Nach längerem<br />
Missbrauch können erhebliche Körperschäden folgen.<br />
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3.4.7 Tanz<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
<strong>Kinder</strong> sind für Musik und Bewegung sehr empfänglich. Selbst <strong>Kinder</strong> die zu aggressivem<br />
Verhalten neigen oder schüchterne beziehungsweise ängstliche <strong>Kinder</strong> öffnen<br />
sich für Musik und Tanz, da dieser eine befreiende und lockernde Wirkung hat.<br />
In unserem bewegungsarmen Alltag bietet gerade das freie Tanzen oder auch eine<br />
einfache, kindgerechte Choreographie zu klassischer, afrikanischer oder orientalischer<br />
Musik Möglichkeiten, sich auf entspannte Weise körperlich zu betätigen.<br />
So studieren wir beispielsweise jährlich anlässlich des Lichterfestes einen meditativen<br />
Kreistanz mit den <strong>Kinder</strong>n ein, der sowohl von <strong>Kinder</strong>n als auch den Eltern sehr positiv<br />
aufgenommen wird.<br />
„Vor jeder Traumlandstunde tanzen wir<br />
zu südamerikanischen Rhythmen“<br />
„Wir brauchen viel Bewegung!“<br />
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3.4.8 Experimente<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
<strong>Kinder</strong> haben im Allgemeinen ein großes Interesse an Experimenten und Beobachtungen.<br />
Diese natürliche Neugierde nutzen wir aktiv zur Anregung neuer Lernerfahrungen.<br />
In der Klein- oder Gesamtgruppe möchten wir den Bedürfnissen der <strong>Kinder</strong> entgegen<br />
kommen, so heißen wir beispielsweise die <strong>Kinder</strong> in einem imaginären Versuchslabor<br />
willkommen. Selbst hergestellte Forscherausweise aus Papier helfen ihnen dann, sich<br />
in das Vorhaben hineinzuversetzen: „Jetzt bin ich ein echter Forscher“.<br />
Alle Versuche sollen von den <strong>Kinder</strong>n unter Aufsicht und Mithilfe der Pädagoginnen,<br />
soweit möglich, selbständig durchgeführt werden.<br />
So soll beispielsweise ein Glas über eine brennende Kerze gestülpt werden. Dabei<br />
stellen die <strong>Kinder</strong> im Vorfeld Vermutungen über den möglichen Ausgang des Experimentes<br />
an. Im Austausch mit den anderen <strong>Kinder</strong>n und der Erzieherin überprüfen sie<br />
ihre Hypothesen durch praktisches Handeln auf deren Richtigkeit.<br />
„Was passiert mit der Kerzenflamme?“<br />
Die <strong>Kinder</strong> sind begierig, Erklärungsmuster zu erhalten. Dieser Erkenntnisgewinn<br />
treibt ihre Neugierde und Freude an weiteren Experimenten voran. Nicht nur in angeleiteten<br />
Versuchen sondern auch im Alltag erleben die <strong>Kinder</strong> hautnah die Veränderungen<br />
in der Natur oder stellen Fragen zu Alltagsvorgängen: „Es schneit, die Hügel<br />
schauen wie Zuckerwatte aus“.<br />
Einmal, während des Kochens, stellte ein Kind die Frage „Warum ist der Deckel vom<br />
Topf nass?“ (Unter dem Deckel hatten sich Kondenswassertröpfchen gebildet.)<br />
Die <strong>Kinder</strong> versuchen, selbst Antworten auf ihre Fragen zu finden. Es ist uns wichtig,<br />
dass diese Aktivitäten regelmäßig in den Erziehungsalltag mit einfließen.<br />
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40
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Die <strong>Kinder</strong> sind von den Experimenten, Versuchen und Beobachtungen begeistert<br />
und motiviert.<br />
„Mit Hilfe eines Trichters werden<br />
Schneebälle (Massagebälle)<br />
hergestellt.“<br />
„Welche Kerzenflamme erlischt zuerst?“<br />
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„Ein kleiner Schneemann und<br />
schmutziger Schnee wurde ge-<br />
schmolzen. Im Filterpapier bleibt<br />
der Schmutz zurück.“<br />
„Da braucht man ganz schön viel Puste“<br />
41
3.4.9 Schwimmen<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Die ersten Erfahrungen mit dem Element Wasser können nicht früh genug beginnen.<br />
Im vertrauten Miteinander in der Gruppe können die <strong>Kinder</strong> eine freudvolle Begegnung<br />
mit dem Wasser erleben.<br />
Spannungen lösen sich buchstäblich im Wasser auf: Die ängstlichen <strong>Kinder</strong> fühlen<br />
sich nach wenigen Stunden sehr wohl im Wasser und erleben es als etwas Vertrautes.<br />
„Ja, wir haben Vertrauen – das Wasser trägt uns.<br />
Wir können auf dem Wasser liegen, uns gegenseitig ziehen und schieben, uns das<br />
Wasser über das Gesicht laufen lassen, es fühlen, Spaß damit haben, spritzen und<br />
tauchen, springen und im Wasser spielen.<br />
Wir gehen alle vierzehn Tage in das Schulschwimmbad der Wittelsbacherschule.<br />
Vielleicht können wir bald schwimmen?“<br />
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42
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
3.4.10 Anschauungen und Naturerfahrungen<br />
Auch bei den <strong>Kinder</strong>n zeigt sich die Schnelllebigkeit der Zeit zum Beispiel durch ständige<br />
Veränderung der Umgebungsverhältnisse. So fallen bei <strong>Kinder</strong>n beispielsweise<br />
Wahrnehmungs- und Konzentrationsschwächen, verschüttete Kreativität und ein<br />
mangelndes Gespür für die Natur auf.<br />
Unser Bestreben ist es, den <strong>Kinder</strong>n einen verantwortungsbewussten und liebevollen<br />
Umgang mit der Natur nahezubringen, in dem wir in ihnen die Fähigkeit wecken, „alles<br />
staunend und dankend als Gabe und Schöpfung empfangen zu können.“<br />
(F. Kett).<br />
Bei unserer Arbeit halten wir uns vielfach an die erfolgreich erprobten Konzepte des<br />
Religionspädagogen F. Kett. So wird beispielsweise ein Gegenstand aus der Natur-<br />
z.B. ein Apfel – mit möglichst vielen Sinnen wahrgenommen. Dazu gehören auch eutonische<br />
Übungen – z.B. sich rund machen wie ein Apfel.<br />
Auf diese ganzheitliche Art des miteinander Erlebens, Fühlens und Lernens soll in den<br />
<strong>Kinder</strong>n das Bedürfnis nach einem sich Hingeben, Verweilen, Staunen und Danken<br />
geweckt werden. Somit werden die <strong>Kinder</strong> auch frei, ihre Kreativität zu leben und<br />
<strong>leichter</strong> zu <strong>lernen</strong>.<br />
„Ich wollte stets in das Herz der Dinge schauen<br />
und das Verborgene ans Licht bringen.“<br />
(Susanna Tamaro aus „Verso casa“)<br />
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3.5 Kleingruppenarbeit<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Besonders für <strong>Kinder</strong>, die Defizite in der Entwicklung ihres Sozialverhaltens haben,<br />
bietet eine kleine Gruppe die Möglichkeit, soziale Verhaltensweisen einzuüben.<br />
Ein intensiverer Beziehungsaufbau zwischen Kind und Pädagogen ist <strong>leichter</strong> möglich.<br />
Die Kleingruppen finden zweimal in der Woche mit jeweils fünf - sechs <strong>Kinder</strong>n statt.<br />
3.5.1 Kochen<br />
Einmal in der Woche bereiten wir zusammen die Brotzeit für die gesamte Gruppe zu.<br />
Das Kochen findet mit fünf - sechs <strong>Kinder</strong>n in der internen Schulkindergartenküche<br />
statt. Bei dem gemeinsamen Arbeiten wird das Zusammengehörigkeitsgefühl und das<br />
soziale Verhalten geschult.<br />
Beim Kleinschneiden der Nahrungsmittel<br />
wird die Feinmotorik gefördert. Ebenso<br />
er<strong>lernen</strong> die <strong>Kinder</strong> den Umgang mit Alltagsmaterialien<br />
wie z.B. mit Messern und<br />
anderen Küchenutensilien.<br />
Den <strong>Kinder</strong>n wird jedes Mal der Arbeitsauftrag und -ablauf erklärt. Danach arbeiten<br />
sie alleine und selbständig weiter. Selbstverständlich können sie sich immer mit Fragen<br />
an die Erzieherin wenden.<br />
Gerade weil die <strong>Kinder</strong> die Brotzeit selbst zubereiten, bekommen sie einen neuen<br />
Bezug zur Ernährung und zum Essen. Sie <strong>lernen</strong> außerdem, was gesunde Ernährung<br />
bedeutet. Nach dem Kochen erklären sie der Restgruppe, was sie zubereitet haben<br />
und welche Zutaten verarbeitet wurden.<br />
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44
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
3.5.2 Kinesiologie und Schwungübungen<br />
Da schon im Kindesalter Lernblockaden auftreten können, die es den <strong>Kinder</strong>n unmöglich<br />
machen, stressfrei etwas zu er<strong>lernen</strong>, beziehungsweise über die eigene Körpermitte<br />
zu gehen, profitieren wir im Schulkindergarten von den Erfahrungen der<br />
Kinesiologie. Die Kinesiologie ist die Lehre von Lebensenergie und Bewegung.<br />
Sie befasst sich mit der ganzheitlichen Betrachtung des Menschen.<br />
Ziel der Kinesiologie ist, Blockaden im seelischen (z.B. Ängste, Unsicherheiten, ..)<br />
und körperlichen Bereich mittels spezieller Übungen aufzulösen, um stressfrei Neues<br />
er<strong>lernen</strong> zu können.<br />
Bei den Schwungübungen mit Sprechzeichnen ist die Freude an der Sprache und<br />
Bewegung ein wichtiges Ziel . Das Sprechzeichnen fördert das Körpergefühl und die<br />
Atmung wird vertieft. Störungen im Redefluss treten während des Sprechzeichnens<br />
nicht auf.<br />
Durch diese schreibvorbereitenden Übungen differenziert sich immer mehr der Bewegungsablauf<br />
von Arm, Handgelenk und Fingern. Auch die Konzentrationsfähigkeit<br />
wird gefördert. In einer Kleingruppe von fünf <strong>Kinder</strong>n werden einmal wöchentlich<br />
Kinesiologie und Schwungübungen durchgeführt. Die Kleingruppe findet in einem<br />
freundlich eingerichteten, hellen Nebenraum statt, der frei von äußeren Störungen<br />
ist.<br />
Wir legen großen Wert darauf, mittels „Bewegung - Spannung“ und „Ruhe – Entspannung“,<br />
den Spaß und die Freude am Tun zu vermitteln. So wird ganzheitliches<br />
Lernen ermöglicht.<br />
„Die Lehren der Liebe mögen nicht immer sanft sein,<br />
doch der, der ein sanftes Herz hat, wird immer Liebe lehren.“<br />
(Gabriele Förderer)<br />
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3.5.3 Traumlandstunde<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Unsere <strong>Kinder</strong> brauchen Bewegung und Entspannung bzw. Stille. Diese Kleingruppe,<br />
die einmal in der Woche stattfindet, kann mit „bewegter Stille“ umschrieben werden.<br />
Sie hilft den <strong>Kinder</strong>n, Stress abzubauen und ihren ästhetischen Sinn zu entfalten.<br />
<strong>Kinder</strong> reagieren sehr sensibel auf schöne Dinge. Oft sind es Kleinigkeiten wie z.B<br />
eine Muschel, ein schöner Stein, eine Blume, eine Feder, welche in den Übungen verwendet<br />
werden.<br />
Auch der Raum wird entsprechend gestaltet, mit Tüchern und Kerzen, um je nach<br />
Projektthema die <strong>Kinder</strong> für die Übungen anzuregen. Dabei begegnen die <strong>Kinder</strong> ihren<br />
Gefühlen und haben Zeit und Gelegenheit, ihnen nachzuspüren und die Ruhe zu<br />
genießen.<br />
Eingeleitet wird diese Stunde mit einer Atemübung – einem Sonnengruß, und da sich<br />
die <strong>Kinder</strong> meist bewegen wollen, folgt ein Tüchertanz. Verbunden mit einer Geschichte<br />
werden Tiere oder Pflanzen nachgeahmt und leichte Übungen aus dem Yoga<br />
gemacht. Die <strong>Kinder</strong> kommen langsam zur Ruhe. Es folgen Stilleübungen oder Phantasiereisen.<br />
Hyperaktive <strong>Kinder</strong> genießen diese Stunde, denn sie dürfen sich bewegen, ohne getadelt<br />
zu werden. Zur gleichen Zeit <strong>lernen</strong> sie aber auch Anweisungen zu befolgen<br />
und in der geordneten Bewegung finden sie Ruhe in ihrem Innern.<br />
Sehr ängstliche und zurückgezogene <strong>Kinder</strong> bekommen durch die entspannte Atmosphäre<br />
Anreize, über ihren eigenen Schatten zu springen und Selbstvertrauen aufzubauen,<br />
um so in der Gemeinschaft besser bestehen zu können. Insgesamt dauert<br />
diese „Zeit im Traumland“ ungefähr eine Stunde.<br />
Stille hören<br />
„Wenn die Lichter der Menschen verlöschen,<br />
und der Lärm der Wel t verstummt,<br />
dann scheinen die Sterne und du hörst wieder<br />
die Stille.“<br />
(Phil Bosman)<br />
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46
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
3.5.4 Heilpädagogische Spiel- und Sportgruppe<br />
Die <strong>Kinder</strong> im Schulkindergarten brauchen neben der Bewegung auch Unterstützung<br />
im sozialen Umgang mit anderen Menschen. Das heilpädagogische Spiel- und Sportangebot,<br />
das einmal wöchentlich in einer Kleingruppe stattfindet, greift diese Bedürfnisse<br />
der <strong>Kinder</strong> auf.<br />
Ziel ist dabei nicht primär die Forcierung der spielerisch-sportlichen Inhalte, wie z.B.<br />
das Er<strong>lernen</strong> von Bewegungsmustern und von immer neuen Sport- und Bewegungsspielen<br />
oder neuen Spiel- und Sportmaterialien. Vielmehr sollen in dieser Kleingruppe,<br />
im Kontext von Spielen und sportlichen Übungen, psychosoziale Einstellungen<br />
und Haltungen erlebt und dann erfahrbar werden, die einen bewussteren und behutsameren<br />
Umgang mit sich, den anderen und der Welt ermöglichen und fördern.<br />
Nach etwa einem Monat Vorbereitung und Hinführungsarbeit gliedert sich die Stunde<br />
in drei Teile:<br />
Im Teil A,<br />
der Individualphase, gibt die Leiterin wenig Regeln vor. Die Spiele, Übungen, Beschäftigungen,<br />
gehen von den <strong>Kinder</strong>n aus. Diese bestimmen ihren eigenen Handlungsspielraum.<br />
Hier wird dem Spiel-, Rangel-, Rauf-, Leistungs- und Rückzugsbedürfnis<br />
der <strong>Kinder</strong> Zeit und Raum gegeben. Die Leiterin ist Spiel- und Gesprächspartner,<br />
aber auch Grenzensetzerin und Krisenklärerin. Die <strong>Kinder</strong> üben im Freispiel wichtige<br />
soziale Lernprozesse der Interessenvertretung und Interessendurchsetzung bei<br />
der Raumaufteilung, der Spielgruppenbildung, Spielpartnersuche oder der Geräteaufteilung.<br />
Im Teil B<br />
bringt die Leiterin ein Thema, z.B. Spiele, Bewegungsaufgaben o.ä. in die Gruppe<br />
ein. Dabei orientiert sie sich am Förderbedarf der einzelnen <strong>Kinder</strong>.<br />
Der Abschluss der Stunde bildet Teil C.<br />
Hier können sich die <strong>Kinder</strong> ein Spiel überlegen und üben - zunehmend auch ohne<br />
die Leiterin - demokratische und faire Entscheidungen zu treffen, wie sie ihre noch<br />
verbleibende Zeit nutzen und auf welches Spiel sich die einzelnen Gruppenmitglieder<br />
einigen.<br />
Die Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten sind durch gemeinsame Gesprächsrunden<br />
markiert. Das Umschalten vom Freispiel auf die vorgegebenen Aufgaben<br />
der Leiterin verlangt von den <strong>Kinder</strong>n eine hohe Flexibilität. Gerade diese Übergänge<br />
erweisen sich in der Förderung von <strong>Kinder</strong>n mit Aufmerksamkeits- und Verhaltensschwierigkeiten<br />
als besonders bedeutsam.<br />
Der Ausklang der Stunde ist gekennzeichnet vom gemeinsamen Aufräumen des Bewegungsraumes.<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
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47
3.5.5 Werken<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
In unserem Kreativraum befinden sich sowohl eine <strong>Kinder</strong>werkbank, als auch Holz<br />
und das dazugehörende Werkzeug. Am Jahresanfang wird die Werkbank jeweils in<br />
der Kleingruppe eingeführt.<br />
Als erstes werden den <strong>Kinder</strong>n die Werkzeuge mit deren Namen und Eigenschaften<br />
erklärt sowie die verschiedenen Holzarten nähergebracht. Auf mögliche Gefahren<br />
machen wir die <strong>Kinder</strong> aufmerksam.<br />
Die <strong>Kinder</strong> dürfen zunächst mit Nägeln, Hammer, Leim und Holz ausprobieren und<br />
experimentieren. Nach einiger Zeit werden ihnen einfache Arbeitsabläufe bis hin zu<br />
einem größeren Werkstück erklärt. Unser Ziel ist es, dass sie am Ende des Jahres<br />
selbständig arbeiten können und sich die Feinmotorik verbessert hat.<br />
Weiter sollen die <strong>Kinder</strong> <strong>lernen</strong>, die Regeln einzuhalten und gegenseitig Rücksicht zu<br />
nehmen. Wir achten besonders auf die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen.<br />
Jedes Geschlecht ist gleichermaßen begabt und wird gleich gefördert.<br />
Derzeit bietet ein ehemaliger Werklehrer einmal wöchentlich gezielten und kindgerechten<br />
Werkunterricht (mit Schwerpunkt Holzarbeit) an.<br />
„Jessica nagelt zum Thema: gesunde<br />
Ernährung“<br />
„Konstantin nagelt ein Apfelbild“<br />
Schulkindergarten <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
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3.5.6 Gestalten mit Ton<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
In einer gelockerten und entspannten Atmosphäre, oft mit Begleitung eines ruhigen<br />
Musikstückes, haben unsere <strong>Kinder</strong> die Möglichkeit, mit Ton zu arbeiten.<br />
Für das plastische Gestalten und Formen ist Ton ein sehr geeigneter Werkstoff. Er ist<br />
leicht verformbar und regt zum spielerischen Erkunden und Probieren sowie zum<br />
produktiven Gestalten und Formen an.<br />
Beim Bearbeiten von Ton wird die Feinmotorik der Hände ausgebildet und der Tastsinn<br />
entwickelt. <strong>Kinder</strong> setzen sich mit dem Material zunächst in spielerischer Weise<br />
auseinander. Sie drücken, klopfen und rollen den Ton, sie bohren mit den Fingern<br />
Löcher hinein und formen Kugeln, Walzen und Platten.<br />
Das probierende Erkunden geht allmählich in zielgerichtetes Gestalten über.<br />
Es entstehen Tiere, Menschen, Bäume, Häuser, Gefäße u.a. Die Gegenstände sind<br />
naturbelassen meist sehr ausdrucksstark. Manchmal werden sie auch nach dem Rohbrand<br />
glasiert.<br />
Der Umgang mit dem geschmeidigen<br />
Material bereitet unseren <strong>Kinder</strong>n viel<br />
Spaß und Freude.<br />
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49
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
3.5.7 Kreativitäts- und Feinmotorikgruppe<br />
Neben kreativen Angeboten in der Gesamtgruppe und in der Freispielzeit finden<br />
einmal wöchentlich auch Kleingruppen dazu statt. Durch die kleine Gruppe können<br />
sich die <strong>Kinder</strong> noch besser auf das Material einlassen, sich konzentrieren und Freude<br />
am kreativen Schaffen entwickeln (siehe 3.4.4).<br />
Vielfältige Erfahrungen in diesem Bereich spielen eine entscheidende Rolle für den<br />
späteren Schriftspracherwerb. Manche <strong>Kinder</strong> können im Elternhaus diese bedeutenden<br />
Erfahrungen nicht machen. Deshalb versuchen wir das Interesse der <strong>Kinder</strong> für<br />
die Schriftsprache zu wecken und zu fördern. Die Steuerung der Feinmotorik ist<br />
Grundvoraussetzung für das Schreiben von Buchstaben. Wir achten auf die richtige<br />
Stifthaltung und geben den <strong>Kinder</strong>n grobmotorische Aufgaben, um die Feinmotorik<br />
zu schulen.<br />
„Amelie filzt eine Weihnachtskugel“<br />
„Übung macht den Meister“<br />
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Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
3.5.8 „Vorkurs Deutsch“ in Kooperation mit der Grundschule<br />
Im Rahmen der interkulturellen Erziehung sehen wir die Mehrsprachigkeit und die<br />
Kontakte zwischen verschiedenen Kulturen, grundsätzlich als Chance und Bereicherung<br />
für die gesamte Gruppe.<br />
In der Praxis hat sich herausgestellt, dass der Sprachstand von <strong>Kinder</strong>n mit Migrationshintergrund<br />
sehr unterschiedlich ist. Deshalb ist die gezielte Sprachförderung in<br />
einer Kleingruppe, bzw. in Einzelförderstunden zum Bestandteil unserer Arbeit geworden,<br />
damit ein optimaler Schulstart ermöglicht wird.<br />
Seit 2005/06 veranlasst das Bayerische Staatsministerium für Arbeit, Sozialordnung,<br />
Familie und Frauen, Schulen und <strong>Kinder</strong>tagesstätten den Vorkurs Deutsch durchzu-<br />
führen. Voraussetzung ist die Einwilligung der Eltern.<br />
In Kooperation Schulkindergarten und Schule findet der Vorkurs Deutsch einmal wöchentlich<br />
in den Räumen der Grundschule statt. Grundlage für diesen Kurs bildet eine<br />
Sprachstandsdiagnose (SISMIK – Test), in dem der sprachliche Förderbedarf für den<br />
schulischen Anteil des Vorkurses festgestellt wird.<br />
Im Schulkindergarten wird in der wöchentlichen Kleingruppe Vorkurs Deutsch, ergänzend<br />
zur Literacy-Erziehung, noch intensiver Sprechweise, Wortschatz, Satzbau,<br />
Grammatik und Verstehen von Handlungsaufträgen spielerisch geübt. Programme<br />
wie z.B. von Elke Schlösser „Spielend deutsch verstehen“, mehrsprachige Kasetten<br />
oder Bilderbücher ergänzen unsere Arbeit.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern unterstützt hierbei den Entwicklungsfortschritt<br />
des Kindes.<br />
„Geteilt wiegen Arbeit und Freude leicht“<br />
(aus Indien)<br />
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3.6 Einzelförderung<br />
Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Ein wichtiger Bestandteil unserer Schulkindergartenarbeit sind die Einzelförderstunden,<br />
die in der Regel zwischen 13:15 und 14:00 Uhr stattfinden. Je nach Bedarf wird<br />
ein Kind alleine oder maximal mit zwei anderen <strong>Kinder</strong>n zusammen betreut. Die Förderangebote<br />
und deren Umsetzung sind individuell auf die Schwierigkeiten des einzelnen<br />
Kindes abgestimmt.<br />
Für eine zielgerichtete Einzelförderung sind eine Anamnese sowie die Absprache mit<br />
den zuständigen Therapeuten unerlässlich. Eigene Beobachtungen kommen hinzu,<br />
um einen individuellen Förderplan zu erstellen. Die Förderung kann z.B. den sprachlichen,<br />
emotionalen oder feinmotorischen Bereich betreffen. Besonders die Zusammenarbeit<br />
mit den Eltern trägt dazu bei, die Entwicklungsrückstände zu kompensieren.<br />
Ein großes Spektrum von Angeboten steht uns hierbei zur Verfügung (didaktische<br />
Spiele, Mini-Lük, Bilderbücher usw.).<br />
„Gezielte Einzelförderung“<br />
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Methodik und Formen unserer pädagogischen Arbeit<br />
3.7 Beobachtung, Tests, Dokumentation<br />
3.7.1 Beobachtung<br />
Die Schulkindergartenkinder besuchen für ein Jahr die Einrichtung; das heißt, dass<br />
wir uns jedes Jahr auf neue <strong>Kinder</strong> einstellen und Entwicklungsrisiken/Auffälligkeiten,<br />
sofern sie nicht schon bekannt sind, frühzeitig erkennen müssen.<br />
Daher sind gezielte Beobachtungen im emotionalen, kognitiven, sozialen sowie den<br />
fein- und grobmotorischen Bereich unerlässlich, welche in hauseigenen Beobachtungsbögen<br />
regelmäßig dokumentiert werden.<br />
In Fallgesprächen bzw. in der Supervision werden die Beobachtungsergebnisse reflektiert<br />
und je nach Bedarf ein individueller Förderplan erstellt.<br />
Wir verwenden mehrere standardisierte Beobachtungsbögen, z.B. den Bogen über<br />
Verhaltensauffälligkeiten, oder den Sismikbogen für Migrantenkinder vom Staatsinstitut<br />
für Frühpädagogik.<br />
3.7.2 Tests<br />
Einzelne Tests, z.B aus der Kinesiologie, Frostigtest, Göppinger Sprachfreitest (Beratungsstelle)<br />
runden die Beobachtungsergebnisse ab und leiten, falls notwendig noch<br />
zusätzliche Fördermaßnahmen nach Absprache mit den Eltern ein. (Ergotherapie,<br />
Logopädie oder Psychomotorikstunden...)<br />
3.7.3 Dokumentation<br />
Die Entwicklungsschritte und Ziele der <strong>Kinder</strong> werden systematisch dokumentiert. Die<br />
Förderpläne dienen einerseits unserer täglichen Arbeit, andererseits aber auch der<br />
Zusammenarbeit mit den Fachdiensten und Eltern.<br />
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Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
4. Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
4.1 Projekt/Rahmenplan/Wochenplan<br />
Die Projektthemen, die den <strong>Kinder</strong>n in unserer Einrichtung näher gebracht werden,<br />
richten sich nach den momentanen situativen Gegebenheiten, dem Jahreskreis, den<br />
Jahreszeiten und den damit verbundenen Festen. Das Team erstellt zunächst gemeinsam<br />
einen Projektplan. In einem kollegialen Austausch wählen wir ein Thema<br />
und suchen dazu passend Lieder, Fingerspiele, Geschichten, Bastelangebote, Kochen,<br />
Turnen, Experimente, Klanggeschichten etc. aus. Den ausgearbeiteten Projektplan<br />
gestalten wir auf ein großes Plakat. Dieser wird dann im Eingangsbereich ausgehängt<br />
und dient als Information für die Eltern. Jede Gruppe erstellt wöchentlich im Kleinteam<br />
einen individuellen Wochenplan und bringt ihn an die jeweilige gruppeninterne<br />
Pinnwand an.<br />
4.2 Exemplarischer Wochenablauf<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
Mittwoch<br />
Donnerstag<br />
Freitag<br />
Tigergruppe Bärengruppe<br />
Turnen und zusätzliche Angebote für die Gesamtgruppe<br />
Angebote für die Gesamt-<br />
gruppe<br />
zu den Projekten<br />
zu den Projekten;<br />
Brezentag<br />
Kleingruppen:<br />
Kochen, Kinesiologie, Spiel-und<br />
Schwimmen (14-tägig)<br />
Aktivitätsgruppe<br />
Angebote für die Gesamtgruppe zu den Projekten<br />
Kleingruppen:<br />
Kochen, Kreativgruppe,<br />
Gestalten mit Ton<br />
Kleingruppen:<br />
Traumlandstunde, Werken,<br />
Klanggeschichten<br />
Kleingruppen:<br />
Heilpäd. Spiel & Sportgruppe<br />
Kreativitätsgruppe<br />
Angebote für die Gesamtgruppe<br />
zu den Projekten<br />
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4.3 Exemplarischer Tagesablauf<br />
Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
Der Tagesablauf im Schulkindergarten weist feste Strukturen auf. Dies vermittelt den<br />
<strong>Kinder</strong>n Orientierung und Sicherheit. Auf Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong> reagieren wir jedoch<br />
situativ und flexibel. Folgende Tabelle gibt einen exemplarischen Tagesablauf wieder.<br />
Uhrzeit Aktivitäten<br />
7.00 - 8.00 Frühöffnung<br />
8.00 - 8.30 Lernspielzeit<br />
8.30 - 8.45 Morgenkreis<br />
8.45 - 10.15 Freispiel oder Kleingruppen<br />
10.15 - 10.30 Hände waschen, Tischdienst<br />
10.30 - 11.00 Gemeinsame Brotzeit<br />
11.00 - 11.15 Dienste<br />
11.15 - 12.00 Freispiel oder Angebote zu den Projekten<br />
12.00 - 12.30 Aufenthalt im Freien, Ende der Vormittagsbetreuung<br />
12.30 - 12.35 Tischdienste<br />
12.35 - 13.00 Mittagessen<br />
13.00 - 13.15 Geschichte<br />
13.15 - 14.00 Förderstunde oder Freispiel im Haus oder Garten<br />
14.00 - 17.00 Ganztagsgruppe mit Förderangeboten zum Projektthema<br />
Individuelle Verabschiedung der <strong>Kinder</strong><br />
4.4 Morgenkreis<br />
Nach der Lernspielzeit findet in den Gruppen der Morgenkreis statt. Je nach Gruppenzusammensetzung<br />
bilden die <strong>Kinder</strong> stehend oder im Sitzen einen Kreis und zählen<br />
zuerst nach, wie viele <strong>Kinder</strong> da sind, bzw. wer krank ist. Die <strong>Kinder</strong> lieben dieses<br />
Ritual sehr und auch den damit verbundenen spielerischen Umgang mit Zahlen. Sie<br />
rechnen voller Eifer nach, wie viele Jungen heute mehr da sind als Mädchen, und<br />
genießen es, mit Kreide die <strong>Kinder</strong>anzahl auf den Boden des Kreises zu schreiben.<br />
Gemeinsam besprechen wird dann, welchen Wochentag wir haben und machen ein<br />
Kreuzchen in den Kalender. Im Anschluss findet ein gezieltes Sprachförderprogramm<br />
statt, neu gelernte Lieder, Klanggeschichten oder Fingerspiele werden wiederholt. So<br />
vergrößern wir das Fertigkeitsrepertoire der <strong>Kinder</strong> und ihr Wissen kann sich verfestigen.<br />
Der Morgenkreis ist ein festes Ritual. Die <strong>Kinder</strong> erleben hier, dass sie eine Gemeinschaft<br />
bilden sowie als Gruppe Verantwortung für die einzelnen Mitglieder übernehmen<br />
müssen. Sie erfahren, dass sie dazugehören, wichtig sind und von den anderen<br />
gesehen und akzeptiert werden. Im Alltag ist es eine Freude für uns zu sehen, wie<br />
gerade dieser gemeinsame Beginn am Tag das Selbstvertrauen der Gruppe stärkt.<br />
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4.5 Lebenspraktische Tätigkeiten<br />
Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
Unsere Einrichtung besuchen <strong>Kinder</strong>, die im nächsten Jahr in die Schule kommen<br />
werden. Die <strong>Kinder</strong> sollen verantwortungsbewusst sein, das Gefühl für Regelmäßigkeit<br />
und Sicherheit im Alltag er<strong>lernen</strong> und Selbständigkeit erwerben. Um dies zu erreichen,<br />
üben wir täglich folgende Formen der Lebenspraxis: An- und umziehen,<br />
Händewaschen, Blumengießen, Tischdecken und –abwischen, Geschirrspülmaschine<br />
einräumen, Spiele erklären.<br />
Damit <strong>Kinder</strong> Eigenverantwortlichkeit <strong>lernen</strong>, hat jedes Kind eine mit seinem Namen<br />
versehene Schublade und ein Fach im Schrank, für welche es Sorge tragen muss.<br />
Das heißt, es lernt, die entsprechenden Gegenstände immer an Ort und Stelle zu<br />
verwahren.<br />
In Eigenverantwortung übernehmen die <strong>Kinder</strong> gerne festgelegte Tisch und Spüldienste,<br />
die sie jeweils eine Woche lang selbständig ausführen.<br />
Kommt ein neues Kind in die Gruppe hinzu, werden Patenschaften verteilt. Die „Paten“<br />
helfen dem „Neuling“, sich in die Gruppe zu integrieren. Dabei sind die Paten<br />
stolz, diese Verantwortung tragen zu dürfen.<br />
„Ein schön gedeckter Tisch macht uns Freude“<br />
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Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
4.6 Mittagessen und Mittagsbetreuung<br />
Wenn die Vormittagskinder um 12:30 Uhr abgeholt werden, beginnt für den Rest der<br />
Gruppe das Mittagessen. Ein festes Ritual ist es dabei, dass die <strong>Kinder</strong> vor der Mahlzeit<br />
selbständig zum Hände waschen gehen. In der Zwischenzeit hat unser Tischdienst,<br />
der aus zwei immer wechselnden <strong>Kinder</strong>n besteht, die Tische liebevoll gedeckt<br />
und das Essen geholt. Im Schulkindergarten legen wir besondere Achtsamkeit<br />
auf eine harmonische und ruhige Atmosphäre beim Essen und die Einhaltung von<br />
festen Tischregeln.<br />
So beginnt die gemeinsame Mahlzeit mit einem Tischspruch. Es finden immer ungezwungene<br />
Gespräche in gemütlicher Runde statt. Die <strong>Kinder</strong> lieben diese Zeit sehr<br />
und empfinden bei leckerem Essen und den immer gleichen Ritualen Ruhe und Geborgenheit.<br />
Erst wenn alle das Essen beendet haben, beginnt der Tischdienst mit dem Abdecken.<br />
Je nach Gruppe werden am Ende Kreuzchen für gute Tischmanieren in eine Liste<br />
eingetragen. Die <strong>Kinder</strong> erhalten durch eine individuelle Rückmeldung bezüglich ihres<br />
Verhaltens, welche stets an den Stärken der <strong>Kinder</strong> ansetzt.<br />
Nach dem Essen lesen wir den <strong>Kinder</strong>n eine Geschichte vor. Im Anschluss daran dürfen<br />
sie in den Gruppenräumen oder im Garten spielen.<br />
Ab 13:15 Uhr erhalten einzelne <strong>Kinder</strong> Förderstunden.<br />
„So bleiben wir fit und gesund“<br />
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4.7 Feste und Feiern<br />
Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
Der Mensch ist eingebunden in den regelmäßig wiederkehrenden Jahreskreis der<br />
Feste. Gerade für <strong>Kinder</strong> ist es wichtig, diese Kontinuität zu erfahren, die ihnen ein<br />
Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit und Freude gibt. Durch das gemeinsame Vorbereiten<br />
der Feiern und Feste werden das Gemeinschaftsgefühl, der Ordnungssinn und<br />
das Verantwortungsbewusstsein sowie Rituale bei den <strong>Kinder</strong>n gefördert. Im Schulkindergarten<br />
feiert jedes Kind seinen Geburtstag. Im Einzelnen feiern die <strong>Kinder</strong>:<br />
* das Lichter- bzw. Martinsfest,<br />
* Nikolaus, Weihnachten, Fasching<br />
* ein abschließendes Sommerfest, das im Schuljahr 2001/2002<br />
beispielsweise unter dem Motto „Eine Reise um die Welt“ stand.<br />
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4.8 Regeln und Rituale<br />
Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
Damit ein positives Zusammenleben in einer Gruppe gewährleistet ist, muss es Regeln<br />
und Rituale geben. Besonders die <strong>Kinder</strong> im Schulkindergarten brauchen die<br />
Sicherheit von festen Regeln, um sich im Alltag zurechtfinden zu können. Sie machen<br />
die Erfahrung, dass dieser Rahmen verlässlich ist, und können sich deshalb entspannt<br />
dem Spiel und dem Lernen zuwenden.<br />
Ein erstes Ritual, mit dem der Tag beginnt, ist die Begrüßung. Wir legen besonderen<br />
Wert darauf, jedes Kind individuell mit Handschlag zu begrüßen. In dieser ersten<br />
Kontaktaufnahme spürt das Kind, dass es persönlich wahrgenommen wird und wir<br />
uns über seine Anwesenheit freuen. Oft entstehen kurze Gespräche, in denen das<br />
Kind wichtige Erlebnisse mitteilen kann. Auch die Verabschiedung am Tagesende<br />
vollzieht sich nach dem gleichen Ritual.<br />
Immer dann, wenn sich die <strong>Kinder</strong> zu einer Gruppe zusammenfinden, achten wir auf<br />
die Einhaltung von Gesprächsregeln. Jedes Kind lernt dabei, dass es wichtig ist, den<br />
Gesprächspartner anzusehen und ihn aussprechen zu lassen. Die <strong>Kinder</strong> melden sich,<br />
wenn sie einen Beitrag für das Gespräch haben und üben sich darin, in ganzen Sätzen<br />
zu sprechen und einander aktiv zuzuhören. Wir sehen die Gesprächsregeln als<br />
wichtigen Übungsschritt, der den <strong>Kinder</strong> ermöglicht, sich auch später in größeren<br />
Gruppen, zu Hause oder in der Schule kommunikativ einzubringen.<br />
Neben den Umgangsregeln verwenden wir feste Regeln, um die Anziehsituation in<br />
der Garderobe und auch den Toilettengang angenehm zu gestalten. Die <strong>Kinder</strong> wissen,<br />
dass es wichtig ist, sich zügig anzuziehen und dann auf den Bänken sitzend zu<br />
warten, bis alle gemeinsam in den Garten gehen können.<br />
Auch ist ihnen bewusst, dass vor und nach den Mahlzeiten die Hände gewaschen<br />
werden müssen.<br />
Weiter bestehen im Schulkindergarten Verhaltensregeln für die unterschiedlichen<br />
Räume. So ist für die <strong>Kinder</strong> beispielsweise klar, wie viele Personen sich in den verschiedenen<br />
Spielbereichen aufhalten dürfen. Besonders in Räumen ohne direkte Beaufsichtigung<br />
durch das Fachpersonal, gelten klare Verhaltensvorschriften, die den<br />
<strong>Kinder</strong>n schon zu Beginn des Schulkindergartenjahres vermittelt wurden.<br />
Beispielsweise müssen die sechs <strong>Kinder</strong>, die während der Freispielzeit den Bewegungsraum<br />
nutzen, auf die besondere Absicherung an der Kletterwand achten oder<br />
auch die Rhythmikmaterialien bei Spielende wieder aufräumen.<br />
Ähnliche Raumregeln wie hier gelten ebenfalls für den Kreativraum, das Traumlandzimmer<br />
und natürlich auch für den Garten.<br />
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4.9 Ausflüge und Exkursionen<br />
Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
Das vorausgegangene zeigte, dass die <strong>Kinder</strong> bei uns im Schulkindergarten Sicherheit<br />
und Geborgenheit erfahren. Genauso wichtig aber ist es für sie, sich nach außen<br />
zu orientieren. Dadurch werden sie selbständig, <strong>lernen</strong> Neues kennen und sie erweitern<br />
ihren Erfahrungshorizont.<br />
Je nach Rahmenplan und Jahreszeit unternehmen wir folgende Ausflüge: Herbstausflug<br />
nach Germansberg mit anschließendem Kartoffelfeuer, Besuche des nahegelegenen<br />
Abenteuerspielplatzes, Besuche bei der Polizei, der Feuerwehr oder in die<br />
<strong>Stadt</strong>bücherei, einen Ausflug in den Wald mit Jäger, zur Deutschen Luft und Raumfahrtsgesellschaft,<br />
die Besichtigung des Erntedankaltares in der Kirche, des Tierparks,<br />
des Botanischen Gartens mit Schmetterlingsausstellung, ein Gang zum Lehnbachhaus,<br />
dem Jagdmuseum, zum Deutschen Museum, den Bauernhofmuseum, den<br />
Planetarium, den Glentleiten, dem Ammersee und dem Kurparkschlösschen.<br />
„Nach erfolgreicher Schatzsuche im Wald gibt es zur Belohnung - Würstel am Spieß“<br />
„Im Botanischen Garten in München“<br />
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4.10 Bauernhofaufenthalt<br />
Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
Untersuchungen haben ergeben, dass bei vielen <strong>Kinder</strong>n ein direkter, hautnaher Kontakt<br />
mit der Natur nicht mehr besteht. Das trifft auch für viele unserer <strong>Kinder</strong> zu.<br />
Deswegen möchten wir die <strong>Kinder</strong> darin anregen, sich selbst als Teil der Natur zu<br />
erleben und ihre Verbundenheit mit derselben zu spüren. Die <strong>Kinder</strong> sollen Liebe,<br />
Interesse und Verständnis für die Natur entwickeln und Freude in ihrer Vielfalt und<br />
Schönheit erleben. Durch das originale Naturerfahren sollen sie eine positive Einstellung<br />
zur Natur und sich selbst gewinnen.<br />
„Nur was man kennt und liebt, das schützt man.“ (Uli Dopenheide)<br />
Bei unserem viertägigen Bauernhofaufenthalt, der ein sehr prägendes Erlebnis für die<br />
<strong>Kinder</strong> ist, wird ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur geweckt.<br />
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Unsere tägliche Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
Sie erleben den Alltag auf dem Bauernhof sehr intensiv und entwickeln einen liebevollen<br />
Umgang mit den zahlreichen Tieren. Eine Gruppe hatte z.B. die Möglichkeit,<br />
bei der Geburt eines Kalbes dabei zu sein. Durch die liebevolle Atmosphäre und die<br />
vielen Eindrücke schaffen es auch <strong>Kinder</strong>, die das erste Mal ohne Eltern verreisen,<br />
eventuelle Trennungsängste abzubauen. Durch diese Erfahrungen gewinnen sie an<br />
Selbstvertrauen, Sicherheit und Autonomie.<br />
Bei Zeus, das war ein stierischer Spaß<br />
„Das erlebt gewiss nicht jedes Kälbchen.<br />
Kaum geboren, wird man schon trocken gerieben mit Stroh,<br />
und dann berappelt man sich mühsam, um auf die noch ganz wackeligen<br />
Beine zu kommen – und plötzlich applaudiert die Welt um einen herum.<br />
So erging es Zeus, dem frisch geborenen Stierkälbchen,<br />
weil gerade die <strong>Kinder</strong> des Schulkindergartens <strong>Germering</strong><br />
bei ihm auf dem Bauernhof zu Besuch waren.<br />
Begeisterungsstürme gab es natürlich auch für Traktorfahrten, Tiere füttern, Schatzsuche<br />
im Wald und Würstelgrillen am Lagerfeuer.<br />
Vier Tage Abenteuer auf dem Bauernhof – bei Zeus, das war ein Spaß.“<br />
(Zeitungsbericht in der SZ Fürstenfeldbruck)<br />
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5. Zusammenarbeit im Team<br />
Zusammenarbeit im Team<br />
5.1 Grundsätze unserer Teamarbeit<br />
Positive Zusammenarbeit im Team ist die Voraussetzung, die gesteckten Ziele zu erreichen.<br />
Unsere Grundsätze dafür sind:<br />
• Ehrlichkeit, Offenheit und Vertrauen untereinander<br />
• Einsatzbereitschaft und Verlässlichkeit<br />
• Akzeptanz der Schwächen jedes Einzelnen<br />
• Einbringen der persönlichen Schwerpunkte und Stärken<br />
• Gegenseitige Unterstützung und Hilfestellung<br />
• Ideenaustausch und gemeinsame Planung<br />
• Zeit für Gespräche, Aussprachen und Sensibilität für Problemlösungen<br />
• Einhaltung gemeinsam gefundener Absprachen<br />
• Gleichberechtigung<br />
• Flexibilität und Zulassen von Spontanität<br />
• Humor - „Humor, ist wenn man trotzdem lacht.“ (Wilhelm Busch)<br />
„So sieht Jessica unser Team.“ (6 Jahre)<br />
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5.2 Zuständigkeiten<br />
Zusammenarbeit im Team<br />
Einzelne Personen oder Gruppen im Team haben bestimmte Aufgabenbereiche, mit<br />
denen wir aber flexibel umgehen.<br />
Das Leitungsteam (Leiterin und Stellvertretung) ist zuständig für:<br />
• Personalführung<br />
• Praktikantenanleitung (mindestens eine Stunde pro Woche)<br />
• Aufnahme und Einschreibung von <strong>Kinder</strong>n<br />
• Pädagogisches Konzept<br />
• Gesamtverwaltung und Essensplanung<br />
• Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat<br />
• Teilnahme an Fach-Foren und Arbeitskreisen<br />
• Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Kooperation und Vernetzung<br />
• Mitgestaltung der Anleiterinnentreffen<br />
Die Aufgaben des Gruppenteams sind:<br />
• Pädagogische Arbeit und Betreuung in der eigenen Gruppe (Förderpläne<br />
erstellen, Einzelförderung)<br />
• Gruppenspezifische Verwaltungsaufgaben<br />
• Raumgestaltung<br />
• Elternarbeit<br />
• Kooperation mit Fachdiensten, Therapeuten und anderen Einrichtungen<br />
Praktikantinnen<br />
Jedes Jahr bereichern zwei Praktikantinnen (Vorpraktikantin oder Erzieherin im Anerkennungsjahr)<br />
unser Team. Sie haben entsprechend ihrer Ausbildung ihre speziellen<br />
Aufgabenbereiche. Sie sind bei den <strong>Kinder</strong>n sehr beliebt und für uns eine wertvolle<br />
Hilfe. Gelegentlich betreuen wir auch Praktikantinnen der Fachoberschulen oder<br />
Hauptschulen für einige Wochen.<br />
Unsere Küchenkraft<br />
ist verantwortlich für die Bereitstellung des Mittagsgeschirrs, für das herrichten des<br />
gelieferten Essens, die Reinigung des Geschirrs und des gesamten Küchenbereichs.<br />
Sie übernimmt auch verschiedene Einkäufe die für die Küche erforderlich sind.<br />
Unsere Reinigungskraft<br />
putzt den gesamten Bereich des Schulkindergartens und entsorgt den Abfall.<br />
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5.3 Teambesprechungen<br />
Zusammenarbeit im Team<br />
Wöchentlich trifft sich das Kleinteam zu Planungs- und Reflexionsgesprächen sowie<br />
zu Fallbesprechungen. Hier werden die Wochenpläne erstellt, die pädagogischen Arbeiten<br />
innerhalb der Gruppe geplant, die Zusammenarbeit reflektiert und aktuelle<br />
Probleme diskutiert.<br />
Dreimal im Monat findet eine Mitarbeiterbesprechung für das gesamte Team statt. Es<br />
werden hier wichtige Informationen des Landratsamtes, des Trägers und aus den<br />
Leiterinnenkonferenzen weitergegeben.<br />
Außerdem werden Projekte und Ausflüge geplant, Fallbesprechungen und Festvorbereitungen<br />
sowie Problemlösungen vorgenommen.<br />
Für eine harmonische Zusammenarbeit ist auch die Geselligkeit wichtig.<br />
Die Geburtstage der Kolleginnen oder Weihnachten werden in einer fröhlichen Atmosphäre<br />
gefeiert. Sehr beliebt sind auch das jährliche Betriebsfest und die Weihnachtsfeier<br />
mit dem Träger und den Angestellten der <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong>.<br />
5.4 Supervision<br />
Unerlässlich für unsere pädagogische Arbeit sind die regelmäßigen Supervisionssitzungen,<br />
die unter Anleitung einer Psychologin stattfinden. Fördermöglichkeiten und<br />
Schwierigkeiten einzelner <strong>Kinder</strong>, der Gruppe oder des Teams werden diskutiert mit<br />
dem Ziel, konstruktive Lösungsmöglichkeiten zu finden.<br />
5.5 Fortbildungen<br />
Ein breitgefächertes Fortbildungsangebot steht jeder Kollegin zur Verfügung, für das<br />
pro Jahr bis zu fünf Tagen Dienstbefreiung gewährt werden können. Gerade die Arbeit<br />
mit von der Schule zurückgestellten <strong>Kinder</strong>n macht es unabdingbar, sich mit den<br />
aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinanderzusetzen und neue Möglichkeiten<br />
für die Umsetzung in die Praxis zu erfahren.<br />
Die Informationen und Erkenntnisse die die Teilnehmerinnen in den Fortbildungen<br />
gewonnen haben werden gerne mit allen Mitarbeiterinnen diskutiert und weitergegeben,<br />
was sich sehr bereichernd auf die pädagogische Arbeit auswirkt.<br />
Unser Fachbereichsleiter, Herr Weinhart, steht dem Team regelmäßig für Fragen zur<br />
Entwicklung des Leitbildes und Konzeption, Reflexionsgesprächen und QM-<br />
Gesprächen zur Verfügung.<br />
Konzeption Schulkindergarten der <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
65
5.6 Mitarbeitergespräche<br />
Zusammenarbeit im Team<br />
Im jährlich stattfindenden Mitarbeitergespräch mit der Leiterin hat jede Kollegin die<br />
Gelegenheit, Zufriedenheit oder Kritik bezüglich der Arbeit und des Umfeldes zu äußern.<br />
Der Austausch über die eigene Position und über Stärken und Schwächen ermöglicht<br />
es, Zielvereinbarungen zu treffen, die für die Zusammenarbeit und die Qualität<br />
unserer Arbeit sehr förderlich sind.<br />
„Großer Geist,<br />
bewahre mich davor,<br />
über einen Menschen<br />
zu urteilen,<br />
ehe ich nicht<br />
eine Meile<br />
in seinen Mokassins<br />
gegangen bin.“<br />
(unbekannter Apachenkrieger)<br />
Foto: Michael Martin<br />
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Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
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6. Elternarbeit<br />
Elternarbeit<br />
Die Eltern sind unsere Ansprechpartner. Sie unterstützen unsere pädagogische Arbeit.<br />
Voraussetzung für eine sinnvolle Förderung der <strong>Kinder</strong> in unserer Einrichtung ist<br />
daher die grundsätzliche Bereitschaft der Eltern, mit dem Schulkindergartenteam zusammenzuarbeiten.<br />
6.1 Erwartungen und Wünsche<br />
Uns ist es ein Anliegen, die Bedürfnisse der Eltern in unsere Arbeit mit einzubeziehen.<br />
Mit Hilfe eines Elternfragebogens, welcher zu Beginn des Schulkindergartenjahres<br />
verteilt wird, haben die Erziehungsberechtigten die Möglichkeit, Erwartungen und<br />
Wünsche an den Schulkindergarten zu formulieren. Beispielsweise können sie Vorschläge<br />
für die verschiedensten Aktivitäten , Elternabende, usw. einbringen, Erwartungen<br />
im Hinblick der Entwicklung ihres Kindes benennen oder aber auch eigene<br />
Ideen für eine aktive Mitarbeit im Schulkindergarten vorschlagen. Zum Ende des Jahres<br />
erfragen wir anhand eines Reflexionsbogens die Zufriedenheit der Eltern.<br />
6.2 Das Elterngespräch<br />
6.2.1 Das Anamnesegespräch<br />
Die Zusammenarbeit zwischen den Eltern und dem Schulkindergartenteam beginnt<br />
jedoch weit im Voraus mit einem ersten, ausführlichen Anamnesegespräch, noch bevor<br />
das Kind die Einrichtung besucht.<br />
Im Anamnesegespräch wird die Lebensgeschichte des Kindes in einem ein bis zweistündigen<br />
Gespräch erfasst und wichtige Daten bezüglich des momentanen Entwicklungsstandes<br />
erhoben. Alle wichtigen Ereignisse im Leben des Kindes werden schriftlich<br />
festgehalten und in einer eigenen <strong>Kinder</strong>akte dokumentiert. Inhalte sind unter<br />
anderem der Verlauf der Schwangerschaft sowie der Säuglingszeit. Auch Daten zum<br />
<strong>Kinder</strong>gartenbesuch, beispielsweise betreffend dem Kontakt-, Spiel- und Essverhalten<br />
des Kindes werden festgehalten. Ziel dieses Gespräches ist eine erste intensive Kontaktanbahnung<br />
mit den Eltern, die auch als Vertrauensbasis dienen soll.<br />
Ferner haben die Eltern eine Möglichkeit, über ihr Kind zu sprechen und dabei evtl.<br />
Sorgen und Ängste zu äußern. Des weiteren erhält das Fachpersonal Informationen<br />
über mögliche Stärken und Entwicklungsverzögerungen des Kindes.<br />
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6.2.2 Entwicklungsgespräche<br />
Elternarbeit<br />
Im Verlauf des Schulkindergartenjahres finden zudem Gespräche über den Entwicklungsverlauf<br />
des Kindes statt. Zumeist bieten wir das erste Gespräch innerhalb der<br />
ersten drei Monate an. Inhalt dieser Gespräche sind die konkreten Verhaltensweisen<br />
des Kindes sowie sein momentaner Entwicklungsstand.<br />
Es werden dabei gemeinsam einzelne Entwicklungsziele für die nächsten Monate<br />
festgelegt und zusammen besprochen, wie diese Ziele erreicht werden sollen.<br />
So können beispielsweise Einzelförderungen im Schulkindergarten angeboten, die<br />
Teilnahme des Kindes in diversen Vereinen empfohlen oder auch bei Bedarf Therapiemaßnahmen<br />
von außerhalb vermittelt werden. Das kann zum Beispiel bei Sprachauffälligkeiten<br />
des Kindes das Angebot einer logopädischen Behandlung sein, bei<br />
sensorischen Integrationsproblemen die Ergotherapie oder aber die Teilnahme des<br />
Kindes an <strong>Kinder</strong>turn-, Mal- oder Musikgruppen in und um <strong>Germering</strong>.<br />
In der Regel findet ein zweites Elterngespräch gegen Ende des Jahres statt. Dabei<br />
werden die vergangenen Monate ausgewertet und festgestellt, ob die festgesetzten<br />
Ziele mit dem Kind erreicht werden konnten.<br />
Aufgrund des Auftrages des Schulkindergartens, die <strong>Kinder</strong> zur Schulfähigkeit zu führen,<br />
finden im Rahmen der Entwicklungsgespräche oder zu gesonderten Terminen<br />
Beratungen bezüglich der Einschulung oder zu Erziehungsfragen statt.<br />
6.2.3 Informelle Gesprächsanlässe<br />
Neben den formellen Elterngesprächen wird der Kontakt durch den täglichen, kürzeren<br />
Austausch zwischen „Tür & Angel“ gepflegt und die Zusammenarbeit gefördert.<br />
Während der Bring- und Abholzeit wird über Aktuelles des Tagesgeschehens berichtet.<br />
Freuden, Sorgen und Nöte der Eltern finden Gehör und wichtige Informationen<br />
werden weitergegeben. Der tägliche Kontakt mit den Erziehungsberechtigten ist uns<br />
ein wichtiges Anliegen und wird von uns aufmerksam wahrgenommen und gepflegt.<br />
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6.3 Informationen für die Eltern<br />
6.3.1 Hospitationsbesuche<br />
Elternarbeit<br />
Es ist uns wichtig, unsere Arbeit für die Eltern transparent zu machen. Dabei legen<br />
wir viel Wert auf Offenheit in der Darstellung unseres Handelns und auf Aktualität in<br />
der Herausgabe von Informationen. Wir bieten den Eltern an, diese Informationen<br />
aus erster Hand zu erlangen und laden deshalb zu Hospitationsbesuchen ein. Bei diesen<br />
Besuchen können die Eltern das eigene Kind in der Gruppe erleben, andere <strong>Kinder</strong><br />
und Spielkameraden ihres Kindes kennen <strong>lernen</strong> und zugleich Einblick in die alltägliche<br />
Arbeit bekommen.<br />
Für viele Eltern eröffnet eine Hospitation im Schulkindergarten auch einen kleinen<br />
Blickrichtungswechsel.<br />
Auch kann der Umgang des Personals mit den <strong>Kinder</strong>n ebenfalls Impulse für die Eltern<br />
beinhalten, Neues zu erproben oder auch bisherige Erziehungspraktiken der Eltern<br />
zu bestärken.<br />
6.3.2 Elternabende<br />
Im Verlauf des Schulkindergartenjahres bieten wir drei bis vier Abende für die Eltern<br />
an. Bei der Wahl der Themen orientieren wir uns stark an den Wünschen der Eltern,<br />
welche zu Beginn des Jahres im Elternfragebogen erhoben werden.<br />
Ein erster Elternabend im Herbst dient der Einführung der Elternschaft in den Schulkindergarten.<br />
Bei diesem Infoabend werden organisatorische Belange wie Wochenrhythmus, Teegeld,<br />
Schwimmbadbesuche und vieles andere mehr besprochen. Es werden pädagogische<br />
Themen vorgestellt, wie die Schwerpunkte der unterschiedlichen Kleingruppenarbeiten<br />
(z.B. Kinesiologie, Kochen, etc.).<br />
Am gleichen Abend findet auch die Wahl des Elternbeirates statt.<br />
Während des Schulkindergartenjahres werden Themenabende veranstaltet, so zum<br />
Beispiel „Gewaltfreie Erziehung“ oder auch Abende zum gemütlichen Beisammensein<br />
in Form eines weihnachtlichen Basteltreffens.<br />
Ein Infoabend zum Bauernhofaufenthalt im Sommer beschließt die Reihe der Elternabende.<br />
Ziel dieser Treffen ist zum einen die Informationsweitergabe sowie die Stärkung der<br />
elterlichen Erziehungskompetenzen. Zudem bietet sich hier die Gelegenheit, intensiver<br />
miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Eltern können untereinander Kontakte<br />
knüpfen.<br />
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69
Elternarbeit<br />
6.3.3 Aushänge im Schulkindergarten<br />
Allgemeine Tafeln<br />
Im Eingangsbereich befinden sich mehrere wichtige Anschlagstafeln, die zur Informationsweitergabe<br />
dienen und alle Eltern betreffen:<br />
Das Personal wird mit Foto und Berufsbezeichnung vorgestellt. Auch ist der Essensplan<br />
für das Mittagessen angebracht.<br />
Weiterhin gibt es an der Elterninfowand allerlei Aktuelles zu erforschen. So befinden<br />
sich stets Termine für Veranstaltungen und Kurse aller Art, Zeitungsartikel rund um<br />
den Schulkindergarten, usw.<br />
Etwas daneben findet sich der Rahmenplan, der über die neuesten Projekte informiert.<br />
Gruppeninterne Tafeln<br />
Sowohl die Tiger- als auch die Bärengruppe nutzen die eigenen Tafeln für die Weitergabe<br />
interner Themen. Diese Aushänge befinden sich jeweils vor den Gruppenräumen.<br />
Hier können sich die Eltern Informationen über die Wochenplanungen einholen,<br />
Aktuelles aus der Gruppe ihres Kindes erfahren oder es gibt Kreatives aus <strong>Kinder</strong>hand<br />
zu bewundern (z.B. Collagen, gemalte <strong>Kinder</strong>bilder, etc.).<br />
„Von Eltern – Für Eltern“<br />
Zu guter Letzt besitzen die Eltern des Schulkindergartens ihre eigene Anschlagtafel.<br />
Diese ist direkt neben der Elterninfotafel zu finden. Die Eltern nutzen diese Wand in<br />
der Regel, um zu Beginn des Jahres den neuen Elternbeirat vorzustellen oder auch,<br />
um Themen in Eigenregie bekannt zu geben, wie zum Beispiel Secondhand-Basare,<br />
interessante Kurse für Eltern, usw. Die Aushänge können in Absprache mit dem<br />
Fachpersonal angebracht werden.<br />
6.3.4 Die Tiger- und Bärenpost<br />
Im Rhythmus von ca. zwei Monaten erscheint die Tiger- und Bärenpost in der Aktuelles<br />
berichtet wird, der Rahmenplan vorgestellt und mit einigen besonders schönen<br />
Liedern, Spielen oder ähnlichem dokumentiert wird. Auch wird ein Rückblick auf Highlights<br />
und eine Vorausschau auf geplante Aktivitäten gegeben.<br />
Dazwischen werden kurze Mitteilungen in Form von kleinen Elternbriefen verteilt.<br />
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Elternarbeit<br />
6.4 Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat, Elternmitarbeit,<br />
Elternmitbestimmung<br />
Zu Beginn des Schulkindergartenjahres wählen die Erziehungsberechtigten die Elternvertreter<br />
und deren Stellvertreter, die den Elternbeiratsvorsitzenden bestimmen.<br />
Der Elternbeirat verfügt über eine beratende Funktion.<br />
Aufgabe des Beirates ist es, „die verständnisvolle Zusammenarbeit zwischen Träger,<br />
Leitung und fachpädagogischem Personal ... einerseits und den Eltern andererseits<br />
zu fördern“ .<br />
Dies wird umgesetzt durch regelmäßige Gesprächsrunden zwischen Fachpersonal<br />
und Beiräten. Inhalte der Sitzungen sind:<br />
• Austausch über das pädagogische Konzept<br />
• Bildungspolitische Themen, z.B. neue<br />
Förderrichtlinien & Finanzierung<br />
• Jahresplanung<br />
• Informationsaustausch<br />
• Kritikpunkte<br />
• Organisation von gemeinsamen Aktivitäten<br />
Ferner berichtet der Elternbeirat am ersten Elternabend im neuen Schulkindergartenjahr<br />
über seine Arbeit im vergangenen Jahr. Die Elternbeiratsgeschäfte werden hier<br />
an den neuen Beirat übergeben.<br />
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6.4.2 Elternmitarbeit<br />
Elternarbeit<br />
Um das Interesse und das Vertrauen in unsere Arbeit zu fördern, bieten wir den Eltern<br />
die Möglichkeit, auf vielfältige Weise im Schulkindergarten mitzuarbeiten.<br />
„In der Weihnachtswerkstatt<br />
mit einer Mama“<br />
Daneben bereichert das Mitwirken unterschiedlichster Personen das Zusammenleben<br />
in unserer Einrichtung erheblich. Konkret bedeutet dies, die Stärken der Eltern miteinzubeziehen,<br />
zum Beispiel indem sie in der Weihnachtswerkstatt mit den <strong>Kinder</strong>n<br />
Schmuck herstellen, ihren Beruf auf anschauliche Weise in der Gruppe erläutern, bei<br />
Projekten Teilbereiche mit übernehmen, die <strong>Kinder</strong> vom Schwimmbad durch Fahrgemeinschaften<br />
abholen oder durch die Unterstützung bei Festen und Feiern.<br />
6.4.3 Elternmitbestimmung<br />
Daneben haben die Eltern das Recht, auf die pädagogische Arbeit Einfluss zu nehmen.<br />
So ist es möglich und erwünscht, Vorschläge für die Projekte zu machen.<br />
Hier besteht für alle Eltern ein Mitbestimmungsrecht.<br />
„Eine Weihnachtswerkstatt<br />
mit den Eltern“<br />
(Bericht Münchner Merkur<br />
vom 11.12.2003)<br />
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Zusammenarbeit und Vernetzung<br />
7. Zusammenarbeit und Vernetzung<br />
Um unsere Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>, den Eltern und in der Öffentlichkeit zu optimieren,<br />
ist es wichtig, dass wir mit den unten genannten Einrichtungen, dem Träger und den<br />
weiter hinten aufgeführten Therapeuten bzw. <strong>Kinder</strong>ärzten kooperieren. Selbstverständlich<br />
müssen wir durch die Eltern von der Schweigepflicht entbunden sein.<br />
7.1 Der Träger<br />
Träger des Schulkindergartens ist die <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong>. Informationsaustausch findet<br />
statt mit unserem Fachberater, bei Personalversammlungen und per Rundschreiben.<br />
7.2 Das Landratsamt<br />
Unsere oberste Aufsichtsbehörde ist das Landratsamt Fürstenfeldbruck. Dort finden<br />
Leiterinnenkonferenzen und Dienstbesprechungen statt. Neueste Informationen und<br />
Gesetzesvorschriften werden vom Landratsamt vermittelt. Auch ist es zuständig für<br />
alle fachlichen Fragen.<br />
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7.3 <strong>Germering</strong>er <strong>Kinder</strong>gärten<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung<br />
Zu uns in den Schulkindergarten kommen jedes Jahr <strong>Kinder</strong> aus den verschiedenen<br />
<strong>Kinder</strong>gärten in <strong>Germering</strong>. Dazu sind Gespräche mit den Leitungen und Erzieherinnen<br />
wichtig. Um den Austausch zusätzlich zu intensivieren, finden regelmäßig Leiterinnenkonferenzen<br />
und ein- bis zweimal im Jahr ein Pädagoginnentreffen für alle Mitarbeiterinnen<br />
der <strong>Kinder</strong>gärten statt.<br />
7.4 Grundschulen<br />
Nach Beendigung des Jahres in unserer Einrichtung werden die <strong>Kinder</strong> die jeweilige<br />
Grundschule ihres Schulsprengels besuchen. Um den Übergang für die <strong>Kinder</strong> zu er<strong>leichter</strong>n,<br />
arbeiten wir mit allen <strong>Germering</strong>er Grundschulen seit Jahren konstruktiv<br />
zusammen. Neben Informationsabenden der jeweiligen Grundschulen findet mehrmals<br />
im Jahr ein Schulsprengeltreffen mit der Wittelsbacher Schule und der Kirchenschule<br />
statt, an dem die Direktorin, alle Lehrer der ersten Klassen, das Personal der<br />
Schulsozialarbeit, der Mittagsbetreuung und die Pädagoginnen der <strong>Kinder</strong>gärten und<br />
des Schulkindergartens teilnehmen. Fortbildungen zu Kooperation gemeinsam mit<br />
den Lehrkräften ergänzen den fachlichen Austausch. Die Lehrer können sich im Bedarfsfall<br />
bei uns über <strong>Kinder</strong> informieren, die im vorherigen Jahr den Schulkindergarten<br />
besucht haben.<br />
Um den <strong>Kinder</strong>n eine gute Einstiegshilfe für die Schule zu geben und um den Lebensraum<br />
Schule kennen zu <strong>lernen</strong>, nehmen die Schulkindergartenkinder an einer Schulstunde<br />
teil, besuchen die Bibliothek und sind zu Festen eingeladen .Umgekehrt gestaltet<br />
der Schulkindergarten z.B. einen Projekttag zum Thema :“Wiese“, bei dem die<br />
<strong>Kinder</strong> der ersten Klasse die Kleingruppenarbeit im Schulkindergarten erfahren. Ein<br />
gemeinsamer Ausflug mit Kräuterernte im „Garten der Begegnung“ runden das Projekt<br />
ab. Die praktische Umsetzung der Kooperation Schule - Schulkindergarten bietet<br />
einen breit gefächerten Gestaltungsspielraum und wird als fortlaufender Prozess gesehen.<br />
Die Eltern, als wichtige Dialogpartner werden schriftlich gebeten, der Kooperation<br />
Schule - Schulkindergarten zuzustimmen. Formblätter hierzu befinden sich im Anhang<br />
des Konzeptes.<br />
7.5 Eugen-Papst-Schule<br />
Auch mit dem Sonderpädagogischen Förderzentrum arbeiten wir zusammen. Einmal<br />
im Jahr kommt aus dieser Einrichtung eine Sprachheilpädagogin zu uns, um einzelne<br />
<strong>Kinder</strong> zu testen und mit den Eltern Gespräche zu führen.<br />
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7.6 Frühförderstellen<br />
Zusammenarbeit und Vernetzung<br />
Wir bekommen <strong>Kinder</strong> auch von der Frühförderstelle vermittelt, die dort getestet<br />
worden sind.<br />
7.7 Beratungsstellen<br />
Mit dem Fachpersonal der Beratungsstelle und den Therapeuten haben wir die Möglichkeit,<br />
uns mit Zustimmung der Eltern auszutauschen. Diese Informationen helfen<br />
uns für die Erstellung der Förderpläne.<br />
7.8 Therapeuten und <strong>Kinder</strong>ärzte<br />
Einige unserer <strong>Kinder</strong> sind bereits in therapeutischer Behandlung. Wir können Kontakt<br />
zu Ärzten und Therapeuten aufnehmen, um einen Befund über das Kind zu erhalten.<br />
In manchen Fällen wird auch eine Therapie von den Fachkräften des Schulkindergartens<br />
empfohlen und die nötige Information über Ärzte und Therapeuten an<br />
die Eltern weitergegeben.<br />
7.9 <strong>Stadt</strong>teileinrichtungen<br />
Zur weiteren Unterstützung der Eltern besteht Verbindung zu folgenden Stellen:<br />
<strong>Germering</strong>er Insel, „Frau Mütze“<br />
Auch der Blick der <strong>Kinder</strong> nach „Außen“ soll schon geschärft werden.<br />
Deshalb haben wir bereits mit den <strong>Kinder</strong>n zu verschiedenen städtischen Einrichtungen<br />
(z.B. Polizei, Feuerwehr, <strong>Stadt</strong>bücherei, Wittelsbacher Schulschwimmbad und<br />
Bäckerei) Verbindung aufgenommen.<br />
7.10 Förderverein<br />
Mit Fördervereinen und dem <strong>Germering</strong>er Familienforum findet regelmäßiger Austausch<br />
statt.<br />
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75
8. Öffentlichkeitsarbeit<br />
8.1 Tag der offenen Tür<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Einmal im Jahr, meistens im Februar, findet unser „Tag der offenen Tür“ statt. Zu<br />
diesem Anlass werden Plakate und Handzettel in <strong>Kinder</strong>gärten, bei <strong>Kinder</strong>ärzten und<br />
Beratungsstellen verteilt. Auch gibt die regionale Presse die Termine rechtzeitig bekannt.<br />
Es werden besonders Eltern eingeladen, die Interesse daran haben, ihre <strong>Kinder</strong><br />
im nächsten Schuljahr einzuschreiben. Ebenso sind auch andere Interessenten<br />
herzlich willkommen, die sich über unsere Einrichtung informieren wollen. Pädagoginnen<br />
stehen den Eltern für Beratung zur Verfügung.<br />
Den <strong>Kinder</strong>n werden Beschäftigungen und kleine Puppentheater angeboten die ebenfalls<br />
von unseren Pädagoginnen betreut werden.<br />
Der Elternbeirat sorgt für ein Kaffee- und Kuchenbuffet, bei dem sich die Gäste bedienen<br />
dürfen.<br />
„Presseberich t zum Tag der offenen Tür – SZ vom 01.03.1999“<br />
8.2 <strong>Germering</strong>er <strong>Kinder</strong>fest<br />
Am Tag der deutschen Einheit findet jährlich das <strong>Germering</strong>er <strong>Kinder</strong>fest statt. Jede<br />
<strong>Kinder</strong>tagesstätte wird darum gebeten, sich auf diesem Fest, das auf dem Therese-<br />
Ghiese-Platz vor der <strong>Stadt</strong>halle stattfindet, zu präsentieren und für die <strong>Kinder</strong> eine<br />
kreative Arbeit anzubieten.<br />
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76
8.3 Jugend- und Sozialausschuss<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Im Jugend- und Sozialausschuss sind Vertreter aller Fraktionen beteiligt. Es werden<br />
Themen aus der <strong>Kinder</strong>- und Jugendarbeit vorgestellt und diskutiert.<br />
Unser Amtsleiter und unser Fachbereichsleiter geben Empfehlungen zu Entscheidungsprozessen<br />
und machen Vorschläge zu einzelnen Beschlussvorlagen.<br />
8.4 Feste<br />
Einige Feste des Schulkindergartens finden auch öffentlich statt. Meist ist es das<br />
Sommerfest, bei dem alle Mitbürger zum Mitfeiern eingeladen sind. Bei diesen Festen<br />
bieten die Eltern immer ein themenorientiertes Buffet an und es gibt einen Bazar mit<br />
selbstgebastelten Kunstwerken der <strong>Kinder</strong>. Der Erlös dieses Bazars kommt einer<br />
wohltätigen Organisation zu Gute.<br />
Im Schuljahr 2001/2002 stand das Sommerfest z.B. unter dem Motto: “Eine Reise<br />
um die Welt”.<br />
„Taha beschwört die bezaubernde „Der Drache Barong mit den flotten<br />
Schlangentänzerin“ Bänderschwingern“<br />
„Unser Bazar“<br />
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77
Öffentlichkeitsarbeit<br />
8.5 Zusammenarbeit mit der Presse<br />
Wir arbeiten intensiv mit den regionalen Zeitungen zusammen. Zu jedem besonderen<br />
Anlass oder Fest wird mit der Presse Kontakt aufgenommen, was sich in<br />
ausführlichen Berichten und Reportagen über unsere Einrichtung in der regionalen<br />
Presse widerspiegelt.<br />
8.6 Flyer<br />
In unserem Flyer findet man die wichtigsten Informationen zu unserer Einrichtung in<br />
kurzen Sätzen und Stichpunkten. Außenstehende Personen bekommen einen kleinen<br />
Eindruck vom Schulkindergarten mit seinen Zielen, Methoden und Aufnahmekriterien.<br />
Der Flyer liegt bei Beratungsstellen, Therapeuten, <strong>Kinder</strong>ärzten und im Rathaus aus.<br />
8.7 Öffentliche Elternabende<br />
Wir bieten auch Elternabende für die Öffentlichkeit an, um Interessierte über aktuelle<br />
Themen zu informieren.<br />
Referenten ergänzen die Vorträge zu einzelnen Fachthemen.<br />
8.8 Ausstellungen<br />
Wir organisieren im Schulkindergarten gerne Ausstellungen. Beispielsweise wurden<br />
die Werke der <strong>Kinder</strong> anlässlich eines „Kunstprojektes“ gezeigt.<br />
Diese Kunstausstellung wurde mit einer Vernissage eröffnet. Die Öffentlichkeit ist zu<br />
unseren Ausstellungen sehr willkommen.<br />
„Vernissage zur Kunstausstellung –Jedes Kind ist ein Künstler-„<br />
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78
8.9 Internet<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Wer sich auf schnelle und unkomplizierte Weise über unsere Einrichtung informieren<br />
möchte , kann sich über die Webseite einen Eindruck verschaffen.<br />
„Wenn sich ein Blatt bewegt,<br />
kann auch der Ast erzittern“<br />
(aus China)<br />
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79
Anhang<br />
Anhang<br />
Auszug aus der Einrichtungskonzeption<br />
Der Übergang des Kindes in die Grundschule<br />
– Die Kooperation von Eltern, Schulkindergarten und Grundschule als Partner in gemeinsamer<br />
Verantwortung für das Kind<br />
Für eine gelingende Schulvorbereitung und Übergangsbewältigung ist eine partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit von Eltern, Schulkindergarten und Grundschule erforderlich. Die Kooperation<br />
von Schulkindergarten und Grundschule besteht zu einem wesentlichen Teil aus gegenseitigen<br />
Besuchen und Aktionsveranstaltungen, bei denen Mitarbeiter des Schulkindergartens, Lehrkräfte<br />
der verschiedenen Sprengelschulen und <strong>Kinder</strong> miteinander in Kontakt kommen. Dabei arbeiten<br />
wir insbesondere mit der Kirchengrundschule zusammen, die sich im selben Gebäude befindet.<br />
Typische Besuchssituationen sind:<br />
• Lehrkräfte der Grundschule besuchen den Schulkindergarten, um unsere Einrichtung<br />
noch besser kennen zu <strong>lernen</strong> oder in Abstimmung mit dem Schulkindergarten den<br />
<strong>Kinder</strong>n Bildungsangebote zu machen, beispielsweise den Vorkurs Deutsch durchzuführen.<br />
• Die <strong>Kinder</strong> besuchen die Grundschule in Begleitung mit dem Fachpersonal. Alle<br />
<strong>Kinder</strong> sind daran beteiligt, wenn z.B. mit Schulklassen gemeinsame Projekte durchgeführt<br />
werden. Für unsere <strong>Kinder</strong>, deren Einschulung im Herbst ansteht, sind Schulbesuche<br />
wichtig, um den neuen Lebensraum Schule und die evtl. neuen Bezugspersonen frühzeitig<br />
kennen zu <strong>lernen</strong>. In Absprache mit der Schule besteht die Möglichkeit, dass Lehrkräfte<br />
speziell für unsere <strong>Kinder</strong> in der Schule spielerisch gestaltete Unterrichtseinheiten<br />
bzw. Aktionstage anbieten oder einen Vorkurs durchführen oder unser Fachpersonal begleitet<br />
die <strong>Kinder</strong> bei Aktionen im Rahmen der Schuleinschreibung (z.B. Schul- bzw. Unterrichtsspiel).<br />
Fachgespräche, in denen sich Schulkindergarten und Grundschule über einzelne <strong>Kinder</strong> namentlich<br />
und vertieft austauschen, finden in der Regel ebenfalls vor der Einschulung statt. Dabei<br />
werden alle Eltern auf dem Einschulungselternabend und ggf. im Einzelgespräch um ihre Einwilligung<br />
ersucht, solche Fachgespräche bei Bedarf und in Absprache mit den Eltern führen zu dürfen.<br />
Einwilligung der Eltern<br />
In den Fachdialog zwischen Schulkindergarten und Schule über das Kind<br />
(Eltern und Grundschule erhalten jeweils eine Kopie dieser Einwilligung)<br />
Elternhaus, Schulkindergarten und Grundschule sind Partner in gemeinsamer Verantwortung für<br />
das einzuschulende Kind. Die Einwilligung der Eltern ermöglicht eine partnerschaftliche Kooperation<br />
und den Austausch aller Beteiligten über das Kind. Mit vereinten Kräften gelingt es umso<br />
besser, das Kind bei der Bewältigung seiner mit der Einschulung anstehenden Aufgaben optimal<br />
zu begleiten.<br />
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80
Anhang<br />
(1) Teilnahme des Kindes am „Vorkurs Deutsch <strong>lernen</strong> vor Schulbeginn“<br />
Für die Kursplanung ist es notwendig, alle daran teilnehmenden <strong>Kinder</strong> in einer Liste, die auch<br />
die Grundschule erhält, mit folgenden Daten zu erfassen: Name, Vorname, Geburtsdatum und<br />
welche Sprache/n in der Familie gesprochen wird/werden. Im Rahmen der arbeitsteiligen Kursdurchführung<br />
tauschen sich die Gruppenleitungen und Lehrkraft über ihre Beobachtungen der<br />
sprachlichen Lern- und Entwicklungsprozesse des Kindes regelmäßig aus und stimmen für eine<br />
optimale Förderung des Kindes das weitere pädagogische Vorgehen aufeinander ab. Die Eltern<br />
werden über den sprachlichen Entwicklungsverlauf ihres Kindes fortlaufend informiert.<br />
(2) Übergang des Kindes in die Grundschule<br />
Für jedes Kind ist dieser Übergang ein einschneidendes Lebensereignis, aber auch für Eltern. Es<br />
kommen auf das Kind viele neue Anforderungen zu, die es in relativ kurzer Zeit zu bewältigen<br />
hat. Wir als Fachpersonal und Lehrkräfte haben die gemeinsame Aufgabe, diese sensible Phase<br />
zu begleiten, das Kind und die Eltern über den Übergang gut zu informieren und sie bei dessen<br />
Bewältigung zu unterstützen. Wichtig ist, dass alle den Bewältigungsprozess gemeinsam gestalten,<br />
damit dieser Übergang gelingt. Gespräche hierzu führen Fachpersonal des Schulkindergartens<br />
und Lehrkräfte mit den Eltern, auch untereinander und möglichst im Beisein der Eltern, um<br />
auch ihre Kenntnisse und Erfahrungen über ihr Kind mit einzubeziehen.<br />
Im Einschulungsverfahren kann für die Grundschule der Austausch mit dem Schulkindergarten<br />
wichtig sein, insbesondere um sich zu beraten, ob das Kind noch einer zusätzlichen gezielten<br />
Unterstützung vor bzw. nach seiner Einschulung bedarf (z.B. Hochbegabten-, Sprachförderung,<br />
Besuch einer Sprachlernklasse), ob für das Kind die Zurückstellung vom Schulbesuch oder der<br />
Besuch einer Förderklasse die bessere Entscheidung ist. Im 1. Schuljahr kann es für die Erstklassenleitung<br />
wichtig sein, ihre Eindrücke über das Kind und sein Bewältigungsverhalten in der<br />
Übergangsphase sowie ihre Überlegungen zur optimalen Begleitung des Kindes mit dem Fachpersonal<br />
des Schulkindergartens zu bereden. Der Erfahrungshintergrund, den wir aufgrund der einjährigen<br />
intensiven Begleitung des Kindes haben, kann der Schule helfen, das Kind besser zu<br />
verstehen, mehr über seine Stärken zu erfahren und es bei seinen Lernprozessen besser zu begleiten.<br />
Wenn solche Gespräche, aber auch die Übermittlung schriftlicher Unterlagen<br />
über das Kind anstehen, werden die Eltern stets vorab kontaktiert, um mit ihnen die<br />
konkreten Inhalte und ihre Gesprächsteilnahme abzusprechen.<br />
Am Ende des 1. Schuljahres ist die Übergangsbegleitung des Kindes beendete. Die Grundschule<br />
ist verpflichtet, jene Dokumente in der Schulakte, die sie über das Kind im Rahmen der<br />
Kooperation mit dem Schulkindergarten erstellt hat, zu vernichten.<br />
Kind: _____________________________________________________ (Name)<br />
Schulkindergarten: __________________________________________________<br />
Schule: ____________________________________________________________<br />
(jeweils Name, Anschrif t und Telefon/ Name des Kooperationsbeauftragten)<br />
Hiermit willige ich ein, dass sich der Schulkindergarten und Schule bei Bedarf innerhalb des<br />
beschriebenen Rahmens über mein Kind austauschen.<br />
___________, den ___________ ____________________________________<br />
(Ort) (Datum) (Unterschrift des/der Personenberechtigten)<br />
Konzeption Schulkindergarten der <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
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Ausblick<br />
Ausblick<br />
Wir wünschen uns, dass unsere Schulkindergartenkinder nicht nur den Anforderungen<br />
der Schule gerecht werden, sondern dass sie zu stabilen, kreativen, glücklichen<br />
Persönlichkeiten reifen, zu selbständig denkenden, aktiv- und verantwortungsbewussten,<br />
liebevollen, mitfühlenden und toleranten Weltbürgern werden, mit einem<br />
optimistischen Weltbild, um ihre Zukunft meistern zu können.<br />
„aus dem Garten von Niki de Saint Phalle in Italien“<br />
„Wenn du mich zart und sanft berührst,<br />
wenn du mich anschaust und mir zulächelst,<br />
wenn du mir manchmal zuhörst,<br />
bevor du redest,<br />
werde ich wachsen, wirklich wachsen.“<br />
(James u. Jongeward)<br />
Konzeption Schulkindergarten der <strong>Stadt</strong> <strong>Germering</strong>, Kirchenstraße 1<br />
Tel: 089 – 8402247 www.germering.de<br />
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Impressum<br />
Herausgeber: Städtischer Schulkindergarten<br />
Kirchenstraße 1<br />
82110 <strong>Germering</strong><br />
Tel: 089 – 8402247<br />
www.germering.de<br />
Redaktion: Eva Keppeler-Sternberg<br />
Diplom Sozialpädagogin (Leitung)<br />
Ruth Hiller<br />
Heilpädagogin (Stellvertretung)<br />
Maria Pröbstl, Erzieherin<br />
Josefine Scharf, <strong>Kinder</strong>pflegerin<br />
Denise Stenzer<br />
Erzieherin im Anerkennungsjahr<br />
Christine Lange<br />
Erzieherin im Anerkennungsjahr<br />
Layout: Herbert Keppeler<br />
Logo/Fotos: Katrin Ried<br />
Florian Sternberg<br />
Team des Schulkindergartens
„Wenn du mit anderen ein Schiff bauen willst,<br />
so beginne nicht, mit ihnen Holz zu sammeln,<br />
sondern wecke in ihnen die Sehnsucht<br />
nach dem großen, weiten Meer.“<br />
Antoine de Saint-Exupèry