AWMF-S2k-Leitlinie_ Chronischer Pruritus_ Version ... - Arztbibliothek
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<strong>AWMF</strong>-<strong>Leitlinie</strong> chronischer <strong>Pruritus</strong>, Nr.: 013/048; <strong>Version</strong> 2.1 / 2011; Stand: 27.01.2011<br />
1.4.1. Neuroanatomisch orientierte Klassifikation von <strong>Pruritus</strong><br />
Entsprechend der Entstehung von Jucken in der Haut, Weiterleitung und Modulation<br />
im zentralen Nervensystem gruppiert eine Klassifikation aus 2003 folgendermaßen<br />
(9):<br />
• Pruritozeptiver <strong>Pruritus</strong>: entsteht in der Haut (z.B. infolge Dermatosen)<br />
• Neuropathischer <strong>Pruritus</strong>: durch Schädigung der juckleitenden Afferenzen<br />
des Zentralen Nervensystems (ZNS) (z.B. postzosterische Neuralgie mit<br />
<strong>Pruritus</strong>)<br />
• Neurogener <strong>Pruritus</strong>: pruritogene Mediatoren erzeugen im ZNS <strong>Pruritus</strong><br />
ohne Schädigung der Nerven (z.B. Opioid-induzierter <strong>Pruritus</strong>)<br />
• Psychogener <strong>Pruritus</strong><br />
1.4.2. Klinisch orientierte Klassifikation von <strong>Pruritus</strong> (Abb.1)<br />
Weitere Publikationen formulierten klinische Einteilungen (10, 11, 12). 2007 entstand<br />
daraus die erste international empfohlene klinische Klassifikation, die in zwei<br />
Schritten gruppiert (2). In einem ersten Schritt wird der Patient aufgrund der<br />
Anamnese und des Hautstatus einer vorläufigen Diagnosegruppe zugeordnet; im<br />
zweiten Schritt werden differenzialdiagnostische Kategorien der möglichen zugrunde<br />
liegenden Erkrankung erwogen (2).<br />
Klinische Gruppe bei chronischem <strong>Pruritus</strong><br />
• <strong>Pruritus</strong> auf primär nicht-entzündete Haut: ohne initiales Vorliegen von<br />
Hautveränderungen (vorher: <strong>Pruritus</strong> sine materia; Tab. 2)<br />
• <strong>Pruritus</strong> auf primär entzündete Haut: bei Vorliegen einer Hauterkrankung<br />
(vorher: <strong>Pruritus</strong> cum materia; Tab. 3, 4)<br />
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