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AWMF-S2k-Leitlinie_ Chronischer Pruritus_ Version ... - Arztbibliothek

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<strong>AWMF</strong>-<strong>Leitlinie</strong> chronischer <strong>Pruritus</strong>, Nr.: 013/048; <strong>Version</strong> 2.1 / 2011; Stand: 27.01.2011<br />

die Diagnostik und Therapie bei chronischem <strong>Pruritus</strong> zu definieren und zu<br />

standardisieren.<br />

1.2. Definition und Häufigkeit<br />

Im Gegensatz zu akutem <strong>Pruritus</strong> ist chronischer <strong>Pruritus</strong> ein zumeist schwer<br />

behandelbares Symptom verschiedener Erkrankungen (1). Laut internationaler<br />

Nomenklatur wird der über 6 Wochen bestehende, also langanhaltende <strong>Pruritus</strong> als<br />

chronisch bezeichnet (2). Bezüglich Inzidenz und Prävalenz von <strong>Pruritus</strong> existieren<br />

kaum Studien. Gemäß einer bevölkerungsbezogenen Untersuchung bezüglich<br />

Hautbeschwerden (nicht pruritusbezogen) leiden 8,4% einer norwegischen<br />

Großstadtpopulation an akutem <strong>Pruritus</strong> (3, 4). Eine deutsche Pilotstudie zeigte, dass<br />

die Lebenszeitprävalenz von chronischem <strong>Pruritus</strong> 22,6% beträgt, zum Zeitpunkt der<br />

Untersuchung litten 13,9% an chronischem <strong>Pruritus</strong> (Punktprävalenz) (5). Eine<br />

Auflistung der Häufigkeit des Symptoms <strong>Pruritus</strong> bei ausgewählten Erkrankungen<br />

gibt Tab. 1.<br />

1.3. Nomenklatur<br />

Der Terminus „Juckreiz“ ist in der Wissenschaft und dem klinischen Alltag<br />

gebräuchlich, aber eine unpräzise Bezeichnung. Die Empfindung „Jucken“ wird durch<br />

einen „Juck-Reiz“ ausgelöst analog dem „Schmerz“ und dem „Schmerz-Reiz“. Der<br />

Begriff „Juckreiz“ sollte daher in einem wissenschaftlichen Zusammenhang nicht<br />

mehr verwendet werden und stattdessen als „Jucken“ oder „Juckempfindung“<br />

benannt werden. Im klinischen Alltag wird der Begriff „Juckreiz“ aufgrund der<br />

historischen Verbreitung aber weiterhin einen Stellenwert behalten. Laut<br />

internationaler Nomenklatur ist „<strong>Pruritus</strong> sine materia“ aufgrund unterschiedlicher<br />

unpräziser Definitionen zu vermeiden (2).<br />

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