architektur Fachmagazin Ausgabe 6 2020
architektur Fachmagazin Ausgabe 620 Material & Oberfläche
architektur Fachmagazin Ausgabe 620
Material & Oberfläche
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FACHMAGAZIN<br />
WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />
Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />
06<br />
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Sept./Okt. <strong>2020</strong><br />
Material &<br />
Oberfläche<br />
© José Hevia
Kompakt &<br />
komfortabel<br />
secretair home und on spot cosy<br />
— Ideal für Ihr Home-Office<br />
Please<br />
take a seat.<br />
Vierfuß mit Holzfüßen<br />
Drehstuhl<br />
Konferenzstuhl<br />
Kufengestell<br />
secretair home<br />
Sedus Stoll Ges.m.b.H · Showroom Wien · Gumpendorfer Straße 15/9 · 1060 Wien · sedus.at@sedus.at · www.sedus.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
3<br />
Editorial<br />
Der erste Eindruck einer Architektur...<br />
...entsteht über Materialien und Oberflächen. Wie im Bericht „Im Auge des Betrachters“<br />
in dieser <strong>Ausgabe</strong> nachzulesen ist, hängen die verwendeten Materialien direkt<br />
mit den kulturellen, geografischen und klimatischen Bedingungen vor Ort zusammen.<br />
Das galt zumindest für die vorglobalisierte Zeit, wo überwiegend nur die vor<br />
Ort verfügbaren Materialien einsetzbar waren und so ganze Landstriche prägten.<br />
Die Globalisierung ließ diese Trennlinien aber zunehmend<br />
verschwimmen - heute ist nahezu jedes Material<br />
überall und jederzeit verfügbar. Als Nebeneffekt<br />
der vielfältigen Wahlmöglichkeiten hat die regionale<br />
Prägung der Architektur über die Materialität gelitten<br />
– was zumindest die geografischen Polbewohner<br />
mit Iglu-Tradition nicht zwangsweise als Nachteil<br />
werten werden.<br />
Durch die Notwendigkeit und auch den Wunsch nach<br />
ökologisch sinnvollen Materialen gewinnen aber die<br />
vor Ort vorkommenden Ressourcen wieder an neuer<br />
Aktualität. Im Bausektor trachtet man nach einem<br />
möglichst geringen ökologischen Fußabdruck und<br />
der Begriff „regional“ hat sich zum wertvollen und<br />
vermarktbaren Prädikat gemausert. Auf den folgenden<br />
Seiten setzen wir uns intensiv mit dem Leitthema<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong> auseinander und zeigen anhand<br />
ausgewählter Projekte die Vielzahl an Möglichkeiten<br />
und auch Trends auf, wie etwa die Wiederentdeckung<br />
einer traditionellen Wiener Fassadengestaltung.<br />
In der Rubrik „Licht“ ist u. a. zu lesen, wie ein Büro<br />
durch die Lichtgestaltung für die Mitarbeiter zur<br />
Bühne werden kann und wie die Gestaltung des öffentlichen<br />
Raums mit und durch Licht möglich ist.<br />
In unserem Büro-Schwerpunkt beschäftigen wir uns<br />
mit dem aktuellen Trend zu Coworking Spaces und in<br />
der EDV-Kolumne mit einer Übersicht über BIM-Datenbanken<br />
und 3D-Produktbibliotheken für Planer.<br />
Neben einer Vielzahl an weiteren Projektberichten,<br />
und einer Auswahl an aktuellen Produktinformationen,<br />
ergänzt eine handverlesene Auswahl an aktuellen<br />
Umsetzungen aus dem Retailbereich den Inhalt<br />
diese <strong>Ausgabe</strong> von <strong>architektur</strong>.<br />
Walter Laser<br />
DOMICO<br />
AKUSTICO-UNTERSICHT<br />
Individualität gepaart mit Funktionalität.<br />
Akustico-Untersicht<br />
Durch ein innovatives Perforierungssystem ist es möglich jedes gewünschte Bild<br />
oder Muster in die Akustico-Untersicht zu projizieren.<br />
• Durchdringungsfreie Befestigung mit Modulleisten<br />
• Schallabsorptionsgrad von bis zu α w<br />
0,90<br />
• Werkseitige Herstellung von Revisionsöffnungen sowie Öffnungen für<br />
Beleuchtungen und Brandmelder<br />
DOMICO Dach-, Wand- und Fassadensysteme KG<br />
A-4870 Vöcklamarkt · Mösenthal 1 · Tel. +43 7682 2671-0<br />
office@domico.at · www.domico.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
4<br />
Inhalt<br />
Editorial 03<br />
Magazin 06<br />
Material & Oberfläche 16<br />
Der gläserne Bruder 36<br />
Lasvit Headquarters / Nový Bor /<br />
ov architekti s.r.o.<br />
Kompromisslos ehrlich 44<br />
Stadtarchive / Felanitx, Mallorca /<br />
Aulets Arquitectes<br />
Zurück in die Steinzeit 50<br />
Delas Frères Weinkellerei /<br />
Tain-l‘Hermitage /<br />
Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />
Am Gipfel der Innovation 56<br />
Shikhara / Pothencode, Trivandrum /<br />
Wallmakers<br />
Eine Putzfassade 62<br />
in Wellen gelegt<br />
Zweifamilienhaus / Perchtoldsdorf / Jan<br />
Proksa<br />
Grünraumgestaltung 68<br />
RETAIL<strong>architektur</strong> 72<br />
Arbeitswelten 80<br />
Licht 88<br />
Produkt News 92<br />
edv 118<br />
BIM-Datenbanken:<br />
3D-Produktbibliotheken für Planer<br />
36<br />
44<br />
50<br />
56 62<br />
MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich<br />
CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at)<br />
REDAKTION mag. arch. Peter Reischer, Alexandra Ullmann, Linda Pezzei, Edina Obermoser, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck<br />
GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />
GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />
ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 89,- / Ausland: € 109,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />
€ 59,- / Ausland: € 86,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />
EINZELHEFTPREIS € 14,- / Ausland € 18,-<br />
BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />
IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />
Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />
der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
www.<strong>architektur</strong>-online.com
Holz und Aluminium stilvoll und funktional kombiniert: Die BEGA<br />
Systempollerleuchten mit extrem langlebigen Holzpollerrohren setzen<br />
qualitativ Maßstäbe und optisch Akzente. Das Accoya ® -Holz aus<br />
nachhaltiger Forstwirtschaft bereichert den Einsatzbereich dieser<br />
Leuchten um das angenehme Gefühl von Wärme und Natürlichkeit.<br />
BEGA Leuchten GmbH – Competence Center Innsbruck · Grabenweg 3<br />
6020 Innsbruck · Telefon 0512 34 31 50 · Fax 0512 34 31 50 89<br />
info-austria@bega.com · www.bega.com<br />
Das gute Licht.<br />
Für natürliche Akzente.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
6<br />
Magazin<br />
ARCHITECT@WORK <strong>2020</strong> in Wien<br />
Begleitet von sämtlichen Präventivmaßnahmen<br />
wird die ARCHITECT@WORK <strong>2020</strong> in Wien ein<br />
gesellschaftliches Highlight bilden. Einen wichtigen<br />
Beitrag dazu leisten die exklusiven Formate<br />
wie die Sonderschau zum Thema „FASSADE<br />
& ARCHITEKTUR“, kuratiert von raumprobe,<br />
die interessante neue Einblicke in die Welt der<br />
Gebäudehülle gewähren wird.<br />
Ebenso das hochkarätig besetzte Seminar- und Vortragsprogramm,<br />
das dieses Jahr natürlich den Sicherheitsbestimmungen<br />
entsprechen muss. Zudem<br />
können alle, die keine Eintrittskarte mehr bekommen<br />
haben, per Livestream dabei sein.<br />
Am ersten Messetag melden sich Hannes Bäuerle<br />
von raumprobe, Maria Planegger von A01 architects<br />
und Armin Pedevilla von pedevilla architekten mit<br />
Vorträgen über das Thema „FASSADE & ARCHITEK-<br />
TUR zu Wort. Am 15. Oktober sprechen dann Michael<br />
Anhammer von Franz&Sue Architekten, P. Michael<br />
Schultes und Carolin Lotz von experimonde die Welt<br />
des Experiments, Christoph Müller und Anel Bucan<br />
von bewegende Architekturmanufaktur und Patrick<br />
Lüth von Snøhetta.<br />
Als ein Ort der Begegnung, wo viele Face-to-Face-Gespräche<br />
stattfinden und der Austausch die Hauptrolle<br />
spielt, hat man für die ARCHITECT@WORK<br />
alle Vorkehrungen getroffen, dass wichtige Meetings<br />
stattfinden können. Ein Wiedersehen mit Geschäftspartnern,<br />
Kollegen und ein Kennenlernen von neuen<br />
Kontakten wird möglich sein, in dem der gebotene<br />
Abstand gehalten und der Besuch der Messe intelligent<br />
gesteuert und geregelt wird.<br />
Alle Informationen zur ARCHITECT@WORK, die<br />
europaweit in 16 verschiedenen Ländern und an<br />
31 Standorten stattfindet, können jederzeit unter<br />
www.architectatwork.com abgefragt werden.<br />
ARCHITECT@WORK<br />
<strong>2020</strong> in Wien<br />
14. und 15. Oktober <strong>2020</strong><br />
ÖFHF Themenabend „VHF am Puls“ – Jetzt auch als Livestream!<br />
Am 29. Oktober <strong>2020</strong> findet im Hotel Courtyard<br />
im Marriott Linz der nächste ÖFHF-Themenabend<br />
erstmals auch als kombinierte physisch-virtuelle<br />
Veranstaltung statt.<br />
Wieder warten fachspezifische Kurzvorträge zur vorgehängten,<br />
hinterlüfteten Fassade und praktische<br />
Tipps zur aktuellen Entwicklung am Markt auf Sie.<br />
Diesmal konnte der Österreichische Fachverband für<br />
hinterlüftete Fassaden einen ganz besonderen Keynote-Speaker<br />
engagieren: Robert Seeger, „Webinator“<br />
aus der Schwarzenegger Geburtsstadt Graz, ist seit<br />
1994 im Web unterwegs. Der studierte Kunsthistoriker<br />
gilt als anerkannter Experte für spätgotische<br />
Madonnen und postmodernes Marketing. Seit fast 20<br />
Jahren berät, provoziert und missioniert er Unternehmen,<br />
Ministerien und NPOs in allen Fragen rund um<br />
innovatives Marketing. Unter dem Motto „Durchlüften<br />
und Durchstarten! wird er über den Mut zu Veränderungen<br />
und digitale Erfolgsfaktoren referieren.<br />
Nutzen Sie die Chance auf einen anregenden Austausch<br />
und spannende Themen, lassen Sie sich zu<br />
neuen Perspektiven verführen.<br />
Ihre Anmeldungen für die physische oder livestream-Teilnahme<br />
richten Sie bitte bis 30. 9. <strong>2020</strong> an<br />
info@oefhf.at. Agenda und nähere Infos finden sie hier.<br />
© Roland Renner<br />
Wann: 29. Oktober <strong>2020</strong> / 18.00 Uhr<br />
Wo: Marriott Linz, Europaplatz 2, 4020 Linz<br />
Österreichischer Fachverband für hinterlüftete Fassaden (ÖFHF)<br />
T +43(0)1 8903896<br />
info@oefhf.at<br />
www.oefhf.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
7<br />
Magazin<br />
Seien Sie<br />
dabei!<br />
Reichen Sie<br />
Ihr Objekt ein.<br />
Ab sofort.<br />
<br />
Der Brillux Design Award: die Auszeichnung, die gesehen wird.<br />
Stellen Sie Ihr Objekt der unabhängigen Fachjury in einer der sechs Kategorien vor.<br />
Sie prämiert die besten Innenraum- und Fassadengestaltungen und ihre Ausführungsqualität.<br />
Der Wettbewerb ist mit einem Preisgeld von insgesamt 25.000 € dotiert. Die<br />
Gewinner und Nominierten erfahren große Aufmerksamkeit in den Fachmedien und der<br />
Branche. Ein Paket zur eigenen Vermarktung der Ehrung rundet die Auszeichnung ab.<br />
Nehmen Sie teil!<br />
www.brillux.at/design-award
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
8<br />
Magazin<br />
Bauteilaktivierung<br />
im sozialen Wohnbau<br />
MGG 22 ist ein Wohnhausprojekt in der Mühlgrundgasse mit insgesamt 160<br />
Wohnungen. Auf drei Grundstücken haben drei Architekturbüros und zwei<br />
Bauherren ein gemeinsames, grundstückübergreifendes städtebauliches<br />
Konzept realisiert. Sieben Wohnhäuser und drei Plätze sind durch eine<br />
Sequenz aus Gassen, Wegen und kleineren Plätzen miteinander verbunden<br />
– umgeben von einer modellierten Gebäudesilhouette.<br />
Fotos: Zement+Beton<br />
Erstmals im sozialen Wohnbau kommt bei diesem<br />
Projekt die thermische Bauteilaktivierung zum Einsatz.<br />
Die ausschließliche Versorgung mit erneuerbarer<br />
Energie aus Windüberschussstrom und Erdwärme<br />
sorgt für ein ökologisches sowie ökonomisches<br />
Kühlen und Heizen.<br />
Die großflächige thermische Aktivierung erfolgt in<br />
den Betondecken. Mit demselben System kann sowohl<br />
geheizt als auch gekühlt werden. Die Temperierung<br />
erfolgt mittels Wärmepumpen, die mit Erd-Tiefensonden<br />
gekoppelt sind. Der Strom für den Betrieb<br />
der Wärmepumpen stammt aus Windkraftanlagen<br />
und wird – dank des Energiespeichers Beton – bevorzugt<br />
dann bezogen, wenn viel Windstrom verfügbar<br />
ist. Beton ermöglicht als „Bauteilbatterie“ die Zwischenspeicherung<br />
von Windenergie. Das Gebäude<br />
wird zum Teil der Energienetze und trägt zu deren<br />
Entlastung bei.<br />
VÖZ Vereinigung der Österr. Zementindustrie<br />
T +43 (0)1 714 66 85-23<br />
www.zement.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
9<br />
Magazin<br />
Glastrennwand<br />
Lindner Life<br />
Pure 620<br />
Akustikelement<br />
Lindner Plus<br />
Acoustic Nature<br />
Doppelboden NORTEC<br />
Cradle to Cradle ®<br />
Silber Zertifizierung<br />
HIER STECKT GANZ VIEL LINDNER DRIN<br />
Mehr.Ideen. Mehr.Wirkung. Mehr.Sicherheit. Wir nennen es den Lindner Mehr.Wert!<br />
Die Lindner GmbH ist Komplettanbieter für den Innenausbau und überzeugt mit Projektlösungen in ganz Österreich.<br />
austria@Lindner-Group.com<br />
www.Lindner-Group.com<br />
ARCHITECT@WORK Wien<br />
14. - 15. Oktober | Stand 114
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
10<br />
Magazin<br />
Umfangreich<br />
verbunden<br />
Der Chadstone Link ist eine neue Verbindungspassage für Fußgänger im gleichnamigen<br />
australischen Shoppingcenter. Make Architects gestalten diese als<br />
attraktiven Außenraum mit Mehrwert für die Besucher und Angestellten.<br />
Fotos: Peter Bennetts<br />
Für ein Shoppingerlebnis pilgern jährlich<br />
Millionen von Menschen in einen Vorort der<br />
australischen Stadt Melbourne. Das dort angesiedelte<br />
Chadstone Shopping-Center ist<br />
auch der Arbeitsort für hunderte Mitarbeiter<br />
und das größte Shoppingcenter seiner<br />
Art in Australien und sogar der südlichen<br />
Hemisphäre. Durch sein gigantisches Ausmaß<br />
und seine enorme Anziehungskraft ist<br />
eine ständige Weiterentwicklung notwendig.<br />
Der neu hinzugebaute Chadstone Link<br />
sollte das Einkaufszentrum mit dem Hotel<br />
verbinden. Um Raum für diese benötigte<br />
Fußgänger-Wegverbindung zu schaffen,<br />
wurde ein Teil der dort befindlichen mehrgeschossigen<br />
Parkplatzfläche umgenutzt.<br />
So verknüpft der Chadstone Link die unterschiedlichen<br />
Ebenen des Einkaufszentrums,<br />
der beiden Parkplatzgeschosse und<br />
das tiefer gelegene Hotel miteinander. Auf<br />
den verschiedenen Zugangsebenen zum<br />
Link wird öffentlicher Raum geschaffen, der<br />
keinen kommerziellen Zweck hat und flexibel<br />
genutzt werden kann, beispielsweise für<br />
Veranstaltungen.<br />
Die Konstruktion aus gebogenem Brettschichtholz<br />
erinnert, durch das Schrägstellen<br />
der Lärchenholzrahmen um 45 Grad, an<br />
ein Kreuzrippengwölbe. Überspannt wird<br />
die etwa 110 m lange Konstruktion mit einer<br />
Höhe von bis zu 15 m von einer lichtdurchlässigen<br />
weißen Membran. So entstand ein<br />
vor allem vor der Sonne und auch vor Regen<br />
geschützter Raum, bei dem auf eine Klimaanlage<br />
verzichtet werden konnte. Stattdessen<br />
setzte man auf Querlüftung und Begrünung.<br />
Die Treppen und Förderbänder sind<br />
entlang der gesamten Verbindungspassage<br />
wohlüberlegt positioniert, um dazwischen<br />
immer wieder Aufenthaltsräume schaffen<br />
zu können. Auch wenn diese im Verhältnis<br />
zur Gesamtgröße des Einkaufszentrums<br />
nur klein sind, so verbessern sie doch die<br />
Qualität des Aufenthaltes und beziehen<br />
neue Nutzungen mit ein.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
11<br />
Magazin<br />
0,003 Meter. Drei Millimeter. Das ist, bildlich<br />
gesprochen, fast so dünn wie eine Euromünze.<br />
Es ist das Aufmaß des neuen Berker R.8, und<br />
damit eines der fl achsten Schalterprogramme,<br />
die heute auf dem Markt sind. Und es ist damit<br />
gleichzeitig so viel mehr.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
12<br />
Magazin<br />
Oben angekommen<br />
Ganz oben am Grat des Schnalstaler Gletschers in Südtirol thront das Hotel<br />
Grawand, das mit über 3.000 Meter Seehöhe zu den höchst gelegenen Hotels<br />
Europas zählt. Am eigentlichen Gipfel, in etwa 50 Metern Entfernung, bietet die neu<br />
errichtete Aussichtsplattform Ötzi Peak 3251m mehr als nur einen beeindruckenden<br />
Ausblick über den fesselnden Landstrich voller schneebedeckter Bergspitzen.<br />
Fotos: Alex Filz<br />
Um die Besucher nach der atemberaubenden Fahrt<br />
zur Bergstation in Empfang zu nehmen, und auch die<br />
faszinierende Geschichte dieses Ortes zu erzählen,<br />
haben die Architekten von noa* ein außergewöhnliches<br />
Projekt entwickelt: Unter Einbeziehung des bestehenden<br />
Gipfelkreuzes wurde eine Aussichtsplattform<br />
errichtet, die dem Aufenthalt am Berg als leichte<br />
Struktur aus Corten-Stahl eine neue Qualität verleiht.<br />
Nur dort wo es eine statische Notwendigkeit gibt, berührt<br />
das Bauwerk den Boden. Der Rest ist eine losgelöste,<br />
fast schwebende Konstruktion, die die Berge<br />
spüren und die Freiheit atmen lässt.<br />
Der natürlichen Topografie folgend besteht die organisch<br />
geformte Plattform aus einem Plateau mit einem<br />
Gitterrost auf schlanken Querbalken, das von vertikalen<br />
Lamellen aus Corten-Stahl umsäumt wird. Die<br />
brüstungshohen, vertikalen Elemente zeichnen in ihrer<br />
Abfolge die sanften Rundungen nach. In die ondulierende<br />
Form ist ein streng geometrischer Trichter eingeschnitten,<br />
der den Blick auf den Fundort des Ötzi,<br />
nur wenige Meter von der österreichischen Grenze<br />
entfernt, lenkt. Auch dieser ist aus Corten-Stahl und<br />
überlässt, wie die Lamellen der Brüstung, sein Erscheinungsbild<br />
der Witterung. Den Abschluss bildet eine<br />
auskragende Glasbrüstung, über die man gefühlsmäßig<br />
ins Nichts geht.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
13<br />
Magazin<br />
Seit 70 Jahren arbeitet Zumtobel kontinuierlich am Licht von<br />
morgen und wird dabei unentwegt von einem einzigartigen Gestaltungsanspruch<br />
geleitet. Zumtobel strebt stets danach, die Lebensqualität<br />
des Menschen durch Licht zu verbessern und stellt für jede Tätigkeit zu<br />
jeder Tages- und Nachtzeit das richtige Licht zur Verfügung.<br />
Zumtobel. Das Licht.<br />
#70 YEARSZUM TOBEL<br />
MOUNTAIN.CABIN, LATERNS - VORARLBERG (AT) | FOTO: JENS ELLENSOHN | ZUMTOBEL.COM
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
14<br />
Magazin<br />
Perspektive<br />
in Gelb<br />
In einer der größten informellen Siedlungen Kairos gab der ägyptische Architekt<br />
Ahmed Hossam Saafan den dort ansässigen Menschen einen dringend benötigten<br />
Ankerpunkt im diffusen Stadtgefüge. Mit dem Dawar El Ezba Cultural Center<br />
schaffte er einen Ort für sozialen Austausch und gemeinschaftliche Aktivitäten.<br />
Fotos: Ahmed Hossam Saafan<br />
Das Bild des Stadtviertels Ezbet Khairallah, das im<br />
Zentrum der ägyptischen Hauptstadt liegt, ist geprägt<br />
von Gebäuden im Rohbau, staubigen und vermüllten<br />
Straßen. Das Wachstum der Stadt ging hier<br />
ungeplant und unkontrolliert vor sich, sodass es keine<br />
funktionierende Infrastruktur gibt. Und doch nennen<br />
abertausende Menschen diese Straßen und Häuser<br />
ihr Zuhause. Inmitten dieser zerrütteten Struktur befindet<br />
sich das Dawar El Ezba Cultural Center, das<br />
sie ein kleines Stück weit verbessern möchte, indem<br />
es die kulturelle Entwicklung des Stadtgebietes anstößt.<br />
Diese soll einerseits durch Dawar Arts entstehen,<br />
wofür kunstbasierte Prozesse für Dialog, Heilung<br />
und sozialen Wandel herangezogen werden. Durch<br />
die Unterstützung von Künstlern, Pädagogen, Ärzten<br />
und Gesundheitspersonal sollen die Traumata von<br />
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aufgearbeitet<br />
werden. Ebenso wird die Gemeinschaft zwischen<br />
Menschen mit unterschiedlichen sozialen, religiösen<br />
und ethischen Hintergründen gefördert.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
15<br />
Magazin<br />
Angeboten werden Workshops, Schulungsprogramme,<br />
Theatertherapie und<br />
Gemeinschaftskunst. Geboten werden soll<br />
auch Raum für kulturelle Veranstaltungen,<br />
wie Live-Musik, literarische Lesungen und<br />
Theateraufführungen. Den zweiten Schwerpunkt<br />
stellt Dawar Kitchen dar, der durch<br />
Kulinarik Menschen einander näher bringt<br />
und Perspektiven schafft. Mit Catering und<br />
anderen Arten der Lebensmittelproduktion<br />
wird Migranten, Flüchtlingen und ägyptischen<br />
Frauen eine Beschäftigung und Berufsausbildung<br />
geboten.<br />
Es galt also ein sehr vielseitiges Programm<br />
an Nutzungen im neuen Kulturzentrum unterzubringen<br />
und räumlich zu übersetzen.<br />
Die ersten beiden Geschosse gehörten einer<br />
schon vorhandenen baulichen Struktur<br />
an, die um zwei weitere Geschosse erweitert<br />
wurde. In jeder der vier Ebenen wurden<br />
unterschiedlich große Räume für die Gemeinschaft<br />
untergebracht. Das Herzstück<br />
des Gebäudes bildet der in der obersten<br />
Ebene gelegene Theater- und Workshopraum,<br />
in dem man auch einen Einblick in<br />
die Living-Green-Wall bekommt. Diese erstreckt<br />
sich in einem offenen Schacht über<br />
alle Geschosse des Baues.<br />
Konstruiert wurde das Gebäude hauptsächlich<br />
aus Holz, das mit gelb gefärbtem Wellenblech<br />
verkleidet wurde. Zurückgegriffen<br />
wurde dabei bewusst auf lokal verfügbare<br />
Materialien, für deren Verarbeitung mit den<br />
umliegenden Metall- und Holzwerkstätten<br />
zusammengearbeitet wurde.<br />
Die Architektur des Kulturzentrums und das<br />
gewählte Material soll Menschen ansprechen<br />
und ihnen zeigen, dass das Gebäude<br />
für sie da ist. Die einfache Strukturierung<br />
und Farbgebung schafften es, dass sich die<br />
Leute mit dem Gebäude identifizieren können.<br />
Auch der schon gebauten Architektur<br />
des Viertels sollte der Spiegel vorgehalten<br />
und gezeigt werden, was möglich ist. Dabei<br />
besitzt das Gebäude eine Vorbildfunktion<br />
in Bezug auf sein Materialbewusstsein, seinen<br />
Umgang mit Ressourcen und vor allem<br />
auch durch seine soziale Nachhaltigkeit.<br />
Natürlich ersetzt ein solcher Bau nicht eine<br />
funktionierende städtische Infrastruktur,<br />
bietet aber dennoch den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern eine Anlaufstelle für einen<br />
kurzzeitigen Umfeldwechsel und die Möglichkeit,<br />
sich am Gemeinschaftsleben zu<br />
beteiligen. Denn das Dawar El Ezba Cultural<br />
Center stellt wertvollen Raum für kulturelle<br />
Aktivitäten in einem der bevölkerungsreichsten<br />
und dichtesten Stadtviertel von Kairo zu<br />
Verfügung. Die Farbe Gelb wurde dabei für<br />
die Fassade wohl nicht umsonst gewählt.<br />
Sie markiert mit ihrer Strahlkraft den Ort als<br />
neuen Anziehungspunkt und steht dabei<br />
auch für Lebendigkeit und Optimismus.<br />
SKYFOLD<br />
Das vertikale Trennwandsystem öffnet sich<br />
komplett in den Deckenbereich. Es ist platzsparend,<br />
benötigt keine Führungs- oder<br />
Laufschienen und bietet Schalldämmung<br />
bis zu Rw 59 dB. Die elegante, stabile<br />
Trennwand lässt sich per Knopfdruck schnell<br />
und vollautomatisch Verfahren.<br />
T +43 732 600451<br />
offi ce@dorma-hueppe.at<br />
www.dorma-hueppe.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
16<br />
Material & Oberfläche<br />
Material und<br />
Oberfläche<br />
Die Oberfläche einer Architektur – damit ist die äußerste Schicht der verbauten<br />
Materialien gemeint – ergibt meistens das Bild, das Image, welches im Auge des<br />
Betrachters hängen bleibt. Wir (der Normalverbraucher) beurteilen Architektur<br />
hauptsächlich nach dem Äußeren, nach der optischen Anmutung. Die Wenigsten<br />
haben das Wissen und die Erfahrung, von einem Bild auf innere Qualitäten schließen<br />
zu können, geschweige denn von der Form, dem Aussehen einer Architektur auf die<br />
Technik, auf die Nachhaltigkeit oder soziale Auswirkungen des Bauwerkes Rückschlüsse<br />
ziehen zu können.<br />
Text: Peter Reischer<br />
Einerseits gibt es nun die Wissenschaftler, die aufgrund<br />
der Endlichkeit der fossilen Rohstoffe und unserer<br />
Energieträger die Erarbeitung/Erfindung neuer<br />
Materialien fordern und vorantreiben. Andererseits<br />
haben wir Baustoffe, die seit Jahrtausenden bewährt<br />
sind, nachhaltig, (teilweise) nachwachsend und ökologisch<br />
sinnvoll: Holz, Ziegel, Naturstein, Bambus u.<br />
a.. Viele Architekten lassen sich von der Technikfraktion<br />
der Baustoffhersteller und Industrie durch<br />
ständig neue, sich in den Farben und Eigenschaften<br />
anpassende, haptisch reagierende etc. Baumaterialien<br />
aus dem Hightech-Bereich faszinieren. Bionik,<br />
Biokompatibilität und Bioaktivität, „smart materials“<br />
und Nanotechnologie sind nur einige der Gebiete, auf<br />
denen sich die Entwicklung neuer Materialien und<br />
‚smart surfaces‘ abspielt.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Systeme in Metall<br />
xxxxxxx<br />
fural.com<br />
Aber erleben wir damit nicht einen ähnlichen Vorgang<br />
wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als das<br />
Ornament aus der Architektur vertrieben wurde<br />
und damit alles auf eine Entsinnlichung von gebautem<br />
Raum und Stadt hinsteuerte? Architektur<br />
wird dadurch derart technisiert und „verkopft“, dass<br />
handwerkliche Fähigkeiten und dementsprechende<br />
Herausforderungen nicht mehr gegeben sind. Der<br />
Schweizer Architekt und Baukünstler Peter Zumthor<br />
hat vor ca. vier Jahren in Venedig die Renaissance<br />
des Handwerkes prognostiziert – schauen wir einmal,<br />
ob er recht behalten wird. Zurzeit bauen jedenfalls<br />
der Computer und das entsprechende, parametrische<br />
Renderingprogramm!<br />
Die Nichtkenntnis (beziehungsweise Nicht-zur-Kenntnisnahme)<br />
handwerklicher Entstehungsprozesse, das<br />
Nichtbeachten der Fügung von Materialien, die Leugnung<br />
der Konstruktion nach statischen Prinzipien, die<br />
Negierung der Formfindung zur Übereinstimmung mit<br />
dem Kontext und der Natur – das alles führt zu einer<br />
Beliebigkeit des Erscheinungsbildes, egal ob in Paris,<br />
Rom, Schanghai oder New York. Und wenn sich eine<br />
Architektur in die Transparenz flüchtet, sich nicht mehr<br />
durch Oberflächen, Materialität und Masse als Körper<br />
definieren lässt, schwebend erscheint oder alle Grenzen<br />
der Schwerkraft zu überwinden trachtet, dann kann<br />
mancher das mit Zeitgeist und Modernität erklären, in<br />
Wirklichkeit ist es aber ein zwar mutiger aber trauriger<br />
Versuch, des „Kaisers neue Kleider“ vorzuführen. u<br />
WIR SIND<br />
STRECKMETALLDECKEN<br />
fural.com<br />
© rhb architects
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
18<br />
Material & Oberfläche<br />
Fotos: rhb architects<br />
Der architektonische Körper<br />
und seine Oberflächen<br />
Material und Technik sind nicht immer ausschlaggebend,<br />
um Architektur zu erzeugen. Das Gymnasion<br />
in Wissembourg, Frankreich, entworfen von rhb architects,<br />
ist Architektur, Skulptur und ästhetisch anspruchsvoll<br />
gestalteter Raum. Es will auch nicht mehr<br />
sein, als es ist – eben gute Architektur.<br />
Es gibt nun manche Architekturen, die hauptsächlich<br />
in und durch ihre Werke „erscheinen“ wollen, sie<br />
legen ihr Hauptaugenmerk auf den Eindruck, den sie<br />
auf den Betrachter haben. Aber es gibt auch Beispiele,<br />
die versuchen gebauten Raum zu zeigen, einfache<br />
Zusammenstellungen von Volumina zu materialisieren<br />
und das mit relativ bescheidenen Mitteln. Ein<br />
derartiger Fall ist die neue multifunktionale Sporthalle<br />
– The Gymnasion genannt – in Wissembourg,<br />
Frankreich entworfen von den rhb architects. Der<br />
Entwurf und die Ausführung sind in mehrerer Hinsicht<br />
interessant.<br />
Es ist eine gute und überlegte städtebauliche Lösung.<br />
Auf einem dreieckigen Grundstück gelegen,<br />
bildet die Architektur einen wichtigen Eintrittspunkt<br />
in die Stadt, von Süden kommend. Der Kontext der<br />
Architektur war aufgrund seiner vielfältigen, baulichen<br />
Umgebung herausfordernd. Auf demselben<br />
Grundstück befinden sich noch weitere vier Bauten,<br />
die entlang der Nationalstraße gereiht sind, darunter<br />
eine ehemalige Klosterschule, die bereits in ein<br />
Kulturzentrum transformiert wurde und die Wentzel-Schule.<br />
Alle Bauten stammen aus verschiedenen<br />
Entwicklungsphasen der Stadt Wissembourg. Die<br />
Schule und der Konvent sind schon, den zeitgemäßen<br />
architektonischen Ansprüchen und Reglements<br />
entsprechend, überarbeitet worden. Die Sporthalle<br />
war somit der letzte Teil eines Puzzles, das sich in<br />
den historischen und typologischen Kontext mit seiner<br />
gestalterischen Botschaft einfügen musste. Und<br />
dementsprechend haben die Architekten einfache,<br />
klare Körper geschaffen, die sich mit ihren Proportionen<br />
in den Umraum im Herzen der Stadt eingliedern.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
19<br />
Material & Oberfläche<br />
Der Komplex des Gymnasions, welches sowohl von<br />
den Schülern der Wentzel-Schule, Sportvereinen wie<br />
auch von der Öffentlichkeit genutzt wird, gruppiert<br />
sich als Raumfolge um einen Hof. So werden vielerlei<br />
Funktionen und Programmvariationen ermöglicht.<br />
Der bestehen gebliebenen, multifunktionalen Sporthalle<br />
ist eine – für die Öffentlichkeit zugängliche –<br />
Foyerhalle vorgelagert. Sie dient als Eingang, enthält<br />
eine Bar und eine kleine Küche und lässt sich zur<br />
Sporthalle hin öffnen. Auch die nötigen Nebenräume,<br />
wie Büro, Nasszellen, Umkleide und Lagerräume befinden<br />
sich im Erdgeschoss.<br />
Im Obergeschoss ist leicht auskragend über dem Eingang<br />
ein Bereich für Bewegung, Ausdruckstanz und<br />
Performance situiert. Von der Halle ist er durch eine<br />
Terrasse und den Innenhof (mit Begrünung) getrennt<br />
und durch eine eigene Stiege vom Vorplatz aus erreichbar.<br />
Diese Funktion erweitert, genauso wie die<br />
im Erdgeschoss an die Sporthalle angehängte Bühne,<br />
die Vielseitigkeit und Nutzbarkeit der Architektur.<br />
An der Nordseite der Halle befindet sich auch eine<br />
Verbindung zum Schulhof der Wentzel-Schule während<br />
die Südspitze des Grundstückes mit ihren Stufen,<br />
Sitzbänken und Grünflächen einen öffentlichen<br />
Raum der Stadt darstellt.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
20<br />
Material & Oberfläche<br />
Das wichtigste Merkmal der Architektur in Bezug<br />
auf Material und Oberfläche ist jedoch, dass sie nicht<br />
mehr ist, als sie eben ist. Ein klarer, eher bescheidener<br />
Körper, eine eindeutige Eingangssituation und eine<br />
zurückhaltende Wahl von Oberflächen. Die statische<br />
Stahlbetonkonstruktion ist im Außenbereich überall<br />
hinter einer Schicht aus Wärmedämmung aus Hartschaumstoff<br />
und Putz verborgen. Als Farben, die ja<br />
auch ein wichtiges Mittel der Oberflächengestaltung<br />
sind, dominieren weiß und schwarz auf den Wandflächen,<br />
innen wie auch außen. Die multifunktionale Halle<br />
bekam durch die Verwendung von Eichenparkett<br />
am Boden und einer Wandverkleidung aus demselben<br />
Holz einen warmen, angenehmen Touch. Die Belichtung<br />
im Obergeschoss erfolgt über doppelt verglaste<br />
Aluminiumfenster hauptsächlich durch die Terrasse<br />
über dem Foyer und den Innenhof. So bildet sich von<br />
außen der Körper als eher geschlossenes Volumen<br />
ab, er braucht kein Firlefanz, keine konstruktiven Extras<br />
und nur die Ein- und Ausgangssituationen sind<br />
als Negativformen aus dem Gesamtkörper herausgeschnitten,<br />
fast wie bei einer Skulptur. Hier kann man<br />
erkennen, dass nicht Material im Vordergrund stand,<br />
sondern eher unsichtbar bleibt, jedoch der Körper<br />
und die Oberfläche geschickt benutzt wurden, um die<br />
Form, die Proportionen zu betonen und damit Architektur<br />
zu generieren.<br />
u<br />
Fotos: rhb architects
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
21<br />
xxxxxxx
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
22<br />
Material & Oberfläche<br />
Die Einfachheit der Materialien<br />
Dass Wiederverwendung von Schrott, lokalen Materialien<br />
und traditionelle Technik zu herausragenden<br />
Ergebnissen führen können, beweist das Architekturbüro<br />
Wallmakers in Indien beim Bau eines Einfamilienhauses<br />
für einen privaten Auftraggeber.<br />
Die eingangs erwähnten Baustoffe, Holz oder Naturstein<br />
sind heute im Westen eher dem Luxussegment<br />
des Bauens vorbehalten. Vor einigen Jahrzehnten<br />
waren sie in südlichen Ländern noch billiger als Beton<br />
und ähnliche Werkstoffe. Aufgrund von Ressourcenverknappung<br />
und Ausbeutung unserer Umwelt<br />
erleben sie momentan ein Revival. Vor allem in den<br />
asiatischen Ländern greifen Auftraggeber und Bauherren<br />
immer öfter auf lokale Materialien wie Holz,<br />
Ziegel oder Bambus und auch auf ungewöhnliche<br />
Baustoffe zurück. Sehr deutlich wird das in dem<br />
Wohnprojekt, das das Architekturbüro Wallmakers<br />
für einen Kunden in der Stadt Trivandrum realisierte.<br />
Das Briefing des Kunden verlangte eine ökofreundliche,<br />
friedliche Architektur als Gegenpol zur Betriebsamkeit<br />
der Stadt.<br />
Die Residenz stellt ein Oxymoron dar, heiter und<br />
freundlich, aber gleichzeitig minimalistisch, abenteuerlich<br />
und wild im Design. Das Grundstück ist<br />
eher tief gelegen und bietet daher Gelegenheit für<br />
die Wassergewinnung – das korrelierte auch mit<br />
der ersten Herausforderung, die im Entwurf zu bewältigen<br />
war. Der Gedanke war, das Gebäude so zu<br />
situieren, dass es kein Hindernis für durchfließendes<br />
Wasser nach Regengüssen darstellt. Denn diese Regenperioden<br />
sind im Bundesstaat Kerala sehr häufig.<br />
So wurde am tiefsten Punkt des Grundstückes (ca.<br />
in der Mitte des Hauses) ein Wasserauffangbecken<br />
errichtet. Es liegt teilweise gedeckt unter dem Haus<br />
und sein offener Teil bietet einen zusätzlichen Reiz<br />
für die Bewohner.<br />
Die Verwendung von Bambus für die Fassade brachte<br />
anfangs einige Bedenken mit sich: Es bestand die<br />
Befürchtung, dass das Material die enorme und gesamte<br />
Größe des Bauwerkes nicht unterstützen und<br />
tragen könne. Das wurde mithilfe dieses Projektes als<br />
falsch bewiesen, denn die Bambusfassade ist durch<br />
eine Verstärkung aus Stahlstäben in ihrer Position fixiert.<br />
Ihre parametrische Form windet sich über zwei<br />
Geschosse an der Längsseite des Hauses entlang<br />
und ungefähr in der Mitte der Residenz nimmt sie<br />
eine von innen nach außen führende Erschließungsstiege<br />
aus Eisenbetonstufen auf und bildet deren<br />
statisches Gerüst. Ein Teil der Fassade bildet eine<br />
halb offene Struktur, in der man meditieren und den<br />
Luftzug genießen kann.<br />
u
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
xxxxxxx<br />
Fotos: Anand Jaju
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
24<br />
Material & Oberfläche<br />
Fotos: Anand Jaju<br />
*Jali (von Sanskrit jāla<br />
‚Netz‘, ‚Gitter‘) ist in der<br />
indischen Architektur ein<br />
den Raum begrenzendes<br />
oder teilendes senkrechtes<br />
Bauelement mit einer<br />
durchbrochenen, gitterartigen<br />
Struktur.<br />
Für die Abtrennungen in den privaten Bereichen,<br />
wie Schlafzimmer und Nasszellen, haben die Architekten<br />
ein sogenanntes Jali-Mauerwerk* verwendet.<br />
Produziert wurde es aus CSEB Ziegel (Compressed<br />
Stabilized Earth Blocks) und durch eine Drehung im<br />
Mauerverband ist eine durchlüftete, lichtdurchlässige,<br />
aber nicht transparente Wand entstanden. Neben<br />
den wunderbaren Lichteffekten ist so auch eine dauernde<br />
Durchlüftung der Räume gewährleistet.<br />
Auf einem Schrottplatz suchten die Architekten sämtliche<br />
kaputten Waschmaschinen zusammen, bauten<br />
die Trägerplatten der Motoren aus und schweißten<br />
damit neue, dekorative Wandelemente für die Wohnräume<br />
zusammen. Wieder licht- und luftdurchlässig.<br />
Das ist eine clevere Art des Upcyclings und gleichzeitig<br />
bot es einigen Menschen Beschäftigung und die<br />
Möglichkeit, handwerkliches Geschick zu beweisen.<br />
Durch diesen Versuch, den routinemäßigen Ablauf<br />
eines Produktes (kaufen, konsumieren und wegwerfen)<br />
zu unterbrechen, wurde in spektakulärer Weise<br />
ein Designeffekt für die Residenz geschaffen - so sind<br />
kleine Kunstwerke aus Schrott entstanden.<br />
Auch die meisten Einrichtungsgegenstände und Möbel<br />
des Hauses sind aus Abfall produziert. Entwurzelte<br />
Bäume wurden zu Sitzsofas, Wurzelstöcke zu<br />
Tischbeinen, alte Gitterteile zu Regalen. Die Küche<br />
verzichtet auf Fliesen, stattdessen sind alle Flächen<br />
aus Eisenbeton und mit Zementmilch versiegelt. Die<br />
Türen der Kästen bestehen aus Abfallbrettern diverser<br />
Sägewerke aus der Umgebung. So haben die<br />
Architekten in Indien ein Musterbeispiel – auch in<br />
pädagogischer Hinsicht – geschaffen, wie Materialien<br />
innovativ verwendet werden können, wie Nachhaltigkeit<br />
in der Praxis funktionieren kann und wie<br />
minimalistischer Aufwand einen ‚sichtbaren‘ und lebenswerten<br />
Erfolg bringen kann.<br />
•
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
25<br />
xxxxxxx<br />
ARCHITECT<br />
@WORK<br />
AUSTRIA<br />
architect meets innovations<br />
Wiener Stadthalle<br />
14. & 15. Oktober <strong>2020</strong><br />
STILLVOLLES FACHEVENT mit mehr als<br />
400 von einer Fachjury kuratierten Innovationen<br />
EXKLUSIVES NETWORKING<br />
in einer einzigartigen Stimmung<br />
In Kooperation mit<br />
SCHWERPUNKTTHEMA <strong>2020</strong>: Architektur & Fassade<br />
> Sonderschau UMFASSEND.FASSADE<br />
selected by raumprobe<br />
> Projektausstellung und Fotokollektion<br />
selected by world-architects.com<br />
> Verschiedene Vorträge<br />
WWW.ARCHITECTATWORK.AT<br />
Freier Eintritt<br />
mit<br />
Voranmeldung.<br />
Ihr Code:<br />
AO0409<br />
BELGIUM<br />
THE NETHERLANDS<br />
LUXEMBOURG<br />
FRANCE<br />
UNITED KINGDOM<br />
GERMANY<br />
AUSTRIA<br />
SWITZERLAND<br />
ITALY<br />
SPAIN<br />
DENMARK<br />
SWEDEN<br />
NORWAY<br />
POLAND<br />
TURKEY<br />
CANADA
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
26<br />
Material & Oberfläche<br />
Im Auge<br />
des Betrachters<br />
Material und Oberfläche in der Architektur<br />
Material und Oberfläche in der Architektur sind untrennbar mit dem historischen,<br />
kulturellen und geografischen Umfeld verbunden, in dem sie zum Einsatz kommen.<br />
Dennoch hat sich durch die Globalisierung und Technisierung unserer Welt der<br />
Kontext stark verändert. Spannend ist daher vor allem, wie Architekten heute beim<br />
Bauen im Bestand auf solche gewachsene Strukturen reagieren.<br />
Text: Linda Pezzei<br />
Aus historischer Sicht hängen die architektonischen<br />
Bauformen ebenso wie die verwendeten Materialien<br />
direkt mit den kulturellen, geografischen und klimatischen<br />
Bedingungen vor Ort zusammen. So garantierten<br />
leichte Zeltkonstruktionen den Nomadenvölkern<br />
Schutz, aber auch Flexibilität. Pfahlbauten machten<br />
überschwemmungsgefährdete Sumpfgebiete bewohnbar,<br />
Fachwerkhäuser wiederum spiegeln den<br />
Reichtum an Holz der waldreichen Gegenden Mittelund<br />
Nordeuropas wider. Die extrem dicken Wände<br />
aus massivem Naturstein hingegen boten den Bewohnern<br />
Apuliens in ihren Trulli zum einen Schutz<br />
vor der sengenden Sommerhitze, zum anderen einen<br />
Wärmespeicher in den kalten Wintermonaten.<br />
Vom Iglu bis zur Almhütte lässt sich auf diese Weise<br />
für jede Region der Erde die spezifische Bauweise<br />
finden, mit deren Hilfe sich der Mensch im Laufe der<br />
Geschichte die wilde Natur zum behaglichen Zuhause<br />
zähmte. Äußere Einflüsse wie Hitze, Kälte, Regen,<br />
Schnee, Wind und Wetter, aber auch Schutz vor Tieren<br />
und Feinden bestimmten die Form und Gestalt der<br />
jeweiligen Bauwerke. Manche Bauten waren improvisierte<br />
Gebilde auf Zeit, andere wiederum überdauerten<br />
Jahrhunderte. Die vor Ort vorhandenen Baumaterialien<br />
verliehen den Behausungen zusätzlich ihren<br />
regionalen Charakter und haben manche Landstriche<br />
bis heute auf diese Weise unverkennbar geprägt.<br />
Doch mit der zunehmenden Globalisierung und fortschreitenden<br />
Technik verschwimmen diese regionaltypischen<br />
Bauformen und Materialien zusehends zu<br />
einem nicht identifizierbaren Konglomerat. Während<br />
Architekten sich früher konstruktiven Anforderungen<br />
und vorhandenen Baumitteln beugen mussten,<br />
scheint heute nahezu alles möglich - letztendlich<br />
entscheiden da vorrangig die Kosten - geht nicht,<br />
gibt es nicht. Nahezu alles ist jederzeit und an jedem<br />
Ort verfügbar - was bleibt ist die Qual der Wahl. Nach<br />
welchen Kriterien also entscheiden sich Architekten<br />
dieser Zeit, was für ein Material, welche Oberfläche<br />
für das geplante Projekt im Kontext der Umgebung<br />
das Passende ist? Geht es um das Hochhalten von<br />
Traditionen oder das Implementieren von Neuem?<br />
Und ist der traditionelle Lösungsansatz auch immer<br />
der Beste? Eine kurze Bestandsaufnahme im Hinblick<br />
auf das Bauen im Bestand.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
27<br />
Material & Oberfläche<br />
Holz<br />
Von Amerika über Europa bis Japan - Holz dient<br />
dem Mensch rund um den Erdball seit jeher als relativ<br />
leicht zu gewinnender und flexibel einsatzbarer<br />
Baustoff. In letzter Zeit erlebt dieser nachwachsende<br />
Rohstoff dank des Klimawandels und des damit<br />
einhergehenden verstärkten Fokus auf nachhaltige<br />
Bauweisen einen neuen Aufschwung. So sehen das<br />
auch die Planer des Wiener Architekturbüros JOSEP.<br />
Deren Leitmotiv lautet “Low-Tech”, also der bewusste<br />
Verzicht auf teure, komplizierte Technik. Im Gegenzug<br />
setzen sie im Entwurfsprozess auf die Nutzung<br />
einfacher Wirkungsprinzipien im Hinblick auf<br />
Funktion, Bedienung, Herstellung oder Wartung. So<br />
entstand auch die Idee für ein Projekt in Holzbauweise<br />
mit dem Namen 58 SEKUNDEN. So lange dauert<br />
es laut eigener Aussage nämlich, bis in der österreichischen<br />
Fabrik „Wald“ der Baustoff Holz für das<br />
Einfamilienhaus in Wien gewachsen ist. „Nicht für die<br />
Likes – fürs Herzerl ist dieses Haus“, sagen die Bauherren.<br />
Architektur, wie sie sein soll.<br />
u<br />
Fotos: Bernhard Fiedler
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
28<br />
Material & Oberfläche<br />
Ziegel<br />
Beinahe ebenso alt und nicht weniger ikonographisch<br />
ist der Ziegel in der Welt des Bauens. Der<br />
sogenannte Backstein wird unter Hitzezufuhr aus<br />
keramischem Material künstlich hergestellt und im<br />
Verband verlegt, als Mauer oder auf dem Dach. Allen<br />
voran Nordeuropa ist bekannt für seine historische<br />
Ziegel<strong>architektur</strong> in den unterschiedlichen Formaten<br />
und markant leuchtenden Rottönen. Dies diente auch<br />
den Planern des in Frankfurt ansässigen Architekturbüros<br />
NKBAK als Inspirationsquelle für ihr Projekt<br />
STYLEPARK NEUBAU AM PETERSKIRCHHOF. In<br />
den vorhandenen Innenhof mit denkmalgeschützter<br />
angrenzender Ziegelbebauung sollte ein Wohn- und<br />
Geschäftshaus ergänzt werden. Im Konzeptgedanken<br />
der Architekten stand nicht die Abgrenzung,<br />
sondern das Weiterbauen und die Akzentuierung<br />
der verschiedenen vorhandenen Zeitschichten im<br />
Vordergrund: Die vorhandene Mauer aus Sand- und<br />
Ziegelsteinen wurde als Resultat mit Ziegelsteinen<br />
weitergebaut. „Ziegel ist ein sehr komplexes Material“,<br />
sagt Andreas Krawczyk von NKBAK. „Es bietet so<br />
viele Möglichkeiten – nicht nur in Bezug auf die Abmessungen,<br />
sondern auch bei Entscheidungen über<br />
die Verbindungen, die verschiedenen Schichten und<br />
das Format. Nur wenn wir verstehen, wie das Material<br />
funktioniert, können wir Ziegel in ein modernes<br />
Gebäude verwandeln.“<br />
Fotos: Patricia Parinejad
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
29<br />
Material & Oberfläche<br />
So wie NKBAK das Historische des Ziegels würdigen,<br />
so manifestiert sich das vielseitige Baumaterial in<br />
dem Housing im mexikanischen Amatepec als modernes<br />
und elegantes Fassadenelement. Das Architektenteam<br />
rund um Manuel Cervantes wählte einen<br />
weißen Keramikziegel, um das Spiel zwischen Licht<br />
und Schatten und den Kontrast der verschiedenen<br />
Volumina herauszuarbeiten. Die fein strukturierte<br />
Keramikoberfläche bildet in diesem Zusammenhang<br />
einen harmonischen Kontrast zu den angrenzenden<br />
glatten Oberflächen wie Holz und Glas. Ziegel ist also<br />
nicht gleich Ziegel, ob roh und archaisch oder fein<br />
und nuanciert, ob als tragendes Element oder vorgehängte<br />
Verblendung, die Bandbreite dieses weltumspannenden<br />
Baumaterials scheint so vielfältig wie<br />
der Einsatz an sich.<br />
u<br />
© Rafael Gamo<br />
l<br />
a e H t<br />
L<br />
y h t<br />
v<br />
i<br />
g<br />
n i<br />
i<br />
m u a B<br />
W E R T E<br />
I N N E R E<br />
M A S S E<br />
D Ä M M E N<br />
K L A I S T<br />
F<br />
I R S T<br />
Baumit<br />
open<br />
Klimaschutz<br />
Fassaden<br />
Höchste Atmungsaktivität für mehr Klimaschutz<br />
Gesundes Raumklima beginnt mit gut gedämmten Wänden, damit es<br />
im Winter behaglich warm und im Sommer angenehm kühl im Haus<br />
bleibt. Je atmungsaktiver die Dämmung, desto besser. Mit Baumit open<br />
Wärmedämmverbundsystemen: Baumit open air, open nature und<br />
open mineral. Atmungsaktiv dämmen mit Luft, Holz oder Stein.<br />
■ Energie sparen und Klima schützen<br />
■ für ein behagliches & gesundes Raumklima<br />
■ hohe Lebensdauer<br />
Baumit. Ideen mit Zukunft.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
30<br />
Material & Oberfläche<br />
Beton<br />
Auch wenn uns Beton im Gegensatz zu Holz und<br />
Ziegel heute als Baustoff der Moderne erscheinen<br />
mag, seine Geschichte reicht gut Zehntausend Jahre<br />
zurück, selbst beim Bau der Pyramiden kam bereits<br />
gebrannter Kalk zum Einsatz. Dennoch wird Beton in<br />
neuerer Zeit gerne gerade beim Bauen im historischen<br />
Bestand eingesetzt. Um die KASEMATTEN der Neuen<br />
Bastei in Wiener Neustadt der Öffentlichkeit zugänglich<br />
zu machen, konzipierten die Planer des slowenischen<br />
Büros BEVK PEROVIC ARHITEKTI ihre baulichen<br />
Maßnahmen daher als Intervention. Das Neue<br />
und Alte sollten sichtbar voneinander unterscheidbar<br />
und dennoch vereint erscheinen. So verschmelzen<br />
die historischen Backsteinstrukturen im Auge des<br />
Betrachters fast wie von selbst mit den ergänzenden,<br />
in Beton gegossenen Elementen. Bei diesem Projekt<br />
zeigt sich, wie moderne Baustoffe und -techniken gerade<br />
in Kombination mit vorhandenen historischen<br />
Strukturen erst ihren eigenen Charakter entwickeln<br />
können. Ganz im Gegensatz zum vorherrschenden<br />
Stigma des Kalten, Harten und Abweisenden wirken<br />
die Betonoberflächen in diesem Zusammenhang<br />
samtweich, warm und als schützender Raum. u<br />
Fotos: David Schreyer
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
31<br />
Material & Oberfläche<br />
wird<br />
NATURSTEINTEPPICHE von ARDEX. Fugenlos. Unvergleichlich.<br />
Moderne oder Tradition mit höchstem Komfort.<br />
www.stone-carpet.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
32<br />
Material & Oberfläche<br />
Fotos: Javier Callejas<br />
Glas / Polycarbonat<br />
Während Glas - ähnlich wie Beton - heute als eher hartes<br />
und ultramodernes Baumittel gilt (Stichwort Wolkenkratzer<br />
und Glashäuser), so ergeben sich durch<br />
dessen innovativen Einsatz immer wieder auch poetisch<br />
anmutende Bauten. Zu diesem Eindruck tragen<br />
auch moderne transparente Baustoffe maßgeblich<br />
bei. Im Gegensatz zur Glaskunst reicht die Geschichte<br />
der transparenten Kunststoffe keine 100 Jahre in die<br />
Vergangenheit und obwohl es sich bei den Polycarbonaten<br />
nicht um Glas handelt, haben diese der Bauwelt<br />
doch in Kombination mit selbigem große Fortschritte<br />
beschert – man denke nur an das Verbundsicherheitsglas.<br />
Die Architekten von LEMOAL LEMOAL<br />
ARCHITECTURE PAYSAGE haben die Vorteile dieses<br />
modernen Baustoffes für ihr Projekt GARDEN TEN-<br />
NIS im französischen Carbourg entdeckt: “Wir haben<br />
uns hauptsächlich für Polycarbonat entschieden, weil<br />
wir den Holzrahmen hervorheben und eine Leuchtbox<br />
erstellen wollten. Das Projekt ist von traditionellen<br />
Fachwerkhäusern inspiriert. Die Verwendung des<br />
Polycarbonats bietet die Möglichkeit, die Struktur von<br />
der Außenhaut zu lösen.” Auf diese Weise wirkt das<br />
Bauwerk anmutig und leicht, fast schwebend. Das Innere<br />
der Umkleideräume ist lichtdurchflutet und dennoch<br />
vor Einblicken geschützt. Untertags wirkt das<br />
Clubhaus auf der Tennisanlage als stiller Betrachter,<br />
am Abend jedoch zeigt es sich von seiner selbstbewussten<br />
Seite, die Konstruktion strahlend in Szene<br />
gesetzt. Transparente Baustoffe leben – das liegt in<br />
ihrer Natur – vom Kontext und der Inszenierung, die<br />
mal laut, mal leise die Einzigartigkeit des Materials in<br />
Szene setzt.<br />
u
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
33<br />
Material & Oberfläche<br />
we<br />
ove<br />
live<br />
light<br />
for<br />
Schon seit 1981 sind spannende Lichtlösungen im Fokus von Molto Luce.<br />
Mit unserem Produktportfolio unterstreichen wir auch heute die Kernausrichtung<br />
unseres Unternehmens: hoher technischer Standard und hervorragendes<br />
Design. Zu 100% fokussiert auf bestes Licht, beste Lichtplanung,<br />
bestes Lichterlebnis. Jeden Tag aufs Neue.<br />
Foto: Resch & Frisch<br />
Foto: Thomas Reifetshammer Tripics<br />
JETZT EINGETROFFEN! „COLLECTED EDITION 21|22“<br />
Bestellen Sie nun unseren neuen Hauptkatalog.<br />
Darin finden Sie das gesamte Sortiment der Marke<br />
Molto Luce – entwickelt und gefertigt in Österreich.<br />
QR-Code zur Bestellseite auf<br />
unserer Website nützen…<br />
Wels / Wien / Graz / Innsbruck<br />
München / Köln / Hamburg<br />
Brescia / Lenzburg<br />
www.moltoluce.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
34<br />
Material & Oberfläche<br />
Fotos: BoysPlayNice<br />
Farbe<br />
Kein Material im eigentlichen Sinne, aber dennoch<br />
von immer wieder überraschender gestalterischer<br />
Stärke ist das Stilmittel der Farbgebung. Seit die<br />
Menschen Farbpigmente für sich entdeckten, kam<br />
das daraus gewonnene kostbare Material, allen voran<br />
in den wichtigsten Bauwerken wie Sakralbauten<br />
oder öffentlichen Gebäuden, zum Einsatz. Später<br />
verschwanden die kunstvollen Verzierungen oft unter<br />
einer dicken Schicht weißer Farbe. Doch auch hier<br />
lässt sich in den vergangenen Jahren eine Trendwende<br />
erkennen: Es darf ruhig wieder bunter zugehen,<br />
je knalliger desto besser. Ein schönes Beispiel für<br />
den gelungenen Einsatz von Farbe als stilbildendes<br />
Mittel der Architektur ist die ERWEITERUNG DER<br />
GRUNDSCHULE im tschechischen Vřesovice aus der<br />
Feder von PUBLIC ATELIER und FUUZE. Deren Entwurf<br />
haucht dem bestehenden Barockkomplex neues<br />
Leben ein und betont die Verbindung von neuen<br />
und ursprünglichen Elementen, wobei diese durch<br />
Formen, Materialien und Farben klar voneinander<br />
unterschieden werden. „Markante Farben haben uns<br />
geholfen, die neuen Verbindungs- und Ergänzungsbauten<br />
klar abzugrenzen und eine gewisse Ordnung<br />
zu suggerieren. Diese relativ radikale Lösung hielten<br />
wir in diesem Kontext für angemessen“, erklären die<br />
Architekten ihren Entwurfsgedanken.<br />
Ob konsequente Weiterführung historischer und regionaler<br />
Bauweisen, bewusster kontrastierender Stilbruch<br />
oder innovatives Weiterdenken und individuelle<br />
Interpretation bestehender Strukturen – Material und<br />
Oberfläche spiegeln in gelungener Form immer die<br />
Seele des Ortes und der Nutzer wider. Dabei lässt sich<br />
natürlich über das jeweilige Gelingen trefflich streiten,<br />
denn das liegt, wie so oft, im Auge des Betrachters. •
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
| BA12-12aG |<br />
So baut<br />
man heute<br />
Building Automation von Beckhoff<br />
Material & Oberfläche<br />
So baut man flexibel:<br />
mit Beton.<br />
So baut man klassisch:<br />
mit Ziegelsteinen.<br />
So baut man sicher:<br />
mit Stahl.<br />
So baut man intelligent:<br />
mit Automatisierungskomponenten von Beckhoff.<br />
www.beckhoff.at/building<br />
Mit Beckhoff Building Automation lassen sich alle Gewerke auf<br />
Basis eines ganzheitlichen, durchgängigen, PC- und Ethernetbasierten<br />
Gebäudeautomatisierungskonzeptes integrieren. Der<br />
Effekt: Investitionskosten werden minimiert, Wartung und Flexibilität<br />
werden optimiert, die Engineeringkosten gesenkt und alle Kriterien<br />
für Gebäudeautomation nach Energieeffizienzklasse A erfüllt. Das<br />
modulare Beckhoff Steuerungssystem erlaubt eine Anbindung aller<br />
Datenpunkte und Subsysteme über Beckhoff Busklemmen sowie eine<br />
flexible Bedienung, vom Smart-Phone bis zum Touchpanel.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
36<br />
Material & Oberfläche<br />
Der gläserne Bruder<br />
Lasvit Headquarters / Nový Bor / ov architekti s.r.o.<br />
Text: Peter Reischer Fotos: Tomáš Souček
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
37<br />
ov architekti s.r.o.<br />
Eine sehenswerte Architektur,<br />
inspiriert von<br />
der lokalen Tradition<br />
der schindelverkleideten<br />
Bauten und gleichzeitig<br />
Ausdruck einer innovativen<br />
Technologie haben<br />
die ov architekti aus Prag<br />
für den Glasproduzenten<br />
Lasvit in Nový Bor<br />
in Tschechien realisiert.<br />
Hier trifft sich Moderne<br />
mit Kreativität und einer<br />
klugen Neuinterpretation<br />
der lokalen Baukultur.<br />
Nový Bor (ehem. Hayda) in Tschechien und die gesamte<br />
Region am sogenannten Lausitzer Gebirge<br />
war seit Jahrhunderten ein Zentrum der Glasfabrikation.<br />
In der Stadt waren in vielen Häusern am Palackého<br />
Platz seit dem späten 18. Jahrhundert Glasmacher<br />
beheimatet. Hier war auch der Wirkungsort<br />
von Friedrich Egermann, der durch seine Erfindungen<br />
wie Achatglas, Perlmutt- und Biskuit-Emaille,<br />
Lithyalinglas oder die gelbe und vor allem die rote<br />
Lasur bereits 1832 Weltgeltung erlangte.<br />
Die Firma Lasvit, 2007 gegründet, hat sich seither<br />
mit ihren Designprodukten und Auftragsarbeiten für<br />
die bedeutendsten Hotels und Institutionen auf der<br />
ganzen Welt einen Namen in der Architekturszene gemacht.<br />
Sie hat ihren Firmensitz in einem Häuserblock<br />
am Palackého Platz. Der Betrieb ist ein wichtiger Teil<br />
in der langen Geschichte der nordböhmischen Glasproduktion<br />
und das drückt sich auch im Firmenname<br />
„Lasvit“ aus. Dieser ist eine Komposition aus den beiden<br />
tschechischen Wörtern für „Liebe“ und „Licht“<br />
und deshalb ist auch das Aussehen und die Erscheinung<br />
des neuen Firmensitzes keine Überraschung. u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
38<br />
Material & Oberfläche<br />
Der Firmencampus der Glasdesignfirma umfasst<br />
heute sechs Bauten, die sich – durch schmale Verbindungsgänge<br />
miteinander verknüpft – um einen<br />
grünen Innenhof gruppieren. Durch internationale<br />
Erfolge ergab sich ein größerer Platzbedarf und man<br />
wollte mit der notwendigen Erweiterung die Geschichte<br />
der bereits existierenden Gebäude weiterschreiben.<br />
Lasvit lud daher einige Architekturbüros<br />
ein, Vorschläge und Entwürfe für die Neugestaltung<br />
des Campus zu machen. Das Briefing war, ein starkes<br />
Identitätszeichen und eine Verbindung mit dem<br />
Kontext zu schaffen. Gewinner waren die von Štěpán<br />
Valouch und Jiří Opočenský gegründeten tschechischen<br />
ov architekti aus Prag.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
39<br />
ov architekti s.r.o.<br />
Der Ausstellungs- und<br />
Meetingraum mit der<br />
kuppelförmigen Kassettendecke<br />
aus Stahlbeton<br />
zeigt einmal mehr den<br />
Reiz kreativer Materialverwendungen.<br />
Die Architekten ersetzten im bestehenden Ensemble<br />
zwei der Körper durch Neubauten. Beide sind in<br />
ihren Kubaturen und ihrer Formensprache ähnlich.<br />
Der Imageträchtigere materialisiert sich gläsern zwischen<br />
den beiden auffallendsten – aus der Zeit des<br />
volkstümlichen Neobarock und Neoklassizismus<br />
stammenden, denkmalgeschützten Bauten an der<br />
Nordseite des Platzens. Der durchscheinende, in der<br />
Nacht wie ein Kristall leuchtende Körper, gleicht sich<br />
in seinen Proportionen an das Ensemble der nebenstehenden<br />
Bauten, die schon immer für Glasworkshops<br />
verwendet wurden, an.<br />
Ein zweiter Neubau befindet sich an der nördlichen<br />
Seite des Grundstückes und ist komplett mit<br />
schwarzen Faserzementschindeln – sowohl Fassade<br />
wie auch Dach – bedeckt. Er beherbergt die mehrgeschossige<br />
Produktionshalle und tritt eher in den<br />
Hintergrund. In diesem Bauteil befindet sich auch<br />
ein Luftraum, in dem die eigens (auf Auftrag) gefertigten<br />
Glaslüster und -installationen für diverse<br />
Designhotels auf der ganzen Welt getestet werden<br />
können. Diese haben manchmal bis zu fünf Tonnen<br />
Gewicht. Die Fassadengestaltungen beider Baukörper<br />
nehmen Bezug auf die für die Region Česká Lípa<br />
typischen Schindelverkleidungen.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
40<br />
Material & Oberfläche
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
41<br />
ov architekti s.r.o.<br />
Holz, Stahl und Beton vermengen<br />
sich mit Alt und<br />
Neu zu einer gelungenen<br />
Gesamtkomposition.<br />
Das gläserne Haus – mit seiner prominenten Positionierung<br />
zwischen den beiden restaurierten Bauten –<br />
wird als eine Art Kommunikationszentrum für die ca.<br />
100 Personen umfassende Mitarbeiterschar benutzt.<br />
Hinter der vorgesetzten Fassade aus Glasschindeln<br />
bildet eine zweite Glasfassade den konventionellen<br />
Abschluss der Räume: Im Erdgeschoss befindet sich<br />
eine Cafeteria mit einer zum Innenhof gerichteten,<br />
vorgelagerten Terrasse, im oberen Stockwerk findet<br />
man einen großen Besprechungsraum unter einer<br />
gewölbten Betonrippendecke.<br />
Die Architektur wird durch ein Stahlbetonskelett gebildet,<br />
außerhalb der abschließenden Glaswand liegt<br />
noch ein Raster aus Metallstützen und Trägern, auf<br />
denen die bildgebenden Glasschindeln aufgebracht<br />
sind. Insgesamt sind es 1.400 Stück, je 60 x 60 cm<br />
groß, 8 mm dick und 7,5 kg schwer. Sie stehen auf<br />
der Spitze und gleichen sich so dem üblichen Erscheinungsbild<br />
der traditionellen Architektur mit deren<br />
Schindelverkleidungen an. Ihre Größe ist genau<br />
überlegt, denn kleinere hätten durch ihre Überlappungen<br />
eine zu geringe Lichtausbeute bewirkt und<br />
größere wären zu schwer geworden. Steht man vor<br />
dem gläsernen Haus in einiger Entfernung und betrachtet<br />
das Dach, so scheinen die hier benutzten<br />
Glasschindel gleich groß wie an den Wänden zu sein.<br />
Das bewirkt die perspektivische Verzerrung und die<br />
Dachneigung, denn in Wirklichkeit sind die Dachschindel<br />
120 x 120 cm groß, 10 mm dick und 12 kg<br />
schwer. Das größere Format reduziert auch gleichzeitig<br />
die notwendige Fugenanzahl. Das ganze System<br />
der Glasschindel wurde von Lasvit entwickelt<br />
und dermaßen gestaltet, dass es auch für zukünftige,<br />
weitere Projekte in der Architektur verwendet und<br />
adaptiert werden kann.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
42<br />
Material & Oberfläche<br />
Glatte, weiße Türrahmen<br />
und weiß verputzte Mauerteile<br />
stehen in einem<br />
reizvollen Kontrast zu<br />
alten Holstrukturen.<br />
Die seitlichen, den Glasbau flankierenden Bauten<br />
wurden von den Architekten – im Einklang mit dem<br />
Denkmalschutz – von diversem, nicht notwendigen<br />
Zierrat befreit und liebevoll restauriert. In ihren Innenräumen<br />
sind zeitgemäße Büroräume untergebracht.<br />
Auch hier sieht man, dass die Verwendung von ganz<br />
„normalen“ Materialien wie Holz, mit etwas Kreativität<br />
zu einem Hingucker werden kann. Die typischen,<br />
gehackten Pfosten sind – gepaart mit nüchternen<br />
weißen Türblenden und ebensolchen Wänden und<br />
puristischen Metallstiegen mit Holzauflagen – sehenswert.<br />
Im Eingangsbereich sind die alten Zementfliesen<br />
erhalten und geben einen reizvollen Kontrast<br />
mit der alten Eingangstüre und den neuen Betonstufen<br />
einer Stiege in das Obergeschoss. Sehr deutlich<br />
wird die Sprache der Materialien beim Durchschreiten<br />
der schmalen Verbindungsgänge zum Glaskörper.<br />
Hier verbindet eine lamellenförmige Wand- und<br />
Deckenverkleidung aus Holz das Alte mit dem Neuen.<br />
Die Schattenfugen in der Wand und Decke erinnern<br />
wiederum an die Tradition der volkstümlichen<br />
Architektur der Region, allerdings wird auch der Zeitund<br />
Technologiesprung augenscheinlich.<br />
Der Masterplan des Campus beherbergt Alt und Neu,<br />
Tradition und Innovation und durch die Hinzufügung<br />
der beiden neuen Körper – einer durchsichtig, beinahe<br />
ephemer und der andere schwer, schwarz und<br />
geheimnisvoll – berücksichtigt er die Existenz der<br />
klassizistischen Bauten, der Volks<strong>architektur</strong> und<br />
den Wunsch der Auftraggeber nach einem starken<br />
Symbol. In naher Zukunft will man zwei weitere Baukörper<br />
hinzufügen, um den städtebaulichen Block in<br />
der Stadt zu schließen. Eines der Bauwerke soll ein<br />
öffentliches Kaffeehaus enthalten, die Nutzung des<br />
zweiten ist noch ungewiss.<br />
•<br />
Während der Bauarbeiten fand man in den Grundfesten<br />
einen alten, bisher unentdeckten Brunnen.<br />
Von diesem „historischen“ Fund inspiriert beschloss<br />
man, ihn als interessantes architektonisches Element<br />
sichtbar zu lassen und so kann man heute durch eine<br />
Glasplatte bis in die Tiefe bis zur – möglicherweise –<br />
einstigen Originalgründung des Hauses blicken.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
43<br />
ov architekti s.r.o.<br />
Lasvit Headquarters<br />
Nový Bor, Tschechische Republik<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Mitarbeiter:<br />
Statik:<br />
Lasvit s.r.o.<br />
Ing. Arch. Štěpán Valouch, Ing. Arch Jiřì Opanský<br />
Ing. Arch David Balaika, Ing. Arch Anna Schneiderová<br />
Marcel Vojanec<br />
Grundstücksfläche: 779 m 2<br />
Bebaute Fläche: 510 m 2<br />
Nutzfläche: 269 m 2<br />
Planungsbeginn: 2014<br />
Bauzeit: 2017 - 2019
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
44<br />
Material & Oberfläche<br />
Kompromisslos<br />
ehrlich<br />
Stadtarchive / Felanitx, Mallorca / Aulets Arquitectes<br />
Text: Linda Pezzei Fotos: José Hevia<br />
Das Stadtarchiv in<br />
Felanitx auf Mallorca<br />
bezaubert durch die<br />
Absolutheit seiner Materialität<br />
und Oberflächen.<br />
Aulets Arquitectes ist es<br />
gelungen, die historische<br />
Geschichte des Ortes und<br />
der Bautradition in eine<br />
glasklare Architektursprache<br />
zu übersetzen.<br />
Dabei lebt das Projekt<br />
von der Präzision in der<br />
Ausführung und den kleinen,<br />
reizvollen Details, die<br />
sich erst beim genaueren<br />
Betrachten erschließen.<br />
„Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann,<br />
wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern<br />
wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“<br />
Vielleicht haben die Designer von Aulets Arquitectes<br />
bei der Gestaltung der Stadtarchive in Felanitx an die<br />
Worte von Antoine de Saint-Exupéry gedacht. Aus<br />
materieller Sicht jedenfalls kann man kaum ehrlicher<br />
bauen. Alles an diesem Bauwerk ist roh, unbehandelt<br />
und unverhüllt. Und dennoch wirken die Räumlichkeiten<br />
im Gesamten weder unfertig noch kalt oder<br />
ungemütlich. Eher zart und skulptural. Völlig entblättert,<br />
selbstbewusst und stark.<br />
So präsent sich das Gebäude in seiner Materialität<br />
von innen zeigt, so zurückhaltend fügt sich das neue<br />
Volumen in das bestehende Ensemble des historischen<br />
Zentrums von Felanitx. Die ländliche Gemeinde<br />
befindet sich in der Region Pla & Llevant im Südosten<br />
von Mallorca und liegt etwa 50 Kilometer von<br />
der Hauptstadt Palma entfernt. Das bauliche Erbe der<br />
Altstadt zeigt sich in seinen vielen überlappenden<br />
Grundstücken, Terrassen, Patios und Mauern. Als Teil<br />
der materiellen Geschichte des Gebäudes und der<br />
Stadt wurde diese Systematik auf dem Grundstück<br />
erhalten. Dies spiegelt sich auch in dem Konglomerat<br />
an Konstruktionssystemen und Materialien wider,<br />
das die gesamte Baugeschichte Mallorcas auf diesen<br />
einen Fleck zu konzentrieren scheint.<br />
Die bestehende Architektursprache ist dabei eher<br />
anonym und bescheiden. Die Stadtarchive fügen<br />
sich in ihrer Konvergenz folglich als “ein Haus wie<br />
jedes andere” in die Bestandsbauten ein. Nur die Eingangstüre<br />
und ein Fenster öffnen sich zur Straße hin<br />
und wäre da nicht das Oberlichtband zwischen Wand<br />
und Dach, so ließe nichts an der Fassade auf die Nutzung<br />
der dahinter liegenden Räumlichkeiten als ein<br />
Archiv schließen. Eine Besonderheit weist die Front<br />
im Gegensatz zu ihren Nachbargebäuden allerdings<br />
doch auf. Natürlich liegt der Unterschied hier - wie<br />
auch im Innenraum - in der feinen Nuancierung der<br />
Oberflächen: Der raue, helle Putz kontrastiert auf<br />
überraschende Weise mit dem rohen Ziegelmaterial<br />
der Leibungen von Fenster, Oberlicht und Tür, sodass<br />
diese im Sonnenlicht orangerot von innen heraus zu<br />
leuchten scheinen.<br />
u
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
45<br />
Aulets Arquitectes
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
46<br />
Material & Oberfläche<br />
Das Innere des Gebäudes besteht aus zwei großen,<br />
offenen Räumen. Einem im Erdgeschoss und einem<br />
im Obergeschoss. Die Wände und Stützpfeiler im<br />
Parterre sind in rohem, unverputztem Ziegel ausgeführt,<br />
der allerdings akkurat auf Linie gemauert<br />
wurde. Dadurch ergibt sich ein besonders haptischer<br />
Raumeindruck. Durch das Farbspiel der unterschiedlichen<br />
Rotnuancen der Ziegel entsteht zudem ein<br />
vollflächiges Wandbild, das jegliche weitere räumliche<br />
Gestaltung überflüssig macht. Das überspannende<br />
Beton-Gewölbe scheint über dem Mauerwerk<br />
zu schweben und sich in seiner hellgrauen, zurückhaltenden<br />
Farbschattierung beinahe aufzulösen. Die<br />
im Beton sichtbare Maserung der Schalungsbretter<br />
aus Holz verleiht dem eigentlich harten Material<br />
eine organische Nuance. Besonderes Detail sind die<br />
schlichten, kugelförmigen Glasleuchten in schwarzen<br />
Keramikfassungen, die an schwarzen Kabeln scheinbar<br />
wahllos positioniert direkt aus der Betondecke<br />
baumeln. Lichtschalter und Steckdosen wurden einfach<br />
auf die nackten Wände aufgesetzt.<br />
Tür- und Fensterrahmen sowie einige Einbaumöbel<br />
sind in einem hellen, astigen Holz ausgeführt, das einen<br />
wunderbar warmen Kontrast zu den sonst eher<br />
harten Oberflächen bildet. Eine schlichte Ortbetontreppe<br />
führt in das Obergeschoss. Auch hier liegt<br />
das Besondere in der Exaktheit der Ausführung: Das<br />
Schalungsmuster befindet sich akkurat auf Linie.<br />
Linkerhand die rote Ziegelwand mit ihren stehenden<br />
Fugen, rechterhand eine mit Kalkputz versehene,<br />
helle Wand und ein Handlauf aus rohem, dunklem Eisen.<br />
Dieses Element findet sich im Obergeschoss als<br />
Brüstungsgeländer zum Treppenloch als besonderes<br />
Detail wieder.<br />
Die jeweils gegenüberliegenden Außenwände im<br />
Obergeschoss sind in hellem Kalkputz und rotem<br />
Mauerwerk ausgeführt, was einen schönen Kontrast<br />
bildet und dem Raum Richtung und Struktur verleiht.<br />
Durch die zum Hof und zur Straßenseite hin orientierten<br />
Oberlichtbänder dringt Tageslicht ins Innere.<br />
Gleichzeitig wirkt die darüber spannende Holz-
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
47<br />
Aulets Arquitectes<br />
Die „Nacktheit“ des Gebäudeinneren<br />
verleiht den<br />
Räumen trotz ihrer Kargheit<br />
Anmut und Eleganz. Die<br />
harten Oberflächen wirken<br />
so fast verletzlich.<br />
decke auf diese Weise ebenso wie im Erdgeschoss<br />
schwebend und leicht. Die Konstruktion ist wie das<br />
Material sichtbar und dadurch für den Betrachter ablesbar.<br />
Zur Beleuchtung wurden simple Glühbirnen<br />
in weißen Keramikfassungen an sichtbaren weißen<br />
Kabeln unter den Holzträgern angebracht. Und auch<br />
in diesem Fall wirkt das nicht improvisiert, sondern<br />
geradezu inszeniert und kaum anders denkbar. Das<br />
schwache Licht setzt die alten Dokumente in Szene,<br />
ohne diese zu beschädigen.<br />
Der Gewölberaum ist ohnehin etwas schattiger und<br />
dient somit dem Schutz der alten Bücher. Hier befindet<br />
sich auch ein Besprechungsraum, dessen Wände<br />
mit Dokumenten geschmückt sind, welche die Geschichte<br />
von Felanitx erzählen. Das Stadtarchiv besteht<br />
somit zum einen aus einer Reihe bereits existierender<br />
konstruktiver Systeme, zum anderen aus einer<br />
Ansammlung an Dokumenten, die in ihrer Symbiose<br />
die materielle, konstruktive und gelebte Geschichte<br />
des Ortes widerspiegeln, an dem sie sich befinden. u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
48<br />
Material & Oberfläche<br />
Der Fokus von Aulets liegt auf den<br />
folgenden Gesichtspunkten:<br />
Anpassung an den Ort: Reduktion der Wärmeeinstrahlung<br />
durch Vegetation und baulichen<br />
Sonnenschutz.<br />
Adaption an die Aktivitäten der Nutzer: Ausrichtung<br />
von Vegetation und Bebauung auf dem<br />
Grundstück in Bezug auf deren Nutzung zu den<br />
verschiedenen Tages- und Jahreszeiten.<br />
Atmosphäre: Ergebnis der Materialität des Bauwerks.<br />
Das Baumaterial definiert die Eigenschaften<br />
der Räume sowie die Konstruktionsregeln.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
49<br />
Aulets Arquitectes<br />
Besonders unscheinbar und dadurch umso reizvoller<br />
ist auch der rückseitig situierte Innenhof, der<br />
von grobem Bestandsmauerwerk eingefasst ist. Der<br />
Boden ist flächig betoniert, nur ein spitzes Dreieck<br />
wurde ausgespart, in dessen Erde ein kleiner Baum<br />
seine zarten Wurzeln schlagen und sich hoffentlich<br />
in einigen Jahren zum prachtvollen Schattenspender<br />
entwickeln darf.<br />
Das herausragende Element der Stadtarchive liegt<br />
eindeutig in dessen absoluter Materialität, die sich in<br />
Form von Beton, Keramik, Holz, Eisen und Kalk manifestiert.<br />
Diese fünf Materialgewerke wurden von fünf<br />
verschiedenen Handwerkern realisiert, die durch ihre<br />
detaillierte Arbeit ihr Können und damit die Sinnlichkeit<br />
der einzelnen Materialien im Gebäude zum<br />
Ausdruck bringen. Vielleicht liegt genau darin diese<br />
packende Ehrlichkeit des Bauwerks. Der kompromisslos<br />
puristische Entwurf der Architekten lebt<br />
letztendlich von der Exaktheit der Ausführung durch<br />
die einzelnen Handwerker. Auf diese Weise wird das<br />
Material lebendig, so als würde es die Seele des Ortes,<br />
der Geschichte und der Menschen in sich tragen.<br />
Und tatsächlich: Man möchte diesem Bauwerk nicht<br />
das kleinste Bisschen hinzufügen, nicht das geringste<br />
Stückchen nehmen, es scheint vollkommen. •<br />
Municipal Archive Felanitx<br />
Mallorca, Spanien<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Mitarbeiter:<br />
Statik:<br />
Ajuntament de Felanitx<br />
Aulets Arquitectes<br />
Francisco Cifuentes, Sebastian Martorell, Tomeu Riutort<br />
Alfons Romero<br />
Bebaute Fläche: 230 m 2<br />
Planungsbeginn: 12/2013<br />
Bauzeit:<br />
9 Monate<br />
Fertigstellung: 01/2018<br />
Baukosten: 250.000 €
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
50<br />
Material & Oberfläche<br />
Zurück in<br />
die Steinzeit<br />
Delas Frères Weinkellerei / Tain-l‘Hermitage / Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />
Text: Edina Obermoser Fotos: Dan Glasser, Serge Grazia<br />
Die Architekten des Pariser Büros Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />
sanierten und erweiterten die Delas Frères Weinkellerei und beweisen<br />
eindrucksvoll, dass Innovation im Bauwesen nicht zwingend neu und unbekannt<br />
sein muss. Anstatt Hightech setzten sie mit Stein auf ein altbekanntes<br />
Material, das dem Ensemble neuen Glanz verleiht und optimale<br />
klimatische Bedingungen für die Weinproduktion und -lagerung bietet.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
51<br />
Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />
Der Traditionsbetrieb Delas Frères befindet sich in<br />
einer beliebten und bekannten französischen Weingegend<br />
südlich von Lyon. Dort fügt er sich mitten in<br />
die urbane Struktur von Tain-l’Hermitage und damit<br />
in einen eher unkonventionellen Kontext für eine<br />
Weinkellerei ein. Erst durch die umgebende, terrassierte<br />
Landschaft, die die Gemeinde an der Rhône<br />
rahmt, erschließt sich die Lage. Carl Fredrik Svenstedt<br />
Architecte vereinten für das Unternehmen Exposition,<br />
Lager, Produktion und Gästebewirtung in<br />
einem baulichen Ensemble aus Alt und Neu.<br />
Das Projekt entwickelt sich rund um ein großes Herrenhaus<br />
am westlichen Rand des Grundstücks, das<br />
zu einem idyllischen Garten hin orientiert ist. Im Zuge<br />
der Sanierung und Erweiterung brachten die Architekten<br />
die alten Mauern auf Vordermann und verwandelten<br />
das Bestandsgebäude in ein Gästehaus<br />
mit Restaurant, Degustationsräumen, einem Weinkeller<br />
und Gästezimmern mit Blick ins Grüne.<br />
Das Haupthaus wurde um zwei weitere, neue Bauten<br />
ergänzt. Sie sind an der Nord- bzw. der Südseite der<br />
Parzelle positioniert und fassen nun den Innenhof<br />
ein, der inmitten des Gebäudetrios als kleine, private<br />
Ruheoase fungiert. Im kleineren der beiden Trakte ist<br />
ein Weinshop untergebracht. Neben seiner pavillonartigen<br />
Gestaltung fällt er vor allem durch seine, dem<br />
Garten zugewandte, Längsfassade auf. Diese legt<br />
sich in Form einer kreisrunden Ausnehmung behutsam<br />
um einen bestehenden Baum. Raumhohe Glasflächen<br />
lassen Innen und Außen fließend ineinander<br />
übergehen und setzen die dahinterliegende Verkaufsfläche<br />
in Szene. Im zweiten Neubau im Süden<br />
ist der neue Weinkeller untergebracht. Besucher können<br />
hier mehr über den Produktionsprozess erfahren<br />
und schließlich den Ausblick auf die Weinberge von<br />
der Dachterrasse aus genießen.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
52<br />
Material & Oberfläche<br />
Die Steinfassade wird bei<br />
Nacht mit Beleuchtung<br />
in Szene gesetzt. Sie<br />
wirkt dank der einzelnen<br />
Paneele nicht schwer und<br />
massiv, sondern fließend<br />
wie ein leichter Vorhang.<br />
Mithilfe von Stein fassten die Planer die einzelnen<br />
Trakte des Weinbetriebs zu einer stimmigen Einheit<br />
zusammen. Er kommt nicht nur als oberflächliche Veredelung<br />
zum Einsatz, sondern bestimmt außerdem<br />
Konstruktion, Optik und Außenbereiche der Delas Frères<br />
Gebäude. Im Shop-Pavillon prägen massive Sandsteinblöcke<br />
sowohl die Ansichten als auch die Räume.<br />
Sie lenken mit unterschiedlichen Ausrichtungen die<br />
Blicke in den Garten hinaus und aus ihm hinein und<br />
werden von raumhohen Verglasungen unterbrochen.<br />
Der Hofansicht des neuen Weinkellers setzten die<br />
Architekten eine repräsentative Hülle aus 50 cm dickem,<br />
hellem Sandstein vor. Diese wird mit rund 80 m<br />
Länge zum Aushängeschild und Highlight des Projekts.<br />
Die Fassade ist robotergefertigt und besteht<br />
aus über 300 Steinblöcken, die über Stahlseile verankert<br />
wurden. Sie legen sich, trotz der Massivität des<br />
Materials, wie ein weicher Vorhang vor den Bau. Dieser<br />
optische Effekt entsteht durch schmale, vertikale<br />
Streifen, die sich aneinanderfügen und von oben bis<br />
unten durchziehen. Sie sind unterschiedlich geneigt<br />
und gekrümmt. Leicht versetzt zueinander positioniert<br />
werfen die lamellenartigen Elemente spannende<br />
Schatten auf die Ansichten und zeichnen so einen<br />
graduellen Verlauf auf die Fassaden, die den Stein<br />
fließend und alles andere als schwer wirken lassen.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
53<br />
Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />
Zum Garten hin öffnet sich die Fassade in Form von<br />
verglasten Streifen. Auch der Eingangsbereich wird<br />
von Ausnehmungen im Stein markiert. Durch die<br />
Krümmung der Paneele sitzen Fenster und Türen<br />
zum Teil tief in den Ansichten und scheinen in den<br />
breiten Leibungen fast zu verschwinden. Der Zwischenraum,<br />
den die Hülle mit der Lager- und Produktionshalle<br />
des Traditionsbetriebs aufspannt, dient als<br />
Erschließungszone. Lange Rampen leiten die Besucher<br />
durch das Gebäude und gewähren Einblick in<br />
die einzelnen Schritte der Weinherstellung. Nach<br />
oben hin ist der Bereich verglast. Durch das langgezogene<br />
Oberlicht fällt Tageslicht bis nach unten und<br />
sorgt für ein angenehmes, helles Ambiente in den Innenräumen.<br />
Die geschwungene Steinwand bricht die<br />
direkten Sonnenstrahlen und wirft sie indirekt weiter<br />
bis in die großflächigen Hallen des Weinbetriebs.<br />
Der poröse Stein verleiht dem Gebäudetrio einen<br />
rundum edlen Touch und schafft die idealen klimatischen<br />
Bedingungen für die Weinkellerei. Durch seine<br />
Masse wirkt der Naturwerkstoff wie ein thermaler<br />
Puffer. Er schützt im Winter vor extremer Kälte und<br />
hält das Innere in den heißen Sommermonaten angenehm<br />
kühl. In Kombination mit Holzoberflächen, Glas<br />
und Metall sorgt der Stein in sämtlichen Bereichen<br />
für einen funktional schicken Charakter, der die Werte<br />
des Traditionsbetriebs authentisch verkörpert. u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
54<br />
Material & Oberfläche<br />
Über den Spalt zwischen<br />
Fassade und Baukörper<br />
gelangt viel Tageslicht<br />
in die Innenräume. Die<br />
Produktionshallen zeigen<br />
sich den Besuchern dadurch<br />
hell und freundlich.<br />
Während Beton als sehr beliebter Baustoff bei vielen<br />
Projekten nahezu unumgänglich geworden ist,<br />
wird Stein oftmals vernachlässigt. In fein gemahlener<br />
Form kommt er in der Bauindustrie meist nur in der<br />
Betonherstellung zum Einsatz, obwohl er in vielerlei<br />
Hinsicht die ökologisch sinnvollere Wahl darstellt. Als<br />
Werkstoff ist er in den meisten Fällen nicht nur günstiger<br />
und nachhaltiger, sondern zudem feuerbeständig,<br />
billig und vielseitig einsetzbar. Stein kann stark<br />
und massiv und zugleich leicht und elegant wirken.<br />
Während er oft nur als Oberflächenverkleidung Verwendung<br />
findet, bietet er speziell als konstruktives<br />
Element eine überzeugende Alternative. Ein weiterer<br />
Vorteil besteht darin, dass das Naturmaterial im<br />
Vergleich zu Beton oder Stahl nicht nachbehandelt<br />
werden muss, um witterungs- bzw. feuerbeständig zu<br />
sein. Auch zusätzliche Schichten wie Dämmung, Putz<br />
oder Fassadenplatten können beim Bau mit Stein<br />
eingespart werden. Ein weiteres Plus des Werkstoffs<br />
sind seine edle Optik und die gute Performance hinsichtlich<br />
des CO 2 -Fußabdrucks.<br />
Mit dem Projekt machen die Planer rund um Carl<br />
Fredrik Svenstedt einmal mehr vor, wie Innovation<br />
am Bau einfach gehen kann. Sie beschäftigen sich<br />
seit Jahren mit Stein und damit, die Stärken und<br />
Qualitäten des altbekannten Materials in eine zeitgemäße<br />
Architektursprache zu übersetzen. Statt Hightech<br />
heben sie die Vielseitigkeit und Raffinesse des<br />
simplen Naturwerkstoffs hervor und weisen damit<br />
unter dem Motto „Zurück in die Steinzeit“ den Weg<br />
für zukünftige Bauvorhaben.<br />
•
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
55<br />
Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />
Delas Frères Weinkellerei<br />
Tain-l’Hermitage, Frankreich<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Mitarbeiter:<br />
Landschaft:<br />
Statik:<br />
Steinwand:<br />
Thermische Planung:<br />
Nutzfläche: 5.000 m 2<br />
Planungsbeginn: 5/2015<br />
Bauzeit:<br />
2 Jahre<br />
Fertigstellung: 12/2019<br />
Baukosten: 10.17 Mio €<br />
Champagne Deutz Delas Frères<br />
Carl Fredrik Svenstedt Architecte<br />
Boris Lefevre, Pauline Seguin, Thomas Dauphant,<br />
Marion Autuori, Benoit- Joseph Grange<br />
Christophe Ponceau, Melanie Drevet<br />
Becamel Mallard<br />
Atelier Graindorge and Stono<br />
MAYA<br />
Ich liebe es zu träumen. Ich liebe es unter Wasser<br />
zu schwimmen, die Freiheit zu schweben<br />
und durch eine andere Welt zu fliegen. Ich<br />
rieche gerne die blühenden Linden an frühen<br />
Sommerabenden. Diese Dinge sind wichtig. Es<br />
sind nicht die Träume, oder das Schwimmen<br />
oder die Gerüche, die wichtig sind, sondern<br />
das Verlangen nach ihnen. Architektur ist eine<br />
Manifestation, keine Repräsentation, eine Verkörperung,<br />
die ihre eigene Präsenz hat, ein Parameter,<br />
der Wünsche mit Schwierigkeiten hervorruft.<br />
Eine Herausforderung. Ich liebe es zu<br />
träumen, und daran arbeite ich sehr hart.<br />
Carl Fredrik Svenstedt
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
56<br />
Material & Oberfläche<br />
Am Gipfel<br />
der Innovation<br />
Shikhara / Pothencode, Trivandrum / Wallmakers<br />
Text: Edina Obermoser Fotos: Jino Sam, Sidharthan, Chirantan Khastgir, Akash Sharma, Sagar Kudtarkar<br />
Seit seiner Gründung beschäftigt sich das indische<br />
Entwurfsbüro rund um Vinu Daniel mit nachhaltiger,<br />
kosteneffizienter Architektur. In Wegwerfprodukten<br />
wie Müll und Schlamm sahen die Wallmakers schon<br />
immer eine Möglichkeit, ausgedienten Materialien<br />
ein zweites Leben zu schenken. Über die Jahre hinweg<br />
entwickelte sich aus dieser Überzeugung und<br />
vielen Experimenten ein innovatives Verfahren: die<br />
sogenannte „Shuttered Debris Wall“-Technik. Mit<br />
dieser werden aus Zement und Erde unter Zugabe<br />
von Abfall oder Bauschutt Wände hergestellt. Die als<br />
Zuschlagstoffe verwendeten Partikel können einen<br />
Durchmesser von 10-70 mm haben und werden in<br />
stabile, tragende Elemente verwandelt.<br />
Traditionelle Konstruktionsweisen wie Lehmziegelbauten<br />
sind aufgrund der Verschmutzung des<br />
Bodens oder einem hohen Anteil an Schutt oder<br />
Gestein in Indien oft nicht möglich. Die Technik der<br />
Wallmakers ermöglicht es, genau dieses Aushubmaterial<br />
durch Verschalen doch noch zu nutzen – so<br />
auch im Falle des Einfamilienhauses, wo der verunreinigte<br />
Aushub eine neue Verwendung fand. „Shikhara“<br />
befindet sich in der Stadt Pothencode im Distrikt<br />
Trivandum in Südindien. Auf einer Anhöhe gelegen<br />
macht es seinem Namen, der übersetzt soviel wie<br />
„Berggipfel“ bedeutet, alle Ehre. Der Bauherr, selbst<br />
ein Weltenbummler mit einer Faszination für den Himalaya,<br />
verwirklicht sich mit dem Neubau den Traum<br />
vom eigenen, kleinen Berg-Domizil. Die Architekten<br />
setzten diesen Wunsch gewissenhaft auf ganzer Linie<br />
um: sowohl in Form von kantigen, spitz nach oben<br />
zulaufenden Dachflächen als auch mit der Panoramaaussicht<br />
auf die umliegende Landschaft. u<br />
Mit „Shikhara“ – dem<br />
Berggipfel – realisierten<br />
die Wallmakers in<br />
Südindien ein innovatives<br />
Wohnhaus. Das Projekt<br />
zeichnet sich aus durch<br />
eine nachhaltige Konstruktionsweise,<br />
die das<br />
Abfallproblem in der Baubranche<br />
adressiert, klare<br />
Geometrien und eine Mischung<br />
aus verschiedenen<br />
Materialien. Im Inneren<br />
gibt es unkonventionelle<br />
Grundrisse, liebevolle<br />
Details und ein recyceltes<br />
Interieur.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
57<br />
Wallmakers
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
58<br />
Material & Oberfläche
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
59<br />
Wallmakers<br />
Licht und Luft prägen den<br />
Wohnraum und sorgen für<br />
ein angenehmes Ambiente.<br />
Die außergewöhnliche<br />
Treppe, die ins Dachgeschoss<br />
führt, wird zum<br />
besonderen Hingucker.<br />
Der scharfkantige Baukörper ist nicht nur nachhaltig<br />
und innovativ, sondern steckt auch sonst voller Überraschungen.<br />
„Shikhara“ setzt sich aus großflächigen<br />
Wandscheiben zusammen, die in unterschiedlichen<br />
Winkeln aufeinandertreffen und das Haus von rundum<br />
zu einem ungewöhnlichen Hingucker machen.<br />
Die überwiegend geschlossene Westansicht schützt<br />
vor der sengenden Sonne, behindert allerdings auch<br />
die Querlüftung. Um dennoch ausreichend Luft und<br />
Licht in die Innenräume zu bringen, führten die Planer<br />
das erste Stockwerk an der westlichen Front in<br />
gelochtem Aluminiumblech aus. Die feine Perforierung,<br />
die man von außen nur bei genauer Betrachtung<br />
erkennt, lockert die hermetische Fassade auf.<br />
Während sich das Blech an einer Seite glatt auf die<br />
Ansicht legt, nimmt es zur anderen hin eine wellenförmige<br />
Gestalt an und entwickelt sich zu einem dreidimensionalen<br />
Körper, der die Unterkonstruktion der<br />
Treppe ins Dachgeschoss bildet.<br />
Betonierte Abschnitte komplettieren das tragende<br />
System des Wohnhauses. Die Grenzen zwischen<br />
Innen und Außen scheinen bei „Shikhara“ fließend<br />
ineinander überzugehen. Großflächige Verglasungen<br />
sorgen für eine angenehme Wohnatmosphäre<br />
und holen die Natur bis in die Räume. Im oberen Niveau<br />
regnet es durch eine geplante Öffnung im Dach<br />
sogar direkt in das Haus hinein. Das Regenwasser<br />
tropft hier in eine dreieckige Ausnehmung im Boden,<br />
aus der ein kleines Pflänzchen wächst.<br />
Auf rund 180 m 2 gibt es in dem Wohnhaus, stets begleitet<br />
vom Blick in die üppige, indische Vegetation<br />
und trotzdem vor der Hitze abgeschirmt, reichlich<br />
Platz zum Entspannen, Arbeiten, Kochen, Schlafen<br />
und Wohnen. Im unteren Level befindet sich neben<br />
dem Regenwassertank und einem Autoabstellplatz<br />
ein Schlafraum mit anschließender Nasszelle. Das<br />
Zwischengeschoss, das durch die doppelte Raumhöhe<br />
noch geräumiger wirkt, umfasst den großen<br />
Ess-Wohnbereich mit offener Küche sowie ein weiteres<br />
Zimmer. Den Abschluss bildet der kleine Schlafbereich<br />
unter dem Dach. Dieser formt den Gipfel des<br />
Baus und öffnet sich zu einer Terrasse hin. u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
60<br />
Material & Oberfläche<br />
Das Aussehen von „Shrikhara“ ist rundum geprägt<br />
von der Optik der braunen „Shuttered Debris Walls“.<br />
Diese verbessern nicht nur die Energiebilanz des<br />
Hauses, sondern fügen es zudem harmonisch in die<br />
Natur ein. Durch das Beimischen des Aushubs erhalten<br />
die Wände die gleiche charakteristische Färbung,<br />
die auch die umgebende Landschaft aufweist. Der<br />
Baustoff kommt ganz ohne Oberflächenveredelung<br />
aus und versprüht einen modernen und doch natürlichen<br />
Charme. In den Innenräumen werden die „Shuttered<br />
Debris Walls“ von Böden und Wänden, die mit<br />
Oxid in Grau und Weiß vorbehandelt wurden, ergänzt.<br />
Sichtbeton und Metalldetails komplettieren die Materialpalette<br />
des Projekts. Einen heimeligen Charakter<br />
erhält das Wohnhaus durch recycelte Holz elemente.<br />
Diese ziehen sich in Form von Türen, Einbauten und<br />
Möbelstücken durch sämtliche Räume und verleihen<br />
dem sonst eher kühlen Bau mit seinen Ecken und<br />
Kanten Gemütlichkeit und Nahbarkeit.<br />
Mit der „Shuttered Debris Wall“-Technik demonstrieren<br />
die Wallmakers, wie man Abfallprodukten neues<br />
Leben einhauchen kann und ihnen damit auf nachhaltige<br />
und sinnvolle Weise einen neuen Nutzen gibt.<br />
Das patentierte Verfahren bietet eine Chance für den<br />
gesamten Bausektor, der oft alles andere als innovativ<br />
ist. Viel zu oft geraten Umweltthemen zugunsten<br />
von Profit und Gewinnoptimierung in den Hintergrund.<br />
Dabei muss Innovation nicht immer kompliziert<br />
sein – manchmal liegt sie näher als man denkt.<br />
•
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
61<br />
Wallmakers<br />
Shikhara<br />
Pothencode, Trivadrum, Indien<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Mitarbeiter:<br />
Privat - Harikumar Karunakaran<br />
Wallmakers<br />
Vinu Daniel, J M Srivarshini,<br />
Gayatri Maithani, Sagar Kudtarkar & Team<br />
Statik:<br />
Adcons Infrastructure Pvt<br />
Nutzfläche: 177 m 2<br />
Planungsbeginn: 2018<br />
Bauzeit: 1.5 Jahre<br />
Fertigstellung: 2019<br />
Baukosten: Rs. 6.500.000 (ca. € 73.000)<br />
Alle unsere früheren Siedlungen<br />
waren immer aus<br />
natürlichen Materialien.<br />
Doch die traurige Tatsache<br />
ist, dass heute weniger<br />
als 30% der Weltbevölkerung<br />
in Gebäuden aus Lehm leben, obwohl es<br />
sich dabei um ein nachhaltigeres und langlebigeres<br />
Material handelt; dies ist einzig und allein dem Beginn<br />
der Industrialisierung und einer weit verbreiteten<br />
Nachfrage nach „Zement“-Häusern zuzuschreiben.<br />
Wir von Wallmakers haben uns zur Aufgabe gemacht,<br />
Schlamm und Abfall als Hauptbestandteile zu verwenden,<br />
um Strukturen zu schaffen, die sowohl nützlich<br />
als auch verlockend sind.<br />
Vinu Daniel, Wallmakers
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
62<br />
Material & Oberfläche
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
63<br />
Jan Proksa<br />
Eine Putzfassade<br />
in Wellen gelegt<br />
Zweifamilienhaus / Perchtoldsdorf / Jan Proksa<br />
Text: Alexandra Ullmann Fotos: Jakub Skokan, BoysPlayNice<br />
Im niederösterreichischen<br />
Perchtoldsdorf ließ sich<br />
Architekt Jan Proksa auf<br />
Herausforderungen ein.<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
Ursula Knappl entwarf er<br />
ein Wohnhaus mit außergewöhnlicher<br />
Kalkputzfassade,<br />
die die Vergangenheit<br />
aufleben lässt.<br />
Zwei Generationen einer Familie sind in ihrem neuen<br />
Wohnhaus angekommen und fühlen sich zuhause. Es<br />
befindet sich inmitten einer Einfamilienhaussiedlung,<br />
umgeben von einigen weiß verputzten würfelförmigen<br />
Häusern. Es ist zwar selbst ein solches und doch<br />
sticht es heraus. Das vor allem aufgrund der ungewöhnlichen<br />
Fassadengestaltung, aber auch durch das<br />
Spiel mit dem Baukörper. Unterschiedliche Winkel<br />
im Grundriss und ein geschossweises Versetzen der<br />
Baumasse erzeugen prägende Vor- und Rücksprünge.<br />
An der östlichen Grundstücksgrenze schließt das<br />
Gebäude an das nachbarliche Haus an und bildet so<br />
gewissermaßen sein Pendant. Das dreigeschossige<br />
Wohnhaus nimmt zwei Wohneinheiten in sich auf,<br />
die unabhängig voneinander funktionieren. Zu den<br />
Eingängen der Wohnungen gelangt man über einen<br />
gemeinsamen Zugangsbereich. Die kleinere der beiden<br />
Wohnungen befindet sich im Erdgeschoss, die<br />
andere erstreckt sich vom ersten in das zweite Obergeschoss.<br />
Dadurch besitzt Letztere eine eigene zusätzliche<br />
Erschließung im Wohnungsinneren.<br />
Die Sanitär- und Servicebereiche werden in beiden<br />
Wohnungen kompakt zusammengehalten, wodurch<br />
die überwiegende Fläche für einen weiträumigen<br />
Wohnbereich freigegeben wird. Die Farbe Weiß und<br />
das Braun des Holzparketts dominieren im Innenraum<br />
und verleihen ihm schlichte Eleganz. Über die<br />
jeweils gesamte Nord- und Südseite des Hauses erstrecken<br />
sich in allen drei Geschossen großzügige<br />
Öffnungen, die den Blick auf die umliegenden Wohnhäuser<br />
und die Weinberge freigeben. Punktuell öffnet<br />
sich der Bau auch an der Westseite, wodurch er noch<br />
transparenter und lichtdurchfluteter wird. Mit einem<br />
Blick durch die großflächigen Öffnungen kann man<br />
von Innen auch einen Eindruck über die Gestalt der<br />
Fassade bekommen, denn deren Profil ist von dort<br />
aus ausgezeichnet erkennbar. Die gesamte Wandfläche<br />
der Fassade ist in horizontal verlaufende Wellen<br />
gelegt. Die vom Architekten gewünschte Tiefe und<br />
Plastizität kommt dadurch zum Ausdruck und konnte<br />
durch das Verwenden eines Kalkputzes auch Gestalt<br />
annehmen.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
64<br />
Material & Oberfläche<br />
Putz ist ein sehr alter und auch vergleichsweise günstiger<br />
Baustoff. Er ist in seinem Wesen sehr bescheiden<br />
und doch sehr qualitätvoll. Die Art und Weise, wie<br />
er an einen Untergrund aufgebracht wird, lässt eine<br />
grenzenlose Vielfalt zu. Doch sind viele Putztechniken<br />
auch vergessene handwerkliche Techniken. An Fassaden<br />
sieht man heute leider immer wieder nur wenig<br />
Varianten von Putzoberflächen, diese aber immer<br />
wiederkehrend. Das vergessene Handwerk, das hinter<br />
einer Putzfassade steckt, und den Variantenreichtum<br />
ihrer Ausführungsmöglichkeiten wollte Architekt Jan<br />
Proksa hier in Erinnerung rufen. Es galt auf die Fassaden<br />
der großbürgerlichen Mietshäuser in Wien zu verweisen,<br />
mit ihren vom Historismus geprägten Fassadenschmuck<br />
und ihren horizontalen Gesimsbändern.<br />
Die traditionelle Technik des gezogenen Gesimses<br />
wurde hier neu interpretiert und zeugt von der Kreativität<br />
des Architekten, sowie von dessen Wertschätzung<br />
für alte handwerkliche Techniken.<br />
Um Putzfassaden herstellen zu können, ist man auf<br />
handwerkliches Können und Erfahrung angewiesen.<br />
Es musste also jemand gefunden werden, der eine<br />
derart spezielle Fassade herstellen wollte und konnte.<br />
Zuvor mussten auch die Bauherren vom dadurch<br />
entstehenden Mehraufwand überzeugt werden. So<br />
entstand ein Projekt im Projekt. Die Suche nach ausführenden<br />
Firmen gestaltete sich als eine sehr große<br />
Herausforderung, ebenso wie der zeitliche Ablauf.<br />
So zog sich die Suche über einen ganzen Sommer<br />
hindurch, sodass es im Herbst aufgrund der niedrigen<br />
Temperaturen nicht möglich war den Wellenputz<br />
auf einmal auszuführen. Mit einigen Monaten<br />
Verzögerung konnten die Bauherren schließlich in<br />
ihrem neuen Zuhause einziehen.<br />
„Beim Arbeiten mit Putz gibt es einen<br />
großen Unterschied zwischen damals<br />
und heute. Das fand ich spannend und<br />
ich dachte mir, wenn ich ein Haus in der<br />
Nähe von Wien entwerfe, dann möchte<br />
ich an die Wiener Tradition anknüpfen.“<br />
Architekt Jan Proksa
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
65<br />
Jan Proksa<br />
Leichtigkeit durch Material<br />
und Oberflächen<br />
vermittelt der Innenraum.<br />
Die großzügigen Fensteröffnungen<br />
erhellen ihn<br />
mit reichlich Tageslicht.<br />
Aufgebracht wurde der Kalkputz in zwei Schichten.<br />
Auf der unteren 20 mm dicken Schicht befindet sich<br />
eine weitere mit einer Stärke von 5 bis 30 mm, die in<br />
horizontal verlaufende Wellen gestaltet ist. Um diese<br />
herstellen zu können, bediente man sich der Technik<br />
des gezogenen Gesimses. Eine Stahlschablone wurde<br />
dabei durch die zähflüssige Masse des Kalkputzes<br />
gezogen, die ihn in die gewünschte Form brachte.<br />
Mithilfe einer Führungsschiene aus Aluminium<br />
konnten so immer zwei Wellen gleichzeitig gefertigt<br />
werden. Gearbeitet wurde direkt vor Ort, ohne vorgefertigte<br />
Elemente, direkt an der Fassade. Wie man<br />
die Aluschienen danach entfernen kann, musste herausgefunden<br />
werden. Nach mehrmaligem Verwenden<br />
der Schablone löste man diese sanft aus dem<br />
schon angetrockneten Putz heraus und besserte die<br />
dort entstandenen Unebenheiten nach. So entstand<br />
ein Wellenpaar nach dem anderen. Der Wellenputz<br />
konnte nach den ursprünglichen Vorstellungen des<br />
Architekten umgesetzt werden, ohne in seiner Gestalt<br />
verändert werden zu müssen.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
66<br />
Material & Oberfläche<br />
Das obere Geschoss der<br />
Maisonettewohnung<br />
wirkt weitläufig und<br />
offen. Neben- und Sanitärräume<br />
sind in einen<br />
eleganten Wandverbau<br />
integriert.<br />
Für die anspruchsvolle Realisierung der Fassade<br />
konnten nur sehr schwer Handwerker gefunden werden,<br />
die das nötige Können besitzen und noch dazu<br />
erschwinglich waren. So musste der mit dem Architekten<br />
befreundete tschechische Künstler Zbynek<br />
Mergental überzeugt werden, den Wellenputz anzufertigen.<br />
Leider ist es heutzutage äußerst schwierig<br />
spezielle Gestaltungen und Oberflächen von Putzfassaden<br />
umzusetzen. Es ist für die herstellenden<br />
und ausführenden Firmen schlicht zu aufwändig und<br />
teuer, solche alten handwerklichen Techniken anzuwenden.<br />
Stattdessen gibt es Möglichkeiten, diese<br />
zu imitieren, etwa durch das zuschneiden und überziehen<br />
von Polystyrol. Das hätte dann optisch zwar<br />
einen ähnlichen Effekt erzeugt und wäre sicherlich<br />
auch weniger herausfordernd gewesen, aber gleichzeitig<br />
hätte die Fassade auch weniger atmen können<br />
und wäre nicht so langlebig gewesen. Putz und seine<br />
verschiedenen Techniken muss man wieder kennenlernen,<br />
mit ihnen arbeiten können, ihre Qualitäten<br />
schätzen und überhaupt die Anstrengung aufbringen<br />
wollen, sie einzusetzen.<br />
Hat sich der Aufwand für diese Kalkputzfassade also<br />
gelohnt? Aus der Sicht des Architekten Proksa auf jeden<br />
Fall. Es entstand etwas Besonderes, bei dem man<br />
das Handwerk dahinter spürt. Putz bietet eine Vielzahl<br />
an Variationen und Möglichkeiten an. Durch den für<br />
das Wohnhaus in Perchtoldsdorf ausgeführten Wellenputz<br />
kommt sogar noch eine weitere hinzu. •
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
67<br />
Ansicht Süd 1:200<br />
Jan Proksa<br />
Ansicht Süd 1:200<br />
Ansicht Ost 1:200<br />
DG<br />
Querschnitt<br />
Querschnitt 1:200<br />
Dachgeschoss 1:200<br />
Dachgeschoss 1:200<br />
OG<br />
1.Obergeschoss 1:200<br />
Längsschnitt<br />
Querschnitt 1:200 Längsschnitt 1:200<br />
1.Obergeschoss 1:200<br />
EG<br />
Erdgeschoss 1:200<br />
Erdgeschoss 1:200<br />
Zweifamilienhaus<br />
Perchtoldsdorf<br />
Bauherr:<br />
Architekt:<br />
Mitarbeiter:<br />
Statik:<br />
Vera und Philipp Kravanja, Anna und Hans Fahrngruber<br />
Jan Proksa, im Entwurf mit Ursula Knappl<br />
Marija Markovic, Ivana Janosevic<br />
Neli Rachkova-Anastassova<br />
Grundstücksfläche: 529 m²<br />
Bebaute Fläche: 132 m²<br />
Nutzfläche:<br />
249 m² + 91,5 m² Keller<br />
Planungsbeginn: 2016<br />
Bauzeit: 2017-<strong>2020</strong><br />
Fertigstellung: <strong>2020</strong>
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
68<br />
Grünraumgestaltung<br />
Mehr als bloße Architektur<br />
Die Gartenarchitekten Bernhard Kramer und Joachim Hirzi gestalten exklusive<br />
Außenräume. Das Motto der von ihnen gestalteten Gärten, Terrassen und Balkone:<br />
Mehr ist mehr. Ihre Entwürfe sind üppig und groß, aber vor allem auch sehr durchdacht<br />
und immer individuell.<br />
Fotos: katsey<br />
Einen imposanten Eindruck des Stils von<br />
Kramer und Kramer vermittelt der Concept<br />
Store in Zöfing bei Tulln. Dort befindet sich<br />
auch ihre bereits 1949 gegründete Baumschule,<br />
die heute noch besteht und nach wie<br />
vor Bäumen sowie Pflanzen beste Bedingungen<br />
bietet. Heute wird die Baumschule durch<br />
die uniqueTrees ergänzt, mit deren besonderen<br />
Aussehen jedem Außenraum zusätzlich<br />
Individualität und Persönlichkeit verliehen<br />
werden kann. Mit ihren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern feilen Bernhard Kramer und<br />
Joachim Hirzi in Zöfing ebenso an kreativen<br />
Entwürfen und ausführenden Planungen.<br />
Das Ziel ist dabei immer, die Architektur<br />
durch ihre Garten<strong>architektur</strong> bestmöglich zu<br />
unterstützen und beides zu einem vollkommenen<br />
Gesamtausdruck zu bringen.<br />
Im Interview erklären die beiden Gartenarchitekten<br />
die Vorgangsweise bei ihren Projekten<br />
und worauf besonderer Wert bei der<br />
Gestaltung von Außenräumen gelegt werden<br />
sollte:
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
69<br />
Grünraumgestaltung<br />
Wohnhaus H von F2<br />
Architekten – 9.500 m²<br />
Gartenfläche mit großzügige<br />
Pflanzflächen mit Solitärgehölze,<br />
Wasserbecken<br />
und Dachbegrünung.<br />
Welche Beziehung besteht zwischen<br />
Architektur und Garten<strong>architektur</strong>?<br />
Joachim Hirzi (JH): Wir kümmern uns um<br />
die Übergänge zwischen Haus und Garten.<br />
Durch die Aufnahme bestimmter architektonischer<br />
Linien nach Außen kann ein Gesamteindruck<br />
entstehen, der nicht an der<br />
Fassade endet.<br />
Bernhard Kramer (BK): Die Garten<strong>architektur</strong><br />
arbeitet mit der Architektur zusammen.<br />
Oft werden wir gefragt, ob wir uns auch um<br />
die Gestaltung des Innenraumes kümmern<br />
können, da müssen wir aber klar ablehnen.<br />
Unsere Kompetenz liegt im Außenraum. Die<br />
Architektur bestimmt und besteht, wir unterstützen<br />
sie und beschäftigen uns damit,<br />
was Außen dazukommt. Auch das Organisatorische<br />
können wir den Architekten für<br />
den Außenraum abnehmen.<br />
Warum ist der Außenraum so bedeutend?<br />
(JH) Das Gebaute und der Garten sind<br />
gleichwertig zu betrachten. Das Bewusstsein<br />
der Leute dafür steigt, was oft durch<br />
ein Aha-Erlebnis in einem schönen Garten<br />
hervorgerufen wird. Für jeden Menschen<br />
besitzt ein 50 oder 60 Jahre alter Baum<br />
einen Wert. Er besitzt eine Geschichte, die<br />
nicht künstlich hergestellt werden kann. Die<br />
Zeit verleiht ihm Emotionen, die alle beeindruckend<br />
finden.<br />
(BK) Der Außenraum ist das Gegenstück<br />
zum Innenraum. Über seine Bedeutung und<br />
notwendige Qualität wissen die Leute schon<br />
Bescheid. Nicht aber darüber, welche Möglichkeiten<br />
sie haben, den Außenraum zu gestalten.<br />
Diese auszuloten ist dann unser Anliegen,<br />
da gibt es oft Überraschungen, was<br />
alles möglich ist. Schön ist zu sehen, wie die<br />
Leute am Ende ihren schönen neuen Garten<br />
immer sehr wertschätzen. Wir wollen dafür<br />
sorgen, dass sie sich dort immer wohlfühlen<br />
können und übernehmen deshalb oft auch<br />
selbst die Pflege.<br />
Wie unterscheiden sich Ihre Vorstellungen<br />
des Außenraumes von denen des Architekten<br />
oder der Architektin?<br />
(BK) Oft wünschen sich die Architekten,<br />
dass ihr Haus auf einer einfachen grünen<br />
Wiese steht. Wir möchten den Außenraum<br />
aber gestalten und dafür sorgen, dass nicht<br />
nur die Architektur großartig ist, sondern<br />
auch der Außenbereich.<br />
(JH) Zwischen Gestalten und einfach nur<br />
grün machen gibt es einen sehr großen Unterschied.<br />
Bei vielen Projekten sieht man<br />
einfach nur Wiesenflächen und vereinzelte<br />
Bäume. Das finden wir etwas wenig, denn die<br />
Leute leben ja nicht nur im Haus, sondern<br />
auch im Garten. Auf einer Wiese zu leben ist<br />
auf Dauer nicht recht spannend. u<br />
Der Concept Store in Zöfing, samt Planungsbüro<br />
und angeschlossener Baumschule,<br />
macht die Grünraumplanung für den<br />
Kunden erlebbar und zeigt die vielfältigen<br />
gestalterischen Möglichkeiten.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
70<br />
Grünraumgestaltung<br />
Wohnhaus Ri von X<br />
Architekten – 1.700 m²<br />
Gartenfläche mit Solitärund<br />
Kleinbepflanzung<br />
inkl. Naturpool mit Steinverkleidung.<br />
Zu welchem Zeitpunkt sollten Gartenarchitekten<br />
in den Planungsprozess eingebunden<br />
werden?<br />
(BK) Ab der Einreichplanung oder mindestens<br />
ein Jahr baubegleitend wäre ideal. Wir<br />
sind kein reines Planungsbüro, sondern<br />
auch ein ausführendes Generalunternehmen<br />
für den Außenraum. Ein relativ früher<br />
Zeitpunkt wäre also für unsere Einbindung<br />
ein guter, denn umso unterstützender für<br />
die Architektur können wir arbeiten. Ein<br />
Bewusstsein für die Möglichkeiten, die man<br />
draußen hat, ist wichtig. So könnte man oft<br />
auch viel Geld einsparen, wenn man andere<br />
Lösungen gefunden hätte.<br />
(JH) Gewisse Parameter hätten wir oft anders<br />
festgelegt, wären wir früher dabei gewesen.<br />
Im Nachhinein kann man zwar auch<br />
noch vieles machen, aber eben nicht alles.<br />
Welche Außenbereiche gestalten Sie?<br />
(BK) Derzeit sind wir vor allem im modernen<br />
privaten Wohnbau tätig. Es gibt aber auch<br />
einige andere Bereiche, die wir gestalten und<br />
man nicht zuallererst an uns denken würde.<br />
Das betrifft Außenräume von Hotels und<br />
Firmenanlagen, genauso wie die Höfe und<br />
Dachterrassen von Geschosswohnbauten.<br />
(JH) Das Potenzial dieser Bereiche gilt es<br />
zu erkennen, für die mit einfachen Maßnahmen<br />
eine große Wirkung und Mehrwert für<br />
alle erzeugt werden kann. Das Wichtigste<br />
ist, dass am Ende alles gut aussieht und zusammenpasst.<br />
Wie vermitteln Sie Ihre Vorstellungen<br />
von Außenräumen?<br />
(JH) Unser Planungsinhalt ist so, wie der<br />
fertige Plan eines Architekten für ein Haus,<br />
er ist maßstäblich und höhendurchdacht.<br />
Unsere Planungskompetenz reicht dabei<br />
bis hin zu Beleuchtungsplänen. Für die Vermittlung<br />
unserer Entwürfe reden wir nicht<br />
über Pflanzenarten, es geht eher um den<br />
Gesamteindruck, den der fertige Garten<br />
dann ausstrahlen soll.<br />
(BK) Wir arbeiten gerne mit Hybridplänen<br />
aus Handzeichnungen und Computerdarstellungen.<br />
Nur reine Architekturpläne sind<br />
für das Sichtbarmachen einer Idee für die<br />
Gartengestaltung schwierig. Ein bedeutendes<br />
Element ist unsere Baumschule,<br />
die einen wichtigen visuellen Eindruck des<br />
zukünftigen Gartens vermittelt, indem man<br />
ihn sozusagen direkt anschauen kann. Dort<br />
sieht man die Pflanzen und deren Dimensionen,<br />
sodass Emotionen für die Gestaltung<br />
entstehen können.<br />
Was sind Ihre Inspirationsquellen<br />
für die Entwürfe?<br />
(BK) Die Inspiration kommt oft aus verwandten<br />
Branchen, wie Städtebau, Mode<br />
und Interior Design. Daraus entwickeln wir<br />
dann eigene Ideen und erproben diese dann<br />
auch, oft im eigenen Garten. Aus diesen Erfahrungen<br />
lernen wir viel und kommunizieren<br />
sie auch, wenn es um die Gestaltung<br />
eines neuen Gartens geht.<br />
(JH) In anderen Ländern und Kulturen sammeln<br />
wir viele Eindrücke, die dann interpretiert<br />
werden. Neue Ideen daraus zu entwickeln,<br />
gehört für uns immer dazu und macht<br />
auch viel Spaß. Es geht darum, für ein Projekt<br />
das Wesentliche in großer Qualität herauszuarbeiten,<br />
sodass Üppigkeit entsteht,<br />
aber kein Kitsch. Es soll ja trotzdem immer<br />
noch ein Garten sein. Das macht dann auch<br />
das Gesamtbild des Projektes aus, das die<br />
Leute zufrieden macht, auch über mehrere<br />
Jahre oder Jahrzehnte hinweg. •<br />
Dachterrasse H von ADD Architekten – 270 m²<br />
Terrassenfläche mit Pflanzflächen, Rasen und<br />
extensiver Dachbegrünung in Wien.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Grünraumgestaltung<br />
NATÜRLICH DÄMMEN<br />
MIT HANF<br />
Grünere Pflegeheime<br />
Die optimale Begrünungsstrategie für Alten- und Pflegeheime<br />
ergründet derzeit ein interdisziplinäres Forschungsprojekt unter<br />
der Leitung von Prof. Azra Korjenic vom Institut für Werkstofftechnologie,<br />
Bauphysik und Bauökologie der TU Wien.<br />
Analysiert wird dabei, welche Begrünungsmöglichkeiten<br />
speziell für Alten- und Pflegeheime geeignet sind, wobei die<br />
Pflege- und Betreuungszentren in Stockerau, St. Pölten, Wolkersdorf<br />
und Tulln von maßgeschneiderten Begrünungen profitieren<br />
sollen.<br />
In Workshops und ausführlichen Gesprächen mit allen beteiligten<br />
Personen werden Wünsche und Bedürfnisse erhoben.<br />
So ist etwa der Wunsch nach Nutzpflanzen in Tischhöhe entstanden,<br />
sodass man auch mit einem Rollstuhl ganz nahe an<br />
die Pflanzen herankommen und auch bei der Arbeit mit den<br />
Pflanzen mitmachen kann.<br />
Bettlägerige Menschen leiden oft darunter, dass sie einen großen<br />
Teil ihrer Zeit bloß die Zimmerdecke im Blickfeld haben<br />
– daher werden nun auch Möglichkeiten geprüft, die Decke<br />
zu begrünen. Auch der Wunsch nach Pflanzen mit essbaren<br />
Früchten wurde geäußert, und nicht zuletzt muss man beim<br />
Begrünen darauf achten, dass weder Pflanzen noch Füll- oder<br />
Schüttmaterial giftig sind, um Patienten mit Demenzerkrankungen<br />
nicht zu gefährden.<br />
Die ersten Begrünungsmaßnahmen im Pflege- und Betreuungszentrum<br />
Tulln sind bereits abgeschlossen. Die Auswertung<br />
der Daten geht weiter. Alle technischen Innovationen<br />
werden einem umfassenden Monitoring unterzogen, sowohl<br />
nach technischen als auch sozialen Kriterien.<br />
Hervorragende<br />
Dämmeigenschaften<br />
Diffusionsoffen<br />
Ausgezeichneter<br />
Schallschutz<br />
Nachwachsend<br />
www.tuwien.ac.at<br />
Öko-Förderung<br />
Die ökologische Alternative<br />
bei der Fassadendämmung<br />
Höchste Widerstandskraft<br />
und Hagelsicherheit<br />
durch Carbonarmierung<br />
CAPATECT Hanffaser-Dämmplatte<br />
www.capatect.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
72<br />
RETAIL<strong>architektur</strong><br />
Croissants<br />
in der Stadt<br />
In São Paolo verwandelte das brasilianische Architekturbüro Dezembro Arquitetos<br />
eine ehemalige Garage in das schicke Ladenlokal Mintchi. Ein Auto<br />
wird hier nicht mehr geparkt, stattdessen werden appetitliche Croissants<br />
unter die Leute gebracht.<br />
Fotos: Carolina Lacaz
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
73<br />
RETAIL<strong>architektur</strong><br />
Das Stadtviertel, in dem sich das neue Ladenlokal<br />
befindet, ist geprägt von unterschiedlichen<br />
baulichen Maßstäben. Hochhäuser<br />
ragen empor und reihen sich in<br />
direkter Nachbarschaft an eingeschossige<br />
Kleinststrukturen. In einer solchen befindet<br />
sich auch der Croissant-Shop. In den<br />
Erdgeschosszonen der näheren Umgebung<br />
reiht sich ein Garagentor an das nächste.<br />
Dazwischen gibt es immer wieder auch Eingangstüren<br />
oder kleine Vorhöfe, die durch<br />
einen Zaun vom Straßenraum abgegrenzt<br />
sind. Zu erkennen gibt es außerdem, dass<br />
einige der Garagen in Erdgeschosslage eine<br />
Belebung durch Umnutzung erfahren haben,<br />
so auch die des neuen Take-Away-Ladens.<br />
Die ehemalige Fassade wurde in eine reinweiße<br />
umgestaltet und die verspielten<br />
goldfarbenen Lettern transportieren die<br />
Bezeichnung der neuen Nutzung an die<br />
Fassade: Mintchi. In dem ehemaligen Garagenraum<br />
befindet sich jetzt das etwa 15 m²<br />
große Ladenlokal, die Verschlossenheit der<br />
Fassade ist komplett verschwunden und<br />
das Aluminium-Garagentor ist durch eine<br />
einladende Glasfront ersetzt. Diese ist komplett<br />
zu öffnen, sodass der Bereich vor dem<br />
Lokal zu einem erweiterten Verkaufsraum<br />
werden kann. Ansonsten ist der 3 x 5 m<br />
große Raum ziemlich simpel aufgeteilt:<br />
Über die eine Längsseite erstreckt sich der<br />
Verkaufstresen, auf der anderen Seite befindet<br />
sich eine Sitzbank, die ebenso über<br />
die ganze Längsseite gezogen ist. Da sich<br />
in der Rückwand der einen Seite die Zugangstür<br />
zum Nebenraum befindet, wurde<br />
der Tresen auf dieser Seite positioniert.<br />
Das Besondere der Innenraumgestaltung<br />
liegt nicht nur an der schlichten Zweiteilung,<br />
sondern vor allem auch an dem dafür<br />
verwendeten Material. Die gesamte Möblierung<br />
wurde aus gelochten Mauerziegeln<br />
zusammengesetzt. Diese bilden den Fußboden-<br />
und Wandbelag, genauso wie den<br />
Sitzbereich, den Tresen und die Treppenstufen,<br />
die in den höher gelegenen hintersten<br />
Bereich des Ladens führen. Durch die<br />
Füllung der Löcher mit Zement bekommen<br />
die Ziegel den Charakter eines grafischen<br />
Musters, der dem gesamten Raum Einheitlichkeit<br />
und Eleganz verleiht. Auch an der<br />
Decke nahmen die Architekten diese Optik<br />
auf und ornamentieren sie mit Zylindern<br />
aus Pappe. Durch diese wird der Raum<br />
punktuell auch sanft ausgeleuchtet und das<br />
gesamte Gestaltungskonzept abgerundet.<br />
Mintchi trägt wie jedes andere dieser<br />
Kleinst-Geschäfte dazu bei, dass der Straßenraum<br />
ein Stück weit lebendiger und<br />
attraktiver wird. Einzig wenn gerade keine<br />
Croissants verkauft werden und das Geschäft<br />
abends geschlossen wird, nimmt das<br />
kleine Häuschen durch das Herunterziehen<br />
des weißen Alu-Rollladens wieder sein ursprünglich<br />
verschlossenes Wesen an, bevor<br />
es am nächsten Morgen erneut erwacht.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
74<br />
RETAIL<strong>architektur</strong><br />
Aus Rohmaterial<br />
Die Leidenschaft für traditionelle Lehmziegel<strong>architektur</strong> des vietnamesischen<br />
Architektenduos Tropical Space ist ungebrochen. Für Organicare<br />
gestalten sie einen Showroom, der mit den verwendeten Materialien Lehm<br />
und Stahl einen optimalen Hintergrund bietet, um deren Bio-Feinkostwaren<br />
zu präsentieren.<br />
Fotos: Quang Dam<br />
Im Vordergrund der Warenpräsentation steht vor allem<br />
die vietnamesische Fischsauce Nuoc Mam, für die das<br />
Unternehmen geschätzt wird. Jedoch tritt nicht nur<br />
diese alleine hervor, sondern auch die atmosphärische<br />
Gestaltung des Showrooms an sich. Mit Lehmziegeln<br />
und Stahlseilen entwickelten die Architekten ein System,<br />
durch das man die Ziegel zwischen den Seilen einspannen<br />
kann. Über den ganzen zweigeschossigen Raum<br />
erstreckt sich eine Struktur aus Seilen, zwischen denen<br />
dann die Ziegel auf unterschiedlichen Höhen befestigt<br />
und aufeinander gestapelt sind. Es handelt sich um ein<br />
sehr flexibles System, sodass die Positionierung der Ziegel<br />
an die Produkte angepasst werden kann, für dessen<br />
Aufbewahrung sie vorrangig dient. Auch verschiedene<br />
Muster können durch das Spiel mit den Ziegeln gebildet<br />
werden, wodurch die Struktur einen ornamentalen Charakter<br />
erhält. Im Innenraum sind so keine Wandflächen<br />
sichtbar, die Struktur wirkt raumumspannend und verleiht<br />
ihm einen einheitlichen Ausdruck.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
75<br />
RETAIL<strong>architektur</strong><br />
Vom Boden aufwärts sind einige Ziegel aufeinander gestapelt.<br />
Nach oben hin werden sie dann immer lockerer<br />
positioniert und die Abstände werden immer größer.<br />
Vom Innenraum hinaus zieht sich die Struktur auch entlang<br />
der Straßenfassade empor, wo man dieselbe Dynamik<br />
erkennt. Bis zum oberen Abschluss der Fassade<br />
werden die vertikalen Abstände zwischen den einzelnen<br />
Ziegel sogar so groß, dass dort nur noch die Stahlseile<br />
vorhanden sind. Dadurch reagieren die Architekten<br />
geschickt auf die anderen Nutzungen in den obersten<br />
beiden Geschossen des Hauses. Diese erhalten so auch<br />
weiterhin genügend Licht und können ihren Freiraum<br />
genießen.<br />
Die Erscheinung des Showrooms wird an der Fassade<br />
nicht nur nach außen gezogen, umgekehrt wird der<br />
Außenraum auch nach Innen geholt und ist dort durch<br />
Pflanzentöpfe vertreten, die zwischen den ausgestellten<br />
Produkten immer wieder Platz finden. Von der Naturverbundenheit<br />
der Architekten zeugt auch das Verwenden<br />
von rohen und in ihrem ursprünglichen Zustand belassenen<br />
Materialien. Die Stahlseile wurden nicht verhüllt oder<br />
eingefärbt, sie sind noch als solche erkennbar, ebenso<br />
wie die rohen Lehmziegel. Das Zusammentreffen von<br />
beidem entfachte die Kreativität der Architekten und<br />
ließ sie ein verspieltes System entwickeln, das ein inspirierendes<br />
Raumerlebnis erschafft.<br />
”<br />
DIE GEMEINSCHAFTSMARKE<br />
ALU-FENSTER IST TOP IM<br />
OBJEKT- UND WOHNBAU.”<br />
Gerda Maria Gerner<br />
gerner°gerner plus <strong>architektur</strong><br />
SIC | HER | HEIT<br />
Für Architekten & Bauherren . alufenster.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
76<br />
RETAIL<strong>architektur</strong><br />
Futuristisches<br />
Raumlabor<br />
Auf den ersten Blick ist nicht ganz klar, was den Besucher des neuen<br />
Concept Stores für den spanischen Verlag Cuadernos Rubio in Valencia<br />
erwartet – Shop, Workshopraum oder doch eine Ausstellung. Das Studio<br />
Masquespacio entschied sich dafür, all das zu verknüpfen und gestaltete ein<br />
begehbares, kariertes Notizbuch mit neonfarbenen Highlights.<br />
Fotos: Luis Beltran<br />
Die Neugier, was sich im Inneren des Stores abspielt,<br />
wird schon durch die komplett verglaste Straßenfront<br />
geweckt. Zwei Elemente laden von dort aus zur Interaktion<br />
ein, der Innenraum soll dann auf ähnliche Weise<br />
entdeckt werden. Im Concept Store von Rubio spielen<br />
Präsentation und Interaktion zusammen. Zur Schau<br />
gestellt werden alle notwendigen Ausstattungen,<br />
rund um das Thema Schreiben und kreativ sein, von<br />
Lernunterlagen bis hin zum Notizbuch und Federpennal.<br />
Das aber nicht nur für Kinder, sondern auch für<br />
Erwachsene, die beide gleichermaßen mit dem Entdeckungsparcour<br />
im Concept Store angesprochen<br />
werden sollen. Jeder Sortimentsbereich hat einen<br />
eigenen Raumbereich zugeordnet, durch den ver-<br />
schiedene Stationen entstehen. Die Besucherinnen<br />
und Besucher müssen dabei aktiv werden, um Rubio<br />
spielerisch kennenlernen zu können. Im Store wird<br />
also genau das propagiert, wofür die Marke selbst<br />
steht: didaktisches Erleben und Erlernen. Weiße<br />
Leuchtschilder kennzeichnen die unterschiedlichen<br />
Stationen, die sich an den Wänden befinden und auch<br />
als begehbare Objekte inmitten des Raumes stehen.<br />
So wird der Grundriss des Raumes, der von einem<br />
großen Bereich in einen sehr schmalen zusammenläuft,<br />
um dann wieder breiter zu werden, geschickt<br />
ausgenutzt und zu einem Erlebnisraum. Im hintersten<br />
Bereich des Stores befindet sich zusätzlich noch ein<br />
Workshopraum, wo Schreibkurse stattfinden.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
77<br />
RETAIL<strong>architektur</strong><br />
Weiße Fließen mit schwarzen Fugen erzeugen ein<br />
kariertes Muster an allen Wänden und Böden des Ladens.<br />
Dazwischen finden sich an ausgewählten Stellen<br />
immer wieder bunte Highlights – türkis, azurblau,<br />
sonnengelb und blattgrün. Diese treten vor allem<br />
durch gefärbte Glasflächen in Erscheinung und integrieren<br />
sich dadurch dennoch in das Raumgefüge.<br />
Durch die unterschiedlichen Präsentationsformen<br />
und die Gliederung in verschiedene Stationen hat der<br />
Showroom mehr etwas von einer Ausstellung als von<br />
einem Verkaufsraum. Deshalb ist die Bezeichnung<br />
Concept Store wohl am treffendsten, denn der gesamte<br />
Raum wirkt wie ein kariertes Notitzbuch, das<br />
voll an Ideen, Erlebnissen und Konzepten ist.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
78<br />
RETAIL<strong>architektur</strong><br />
+<br />
Moderne Interpretation<br />
einer Speakeasy Bar<br />
Die Cocktailbar Bardem avancierte für Freunde der gepflegten Barkultur schnell zu<br />
einer neuen Anlaufstelle im Herzen von Helsinki. Das eigenständige Interieurkonzept<br />
stammt vom Designstudios Fyra und greift in einer modernen Interpretation das<br />
Prinzip einer Speakeasy Bar auf, spielt mit der Verbindung von Alt und Neu und betont<br />
in dem bewusst dezent beleuchteten und atmosphärisch geheimnisvollen Raum eine<br />
große zentrale Bar.<br />
Die Herausforderung der Designer bestand<br />
darin, für eine ehemalige Verkaufsfläche ein<br />
Barkonzept zu entwickeln. Sie entschieden<br />
sich, eine Bar zum Zentrum des Raums und<br />
zum Herzstück des gesamten Interior-Design-Konzeptes<br />
zu machen. Insbesondere<br />
die Rundungen der Bar, die durch Holzpaneele<br />
mit einem hellen, honigfarbenen Finish<br />
bekleidet sind, fallen hierbei ins Auge.<br />
Perfekt arrangierte Spirituosen ergänzen<br />
zusammen mit stilvollen, gemäldeähnlichen<br />
Wanddekorationen die großzügige<br />
Theke. Zur geheimnisvollen Anziehungskraft<br />
der neuen Bar tragen die gedämpfte,<br />
stimmungsvolle Beleuchtung als auch<br />
die dunklen Interieur-Farben bei. Ein vorhangähnlicher<br />
marineblauer Hintergrund<br />
in Samtoptik versprüht einen Hauch von<br />
klassischem Theatercharme, während tiefe<br />
Polstermöbel die Gäste zum Einsinken und<br />
Entspannen einladen.<br />
Ein besonderes Highlight an der Wand schuf<br />
Fyra mit Hilfe von keramischen Fliesen, die<br />
per Langzeitbrand im klassischen Tunnelofen<br />
gefertigt werden. Das Studio setzte<br />
diesen edlen Belag in unterschiedlichen<br />
Farben ein und spielte insbesondere mit den<br />
exquisiten hochglänzenden Glasuren.<br />
Die hier verwendete keramische Fliesenserie<br />
Craft von Agrob Buchtal ist eine Kollektion,<br />
die im Zusammenspiel mit Brenntemperatur<br />
und offener Flammführung besonders<br />
markante und intensive Colorationen erzeugt.<br />
Hochglänzende Glasuren ermöglichen<br />
darüber hinaus eine imposante optische<br />
Tiefe sowie ein lebendiges Farbspiel.<br />
AGROB BUCHTAL GmbH<br />
Erwin Bauer<br />
T +43 664 115 3558<br />
DI Silvia Lederer<br />
T +43 664 307 6686<br />
www.agrob-buchtal.de
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
79<br />
| BA12-20G |<br />
RETAIL <strong>architektur</strong><br />
Einfach konfigurierbar:<br />
TwinCAT 3 Lighting<br />
Solution für DALI 2<br />
© Andrea Lhotakova<br />
70 Jahre Bodenbeläge<br />
„Made in Weinheim“<br />
Das eigene Angebot und Engagement immer wieder hinterfragen,<br />
sich hierbei trotzdem treu bleiben und die Bedürfnisse<br />
der Kunden und Märkte immer an erste Stelle setzen – diese<br />
Grundwerte von nora systems gelten heute noch genauso wie<br />
bei der Gründung. Und mit noraplan uni, einem komplett einfarbigen<br />
Belag, ist auch der erste nora Boden mit seinem klaren<br />
Design noch immer fester Bestandteil des Sortiments.<br />
Besonders in der aktuellen Situation kommen dabei zwei der<br />
wesentlichen Merkmale der nora Bodenbeläge - Funktionalität<br />
und Qualität - besonders zum Tragen: Sie leisteten kürzlich<br />
wieder einen Beitrag zur Schaffung eines hygienischen Umfelds<br />
im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und sind<br />
in hunderten von Krankenhäusern auf der ganzen Welt im Einsatz.<br />
Sie kamen auch in der Huoshenshan-Klinik in Wuhan zum<br />
Einsatz, dem Krankenhaus, das Anfang <strong>2020</strong> in Rekordzeit für<br />
die Behandlung von COVID-19-Patienten errichtet wurde.<br />
Doch nicht nur die Entscheider im Gesundheitswesen, auch<br />
Planer und Bauherrn in anderen Bereichen, wie dem Bildungswesen,<br />
dem öffentlichen Bau oder der Industrie setzen auf die<br />
Verlässlichkeit der Kautschukböden. Und das nunmehr seit 70<br />
Jahren. Beim Blick in die Zukunft geht es um mehr als das Produkt<br />
allein. nora hat sich dem Streben nach einer nachhaltigen<br />
Zukunft verschrieben.<br />
nora flooring systems GesmbH<br />
+43 (0)7242 74 001-0<br />
www.nora.com<br />
www.beckhoff.at/lighting-solution<br />
Mit TwinCAT 3 Lighting Solution stellt Beckhoff eine Lichtlösung<br />
vor, die vom Engineering bis zur Wartung auf die Vereinfachung<br />
aller Arbeitsschritte setzt. Alle typischen Lichtregelungen sind integriert,<br />
die Anzahl der DALI-Linien ist unbegrenzt. TwinCAT 3 Lighting<br />
Solution ist auch für Betreiber leicht über Excel konfigurierbar und<br />
zugleich voll HTML- und webfähig, dezentral skalierbar sowie direkt<br />
über Panel bedienbar. Schnelle Funktionsänderungen, Adressierungen<br />
und Erweiterungen sind direkt im Betrieb möglich, ebenso wie<br />
von DALI-Linien unabhängige Gruppierungen.<br />
Direkt vom Panel aus bedienbar: TwinCAT 3<br />
Lighting Solution vereinfacht die Umsetzung<br />
individueller Lichtlösungen.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
80<br />
Arbeitswelten<br />
Büro Fabrik<br />
Coworking Spaces<br />
im Aufschwung<br />
Flexibilität und Offenheit halten in die Arbeitswelt und damit auch in die Architektur<br />
der Arbeitswelt Einzug. Die Entwicklung der Coworking Spaces ist auf diesen Trend<br />
zurückzuführen. Doch nicht nur Selbständige nehmen die vielseitigen Einrichtungen<br />
in Anspruch. Auch Kleinfirmen und deren Mitarbeiter finden hier eine produktive<br />
Umgebung vor.<br />
Text: Dolores Stuttner<br />
Weltweit stehen Unternehmern und selbständigen<br />
Personen mittlerweile über 8.000<br />
solcher Arbeitsbereiche zur Verfügung. Ihren<br />
Fokus legen die Einrichtungen – neben<br />
der Flexibilität – auf die Kommunikation<br />
und in weiterer Folge die Vernetzung. Immerhin<br />
war die gegenseitige Befruchtung<br />
von Ideen von Beginn an Kernelement der<br />
Coworking Spaces. Doch das moderne Konzept<br />
revolutioniert nicht nur die Berufswelt,<br />
sondern schafft auch neue Wege für die<br />
Umnutzung in der Architektur und bereichert<br />
das Stadtbild.<br />
Die Stärken offener Raumstruktur<br />
Das flexible Arbeitskonzept ist salonfähig<br />
geworden – immer mehr Unternehmen machen<br />
von ihm Gebrauch. Den räumlichen<br />
und konzeptuellen Unterschied zum klassischen<br />
Büro sehen Firmen hier durchaus<br />
als Chance, da die Einrichtungen durch ihre<br />
offenen Raumstrukturen Austausch und<br />
Vernetzung fördern. Heterogene Nutzergruppen<br />
haben somit die Möglichkeit, sich<br />
gegenseitig zu inspirieren.<br />
Doch wodurch genau zeichnen sich moderne<br />
Coworking Spaces aus und worin liegt<br />
ihre Stärke? Tatsächlich ist das Konzept<br />
noch sehr jung. Die Vorstufe zu diesem entstand<br />
erst im Jahr 1995 in Berlin. Zu dieser<br />
Zeit wurde der erste sogenannte „Hackerspace“<br />
ins Leben gerufen. Er diente schon<br />
damals dem Zweck des gemeinschaftsorientierten,<br />
flexiblen Arbeitens. Eine vergleichbare<br />
Einrichtung wurde 1999 in New<br />
York von „42 West 24“ eröffnet. Der Kommunikationsaspekt<br />
stand hier allerdings<br />
noch im Hintergrund.<br />
Der nächste Coworking Space erblickte<br />
2002 in Wien mit der Schraubenfabrik das<br />
Licht der Welt. Bekanntheit erlangte er zunächst<br />
als „entrepreneurs center“. Das gemeinschaftsorientierte<br />
Arbeiten stand hier<br />
aber von Beginn an im Fokus der Anbieter<br />
und stieß bei den Teilnehmern auf Anklang.<br />
Nicht umsonst sehen sich die Betreiber der<br />
Einrichtung selbst als „Mother des Coworking“<br />
an.<br />
Ab dem Jahr 2005 stieg die Zahl der Coworking<br />
Spaces weltweit schließlich stark an.<br />
Auch heute noch werden immer mehr der<br />
Einrichtungen eröffnet und weiterentwickelt.<br />
Viele von ihnen bieten mittlerweile eine Kombination<br />
an fixen und flexiblen Lösungen an.<br />
Kennzeichnend für jene Arbeitsbereiche ist,<br />
dass sie jedem Teilnehmer offen stehen und<br />
frei zugänglich sind. Einige Institutionen, wie<br />
das Coco-Quadrat im 4. Wiener Gemeindebezirk,<br />
stellen ihren Besuchern sogar stundenweise<br />
Tische zur Verfügung.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
81<br />
Arbeitswelten<br />
Büro Fabrik<br />
Büro Fabrik<br />
Interessant ist, dass sich die Mehrzahl der<br />
modernen Arbeitsplätze nicht in neuen Gebäuden<br />
ansiedelt. Vielmehr dienen ihnen<br />
ältere, historische Bauten sowie frühere<br />
Standorte nunmehr verlassener Einrichtungen<br />
als Zuhause. Einzelarbeitsplätze sind<br />
offen angelegt und ermöglichen damit einen<br />
Austausch. Und ebendiese Kombination<br />
aus Flexibilität und räumlichem Komfort<br />
ist eine der größten Stärken des Coworking.<br />
Intelligente Umnutzung<br />
Anzutreffen sind viele der gemeinschaftsorientierten,<br />
flexiblen Arbeitsplätze also in<br />
ehemaligen Fabriken, Geschäften und sogar<br />
Kinos. Betreiber schätzen besonders<br />
die offene Gestaltung jener Räumlichkeiten.<br />
Die hohen Zimmerdecken alter Industriebauten<br />
sorgen in Kombination mit großen<br />
Fenstern für eine einladende Atmosphäre.<br />
Betreiber von Coworking Spaces sehen in<br />
stillgelegten Firmengebäuden Potenzial und<br />
fördern deren Umnutzung. Damit beeinflusst<br />
das noch junge Konzept bereits das<br />
Ortsbild vieler Städte. Da die Einrichtungen<br />
aufstrebende Berufstätige anziehen, tragen<br />
sie sogar zum Aufwerten von Stadtteilen bei.<br />
Ein Positivbeispiel dafür ist die Büro Fabrik<br />
im 10. Wiener Gemeindebezirk. Realisiert<br />
wurde sie in einer verlassenen Glasfabrik im<br />
ehemaligen Arbeiterbezirk. Das Bestreben<br />
der Betreiber war es, den ursprünglichen<br />
Charme der Werkstatt trotz der Sanierung<br />
zu erhalten. Heute stehen Coworkern auf<br />
einer weitläufigen Fläche mit industriellem<br />
Charme 60 flexible Arbeitsplätze, die sich an<br />
die Größe des betreffenden Unternehmens<br />
anpassen lassen, zur Verfügung. Ein frei<br />
zugänglicher Küchen- und Gartenbereich<br />
dient dem gemeinschaftlichen Austausch.<br />
Mit einem flexiblen Konzept für Kleinbetriebe,<br />
Start-ups und Personenfirmen überzeugt<br />
gleichermaßen der YURP Coworking Space<br />
im 14. Wiener Gemeindebezirk. Er befindet<br />
sich im ehemaligen Kino „Baumgartner<br />
Grand Bio-Theater“ und punktet dadurch<br />
mit einer einzigartigen Innenraumgestaltung.<br />
Holzelemente sorgen in Kombination<br />
mit hohen Fenster- und Türbögen für ein<br />
historisches Flair in heimeliger Atmosphäre.<br />
Die Arbeitsinseln sind im ehemaligen<br />
Kinosaal untergebracht und bieten Raum<br />
für die persönliche Entfaltung. Im alten Vorführraum<br />
befindet sich das Besprechungszimmer,<br />
was auch das Arbeiten in größeren<br />
Gruppen ermöglicht. Entspannung finden<br />
Teilnehmer in der Gemeinschaftsküche sowie<br />
in einem kleinen Vorgarten.<br />
Wiederum andere Konzepte setzen auf eine<br />
bewusst minimalistische Inneneinrichtung.<br />
Teilnehmer sollen dadurch dazu animiert<br />
werden, sich ihre Büros selbst und nach persönlichem<br />
Geschmack einzurichten. Dieser<br />
Richtlinie folgt unter anderem das House of<br />
Bandits im 15. Wiener Gemeindebezirk. Jener<br />
Coworking Space erstreckt sich gleich<br />
über vier Etagen. Die Betreiber setzen weniger<br />
auf kommerzielle Aspekte, sondern auf<br />
Offenheit. Kurz gesagt, steht Besuchern in<br />
der Einrichtung viel offener Raum zur persönlichen<br />
Entfaltung zur Verfügung.<br />
Doch auch in neuen Projekten finden die<br />
Arbeitsbereiche langsam, aber doch Einzug.<br />
So wurden in der Seestadt Aspern<br />
Räume für Coworking Spaces bereits fix mit<br />
eingeplant. Außerdem etablieren sich im<br />
noch jungen Nordbahnviertel bereits erste<br />
flexible Arbeitskonzepte.<br />
u<br />
BANK BRICO mit Acrylbelattung<br />
Auch mit Holzbelattung lieferbar.<br />
Nachhaltig, ansprechend,<br />
langlebig<br />
Stausberg Stadtmöbel GmbH 4531 Kematen a. d. Krems Telefon +43 (0)7258 / 5711 stausberg.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
82<br />
Arbeitswelten<br />
House of Bandits<br />
© Jolly Schwarz<br />
Die Zukunft der Arbeit –<br />
die Expansion der Architektur?<br />
Kennzeichnend ist für viele der Einrichtungen die<br />
Kombination aus Kaffeehaus-Atmosphäre und Arbeit.<br />
Coworking Spaces schaffen dadurch eine einzigartige<br />
Herangehensweise an die Arbeitskultur<br />
und sehen sich vielerorts als experimenteller Raum<br />
für neue Konzepte. Diese gewinnbringende Nutzungsmischung<br />
macht sie vor allem für ein junges<br />
Publikum attraktiv. Tatsächlich ist der durchschnittliche<br />
Coworker zwischen 25 und 39 Jahre alt. Rund<br />
50 Prozent sind als Solo-Selbständige tätig, wobei<br />
sich ein Fünftel in einem fixen Angestelltenverhältnis<br />
befindet. In letztgenannte Gruppe fallen vor allem<br />
Personen, die für kleine Unternehmen mit weniger<br />
als fünf Mitarbeitern arbeiten. An die 80 Prozent<br />
der Nutzer haben einen Universitätsabschluss. Damit<br />
richtet sich das Coworking in seiner derzeitigen<br />
Form vor allem an Personen mit einer höheren Berufsausbildung.<br />
In diesem Bereich gäbe es durchaus<br />
noch Ausbaubedarf, um auch das Interesse anderer<br />
Nutzergruppen zu wecken.<br />
Geht es um die Nutzung der Coworking Spaces, ist<br />
weltweit ein deutlich positiver Trend zu verzeichnen.<br />
Alleine in den letzten 15 Jahren legte die Coworking-Industrie<br />
rund eine Milliarde Euro an Kapital zu.<br />
Das stetige Wachstum der Sparte ermöglicht nun<br />
größere Investitionen in die Architektur und Innenraumgestaltung.<br />
Bei der Realisierung flexibler Arbeitsbereiche<br />
haben Planer künftig mehr Spielraum.<br />
Das Resultat sind aufwendigere Projekte, die neue<br />
Standards in der Innen<strong>architektur</strong> etablieren. So<br />
wandelte Architekt Henri Cleinge das verlassene Gebäude<br />
der Montreal Royal Bank in einen Arbeitsbereich<br />
für das Tech-Start-Up Crew Collective um. Das<br />
moderne Innenraumdesign tritt hierbei mit der Struktur<br />
aus dem Jahr 1926 in einen respektvollen Dialog.<br />
Sehen lassen kann sich das Ergebnis allemal – mit<br />
ihrem sensiblen und vielseitigen Design animiert die<br />
Einrichtung ihre Besucher zum Verweilen.<br />
Doch mit dem erhöhten Spielraum, wächst gleichzeitig<br />
die Verantwortung der Architekten. Sollen Coworking<br />
Spaces ein vielseitiges Publikum aus allen Sparten<br />
anlocken, müssen sie leistbar bleiben. Eine alleine<br />
auf Luxus orientiere Planung ist hier fehl am Platz. •<br />
YURP<br />
© Brigitte Baldrian<br />
YURP<br />
© Brigitte Baldrian
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
83<br />
Arbeitswelten<br />
Nachhaltige Ganzglaswand<br />
Das Trennwandsystem Lindner Life Nature verbindet den filigranen Charakter einer<br />
Ganzglaswand mit minimalistisch gehaltenen, natürlichen Boden- und Deckenprofilen<br />
aus Holz – in den Varianten Eiche und Bambus. Durch die Symbiose aus Glas und<br />
Holz eröffnet Lindner Life Nature völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten: Das klare<br />
Design des Trennwandsystems vereint die Vorteile einer Ganzglaswand mit einem<br />
Holzprofil als Anschluss an Decke und Boden. So entsteht ein offenes und transparentes<br />
Raumgefühl, ergänzt durch warme Naturmaterialien.<br />
Dank des zurückhaltenden Designs ist das Trennwandsystem<br />
problemlos mit allen Materialien und<br />
Texturen kombinierbar. Dadurch eignet es sich zur<br />
Raumabtrennung sowohl in klassisch gehaltenen<br />
Innenräumen als auch als Trennwand für moderne<br />
Raumkonzepte. Neben der ästhetischen Komponente<br />
überzeugt das System zudem hinsichtlich Funktion<br />
und Nachhaltigkeit: Es ist nahezu vollständig<br />
recycelbar, während seine Montagefreundlichkeit<br />
sowie die Möglichkeit zum kompletten Rückbau maximale<br />
Flexibilität in der Raumgestaltung zulassen.<br />
Neben zertifizierten Standardsystemen realisiert die<br />
Lindner Group jederzeit projektbezogene, innovative<br />
Lösungen nach kundenspezifischen Anforderungen<br />
und gestalterischen Vorgaben.<br />
LINDNER GMBH<br />
T +43 2252 86160-0<br />
austria@Lindner-Group.com<br />
www.Lindner-Group.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
84<br />
Arbeitswelten<br />
Erfolgsklassiker neu gedacht<br />
2013 ging EVERYis1 in Serie. Rund eine halbe Million verkaufter Stühle später führt<br />
Interstuhl die Erfolgsgeschichte mit dem NEW EVERYis1 weiter. Ob als Drehstuhl<br />
oder Counter – wie schon sein Vorgänger vereint auch der NEW EVERYis1 hohen<br />
Komfort bei gleichzeitig hohem Designanspruch.<br />
Neben den Ausstattungsoptionen Netz und Chillback<br />
ist er ab sofort auch mit einem Polsterrücken<br />
verfügbar. Die Varianten mit Netz und Chillback wurden<br />
zudem durch einen Kantenschutz erweitert. Zur<br />
besseren Unterstützung des unteren Rückens wurde<br />
auch die Netzlordose haptisch, funktional und optisch<br />
aufgewertet und auch die Armlehne überarbeitet: Das<br />
funktionale Pad mit 4D-Effekt hat eine smarte Formgebung,<br />
die eine vielseitige Nutzung ohne Verstellung<br />
ermöglicht. Zudem vermittelt das neue, optionale<br />
Komfortpolster für die Sitzfläche optisch und spürbar<br />
bessere Sitzqualität. NEW EVERYis1 verfügt serienmäßig<br />
über eine automatische Gewichtsregulierung, ist<br />
also mit Autolift- oder Synchronmechanik erhältlich.<br />
dabei raumbildend gedacht – und lässt sich beliebig<br />
erweitern. Ein System, das Architekten und Planern<br />
viel Gestaltungsfreiheit lässt und optimal in jeden Arbeitsalltag<br />
passt, in dem Menschen produktiv arbeiten<br />
und sich wohlfühlen wollen.<br />
Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG<br />
T +43 (0)1 61 64 113<br />
oesterreich@interstuhl.com<br />
www.interstuhl.at<br />
HUB - unendlich viele Möglichkeiten<br />
Mit HUB gibt Interstuhl eine zeitgemäße Antwort auf<br />
die heutigen Anforderungen in der weltweiten Bürowelt,<br />
die mit durchdachtem Design und intelligentem<br />
Engineering überzeugt: Sessel, Sofas, Bänke, Besprechungs-Pods,<br />
Trennwände, Medienwände, Stellwände,<br />
Tische, Telefonzellen, mobile Wände in verschiedenen<br />
Höhen – sogar eine Schaukel sorgt für neuen Schwung<br />
im Office. Das Design der Module ist durchdacht bis in<br />
das kleinste Detail: Trennwände mit gebogenem Aluminiumprofil,<br />
ein leichtes, robustes Schalen-Sitzsystem,<br />
Ambient-Light in den Wänden, Elektrifizierung<br />
an den richtigen Stellen und Akustikmaterial für effektiven<br />
Schallschutz. Das modulare Wandsystem ist
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
<strong>architektur</strong>szene<br />
Ihr Projekt. Unser Boden.<br />
Sitzfläche, Ablage, Tisch<br />
und Stauraum zugleich<br />
Rollcontainer sind an sich bereits Multitalente. Mit dem<br />
neuen Bully setzt Büromöbelspezialist hali nun noch einmal<br />
neue Maßstäbe in der vielfältigen Gestalt- und Einsetzbarkeit.<br />
Erhältlich ist der Bully in unterschiedlichsten Farben und<br />
Farbkombinationen wobei sowohl die Korpusfarbe als auch<br />
die Farbe von Front und Rückseite individuell wählbar sind. In<br />
seinem Inneren lassen sich die persönlichen „Schätze“ sicher<br />
verstauen (der Bully kann auch mit einem Vorhängeschloss<br />
ausgestattet werden) und Accessoires, wie ein Sitzkissen<br />
oder die praktische Einhängeschiene ergänzen die Nutzungsmöglichkeiten<br />
des Multitalents.<br />
Auf stylischen Rollen, von denen zwei feststellbar sind und für<br />
die Radkappen in unterschiedlichen Farben erhältlich sind, lässt<br />
sich nicht nur der Büroalltag mobil bewältigen, auch im privaten<br />
Wohnbereich bieten sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, wie<br />
etwa als Ordnungs- und Spielmöbel im Kinderzimmer.<br />
Produziert wird der Rollcontainer, der sich auch individuell<br />
branden lässt, regional im oberösterreichischen Eferding. Der<br />
Bully ist ab € 109,- exkl. Mwst. erhältlich.<br />
hali GmbH<br />
T +43 (0)7272 3731-0<br />
office@hali.at<br />
www.hali.at<br />
www.project-floors.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
86<br />
Arbeitswelten<br />
Flexible, ergonomische Büromöbel<br />
Die Individuelle Einrichtung von Büros, passend zu einer flexiblen, dynamischen und<br />
digitalisierten Arbeitswelt, gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Möblierung von<br />
Firmengebäuden. Der Objekteinrichter Selmer bietet mit einer besonders breiten<br />
Palette an Objektmöbeln die idealen Voraussetzungen für die Entwicklung außergewöhnlicher<br />
Bürokonzepte einer modernen, flexiblen Arbeitswelt: Neben klassischen<br />
Büromöbel und Möbel für Desk-Sharing Workspaces umfasst das Produktangebot<br />
Konferenz-Möbel für multifunktionale Konferenz- und Kreativräume sowie Präsentationsboards,<br />
mobile Trennwände und Accessoires.<br />
Schreibtische sind weiterhin das Herzstück eines jeden<br />
Büros, wobei sich Schreibtischplatten heutzutage<br />
in verschiedenen Formen, Materialien und Farben<br />
konfigurieren lassen. Durch ein großes Zubehör-Programm<br />
können die Arbeitstische von Selmer zudem<br />
maximal funktional gestaltet werden, etwa mit Sichtblenden,<br />
Kabelauslässen, PC-Haltern oder einer elektronischen<br />
Höhenverstellung.<br />
Drehstühle sorgen für Wohlbefinden, Konzentrationsfähigkeit<br />
und fördern die Rückengesundheit.<br />
Die Produktpalette bei Selmer reicht vom soliden<br />
Drehstuhl für das Großraumbüro bis hin zum Chefsessel<br />
in gediegenem Design. Ob mit höhenverstellbarer<br />
Funktion, Lumbalstütze oder verstellbaren<br />
Armlehnen – in jedem Fall sind Ästhetik und perfekte<br />
Ergonomie am Arbeitsplatz und in Konferenz- und<br />
Kreativräumen garantiert.<br />
Der Rollcontainer als Klassiker der Büromöbel, präsentiert<br />
sich heute vielfältig im Design. Unterschiedliche<br />
Oberflächen sorgen für ein stilvolles Erscheinungsbild<br />
und dank der Rollen kann das Möbelstück<br />
auch beim Wechsel des Arbeitsplatzes einfach mitgesiedelt<br />
werden. Für die ideale Raumnutzung sorgen<br />
Trennwände, Raumteiler und mobile Präsentationsboards<br />
mit hohem Designanspruch.<br />
Selmer GmbH<br />
T +43 (0)6216 20210<br />
info@selmer.at<br />
www.selmer.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
87<br />
Arbeitswelten<br />
Wohnlichkeit auf<br />
den Punkt gebracht<br />
Einen vollgepolsterten und gleichzeitig kompakten Club-Sessel bietet Sedus mit<br />
dem vielseitigen „on spot cosy“ an. Der sympathische Club-Sessel überzeugt<br />
durch sein wohnliches Design, seine Ergonomie und Langlebigkeit, wobei ihn seine<br />
zahlreichen Ausstattungsmöglichkeiten zum Verwandlungskünstler machen.<br />
Zudem bringt der ergonomisch ausgereifte Clubsessel<br />
noch mehr Wohnlichkeit ins Spiel: Der vollgepolsterte<br />
und gleichzeitig kompakte Sessel wurde speziell<br />
für den Einsatz in Besprechungs- und Seminarräumen,<br />
in Bistros, Empfangsbereichen und Home Offices<br />
entwickelt. Er lässt sich vielfältig gestalten und<br />
bestens mit bestehenden Einrichtungen und Stilen<br />
kombinieren.<br />
Als Gestellvarianten stehen vier Ausführungen zur<br />
Wahl: ein höhenverstellbarer Fünffuß auf Rollen, ein<br />
Kreuz-Vierfuß aus Stahl, ein Vierfuß aus Holz und ein<br />
Kufenmodell, die alle formal optimal zur großen Produktfamilie<br />
Sedus on spot passen. Das bequeme, aber<br />
straff ausgelegte Polster gibt es in mehreren Stoffqualitäten,<br />
auf Wunsch auch in Farbkombinationen<br />
aus Rückenlehne, Außenschale und Sitzpolster.<br />
Sedus Stoll GmbH<br />
Showroom Wien<br />
Gumpendorfer Straße 15/9<br />
1060 Wien<br />
T +43 (0)1 982 94 17 12<br />
sedus.at@sedus.com<br />
www.sedus.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
88<br />
Licht<br />
Fast ein<br />
Homeoffice!<br />
Perfektes Arbeiten durch gemütliche Einrichtung und Beleuchtung. Mitarbeiter,<br />
die sich in ihrem Büro wohlfühlen, leisten auch bessere Arbeit. In seinem Büro ist<br />
man Gast und Gastgeber gleichzeitig. Das Büro wird zur Bühne, der Arbeitsplatz<br />
zum Kaffeehaus.<br />
Bilder: Derenko Innen<strong>architektur</strong><br />
Raum für Face-to-face-Kommunikation<br />
Das Büro der Wiener Firma Meisterlabs ist ein Ort der<br />
Begegnung: Hier treffen Menschen und ihre Ideen<br />
aufeinander. Der Trend geht hin zu großen, offenen<br />
Flächen, die Raum für gemeinsames Arbeiten bieten<br />
– und für informelle Gespräche. Denn produktive Zusammenarbeit<br />
und innovative Technologien entstehen<br />
nicht nur in Meetings, sondern eben oft auch bei<br />
einer Kaffeepause. Zudem schafft eine solche Kommunikationskultur<br />
Raum für Wissenstransfer, ein verbessertes<br />
Team-Gefühl und Leistungsstärke.<br />
Farbige Akustikleuchten mit hoher Farbwiedergabe<br />
dienen bei diesem Projekt als Eyecatcher im Empfangsbereich.<br />
Konzentriertes Licht für die Tische.<br />
Bodeneinbaustrahler und indirektes Akustik Licht im<br />
Schulungsraum als Stimmungsmacher. Billard im Besprechungsraum.<br />
Stiegenaufgang mit Lichtelementen<br />
in Szene gesetzt.<br />
Das Einrichtungskonzept stammt von Derenko Innen<strong>architektur</strong>,<br />
für die Lichtgestaltung zeichnet<br />
Alexander Magyar verantwortlich.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
89<br />
Licht<br />
Plug<br />
Enjoy<br />
&<br />
HUB<br />
Kann ein System eigentlich ganz viele<br />
sein? Sollte »individuell verstellbar«<br />
nicht fürs ganze Büro gelten? Geht<br />
»customized« auch in Serie? Und brauchen<br />
Gedanken einen Sicherheitsabstand?<br />
Finden wir es gemeinsam<br />
heraus: interstuhl.com/hub
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
90<br />
Licht<br />
Stadt mit<br />
Licht stimmen<br />
Die Gestaltung des öffentlichen Raumes erfordert vielschichtige Überlegungen.<br />
Am Abend und bei Nacht sind dabei Lichtplanerinnen und Planer sehr gefragt,<br />
um dort Atmosphäre zu schaffen und ihn nutzbar zu machen. Eine Möglichkeit<br />
dort Akzente zu setzen, sind Lichtkunst-Installationen. Diese besitzen, auch wenn<br />
sie nur temporär sind, einen unglaublichen Mehrwert für die öffentlichen Räume<br />
einer Stadt. Durch die Verbindung von Lichtkunst und Wissenschaft kann auch<br />
ein Raum experiment entstehen, wie die Installation Thermally Speaking zeigt, die<br />
2019 in Toronto im Rahmen der CITYLights Toronto-Initiative entstanden ist.<br />
Bilder: Doublespace Photography<br />
In der Nacht ist Licht im öffentlichen Raum<br />
der Anziehungspunkt für die Menschen einer<br />
Stadt. Nur dort, wo es ausreichend Licht<br />
und gute Lichtstimmungen gibt, halten sie<br />
sich in der Dämmerung und auch in der<br />
Nacht auf. Diese Qualitäten herzustellen, ist<br />
eine Aufgabenstellungen für Lichtplanerinnen<br />
und Lichtplaner, die mit technischem<br />
Know-how, ihrer Erfahrung und Feingefühl<br />
für ausgewogene Lichtstimmungen sorgen.<br />
Mit Licht kann man nicht nur für ausreichende<br />
Ausleuchtung im öffentlichen Raum<br />
und damit das Gefühl der Sicherheit sorgen:<br />
Ganze Lichträume, Installationen, Erlebnisse<br />
oder Emotionen lassen sich damit kreieren,<br />
die zu einem Publikumsmagnet werden können.<br />
Viele Städte rund um den Globus haben<br />
dieses Potenzial schon erkannt und veranstalten<br />
Lichtfestivals, um den öffentlichen<br />
Raum und die Lichtkunst zu feiern. Kombiniert<br />
werden Lichtinstallationen dabei mit<br />
Architektur oder städtischen Räumen, die<br />
mit kreativen Lichteffekten bespielt werden<br />
und so für ein paar Nächte im Jahr in einem<br />
– im wahrsten Sinne des Wortes – anderem<br />
Licht wahrgenommen werden können.<br />
Ein derartiges Lichtfestival fand 2019 in Toronto<br />
statt. Unter dem Namen Nuit Blanche<br />
wurden für die CITYLights Toronto-Initiative<br />
zusammen mit Studierenden der dortigen<br />
Universitäten verschiedene Lichtinstallationen<br />
entworfen, die man quer durch<br />
die Stadt verteilte. Unter diesen zahlreichen<br />
Lichtinstallationen befand sich auch das<br />
Projekt „Thermally Speaking“. Als passender<br />
Ort dafür wurde das Fort York Visitor Center<br />
ausgesucht – eine historische Stätte, an der<br />
sich die Nation 1812 von der britischen Herrschaft<br />
lösen konnte. Zudem besitzt das im<br />
Jahr 2012 fertiggestellte Gebäude eine Fassade<br />
aus Channel Glass, einem transluzenten<br />
Glaswandsystem, das sich besonders für<br />
Lichtinstallationen eignet. Eine zusätzliche<br />
Qualität des Gebäudes ist, dass es sich an<br />
das leicht abfallende Grundstück anlehnt<br />
und so eine vom Park aus öffentlich begehbare<br />
Dachfläche entsteht. Es sollte daraus<br />
also nicht nur ein Lichtkunstobjekt werden,<br />
sondern dieses sollte zusätzlich auch als begehbare<br />
Skulptur funktionieren.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
91<br />
Licht<br />
Das Konzept für diese Lichtskulptur umfasst<br />
aber nicht nur einen künstlerischen,<br />
sondern auch einen wissenschaftlichen<br />
Ansatz: Entsprechend der Namensgebung<br />
„Thermally speaking“ nutzte die Installation<br />
die Techniken der Thermografie, die<br />
die Oberflächentemperatur von Objekten<br />
misst, und übersetzte die menschliche Körperwärme<br />
in Beleuchtung. Diese Ergebnisse<br />
wurden hautnah erlebbar an die Fassade<br />
des Visitor Centers übertragen, wodurch<br />
sich diese ständig veränderte.<br />
Die Besucherinnen und Besucher sollten<br />
nicht nur als Beobachterinnen und Beobachter<br />
den Geschehnissen folgen, sondern auch<br />
aktiv an dem Erlebnis teilnehmen, indem sie<br />
sich über die Rampe des Gebäudes bewegen.<br />
Durch dieses Experiment wurden die<br />
Wärmefelder und die Wärmestrahlung sichtbar<br />
gemacht, von der wir alle umgeben sind.<br />
Es konnte auch ein Einblick in die Zukunft<br />
der Körpertemperaturmessung und der kreativen<br />
Datenvisualisierung gegeben werden.<br />
Entworfen wurde die Installation von den<br />
Lichtdesignern LeuWebb Projects und in<br />
Zusammenarbeit mit Mulvey & Banani Lighting<br />
produziert. Mit Licht wurde hier ein eindrucksvoller<br />
Akzent im öffentlichen Raum<br />
geschaffen, jedoch nur für eine beschränkte<br />
Zeit. Der Ausdruck von Licht unterstützte<br />
nicht nur die Aufenthaltsqualität im öffentlichen<br />
Raum, sondern schaffte auch Raum für<br />
soziale Begegnungen und Lichtstimmungen,<br />
die den Besucherinnen und Besuchern<br />
sicher lange in Erinnerung bleiben.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
92<br />
Produkt News<br />
„Follow your instinct“…<br />
Auf dieses Motto setzt Lichtexperte Molto Luce mit der trendigen Marke LOUM,<br />
die erstklassiges und dekoratives Lichtdesign verspricht. LOUM bringt Freude,<br />
Abwechslung und vielseitige Einsatzmöglichkeiten – im hippen Hotel und Restaurant,<br />
in den angesagten Clubs der Stadt genauso wie als stilvolles Element im<br />
Wohnbereich.<br />
Ein Beispiel dafür ist die edle Tischleuchte GONE: Sie<br />
erinnert an einen typischen, stehenden Bilderrahmen,<br />
der Motive von geliebten Augenblicken für immer<br />
festzuhalten versucht. Das minimalistische Design<br />
aus der Feder des belgischen Designers Serge Cornelissen<br />
ist dabei auf das Wesentliche reduziert: eine<br />
zarte, grafisch aussehende Kontur in den typischen,<br />
vertrauten Proportionen des klassischen A4-Papierformats,<br />
subtil nach hinten geneigt, gehalten von nur<br />
einem einzelnen zarten „Bein“ auf der Rückseite.<br />
Im eingeschalteten Zustand spielt die Stilikone einer<br />
Tischleuchte, die in zwei Formaten und den beiden<br />
Farben Schwarz und Terra verfügbar ist, mit einem<br />
faszinierenden philosophischen Paradoxon: Der beleuchtete,<br />
eigene Hintergrund stellt die Leere des<br />
Bilderrahmens und die Abwesenheit des Bildes in<br />
den Vordergrund. GONE ist einfach, rein, essenziell<br />
– eine symbolische Skulptur, die der Nichtexistenz<br />
gewidmet ist.<br />
Molto Luce GmbH<br />
T +43 (0)7242 698-0<br />
office@moltoluce.com<br />
www.moltoluce.com<br />
www.loum-light.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
70 Jahre Zumtobel<br />
Mit einem Rückblick auf die Firmengeschichte und<br />
einem klaren Fokus auf der Lichttechnologie der Zukunft,<br />
feiert Zumtobel heuer das 70. Jubiläumsjahr<br />
des Unternehmens. Die Entwicklung der heutigen<br />
Zumtobel Group geht auf die im Jahr 1950 gegründete<br />
„Elektrogeräte und Kunstharzpresswerk W. Zumtobel<br />
KG“ mit Sitz in Dornbirn / Vorarlberg zurück. Kompaktere<br />
und energiesparende Vorschaltgeräte, die<br />
einen flimmerfreien Start für die damals neue Leuchtstofflampen-Technologie<br />
ermöglichten, bildeten den<br />
Beginn einer jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte<br />
und die Basis für zahlreiche technische Innovationen.<br />
Heute beschäftigt das Unternehmen im Hauptwerk in<br />
Dornbirn rund 2.100 Mitarbeiter und zählt international<br />
zu den führenden Leuchtenerzeugern.<br />
Seit einigen Jahren werden dabei mit dem Technologiebaustein<br />
tunableWhite, das adaptive Weißlicht<br />
mit dynamischer Farbtemperaturanpassung und<br />
Produkten wie die LED-Downlightserie PANOS oder<br />
dem LED-Lichtbandsystem TECTON Standards in<br />
der Beleuchtung gesetzt.<br />
Zumtobel Lighting GmbH<br />
T +43 (0)5572 390-0<br />
info@zumtobel.info<br />
www.zumtobel.com<br />
93<br />
Produkt News<br />
Innovative und hochflexible Aluminiumprofilsysteme<br />
Wenn mit funktionierendes unendlichen Möglichkeiten. Licht das Let zte ist , auf das du in<br />
einer solchen Situation verzichten willst ...<br />
Sie haben schon etwas ganz spezielles im Kopf? Wir freuen uns<br />
mehr über ihr Vorhaben zu erfahren und stehen Ihnen gerne<br />
beratend zur Seite. Sprechen Sie uns an!<br />
Dome<br />
Besuchen Sie uns in<br />
Halle 3,1 Stand E71<br />
SURVIVOR - Gebaut, um auch unter widrigsten Umständen Licht und Sicherheit<br />
zu gewährleisten. Von der Einzelleuchte FORM FOLGT bis ARCHITEKTUR hin zum Medien- - LICHT und FOLGT Versorgungsleitungsträger<br />
für komplexe Gebäudelösungen. SICHERHEIT KANN MAN<br />
FORM<br />
PLANEN!<br />
RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />
Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
94<br />
Produkt News<br />
Optischer Blickfang, sauberer Strom<br />
Photovoltaik-Module sind mittlerweile weder aus Ortsbildern noch aus moderner<br />
Architektur wegzudenken. Die Montage der Module ist praktisch überall möglich<br />
– auf dem Dach, am Balkon, auf dem Carport, an der Hauswand oder als fixer<br />
Bestandteil der Fassade, wobei die Montageart von den individuellen Vorlieben<br />
der Bewohner sowie von Bauweise und Ästhetik des jeweiligen Hauses abhängt.<br />
Moderne PV-Anlagen fügen sich dabei perfekt in die<br />
Architektur eines Hauses ein, egal, ob es sich um einen<br />
Neubau oder ein bestehendes Gebäude handelt.<br />
Wie gut das funktioniert, zeigt der Alpengasthof Grüner<br />
in Sölden in Tirol. Das Haus in traditionellem alpinem<br />
Stil wurde um einen modernen Anbau erweitert,<br />
der optisch mühelos mit dem Rest des Hauses mithalten<br />
kann. Der Privatbalkon im obersten Geschoss<br />
sollte sowohl ästhetisch ansprechend als auch nützlich<br />
sein. So entstand die Idee, auf den 30 Metern<br />
eine PV-Anlage zu installieren.<br />
funktionslose Attrappen zum Einsatz. Der Balkon<br />
wurde so binnen zweieinhalb Monaten zum funktionellen<br />
Blickfang und erzeugt nun pro Jahr 4.300 Kilowattstunden<br />
elektrische Energie.<br />
Siblik Elektrik GmbH & Co. KG<br />
T +43 (0)1 68 006-0<br />
info@siblik.com<br />
www.siblik.com<br />
Dabei gab es einige Herausforderungen zu bewältigen.<br />
So waren Sonderanfertigungen und eine Sonderkonstruktion<br />
für die Montage notwendig. Als<br />
knifflig erwiesen sich auch die Berücksichtigung von<br />
Statik und Glasspannungen, schlussendlich aber Herausforderungen,<br />
die mit einer guten Planung leicht<br />
lösbar waren. Durchgeführt wurde das Projekt vom<br />
Elektrounternehmen Falkner & Riml gemeinsam mit<br />
Metallbau Andreas Gstrein und dem Wiener Traditionsunternehmen<br />
Siblik Elektrik. Verbaut wurden Module<br />
von Kioto Solar, hergestellt in dessen Produktionsstätte<br />
für Sonderanfertigungen in der Steiermark.<br />
Aufgrund zweier Regenfallrohre, die vor den Modulen<br />
verlaufen, kamen zusätzlich zwei maßgefertigte,
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
95<br />
Produkt News<br />
Für raue Umgebungsbedingungen<br />
Die RIDI Group mit ihren Marken RIDI, Spectral<br />
und li:fy hat mit Mai 2019 den kompletten<br />
Geschäftsbereich Innenbeleuchtung von<br />
Selux Interior Europa und damit auch die<br />
Leuchtenserie SURVIVOR übernommen.<br />
Das SURVIVOR Lichtsystem erreicht die<br />
Schutzart IP65 und Schlagfestigkeit IK10<br />
und ist für alle Bereiche geeignet, in denen<br />
generell raue Umgebungsbedingungen herr-<br />
schen und auch im Extremfall eine funktionierende<br />
Beleuchtung sichergestellt werden<br />
muss. Dazu gehören im Besonderen öffentliche<br />
Bereiche wie Bahnhöfe, Einrichtungen<br />
von Nah- und Fernverkehrsbereichen,<br />
Parkhäuser, Sportstadien, Brücken, Unterführungen,<br />
Justizvollzugsanstalten und alle<br />
Bereiche, in denen mit Beschädigungen gerechnet<br />
werden muss.<br />
Die Leuchte kann als Einzelleuchte oder als<br />
Systemleuchte montiert werden, erhältlich<br />
ist sie dabei für Wand-, Decken-, Eck-, und<br />
abgependelte Montage.<br />
RIDI Leuchten GmbH<br />
T +43 (0)1 7344 210-0<br />
office@ridi.at<br />
www.ridi-group.com<br />
Auch im Kleinen ganz gross!<br />
SECURIN und SECUSINK im Heimeinsatz<br />
Eine saubere und schlanke Lösung für die Garage daheim.<br />
SECUSINK<br />
SECURIN
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
96<br />
Produkt News<br />
Wohnzimmeratmosphäre im Fitness Studio<br />
Wie ein Fitnessstudio zielgruppengerecht gestaltbar ist, zeigt mit dem Injoy in<br />
Rottweil der Betreiber Georg Breitenreuter, der sich als „Problemlöser, nicht als<br />
Gerätevermieter“ sieht und ausgebildetes Fachpersonal wie Physiotherapeuten,<br />
Sportlehrer und Bewegungsfachkräfte beschäftigt.<br />
Seine Hauptklientel ist über 50 Jahre alt<br />
und das Konzept schwerpunktmäßig auf<br />
die Bedürfnisse dieser Altersgruppe ausgerichtet.<br />
Auch die räumliche Gestaltung<br />
spielt bei diesem Projekt eine entscheidende<br />
Rolle. Nicht zuletzt auch, da sie ein geeignetes<br />
Mittel ist, um sich von der reichlich<br />
vorhandenen Konkurrenz abzuheben.<br />
Und so wurde eine Trainingsumgebung<br />
gestaltet, die mit kleinen Hängelampen,<br />
Beistelltischen und gekonnt platzierten<br />
Polstermöbeln eine angenehme Wohnzimmeratmosphäre<br />
schafft. Auch der Designbodenbelag<br />
von PROJECT FLOORS ist Teil<br />
dieses Konzepts. Eine Herausforderung bei<br />
der Umsetzung war die Tatsache, dass die<br />
500 m 2 Bodenbelag in nur einer Woche verlegt<br />
werden mussten und dafür zuerst drei<br />
verschiedene alte Untergründe (Schwingboden,<br />
Parkett und alter PVC-Belag) zu entfernen<br />
waren. Gearbeitet haben die Bodenleger<br />
dabei nur Nachts, um die restlichen<br />
Gewerke nicht zu behindern.<br />
Das Dekor PW 1265 aus der floors@work<br />
Kollektion unterstützt nun die gewünschte<br />
wohnliche Atmosphäre im Studio und harmoniert<br />
gut mit dem Rest der Einrichtung.<br />
Eine Besonderheit, die in ihrem Anspruch<br />
vielleicht nur dem Profi auffällt: Das Muster,<br />
das sich mit den kontraststarken Planken<br />
ergibt, wurde trotz Dehnungsfuge durchgelegt.<br />
So entstand eine gleichmäßige Fläche<br />
ohne optischen Bruch.<br />
PROJECT FLOORS GmbH<br />
T +49 (0)2233 9687-0<br />
info@project-floors.com<br />
www.project-floors.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
97<br />
Produkt News<br />
Kompetente Entwässerungstechnik auf 350 Seiten!<br />
Zum 25-jährigen Firmenjubiläum hat Aschl,<br />
Innovationsführer für moderne Entwässerungstechnologie<br />
in Edelstahl, ein umfassendes<br />
Referenzbuch für Architekten und<br />
Planer zusammengestellt. Das hochwertige<br />
Referenz-Kompendium präsentiert über 200<br />
Referenzen aus den Bereichen Schwimmbad,<br />
Hotel, Lebensmittelindustrie, Parken, Feuerwehr<br />
und Flughafen.<br />
Unter den Referenzen befinden sich renommierte<br />
Hersteller und Adressen, wie<br />
Eckes-Granini Deutschland und das Hotel<br />
Sacher in Wien. Doch auch architektonisch<br />
beeindruckende Bauprojekte, wie die futuristische<br />
KärntenTherme in Villach und das<br />
Fächerbad Karlsruhe, sind vertreten. Die<br />
Entwässerungstechnik von Aschl überzeugt<br />
mit elegantem Design, Langlebigkeit und<br />
höchstem Hygiene-Anspruch. Zudem sorgt<br />
die patentierte Drainagefunktion für einen<br />
nachhaltigen Schutz des Bodenaufbaus.<br />
Das Referenz-Kompendium ist für Architekten<br />
und Planer gratis bestellbar unter:<br />
www.aschl-edelstahl.com/aschl-referenzbuch/<br />
Aschl GmbH<br />
T +43 (0)7247 8778-0<br />
office@aschl-edelstahl.com<br />
www.aschl-edelstahl.com<br />
windorf 21, A-4113 st. martin, Tel: 0043 7232 38130<br />
office@mandl-bauer.at, www.mandl-bauer.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
98<br />
Produkt News<br />
© FKS Industrieböden & Handel GmbH<br />
Ästhetik mit Funktionalität verbunden<br />
Planer, Architekten, aber auch Bauherren und Immobilienentwickler sind stets<br />
auf der Suche nach dem perfekten Boden, der ihre Immobilie optimal zu Geltung<br />
bringt. Weber DesignFloor von Saint-Gobain Weber Terranova ist ein einzigartiges<br />
Tool, das dafür über eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten verfügt.<br />
Zum einen bietet der Bodenbelag, der auf zementgebundenen<br />
Beschichtungen basiert, eine fugenlose,<br />
ebene und äußerst widerstandsfähige Fläche. Zum<br />
anderen entsteht damit eine homogene und ästhetische<br />
Bodenvariante, die mit edlem Purismus und<br />
zeitloser Eleganz punktet.<br />
Perfekte Beispiele dafür sind die Akademie des Jüdischen<br />
Museums in Berlin, wo insgesamt 800 m 2<br />
DesignFloor eingearbeitet wurden und Architekt Daniel<br />
Libeskind die Qualitäten des innovativen Bodenbelags<br />
zu schätzen wusste. Oder im Bar-Restaurant<br />
Fliegerhorst am Flughafenareal des Gewerbeparks<br />
Breisgau bei Eschbach, Deutschland. Das Architekturbüro<br />
Ruch & Partner entschied sich für den Einsatz<br />
der zementgebundenen, polymermodifizierten<br />
und werkseitig in Wunschfarbe eingefärbten Bodenausgleichsmasse<br />
von Terranova, die als oberflächenfertiger<br />
Belag – hier mit einer Schichtstärke von acht<br />
Millimeter – auf insgesamt 580 m 2 eingesetzt wurde.<br />
Saint-Gobain Weber Terranova Österreich<br />
T +43 (0)1 66 150<br />
marketing@weber-terranova.at<br />
www.weber-terranova.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Produkt News<br />
Privatbad-Initiative<br />
Das moderne Bad ist längst zur vielseitigen Wohlfühl-Oase<br />
geworden. Speziell beim Privatbad sind sowohl die Ansprüche<br />
der Nutzer als auch die Gestaltungsmöglichkeiten überaus<br />
vielfältig. Dementsprechend präsentiert sich Geberit im<br />
Herbst unter dem Motto „vor und hinter der Wand, alles aus<br />
einer Hand“ als Komplettanbieter im Sanitärbereich.<br />
„Geberit hält alles, was für ein modernes Bad benötigt wird,<br />
aus einer Hand bereit. Mit der Verbindung der Produktwelten<br />
vor und hinter der Wand schaffen wir einen wesentlichen<br />
Mehrwert für den Badplaner, den Installateur und auch für den<br />
Endkunden“, erklärt Guido Salentinig, Geschäftsführer der Geberit<br />
Vertriebsgesellschaft.<br />
Als Komplettanbieter im Sanitärbereich verfügt das Unternehmen<br />
über eine beeindruckende Sortimentsbreite und -tiefe,<br />
die alles vom Versorgungs- und Abflussrohr über das Installations-<br />
und Spülsystem bis hin zu WCs, Dusch-WCs, Waschtischen,<br />
Duschsystemen und kompletten Bad-Serien umfasst.<br />
Die Vorteile, die sich daraus ergeben, hat Geberit nun in einem<br />
attraktiven Partnerkonzept gebündelt.<br />
Geberit Vertriebs GmbH & Co KG<br />
T +43 (0)2742 401 0<br />
sales.at@geberit.com<br />
www.geberit.at<br />
NICE TO HAVE IS A MUST<br />
Unsere Verglasungen tragen das C2C TM - Siegel:<br />
ipasol – Stopray – iplus - Clearlite – Clearvision<br />
Stratophone – Stratobel – Clearsight – Pyrobel<br />
Lacobel – Matelac – Matelux - Mirox – Imagin<br />
Wir bieten Ihnen ökologisch wertvolle Produkte, die<br />
in Kreisläufe gehen, statt am Ende entsorgt zu<br />
werden. Sie erhalten so einen hohen Mehrwert bei<br />
der Umweltzertifizierung von Gebäuden.<br />
Als einziger Glashersteller weltweit bietet die<br />
AGC Gruppe bereits seit 10 Jahren ein breites<br />
Portfolio an Cradle to Cradle TM<br />
zertifizierten<br />
Glasprodukten. Unser klares Bekenntnis zu<br />
Verantwortung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.<br />
AGC INTERPANE – Bildungspartner des C2C LAB, Berlin<br />
INTERPANE GLAS INDUSTRIE AG<br />
Telefon: +49 5273 8090<br />
info@interpane.com<br />
www.interpane.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
100<br />
Produkt News<br />
Faszinierendes Flammenspiel<br />
Feuer spendet Wärme für Körper und Seele - damit das Wohnzimmer nicht nur zum<br />
wärmenden, sondern auch zum optischen Highlight wird, bietet sich ein Kamin als<br />
Eyecatcher an. Als fortwährendes Symbol für Luxus bereichert er jeden Raum.<br />
Mit seinem Sortiment an wandelbaren Kaminofenmodellen<br />
erfüllt der österreichische Hersteller Mandl &<br />
Bauer sämtliche Bedürfnisse nach Formvollendung<br />
und effizienter Wärmeerzeugung. Die Öfen überzeugen<br />
dabei vor allem durch ihren facettenreichen<br />
Materialmix aus hochwertigem Naturstein, Stahl,<br />
Keramik oder Beton, der sich durch seine Hitzebeständigkeit<br />
von bis zu 1.200 Grad Celsius sowohl im<br />
Feuerraum als auch im Außenbereich einsetzen lässt.<br />
Alle Feuerstellen können zudem exakt auf die individuellen<br />
Vorstellungen der Bewohner zugeschnitten<br />
werden. Der Gestaltung sind dabei nahezu keine<br />
Grenzen gesetzt! Komfortbewusste profitieren zum<br />
Beispiel von Gaskaminen, die sich ganz bequem per<br />
Fernbedienung oder WLAN steuern lassen. Auf den<br />
Funkenflug eines Holzofens muss dabei jedoch nicht<br />
verzichtet werden, denn dank modernster Technik<br />
lässt sich dieser auch mit dem Gas erzeugen, das aus<br />
den Poren der Keramikscheite austritt.<br />
Wo das lodernde Element Hand in Hand mit einzigartigem<br />
Design geht, haben auch Sicherheit und<br />
Qualität oberste Priorität. Mit Modellen, die an allen<br />
vier Seiten aus Glas bestehen, setzt das Unternehmen<br />
neue Maßstäbe in der Ofengestaltung. Durch<br />
den Verzicht auf Griffe und Rahmen entsteht ein wirkungsvoller<br />
Funkenschutz, der die Sicht auf das faszinierende<br />
Flammenspiel nicht beeinträchtigt. Dank<br />
der großen Vielfalt an verfügbaren Materialien fügen<br />
sich die Modelle des Spezialisten harmonisch in jede<br />
Wohnumgebung ein.<br />
Mandl & Bauer GmbH<br />
T +43 7232 38-130<br />
office@mandl-bauer.at<br />
www.mandl-bauer.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
101<br />
Produkt News<br />
FÜR JEDE<br />
ANWENDUNG EINE<br />
SUPER WAHL.<br />
www.lafarge.at<br />
JETZT Lafarge APP<br />
RICHTIG BETONIEREN<br />
auf Ihr Handy laden!<br />
Intelligente<br />
Raumtemperaturregelung<br />
Die neue Einzelraumregelung Smatrix Pulse von Uponor ist<br />
nicht nur kompatibel mit verschiedenen Smart-Home-Anwendungen,<br />
sondern punktet vor allem mit ihrer innovativen Autoabgleich-Technologie.<br />
Diese sorgt nicht nur für schnelle Redaktionszeiten<br />
und konstante Behaglichkeit, sondern spart im<br />
Vergleich zu nicht abgeglichenen Systemen ohne raumweise<br />
Regelung bis zu 20 Prozent Energie ein. Bei Bedarf kann Smatrix<br />
Pulse auch den Kühlfall effektiv regeln („Cooling ready“).<br />
Die intelligente Raumtemperaturregelung ist für Neubauten wie<br />
auch für die Renovierung gleichermaßen geeignet und kann<br />
sowohl in drahtlosen wie auch drahtgebundenen Installationen<br />
eingesetzt werden. Die Bedienung ist einfach und intuitiv. Per<br />
Smartphone ist jederzeit und von jedem Ort aus per WLAN oder<br />
Internet ein komfortabler Zugriff und eine komplette Kontrolle<br />
über das System möglich. Das System kann aber auch bequem<br />
per Sprachsteuerung über Amazon Alexa oder Google Home<br />
bedient werden. Optional kann auch dem Installateur des Vertrauens<br />
Fernzugriff zur bequemen Wartung gewährt werden.<br />
Uponor Vertriebs GmbH<br />
T +43 (0)2236 23003-0<br />
info.at@uponor.com<br />
www.uponor.at<br />
Entscheidend für jeden Bau ist ein solides Fundament.<br />
Unsere Zemente sind regional und ökologisch. Und natürlich<br />
haben wir für jede Anwendung den richtigen Zement.<br />
Lafarge – Fundament<br />
der Zukunft.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
102<br />
Produkt News<br />
Fotos: TROX<br />
Lernerfolg durch Lüftung<br />
Nach aktuellem Wissensstand besteht keinerlei Zweifel, dass sich dank einer<br />
besseren Raumluftqualität Leistungsvermögen und Wohlbefinden und damit die<br />
schulischen Leistungen maßgeblich steigern lassen. So haben Messungen ergeben,<br />
dass bei Verdopplung der Außenluftrate die Geschwindigkeit, mit der Rechenaufgaben<br />
gelöst wurden, durchschnittlich um bis zu 14 Prozent gestiegen ist.<br />
Dieses Argument überzeugte auch den Schulerhalter<br />
des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Deutschland,<br />
die Ausbildungsstätte mit modernen Lüftungsanlagen<br />
auszustatten. Bei dem Bauvorhaben handelt es<br />
sich um eine Sanierung des bestehenden Gebäudes<br />
in mehreren Bauabschnitten, wobei die Wahl auf dezentrale<br />
Lüftungsgeräte der Serie SCHOOLAIR-V<br />
(vertikales Brüstungslüftungsgerät) von TROX fiel,<br />
die aufgrund ihres geringen Platzbedarfs einfach in<br />
das bestehende Gebäude integriert werden konnten.<br />
Dazu wurde ein schmales Fensterelement gegen<br />
ein opakes Element zur Luftführung ausgetauscht,<br />
die vorhandene Brüstung auf die Gerätehöhe angepasst<br />
und abschließend eine Verkleidung passend<br />
zum Raumkonzept gewählt. Die Geräte sind jeweils<br />
hälftig auf die Brüstung und eine Unterkonstruktion<br />
gestellt, an Strom und die wasserseitige Versorgung<br />
angeschlossen sowie Master und Slave-Geräte<br />
(verbaut sind jeweils zwei Geräte pro Raum) mit<br />
einem Patchkabel für die interne Kommunikation<br />
verbunden. Zusätzlich ist an die Mastergeräte das<br />
Raumbediengerät angeschlossen. Mit einem Nennluftvolumenstrom<br />
bis zu 450 m³/h stellen die Geräte,<br />
die über Luft/Wasser-Wärmeübertrager auch heizen<br />
und kühlen können, ausreichend frische Luft für maximalen<br />
Lernerfolg zur Verfügung. Ausgestattet mit<br />
einem Außenluftfilter der Filterklasse ePM1 65% und<br />
einem Rotations-Wärmerückgewinner sorgen die Geräte<br />
energiesparend dafür, dass frische Luft frei von<br />
Schadstoffen in die Klassenräume gelangt.<br />
TROX Austria GmbH<br />
T +43 (0)1 25043-0<br />
trox@trox.at<br />
www.trox.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
103<br />
Produkt News<br />
Schnelle Reaktion!<br />
Mit Produkten und<br />
Beratung von<br />
MUREXIN.<br />
Ideale Akustik und Optik<br />
Thomas Bleimuth<br />
Malermeisterbetrieb<br />
Bleimuth aus Weiz<br />
Die Energie Steiermark hat mit dem neuen E-Campus, entstanden auf dem Areal des<br />
Technik-Zentrums Graz-Süd, wo sich seit 1956 die Lehrwerkstätte befindet, ein modernes<br />
Ausbildungszentrum gebaut. Um die akustischen und optischen Anforderungen<br />
zu erfüllen, wurde das Projekt mit Metalldecken und Deckensegeln von Fural ausgestattet.<br />
Werkstätte, Büros und Konferenzzimmer erhielten Deckensegel und auf den<br />
Gängen wurden die Deckenkassetten Typ „Swing“ verbaut – beide sorgen für eine perfekte<br />
Optik und optimale Akustik.<br />
Jede Deckenkassette lässt sich mit einem Inbusschlüssel öffnen und über Rollen abklappen<br />
und verschieben. Durch diese komfortable Revisionsöffnung sind Wartungsarbeiten<br />
jederzeit bei laufendem Betrieb möglich. Die Deckenkassetten und Deckensegel<br />
mit einer Perforation von 1,5 mm und einem Lochanteil von 11 % minimieren den Geräuschpegel<br />
und helfen den Schall zu reduzieren. Für eine angenehme Temperierung<br />
wurden die Deckensegel zudem mit Kühlregistern versehen. Diese verteilen die Kälte<br />
ohne Staubaufwirbelung oder Zugluft über das Strahlungsprinzip im Raum.<br />
Fural Systeme in Metall GmbH<br />
T +43 (0)7612 74 851-0<br />
fural@fural.at<br />
www.fural.com<br />
Ich reagier' genauso schnell<br />
wie Murexin Express Coat.<br />
Weil ich nämlich immer am letzten<br />
Stand bin. Mit der besten Beratung<br />
von MUREXIN. Da ist alles<br />
ruck-zuck fertig. Und hält!<br />
Mein Produkttipp: Ganz schön<br />
gründlich: Express Coat EC 60<br />
MUREXIN. Das hält.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
104<br />
Produkt News<br />
Fotos: Toni Rappersberger<br />
Gefälledämmung in Gold<br />
Mit dem Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg erhielt eine weitere aktuelle Referenz<br />
von Dämmstoff-Spezialist Steinbacher die klimaaktiv-Auszeichnung in Gold.<br />
Der Neubau wurde als erstes Hallenbad in Österreich einer umfassenden Nachhaltigkeitsanalyse<br />
unterzogen und erreicht mit 909 von 1.000 möglichen Punkten den<br />
klimaaktiv Gold-Standard.<br />
Auch die jeweils ca. 1.500 m 2 steinopor® EPS plus<br />
Grund- und Gefälle-Dämmplatten von Steinbacher<br />
leisten am genutzten Warmdach einen wesentlichen<br />
Beitrag zum sensationellen HWB-Wert von 2,7 kWh/m².<br />
Neben den Dämmeigenschaften der grauen Hochleistungsdämmplatten<br />
steinopor® EPS plus, die aufgrund<br />
der enthaltenen Infrarotreflektoren um 25 %<br />
besser als das herkömmliche weiße EPS und viel besser<br />
als die meisten herkömmlichen Dämmstoffe ist,<br />
war auch die Expertise der Experten von Steinbacher<br />
bei der Planung des Gefällesystems ein wesentlicher<br />
Auswahlfaktor bei der Auftragsvergabe: Denn die<br />
verschiedenen Rundungen, Höhen- und Schräglagen<br />
der Dachunterkonstruktion stellten eine besondere<br />
Herausforderung an die Gefällekonzeption dar.<br />
Die einzelnen Flächen wurden dabei bereits in der<br />
Planungsphase erfasst und dämmtechnisch auf die<br />
jeweiligen Bedingungen hin optimiert. Schließlich<br />
wurden die – entsprechend der Einzelflächen beschrifteten<br />
– Grund- und Gefälledämmplatten termingerecht<br />
an die Baustelle ausgeliefert.<br />
Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />
T +43 (0)5352 700-0<br />
office@steinbacher.at<br />
www.steinbacher.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
105<br />
Produkt News<br />
Hochselektiv, neutral, niedrige Reflexion<br />
Mit einer Selektivität von 2,0 übertreffen die neuen Sonnenschutzglasprodukte<br />
Stopray Vision-70 und die vorspannbare Variante Stopray Vision-70T alle herkömmlichen<br />
Doppelsilber-Produkte. Die Verglasungen sind besonders farbneutral (Ra,D =<br />
97), lassen ein Maximum an Tageslicht in den Raum (TL = 70 Prozent) und senken<br />
mit einem g-Wert von nur 35 Prozent die Klimalast hinter Glasfassaden.<br />
Die Lichtreflexion nach innen beträgt 15 Prozent, nach<br />
außen reflektiert es 14 Prozent des Lichts. Der niedrige<br />
Ug-Wert von 1,0 W(m 2 K) schützt an kalten Tagen<br />
vor dem Auskühlen der Räume, senkt den Heizwärmebedarf<br />
und schont somit die Umwelt. Die genannten<br />
Werte gelten im Zweifach-Aufbau, das Produkt ist aber<br />
auch als 3fach-Isolierglas verfügbar. Alle bestehenden<br />
Basisglasprodukte aus der ipasol- und Stopray-Familie<br />
sind mit dem Nachhaltigkeitszertifikat „Cradle to<br />
Cradle“ in Silber ausgezeichnet.<br />
Die AGC Gruppe ist der einzige Glashersteller, der für<br />
sein großes Portfolio an Glasprodukten nach „Cradle<br />
to Cradle“ zertifiziert wurde und bietet damit das weltweit<br />
umfassendste Portfolio an Glasprodukten, die auf<br />
den Stufen Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet<br />
sind. Die Gesamtbewertung für Stopray, ipasol und iplus<br />
Basisglasprodukte erreichte das Silber-Zertifikat. In<br />
den Unterkategorien „Erneuerbare Energie“ und „Wasserverbrauch“<br />
wurden die Produkte mit Silber und in<br />
puncto „Materialgesundheit“, „Kreislauffähigkeit“ und<br />
„Soziale Verantwortung“ sogar mit Gold bewertet.<br />
INTERPANE GLAS<br />
INDUSTRIE AG<br />
T +49 (0)5273 809-0<br />
info@interpane.com<br />
www.interpane.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
106<br />
Produkt News<br />
Brillux Design Award 2021<br />
Herausragende Gestaltungen an der Fassade und im Innenraum verdienen große<br />
Aufmerksamkeit. Der internationale Brillux Design Award schafft sie – für die Objekte<br />
und für ihre Gestalter aus Architektur und Handwerk sowie ihre Bauherren. Noch<br />
bis zum Ende des Jahres <strong>2020</strong> sind Einreicher aus Österreich aufgerufen, sich mit<br />
ihren besten Arbeiten für die hochkarätigen Auszeichnungen zu bewerben.<br />
Hervorgegangen ist der Brillux Design Award aus<br />
dem Wettbewerb um den Deutschen und Österreichischen<br />
Fassadenpreis. Innerhalb von 25 Jahren<br />
hatte sich dieser zu der Plattform für wegweisende<br />
Architekturgestaltung entwickelt. Seit 2019 führt der<br />
Brillux Design Award diesen hohen Anspruch fort<br />
und hat ihn sogar noch erweitert: Im neuen Wettbewerb<br />
werden zusätzlich zu den Auszeichnungen in<br />
vier Fassadenkategorien und der Sonderprämierung<br />
für energieeffiziente Fassadensysteme (WDVS) weitere<br />
Preise in zwei Innenraumkategorien vergeben.<br />
Schon beim Brillux Design Award 2019 hatte es ein<br />
Objekt aus Innsbruck unter die drei Besten seiner<br />
Wettbewerbssparte geschafft.<br />
Pro Kategorie werden drei Nominierte, unter ihnen<br />
der Sieger, gekürt. Der Brillux Design Award ist mit<br />
insgesamt 25.000 Euro Preisgeld dotiert. Das ist nur<br />
ein Teil der Wertschätzung: Zusätzlich bekommen<br />
die Preisträger alle Mittel an die Hand, mit denen sie<br />
ihre Auszeichnung imagefördernd an Kunden und<br />
Interessenten vermitteln sowie vermarkten können.<br />
„Wer hier für seinen gelungenen Beitrag zur Baukultur<br />
ausgezeichnet wird, kann mit der Prämierung<br />
leichter die nächsten anspruchsvollen und lukrativen<br />
Aufträge akquirieren“, unterstreicht der Brillux Verkaufsleiter<br />
für Österreich, Otto Stanek.<br />
Eingereicht werden können noch bis zum 31.12.<strong>2020</strong><br />
alle Objekte, die vom 01.01.2019 bis 31.12.<strong>2020</strong> mit<br />
Brillux Produkten realisiert worden sind. Alle Informationen<br />
zum Brillux Design Award 2021 und die Online-Teilnahmeunterlagen<br />
stehen auf www.brillux.at/<br />
design-award bereit.<br />
Brillux Farben GmbH<br />
T +43 732 370740-0<br />
info@brillux.at<br />
www.brillux.at<br />
Nominierter des Brillux Design Awards 2019 in der Kategorie „Wohnbauten“:<br />
Stilfassade, Innsbruck<br />
Eigentümer: Immobilien Dr. Rhomberg & Partner, Tirol<br />
Ausführender Betrieb: Heidi Eisner Stuckrestauratorin, Hall in Tirol
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
107<br />
Produkt News<br />
Ein rautenförmiges Muster in Weiß und Verkehrsrot zeigt Autofahrern, Fußgängern und<br />
Radfahrern an, dass an dieser Kreuzung Vorsicht geboten ist.<br />
Rot und Weiß für minimiertes Unfallrisiko<br />
Um die Unfallgefahr an einer ungeregelten<br />
Kreuzung in Höchst zu reduzieren<br />
und die Sicherheit von Autofahrern und<br />
Fußgängern zu erhöhen, wurde von der<br />
Gemeinde eine neue Fahrbahnmarkierung<br />
in Auftrag gegeben. Realisiert wurde<br />
die Markierung mit Preco Cryl Rollplastik<br />
2K auf Polymethylmethacrylatharz vom<br />
Flüssigkunststoff-Experten Triflex: Das<br />
2-komponentige Markierungsprodukt auf<br />
PMMA-Basis wird als verkehrsbegleitende,<br />
strukturgebende Beschichtung auf<br />
Straßen und Radwegen eingesetzt. Es ist<br />
mechanisch belastbar und schnell reaktiv.<br />
Die rutschhemmende Flächen- und Radwegbeschichtung<br />
kann in verschiedenen<br />
Farbtönen ausgeführt werden und macht<br />
Verkehrsbereiche langfristig sicher. Für die<br />
Kreuzung in Höchst fiel die Wahl auf eine<br />
Kombination aus Weiß und Verkehrsrot.<br />
Triflex GesmbH<br />
T+43 (0)7667 21505<br />
info@triflex.at<br />
www.triflex.at<br />
webertherm<br />
timberflex<br />
Der Klebespachtel speziell<br />
für Holzuntergründe
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
108<br />
Produkt News<br />
Fotos: Rieder Group, Ditz Fejer<br />
Fassaden für visionäres<br />
Öko-Territorium<br />
Auf einem Gebiet von fast zwei Millionen Quadratmetern entsteht südlich der<br />
französischen Hauptstadt Paris im Paris-Saclay Cluster ein wissenschaftliches<br />
und technologisches Zentrum, das viele Facetten von Innovation und technologischem<br />
Fortschritt mit einem ressourcensparenden Leben vereint.<br />
Von der ökologischen Bauweise über ein zukunftsweisendes<br />
Energiesystem bis hin zum ausgeklügelten<br />
Mobilitätsprogramm – hier sollen für alle<br />
Bereiche des Alltags optimale Voraussetzungen hinsichtlich<br />
Nachhaltigkeit geschaffen werden. Neben<br />
Forschungseinrichtungen, Bildungsgebäuden und<br />
Wohnbauten entstehen auch Standorte für unterschiedlichste<br />
Unternehmen. Das Territorium soll als<br />
Öko-Vorzeigeprojekt für die ganze Welt fungieren.<br />
An zwei wichtigen Infrastruktur-Gebäuden des Paris-Saclay<br />
Clusters kamen Fassadenplatten und<br />
Formteile des österreichischen Glasfaserbetonspezialisten<br />
Rieder zum Einsatz. Die concrete skin Fassade<br />
mit der Produktneuheit formparts.fab an den beiden<br />
Energiezentralen in Moulon und Polytechnique sticht<br />
nicht nur architektonisch heraus, sondern überzeugte<br />
Planer und Bauherren vor allem mit Langlebigkeit<br />
und ökologischen Kennzahlen.<br />
Die flachen concrete skin Paneele bieten eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Farben, Oberflächen und Texturen<br />
und überzeugen weltweit durch ihren authentischen<br />
Materialcharakter in Verbindung mit ökologisch vorausschauenden<br />
Fakten: Schadstofffreie Produkte<br />
(frei von kristallinem Siliciumdioxid), die Minimierung<br />
der Primärenergie bei der Produktion und eine zero<br />
waste Philosophie, bei der alle Reststoffe, die bei der<br />
Produktion anfallen, für andere Bereiche wiederverwendet<br />
werden. Der größte Antreiber für die stetige<br />
Weiterentwicklung ist für Rieder der Anspruch, mehr<br />
als nur nachhaltige Produkte aus Beton zu schaffen,<br />
um wie der Cluster Paris-Saclay einen aktiven Beitrag<br />
zur Energiewende zu leisten.<br />
Rieder Sales GmbH<br />
T +43 (0)6542 690-844<br />
office@rieder.cc<br />
www.rieder.cc
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Produkt News<br />
Baumit Life Challenge 2021<br />
Eine internationale Architekten-Jury hat von 385 eingereichten<br />
Objekten aus 26 Baumit Ländern 36 Finalisten gewählt.<br />
Österreich ist mit fünf Nominierungen „Nominierungs-Kaiser“<br />
für die Wahl der besten europäischen Fassade des Jahres.<br />
Die Finalisten werden nun von einer internationalen Architektenjury<br />
noch einer weiteren Prüfung unterzogen, um<br />
die Siegerobjekte in sechs Kategorien auszuwählen, die dann<br />
im April 2021 in Valencia gekürt werden.<br />
Neben den drei Kategorien Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus<br />
und Nicht-Wohnbau sowie den beiden Kategorien Thermische<br />
Sanierung und Historische Renovierung gibt es einen<br />
Spezialpreis für Objekte mit besonderer Fassadenstruktur.<br />
Auf die Gewinner der sechs Kategorien wartet ein Preisgeld<br />
von jeweils 3.300 Euro. Der Hauptsieger darf sich über 6.600<br />
Euro freuen.<br />
Die Baumit Life Challenge wurde 2014 erstmals europaweit<br />
ausgeschrieben, um die unzähligen, kreativen Möglichkeiten,<br />
die sich bei der Gestaltung von Fassadenoberflächen und<br />
-strukturen bieten, zu präsentieren.<br />
Weitere Informationen zu den nominierten Projekten unter:<br />
www.baumit.at/lifechallenge<strong>2020</strong>/nominee<br />
VIELSEITIGE<br />
DACH-<br />
ABDICHTUNG.<br />
MAXIMALE<br />
PLANUNGS-<br />
SICHERHEIT.<br />
Baumit GmbH<br />
T +43 (0)501 888-0<br />
www.baumit.com<br />
Unsere Dachabdichtungssysteme<br />
basieren auf Flüssigkunststoff.<br />
Sie eignen sich für einfache, detailreiche oder komplizierte<br />
Dachkonstruktionen, sind flexibel einsetzbar, dichten<br />
die Bausubstanz dauerhaft ab und bieten vielfältige<br />
Gestaltungsmöglichkeiten. Und sie erfüllen dabei alle<br />
Anforderungen der Flachdachrichtlinie. Vor allem aber<br />
lösen wir Projekte immer gemeinsam.<br />
www.triflex.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
110<br />
Produkt News<br />
Fotos: Hirm & Skrabl ZT Gemeinschaft Quelle Projektbeschreibung: Arch. DI Jürgen Skrabl - ZT Gemeinschaft Hirm & Skrabl<br />
Facettenreicher Neuanfang<br />
Das Areal der Wohn- und Geschäftshausanlage „Rothauer Hochhaus“ in Klagenfurt<br />
besteht aus dem 15-geschossigen Hochhaus sowie dem angebauten, jeweils 6-geschossigen<br />
Mittel- und Südtrakt.<br />
Die thermische Sanierung der Bauten wurde von<br />
2018–2019 in zwei Bauphasen bei laufendem Betrieb<br />
der Wohnungen sowie der Geschäftsräumlichkeiten<br />
in der Sockelzone durchgeführt. Für die Planung und<br />
Bauaufsicht zeichnete die ZT-Gemeinschaft Hirm &<br />
Skrabl verantwortlich, die Ausführung der Metallfassaden<br />
für beide Bauabschnitte erfolgte durch die Zoppoth<br />
Haustechnik GmbH.<br />
Ursprünglich war die Fassade des Hochhauses mit<br />
kleinformatigen, weißen Faserzementplatten belegt.<br />
Nach Abstimmung mit der Stadtplanung konnte letztendlich<br />
eine hinterlüftete Metallpaneelfassade mit 18 cm<br />
starken Mineralwolledämmplatten im System „DOMI-<br />
CO-Planum“ ausgeführt werden. Zur Umsetzung wurden<br />
sogenannte „Mastkletterbühnen“ eingesetzt, die<br />
eine flexible und sichere Bearbeitung der Fassaden<br />
ermöglichten. Die Fassadenflächen wurden dabei mit<br />
der DOMICO Planumfassade und der Alu-Welle (Fensterbänder)<br />
kombiniert; die Loggien wurden mit einem<br />
WDVS ausgestattet. Insgesamt wurden so ca. 8.850 m²<br />
Metallfassaden, 2.500 m² Fensterflächen und 565 m²<br />
Portalanlagen erneuert.<br />
DOMICO Dach-, Wandund<br />
Fassadensysteme KG<br />
T +43 (0)7682 2671-0<br />
office@domico.at<br />
www.domico.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Ziegel punktet bei<br />
Temperaturspitzen<br />
Jährlich steigen auch in Österreich aufgrund des Klimawandels<br />
die Temperaturen und die Sommertauglichkeit<br />
der Gebäude wird hinterfragt. Um dem heißen Klima in<br />
den Sommermonaten zu trotzen, eignen sich Ziegelwände<br />
besonders. Denn sie speichern nicht nur die Wärme und<br />
geben sie stark zeitverzögert wieder ab, sondern regulieren<br />
auch den Feuchtigkeitsaustausch innen und außen.<br />
Gegenüber Leichtbauweisen bringen die massiven Ziegelwände<br />
mit der hohen Speicherfähigkeit nachweislich Vorteile<br />
in der Raumtemperatur: Bis zu 3 Grad sind bei einer<br />
Außentemperatur von 30 Grad möglich.<br />
Als bestes Beispiel als für ausgewogenen Temperatur<br />
dient das international mehrfach ausgezeichnete Bürohaus<br />
„22 26“ in Lustenau. In dem von Baumschlager Eberle<br />
konzipierten Gebäude wird ohne konventionelles Heizsystem,<br />
ohne mechanische Lüftung, ohne Kühlung und ohne<br />
variablen Sonnenschutz konstant eine Innentemperatur<br />
von 22 bis 26 Grad erreicht. Dieses Ergebnis macht die<br />
smarte Kombination von zwei 38er-Ziegel möglich, die<br />
auch wirtschaftlich an erster Stelle lag.<br />
Der Baustoff Ziegel bietet zudem einen weiteren Vorteil:<br />
Wände aus Ton sind diffusionsoffen – das heißt, sie regulieren<br />
die Feuchtigkeit im Raum, was wiederum gesundheitsfördernd<br />
ist.<br />
111<br />
Wienerberger AG<br />
T +43 (0)1 60192-0<br />
office@wienerberger.com<br />
www.wienerberger.at<br />
Produkt News<br />
Andreas Jäger<br />
Klimaexperte<br />
Klimaschutz<br />
made in Austria.<br />
Schützt viele<br />
Generationen.<br />
Dass sich ein traditionelles<br />
Familienunternehmen für die Zukunft<br />
interessiert, liegt in der Natur der<br />
Sache: Wie es den Kindern unserer<br />
Kinder einmal gehen wird, liegt uns<br />
eben am Herzen. Deshalb sorgen wir<br />
mit unseren innovativen Dämmstoffen<br />
schon heute für ein gutes Klima – und<br />
auch morgen.<br />
austrotherm.com<br />
Gutes Klima. Gutes Leben.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
112<br />
Produkt News<br />
Fotos: Matthias Weissengruber<br />
Von der Natur inspiriert<br />
Der Zubau der Hofsteig-Halle in Wolfurt ist ein gelungenes Beispiel für einen zeitgenössisch-funktionellen<br />
Holzbau. Die Holzschindel-Fassade verweist einerseits an<br />
die regionale Holzbau-Tradition Vorarlbergs und bietet andererseits exemplarisch<br />
Ausblick auf die Zukunft des nachhaltigen Bauens.<br />
Mit der Planung des Projektes wurde das Wolfurter Architektur-Büro<br />
Zweier beauftragt und besonderes Augenmerk<br />
auf das nachhaltige Energiekonzept gelegt<br />
(953 Punkte beim kommunalen Gebäudeausweis, Passivhaus-Gebäudestandard<br />
und eine große PV-Anlage<br />
am Flachdach). Dazu zählt auch der Einsatz von Holz<br />
als nachwachsende Ressource.<br />
Der oberirdische Baukörper auf einer Gesamtnutzfläche<br />
von 1.450 m² wurde mit Ausnahme des Stiegenhauses<br />
komplett aus Holz-Fertigteilen vorgefertigt und<br />
mit einer hinterlüfteten, lasierten Holzschindel-Fassade<br />
versehen. Die Fichtenholz-Schindel wurden zweimalig<br />
in ein spezielles, eine Verwitterung vorwegnehmendes<br />
Holzöl getaucht. Das nicht-schichtbildende<br />
wässrige Holzöl auf Basis modifizierter Naturöle ist an<br />
der Fassade nicht nur im gestalterischen Einsatz, sondern<br />
verhindert durch seine wasserabweisende Eigenschaft<br />
die Feuchtehinterwanderung. Darüber hinaus<br />
bietet es einen guten UV-Schutz für eine langanhaltende<br />
gleichbleibende Ausstrahlung. Das verwendete<br />
Holzöl, das unter dem Markennamen DANSKE AQUA<br />
Holzöl (Hersteller: Synthesa Perg) firmiert, unterstreicht<br />
die Schlichtheit der Fassade und erzeugt den<br />
Eindruck einer zeitlosen Ursprünglichkeit. Den warmen<br />
Braun-Ton mit einem schlichten Grau-Einschlag<br />
erzielte man durch das Hinzufügen von Farbpigmenten<br />
(Farbton Outback 03).<br />
Synthesa Chemie Gesellschaft m. b. H.<br />
T +43 (0)7262 560-0<br />
office@synthesa.at<br />
www.synthesa.at/danske
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
113<br />
Produkt News<br />
Nachschlagewerk für Architekten<br />
Balkone und Laubengänge erweitern die effektiv nutzbare Wohnfläche und<br />
vermitteln so neben ihrer Funktion als Flucht- und Rettungsweg heute auch<br />
ein Stück Lebensqualität. Schlecht geplant und ausgeführt, stellen die auskragenden<br />
Bauteile jedoch nicht nur einen Mangel dar, sondern können auch<br />
energetische Schwachstellen fördern.<br />
Seit Jahren entwickelt Schöck bauphysikalisch sichere und funktionale Lösungen<br />
in der Wärme- und Schalldämmung. Mit dem in Zusammenarbeit mit<br />
Architekten entstandenen Planungshandbuch „Balkone und Laubengänge“<br />
liegt nun ein Kompendium vor, das einen Überblick über die vielfältigen Ausprägungen<br />
der Bauteile bietet. Vom Entwurf über die Detailplanung bis hin<br />
zur Bauausführung finden Architekten Orientierung, welche konstruktiven<br />
Angaben zur wärmebrückenminimierten Ausführung von Balkonen und Laubengängen<br />
notwendig sind. Die drei Kapitel – Anforderungen kennen, Details<br />
planen, Details umsetzen – sind angelehnt an die Leistungsphasen und verbinden<br />
Architektur, Bauphysik und Konstruktion.<br />
Das kostenfreie Nachschlagewerk kann per E-Mail mit Angabe der Kontaktdaten<br />
unter office@schoeck.at oder per Formular unter https://www.schoeck.<br />
at/de-at/planungsunterlagen angefordert werden.<br />
Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />
T +43 (0)1 786 5760<br />
office@schoeck.at<br />
www.schoeck.at<br />
ISOVER<br />
Trittschallschutz<br />
Für mehr Ruhe in den<br />
eigenen vier Wänden<br />
Bis zu 10 dB leiser<br />
als EPS-Produkte<br />
Belastbar bis zu 1000 kg/m2<br />
Sicher, da nichtbrennbar<br />
www.isover.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
114<br />
Produkt News<br />
Urban und doch Naturnah<br />
Am Stadtrand von Innsbruck nutzten die Architekten der scharmer – wurnig – architekten<br />
ZT gmbh bei ihrem Entwurf einer Wohnhausanlage geschickt die exponierte<br />
Hanglage des Baugrundstücks. Aufgeteilt auf drei Mehrfamilienhäuser entstanden<br />
32 Einheiten mit durchdachten Grundrissen und Loggien, die sich zurückhaltend in<br />
die Landschaft einfügen.<br />
Der Bauträger wünschte sich für die Wohneinheiten<br />
Terrassen oder Loggien. Doch es galt, die klimatischen<br />
Bedingungen zu berücksichtigen: Innsbruck-Kranebitten<br />
liegt am Fuß der Nordkette, auf Höhen um 600–<br />
750 Meter über dem Meeresspiegel. Die Stadt hat ein<br />
gemäßigtes Klima mit teils alpinem Charakter. Starke<br />
Winde mit bis zu 120 km/h können in allen Jahreszeiten<br />
auftreten. Daher entschied man sich für Loggien<br />
mit integrierter Balkonverglasung. Die besonderen<br />
Ansprüche an den Wetterschutz bei höchstmöglicher<br />
Transparenz und Flexibilität erfüllte das Ganzglas-Schiebe-Dreh-System<br />
SL 25 XXL von Solarlux.<br />
Insgesamt 29 Loggien nach Süden und Osten wurden<br />
mit senkrecht rahmenlosen, raumhohen Elementen<br />
ausgestattet. Vorgelagerte Stabgeländer dienen als<br />
Absturzsicherung. Im geschlossenen Zustand schützt<br />
die Verglasung die Loggien vor Wind und Regen.<br />
Gleichzeitig bleibt der luftige und sonnige Charakter<br />
eines offenen Balkons erhalten. Geöffnet parken die<br />
Elemente als unauffällige, durchsichtige Glaspakete<br />
an der Seite. Trotz hoher Schlagregendichtigkeit ist<br />
durch einen Lüftungsspalt der Elemente von 3 mm<br />
in geschlossenem Zustand zugleich eine permanente<br />
Belüftung gegeben. Die einfach zu bedienenden<br />
Schiebe-Dreh-Elemente lassen sich flexibel öffnen<br />
oder schließen. Kugelgelagerte 2-fach Horizontallaufwerke<br />
mit 65 kg Traglast sorgen für ein extrem leichtes,<br />
leises Gleiten. Von der Loggia aus sind die wartungsfreien<br />
Elemente mühelos zu reinigen und bilden<br />
im Winter wie im Sommer eine thermische Pufferzone.<br />
SOLARLUX<br />
AUSTRIA GmbH<br />
T +43 (0)512 209 023<br />
info@solarlux.at<br />
www.solarlux.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Nachhaltiger Dämmstoff<br />
aus Recyclingglas<br />
ISOVER InsulSafe heißt der neue, nachhaltige Einblasdämmstoff<br />
aus Recyclingglas von Saint-Gobain<br />
ISOVER, der viele Vorteile in einem Produkt vereint.<br />
Mit bis zu 50 Prozent geringerem Materialbedarf als<br />
bei Holzfaser-, Steinwolle- oder Zellulose-Einblasdämmung<br />
bietet ISOVER damit eine besonders leistungsstarke<br />
Dämmlösung für Dach, Wand und Decke,<br />
die frei von Bindemittelzusätzen, Bioziden und<br />
chemischen Brandschutzmitteln ist. Der ökologische<br />
Dämmstoff bietet höchsten Schutz gegen Kälte und<br />
Hitze und ist zudem nicht brennbar.<br />
ISOVER InsulSafe punktet auch bei der Verarbeitung:<br />
Der Dämmstoff wird schnell und sauber über<br />
Schläuche in Hohlräume zwischen Deckenbalken,<br />
Dachsparren und in Holzrahmenwände eingebracht.<br />
Der fugenlose und setzungssichere Einbau reduziert<br />
Wärmebrücken und beugt so Feuchteschäden<br />
und Energieverlust vor. InsulSafe kann zudem<br />
einfach wieder abgesaugt und zu 100 Prozent als<br />
Einblasdämm stoff wiederverwendet werden.<br />
115<br />
Saint-Gobain ISOVER Austria GmbH<br />
T +43 (0)2266 6060<br />
isover-at.marketing@saint-gobain.com<br />
www.isover.at<br />
Produkt News<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
116<br />
Produkt News<br />
Natursteinteppiche<br />
Mit September 2019 hat die ARDEX Baustoff GmbH die STRIZZO Natursteinteppiche<br />
in ihr Produktsortiment integriert, die eine perfekte Ergänzung der<br />
ARDEX-Produktpalette darstellen.<br />
„Die Natursteinteppiche haben sich im letzten Jahr<br />
sehr gut entwickelt. Es ist uns gelungen, den Kundenkreis<br />
zu erweitern und die Produkte in unser<br />
Portfolio zu integrieren. Das Natursteinsortiment ergänzt<br />
die ARDEX Systemlösungen hervorragend und<br />
rundet das Angebot für unsere Kunden perfekt ab“,<br />
so Geschäftsführer der ARDEX Baustoff GmbH, Dr.<br />
Gunther SAMES.<br />
Um das zu unterstreichen, wird aus „STRIZZO“ ab<br />
1. September <strong>2020</strong> „ARDEX stoneCARPET“. „Damit<br />
schließen wir den Integrationsprozess ab. Die neue<br />
Namensgebung ermöglicht es uns, die Produktpalette<br />
auch in unseren Exportmärkten gut positionieren<br />
zu können. Das war uns von Anfang an ein Anliegen<br />
und gibt uns weiter die Möglichkeit komplette<br />
Systemlösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen<br />
anbieten zu können. Die Performance<br />
der Produkte und Verfahren selbst bleiben dadurch<br />
selbstverständlich unverändert,“ so der ARDEX Geschäftsführer.<br />
ARDEX stoneCARPET bietet Naturstein in Perfektion.<br />
Das Einmalige daran ist nicht nur seine Festigkeit<br />
und Widerstandsfähigkeit, auch und speziell im Außenbereich,<br />
sondern die unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
die von Architekten sehr gerne aufgegriffen<br />
werden. Nicht zuletzt durch die patentierte<br />
Einfärbetechnik heben sich die Produkte der ARDEX<br />
stoneCARPET-Produktreihe vom Markt ab. Rundkiesel<br />
aus traditionellem Flussquarz oder moderner Premium-Marmor<br />
bilden die Basis dieses einzigartigen<br />
Naturproduktes. Damit hat ARDEX eine perfekte Ergänzung<br />
zu dem einzigartigen, kreativen panDOMO-<br />
System zur grenzenlosen Oberflächengestaltung auf<br />
Wand, Boden und Decke.<br />
ARDEX Baustoff GmbH<br />
T +43 (0)2754 7021-0<br />
stone-carpet@ardex.at<br />
www.stone-carpet.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Ein weiteres Tool im<br />
Stadtmöbel-Baukasten<br />
Bei Abfallbehältern aus der BECK Produktlinie, von<br />
denen viele wie ein Baukastensystem aufgebaut<br />
sind, stehen Form und Funktionalität gleichermaßen<br />
im Vordergrund. Durch Kombination der bewährten<br />
U-Profil-Stütze mit einer anderen Behälterausführung<br />
kann schon ein neuer Abfallbehälter entstehen<br />
- ohne dabei aus dem Produkt-Raster zu fallen.<br />
So entstand auch der neue BECK A3 aus der Serie<br />
PROFIrund mit reduziertem Einwurf an der Vorderseite.<br />
Besonders in Grünanlagen kommt es häufig<br />
vor, dass Vögel oder andere Tiere den Müll aus den<br />
Behältern zerren und diesen dann breit verteilen. Daher<br />
werden zunehmend Behältermodelle angefragt,<br />
die über einen möglichst kleinen Einwurf verfügen.<br />
Diesem Wunsch entspricht der neue A3 und setzt<br />
sich mit dieser außergewöhnlich durchdachten und<br />
bewährten Abfallbehälter-Lösung von anderen Konkurrenz-Produkten<br />
ab.<br />
Stausberg Stadtmöbel GmbH<br />
T +43 (0)7258 5711<br />
info@stausberg.at<br />
www.stausberg.at<br />
117<br />
Produkt News<br />
Auf Zuverlässigkeit bauen.<br />
Mit dem Schöck Isokorb®.<br />
Ob frei auskragender oder gestützter Balkon, ob Attika oder Brüstung. Der Schöck Isokorb®<br />
bietet optimale Wärmedämmleistung ohne Einschränkung der Statik und der Gestaltungsfreiheit.<br />
Verlassen Sie sich auf die bewährte Spitzenqualität von Schöck.<br />
Schöck Bauteile Ges.m.b.H | Thaliastraße 85/2/4 | 1160 Wien | Tel.: 01 7865760 | www.schoeck.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
118<br />
edv<br />
BIM-Datenbanken:<br />
3D-Produktbibliotheken für Planer<br />
Die additive Fertigung, auch „3D-Druck“ genannt, gehört zu den digitalen<br />
Schlüsseltechnologien. Im Architektur- und Baubereich werden inzwischen<br />
Möbel, Bauteile oder komplette Gebäude gedruckt. Was sind die<br />
Vorteile, wo liegen die Grenzen?<br />
Text: Marian Behaneck<br />
Online-Datenbanken für Bauprodukte,<br />
LV-Texte oder CAD-Details machen die Planung<br />
komfortabler. Zunehmend wird auch<br />
die BIM-Planung durch BIM-Objekte unterstützt.<br />
Wer bietet was?<br />
Was man sich früher in dickleibigen Bauproduktordnern<br />
mühsam zusammensuchen<br />
musste, steht heute online zum Download<br />
bereit. Man muss nur wissen wo! Praktisch<br />
alle namhaften Baustoff- oder Bauprodukthersteller<br />
stellen ihre Produktinformationen,<br />
Ausschreibungstexte, CAD-Details oder<br />
BIM-Objekte inzwischen digital auf den eigenen<br />
Webseiten bereit. Wer sich im Zeitalter<br />
der modellorientierten Planung hersteller-<br />
und produktübergreifend informieren<br />
und auch BIM-Objekte und Produktdaten<br />
herunterladen will, findet in einer wachsenden<br />
Zahl an BIM-Datenbanken die passenden<br />
Adressen. Was man wo am besten findet,<br />
hängt davon ab, was man genau sucht<br />
und wofür man es braucht.<br />
Digitale Produktordner versprechen eine schnellere Bauproduktrecherche,<br />
auch von BIM-Objekten. © BIM&CO<br />
BIM-Bauproduktdaten vom Hersteller<br />
Welches Produktspektrum und welche neuen<br />
Produkte bietet der Hersteller? Welche<br />
Produkt-, Ausführungs- oder Leistungsvarianten<br />
gibt es? Was muss man bei der<br />
Planung, Montage und Wartung beachten?<br />
Auf diese und weitere Fragen erhält man<br />
auf der Webpräsenz von Herstellern meist<br />
eine zuverlässige Auskunft aus erster Hand.<br />
Für Planer oder Handwerker zugeschnittene<br />
Service-Seiten bieten neben allgemeinen<br />
Produktinformationen auch LV-Texte,<br />
technische Datenblätter, Planungs-, Montage-<br />
oder Verarbeitungshinweise, Zertifikate,<br />
CAD-Details und immer häufiger<br />
auch BIM-Objekte. Allerdings sind Umfänge,<br />
Bedienungskonzepte, Präsentationen und<br />
Qualitäten der Inhalte sehr unterschiedlich.<br />
Teilweise fehlen Vorschaubilder für eine<br />
schnelle, visuelle Suche und die Strukturierung<br />
der Daten handhabt jeder Hersteller<br />
anders. Auch die Anzahl und Art der downloadbaren<br />
Datenstrukturen und Datenformate<br />
sind sehr unterschiedlich. Bei vielen<br />
Herstellern fehlt auch eine Vergleichsmöglichkeit<br />
zwischen mehreren Produkten innerhalb<br />
einer Produktfamilie. Dafür bieten<br />
andere Hersteller mehr oder weniger nützlichen<br />
Zusatzservice, beispielsweise in Form<br />
von CAD-Planungstools für Detailschnitte<br />
oder Konfigurationstools für das Zusammenstellen<br />
individueller Produktvarianten.<br />
Um diesen Service nutzen zu können, muss<br />
man sich allerdings manchmal einmalig registrieren<br />
und danach jedes Mal einloggen,<br />
was die persönliche Passwort-Merkliste<br />
noch länger macht. Lästig ist auch, dass<br />
man die für Planer bestimmte Produktrubrik<br />
erst umständlich suchen muss, weil jede<br />
Hersteller-Webseite ihre eigene Menü-Logik<br />
und Ordnungsstruktur hat. Deshalb kommt<br />
man per Suchmaschine und den passenden<br />
Suchbegriffen, z.B.: [Herstellername],<br />
[Produktbezeichnung], BIM-Objekt häufig<br />
schneller zum Ziel.<br />
Herstellerübergreifende<br />
Produktdatenbanken<br />
Ausschreibungs- und Bauprodukt-Datenbanken<br />
wie AIS online, ausschreiben.de,<br />
Heinze-Ausschreibungstexte, Sirados-Baudaten<br />
ermöglichen eine herstellerübergreifende<br />
Produktsuche und -auswahl (<strong>architektur</strong><br />
05/2019: Besser ausschreiben).<br />
Darüber hinaus gibt es auch spezialisierte<br />
Datenbanken, wie den auf nachhaltige<br />
Bauprodukte fokussierte DGNB Navigator,<br />
Ököbaudat oder Wecobis. Über eine identische<br />
Suchmaske und Ordnungsstruktur<br />
findet man in einer mehr oder weniger<br />
umfangreichen Datenbank mit Produkten<br />
unterschiedlicher Hersteller das Passende<br />
schnell und zuverlässig. Damit man sich<br />
zurechtfindet, sind die Inhalte nach Gewerken,<br />
Herstellern, Begriffen oder Standards<br />
sortiert. Auch eine Volltextsuche, Suchvorschläge<br />
für artverwandte Begriffe oder eine<br />
Ähnlichkeitssuche, die Tippfehler toleriert,<br />
vereinfachen die Suche. Ergebnisfilter sor-
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
119<br />
edv<br />
Direkt vom Hersteller erhält man Bauproduktdaten aus<br />
erster Hand. © Schörghuber<br />
In BIM-Objekten stecken erhebliche Rationalisierungs-, aber auch Marketingpotenziale,<br />
weshalb sie immer mehr Bauprodukthersteller anbieten. © BIM&CO<br />
gen dafür, dass man sich auch bei vielen<br />
Suchtreffern zurechtfindet.<br />
Inhaltlich bieten Bauproduktdatenbanken<br />
ähnliches wie die Produktrubriken der<br />
Hersteller – von technischen Datenblättern,<br />
über LV-Texte bis hin zu CAD-Symbolen<br />
und BIM-Bauteilen. Neue Wege geht<br />
die Produktdatenbank Plan.One, die unter<br />
anderem einen Vergleich ausgewählter<br />
Bauprodukte ermöglicht. Damit kann<br />
der Planer Bauprodukte über einen Webbrowser<br />
oder über ein Plugin direkt in der<br />
BIM-Planungssoftware (derzeit Revit und<br />
ArchiCAD) anschauen und technische oder<br />
gestalterische Eigenschaften vergleichen,<br />
beispielsweise Abmessungen, Gewichte,<br />
Materialien oder Farben. Detaillierte herstellerspezifische<br />
Produkteigenschaften<br />
lassen sich nicht vergleichen, dafür aber<br />
über die Volltextsuche recherchieren.<br />
BIM-Objektdatenbanken<br />
BIM-Objekte sind virtuelle 3D-Modelle von<br />
realen Bauprodukten und sollen für Planer<br />
die Konstruktion, Berechnung und Ausschreibung,<br />
für Handwerker die Bestellung,<br />
Lieferung und Montage von Produkten und<br />
für Facility Manager die Instandhaltung,<br />
Wartung und Pflege vereinfachen (<strong>architektur</strong><br />
02/2016: BIM-Objekte).<br />
Immer mehr Bauprodukthersteller stellen<br />
smarte, parametrisierbare, konfigurierbare<br />
und mit Produktattributen versehene<br />
BIM-Objekte, entweder im BIM-Standardformat<br />
IFC oder in proprietären CAD-Datenformaten<br />
zum Download bereit. Während<br />
die meisten Datenbanken ein breites,<br />
gewerkübergreifendes Produktangebot für<br />
alle Gewerke offerieren, haben sich andere<br />
auf bestimmte Inhalte spezialisiert, wie etwa<br />
Architekturobjekte, Möbel und Accessoires<br />
oder TGA-Bauteile. Mit den BIM-Objekten<br />
verknüpft sind auch wichtige Objektinformationen<br />
wie Abmessungen, Materialien,<br />
Ausführungen, Kosten, technische Spezifikationen,<br />
Richtlinien, Zertifizierungen,<br />
Brandschutz-, Schallschutz- und bauphysikalische<br />
Daten oder Wartungshinweise, sodass<br />
man sie für die Planung, Ausschreibung,<br />
Montage und Wartung/Instandhaltung nutzen<br />
kann. Teilweise kann man sie auch separat<br />
herunterladen und mit eigenen, selbst<br />
erstellten BIM-Bauteilen verknüpfen, sodass<br />
man sich eine eigene BIM-Bauteildatenbank<br />
mit individueller Detailtiefe aufbauen<br />
kann. Die Produktsuche funktioniert ähnlich<br />
wie bei den Bauprodukt- oder Ausschreibungsdatenbanken<br />
per Stichworteingabe<br />
oder über nach Bauteilen, Materialien oder<br />
Herstellern sortierten Inhaltsangaben. Über<br />
kostenlose API-Schnittstellen oder Plugins<br />
können Planer auch direkt in ihrer jeweiligen<br />
CAD- oder BIM-Software auf die Inhalte<br />
zugreifen, ohne BIM-Objekte umständlich<br />
manuell herunterladen, im Projektordner<br />
ablegen und anschließend in die CAD-Datei<br />
laden zu müssen. Das macht die Einbindung<br />
digitaler Bauprodukte unterschiedlicher<br />
Hersteller in das jeweilige BIM-Projekt einfacher<br />
und komfortabler. Entsprechende<br />
Möglichkeiten bieten beispielsweise BIMcatalogs.net,<br />
BIMobject oder Plan.One. Auch<br />
Hersteller haben von BIM-Objektdatenbanken<br />
Vorteile: Bauprodukte können mehrsprachig<br />
unter Berücksichtigung nationaler<br />
Besonderheiten (rechtliche, technische<br />
Vorgaben, Richtlinien, Standards etc.) über<br />
eine Datenbank international präsentiert<br />
werden. Über die detaillierten 3D-Objekte<br />
lassen sich Bauprodukte dreidimensional,<br />
interaktiv und auch innerhalb virtueller oder<br />
erweiterter Realitäten per VR- oder AR-Brille<br />
präsentieren.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
120<br />
edv<br />
Plugins machen die Einbindung digitaler Bauprodukte unterschiedlicher<br />
Hersteller in das jeweilige BIM-Projekt einfacher und komfortabler.<br />
© Plan.One<br />
Wie unterscheiden sich<br />
BIM-Datenbanken?<br />
Den für Nutzer wichtigsten Unterschied<br />
macht die in der Datenbank abrufbare Anzahl<br />
an Gewerken oder Herstellen, Produkten<br />
oder Artikeln aus. Wie groß das Angebot<br />
ist, kann man am besten anhand von Suchtreffern<br />
zu bestimmten Begriffen abschätzen,<br />
beispielsweise zu den Themen Sanitär,<br />
Heizung, Klima, Lüftung, Brandschutz oder<br />
Gebäudeautomation. Sind die Suchtreffer<br />
gering, lohnt sich unter Umständen eher eine<br />
Recherche direkt bei den Herstellern. Ist die<br />
Ausbeute groß, sollten Filterfunktionen die<br />
Sichtung der Suchtreffer vereinfachen, etwa<br />
nach Relevanz, Gewerk, Hersteller, Aktualität<br />
(Datum), Abmessungen, Material, Varianten,<br />
Vertriebsländern etc. Auch die Suche selbst<br />
sollte sowohl nach unterschiedlichen Kategorien<br />
(Gewerke, Hersteller, Begriffe) als<br />
auch eine Volltextsuche möglich sein, wobei<br />
Suchvorschläge und eine Ähnlichkeitssuche<br />
die Suche erleichtern.<br />
Zu den Besonderheiten von BIM-Datenbanken<br />
gehört die Objektvorschau. BIM-Objekte<br />
lassen sich wahlweise zwei- oder dreidimensional,<br />
als Isometrie oder Perspektive,<br />
Drahtmodell, Schnitt, als schattiertes Objekt<br />
oder als Animation betrachten. Mit<br />
der Maus lässt sich das Objekt interaktiv<br />
drehen, bewegen oder zoomen. Teilweise<br />
lassen sich die Objekte auch per VR- oder<br />
AR-Brille im virtuellen Raum erleben. Die<br />
BIM-Objektdaten beschreiben in der Regel<br />
ein reales Produkt, teilweise lassen sich<br />
aber auch produktneutrale Objektdaten<br />
ohne Herstellerangabe herunterladen. Auch<br />
Sowohl geometrische als auch alphanumerische BIM-Objektdaten können<br />
in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden.<br />
© Stabiplan<br />
die alphanumerischen BIM-Objektdaten<br />
lassen sich teilweise separat vom BIM-Modell<br />
herunterladen. Die geometrische und<br />
alphanumerische Informationstiefe kann<br />
man in der Regel passend zur jeweiligen<br />
Planungsphase über wählbare Level of Detail<br />
(LOD) oder Level of Information (LOI)<br />
einstellen. Teilweise können Nutzer auch eigene<br />
BIM-Objekte hochladen und anderen<br />
Nutzern verfügbar machen. Einige BIM-Datenbanken<br />
halten neben dem BIM-Modell<br />
auch produktspezifische oder produktneutrale<br />
LV-Texte als Kurztext oder Langtext,<br />
ferner Preise, Fotos, PDF-Datenblätter,<br />
Normen, Zertifikate und sonstige Dokumente<br />
bereit. Zu den weiteren Funktionen<br />
zählen Produktvergleiche. Dabei kann eine<br />
Auswahl von Produkten in vom Anwender<br />
wählbaren Kategorien verglichen werden.<br />
Die Anzeige ähnlicher Produkte vereinfacht<br />
die Suche. CAD-Plugins ermöglichen<br />
den direkten BIM-Objektdownload in das<br />
Gebäudemodell des CAD-Programms. Zu<br />
den Download-Formaten zählen neben verschiedenen<br />
Textformaten auch PDF, DXF,<br />
DWG, XLS und IFC. Meist lassen sich auch<br />
native CAD-Datenformate der Programme<br />
herunterladen, beispielsweise Revit, Tekla<br />
oder MicroStation. ISO 16757-konforme<br />
BIM-Objektdaten ermöglichen einen umfassenden<br />
Austausch von TGA-Produkten,<br />
das COBie-Datenformat eine Anbindung an<br />
Digitales Rechnungswesen von A bis Z:<br />
Vom Angebot bis zur Zahlung digital verarbeiten!<br />
Die Lösung für OpenBIM und AVA | www.abk.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
121<br />
edv<br />
Facility Management-Systeme. Entscheidend<br />
für die Aktualität und Gültigkeit der<br />
Daten ist eine regelmäßige Aktualisierung,<br />
die meist kontinuierlich durch den Hersteller<br />
erfolgt. BIM-Datenbanken sind für Anwender<br />
meist kostenfrei.<br />
Fazit: Zu viele Details,<br />
zu wenig Struktur<br />
Die Suche nach dem passenden Bauprodukt<br />
ist dank Internet zwar einfacher geworden,<br />
aber auch die digitale Produktsuche kostet<br />
viel Zeit und bringt nicht immer die gewünschten<br />
Ergebnisse. Das liegt zum einen<br />
am Überangebot an Bauprodukten, zum anderen<br />
an fehlenden einheitlichen Strukturen<br />
und Standards: Jeder Hersteller verwendet<br />
eigene Produktbezeichnungen, -beschreibungen<br />
und -gliederungen in unterschiedlichen<br />
Detailtiefen, was Recherchen – und<br />
erst recht Produktvergleiche erschwert.<br />
Hersteller und Verbände wie building-<br />
SMART e.V., der Fachverband Bauprodukte<br />
digital und viele andere Interessensverbände<br />
arbeiten deshalb intensiv an der (Weiter-)Entwicklung<br />
von Richtlinien. Am praktischen<br />
Einsatz von BIM-Objekten hapert<br />
es allerdings noch aus unterschiedlichen<br />
Gründen: So sind die Detaillierungsgrade<br />
und Informationstiefen von herstellerspezifischen<br />
BIM-Objekten meist aus Marketinggründen<br />
viel zu groß und die Detaillierungstiefen<br />
(LOD, LOI) teilweise nicht wählbar.<br />
Einige BIM-Anwender erstellen sich deshalb<br />
einfache Platzhalter, die individuell mit den<br />
gewünschten Bauteilinformationen angereichert<br />
werden. Einige Bauprodukthersteller<br />
und BIM-Objektdatenbankanbieter haben<br />
dieses Problem erkannt und arbeiten an<br />
entsprechenden Lösungen. Bis es soweit<br />
ist, werden Planer allerdings weiterhin ihre<br />
wertvolle Zeit mit dem Stöbern in digitalen<br />
Produktordnern vergeuden müssen.<br />
Sind die Objektdaten im BIM-Modell eingebunden, kann man auf alle relevanten Produkt-,<br />
Service- und Wartungsinformationen zugreifen. © Lamilux<br />
BIM-Datenbanken und Anbieter*<br />
BIM.archiproducts (https://bim.archiproducts.com), BIM&CO (www.bimandco.com),<br />
BIMcatalogs.net (www.bimcatalogs.net), bimobject (www.bimobject.com),<br />
buildup. (https://de.buildup.group), Heinze BIM (www.heinze.de/bim),<br />
MagiCAD Cloud (www.magicloud.com), MEP content (www.mepcontent.eu),<br />
NBS National BIM Library (www.nationalbimlibrary.com), Plan.One (www.plan.one),<br />
Polantis (www.polantis.com), SYNCRONIA (www.syncronia.com)<br />
Literatur und Links *<br />
Ernst & Sohn (Hrsg.): Bauprodukte digital 2018, 2019, <strong>2020</strong>, Ernst & Sohn Verlag, Berlin<br />
Westphal, T: Die Zukunft ist Open - BIM-Objekte für den Bauprozess, aus: Build-Ing<br />
3/2019, Huss-Medien, Berlin<br />
Winkler, J.: „Jede Tür ist anders“, aus: Build-Ing. 3/2019, Huss-Medien, Berlin<br />
www.bv-bausysteme.de - Bundesverband Bausysteme<br />
www.productsforbim.com - Fachverband BIM-Objektdaten<br />
* Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
122<br />
edv<br />
Neuer Elementkatalog<br />
Der Elementkatalog ABK-BIM-AVA ist der erste intelligente<br />
Standardelementkatalog für BIM und nach<br />
der ÖNORM B 1801-1 Baugliederung aufgebaut. Rund<br />
2.000 Elemente und über 36.000 Positionen wurden<br />
darin verarbeitet.<br />
Ein wesentlicher Schritt beim Aufbau eines Elementkataloges<br />
ist die Zuordnung der richtigen Leistungspositionen<br />
aus den entsprechenden Leistungsbeschreibungen<br />
zu den Elementen. Diese Elemente<br />
sind zum Großteil mit Bedingungen auf Positionsebene<br />
versehen (z.B. Bedingung der Dicke, Höhe, Betongüte).<br />
Solche Elemente stellen somit „Intelligente<br />
Elemente“ dar, welche mit Kennwerten ein definiertes<br />
Leistungsbild ergeben.<br />
Durch die Verbindung von modellorientierten Eigenschaften,<br />
welche über IFC-File eingelesen und<br />
verarbeitet werden können, bietet der Elementkatalog<br />
ABK-BIM-AVA nun folgende Möglichkeit: Die<br />
Verknüpfung von Modellinformationen und ABK-Elementen<br />
mittels Abfragen und Bedingungen - welche<br />
im Standardkatalog eingearbeitet wurden - ermöglicht<br />
eine automatisierte Positionsauswahl auf Basis<br />
der Abfragekomponenten (Kennwerte) sowie eine<br />
modellbasierte Mengenermittlung.<br />
Eine Auswertung nach der Leistungsgliederung der<br />
ÖNORM B 1801-1 ist möglich, da diese Gliederungsstruktur<br />
zusätzlich hinterlegt ist und in den hinterlegten<br />
Positionen jeweils die Kostenarten zugeordnet<br />
sind. Das ermöglicht eine automatische Umschlüsselung<br />
von der Baugliederung auf die Leistungsgliederung<br />
und umgeht den sogenannten „Systembruch“.<br />
Der Gesamtkatalog ist für die Bereiche Hochbau (KB<br />
1, 2,4, 6, 7) und Haustechnik (KB 3) in unterschiedlichen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n erhältlich.<br />
ib-data GmbH<br />
T +43 (0)1 492 5570-0<br />
abkinfo@abk.at<br />
www.abk.at<br />
Teamarbeit neu gedacht<br />
Archicad 24, die BIM-Software von GRAPHISOFT, zeigt<br />
die Zukunft in der Zusammenarbeit von Architekten<br />
und Fachplanern und rückt den ganzheitlichen und<br />
fachübergreifenden Planungsprozess in den Fokus.<br />
Viele Architekten oder Planer setzen bereits auf<br />
eine eigene BIMcloud-Lösung mit einer zentralen<br />
Projektdatei, auf die alle Nutzer parallel und standortunabhängig<br />
zugreifen. Mit Archicad 24 wird das<br />
Teamwork nun nochmals verbessert: GRAPHISOFT<br />
stellt z. B. mit BIMcloud as a Service eine vorkonfigurierte<br />
Cloudlösung im Netz bereit, die der Kunde<br />
direkt und ohne eigenen BIM-Server nutzt. Er spart<br />
so z.B. die Kosten für IT, Administration und Wartung<br />
sowie wichtige Projekt-Backups. Zudem verbessert<br />
die neue Version den Workflow zwischen Architekten<br />
und Tragwerksplaner: Archicad 24 unterstützt beide<br />
Partner mit einem alltagstauglichen Prozess, bei<br />
dem das aufwendige Nachmodellieren des Architekturmodells<br />
für die Tragwerksberechnung zukünftig<br />
entfällt. Ergänzend zu den zwei vorgenannten Punkten<br />
gibt es noch eine Fülle von Entwicklungen und<br />
Neuerungen, die in Archicad 24 eingeflossen sind.<br />
Einen Gesamtüberblick gibt es im Internet unter:<br />
www.graphisoft.de/archicad.<br />
GRAPHISOFT<br />
Deutschland GmbH<br />
Vertrieb Österreich<br />
mail@graphisoft.at<br />
www.archicad.at
BENEDICT MARGINTER / MARGINTER ARCHITEKTEN MÖDLING<br />
PLÄNE DIREKT AUS DEM<br />
3D-SCHNITT –<br />
EIN RIESENVORTEIL.<br />
WIR-<br />
STEIGEN-<br />
UM.AT<br />
Büros wie Marginter Architekten wechseln zu Archicad.<br />
Benedict Marginter, Architekt und Gründer: „Durchgängiges<br />
3D-Arbeiten auch mit komplexen Formen – Archicad ist in hohem<br />
Maße darauf ausgerichtet.“ Florian Amri, Büroleitung Bautechnik:<br />
„Direkt aus dem 3D-Schnitt kann man Grafiken und Pläne erzeugen,<br />
das ist für uns ein Riesenvorteil.“<br />
Sehen Sie den Film dazu<br />
unter wir-steigen-um.at
RAY<br />
Chefsessel.<br />
Für alle.<br />
www.selmer.at<br />
Exklusiver Partner der Brunner Group für Österreich