Ausgabe Nr. 2 - 09-2020
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28 TuS Mötsch Exklusiv
Ich hatte schon in Dudeldorf einige Projekte umgesetzt, unter anderem das
ehemalige Spritzenhäuschen zu einem Bistro umgewandelt, das sehr gut
angenommen wird. Auf die Schule in Mötsch bin ich eher zufällig aufmerksam
geworden, weil der Ortsbeirat ja eine neue Nutzung für das Gebäude suchte und
vermeiden wollte, dass es einfach an einen Investor verkauft würde, was für viele
Mötscher den Verlust von einem Stück Heimat bedeutet und, nebenbei bemerkt,
sicherlich auch das Aus für den TuS im Gebäude bedeutet hätte. Gereizt hat
mich, dass wir hier einen neuen Weg gefunden haben, bei dem die Stadt Bitburg
als Eigentümerin mit mir eine Partnerschaft eingegangen ist. Ich saniere
zunächst die oberen Etagen und betreibe dort Ferienwohnungen und die Stadt,
die weiterhin Eigentümerin des Gebäudes ist und bleibt, erhält einen Teil meines
Gewinns, der vorrangig für die Erhaltung des Gebäudes verwendet wird. Am
Ende des Vertrages erhält die Stadt eine sanierte Immobilie zurück. Diese Art der
Partnerschaft zur Erhaltung eines Denkmals ist neuartig und hat weit über
unsere Region hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt.
Wie haben Sie die politischen Funktionsträger bei der Umsetzung des Projektes in
Mötsch, wie auch in Bitburg erlebt?
Mir war wichtig, dass mein Projekt von einer breiten politischen Zustimmung
getragen wird. Soweit ich weiß, sind alle Beschlüsse hierzu sowohl im Ortsbeirat
als auch im Stadtrat einstimmig also mit der Unterstützung aller Fraktionen
getroffen worden. Zu erwähnen ist, dass Ortsvorsteher Heiko Jakobs sich sehr ins
Zeug gelegt hat, damit es umgesetzt werden konnte.
Dabei war die vertragliche Gestaltung für die Stadtverwaltung ja auch Neuland
und die Ausarbeitung der Details hat einige Zeit in Anspruch genommen. Dass
der TuS vorläufig Mitnutzer des Gebäudes ist, stand übrigens nie in Frage.
Was war bisher ihr größtes Problem bei dem Projekt in Mötsch und wie konnten
Sie es lösen?
Man denkt, ein paar Wohnungen in einem Bestandsgebäude zu sanieren, kann ja
wohl nicht so schwer sein. Das ist aber nicht die eigentliche Herausforderung:
Durch die "Umnutzung" von Wohnungen in Ferienwohnungen wurde ein
umfangreicher Bauantrag erforderlich und es müssen sehr aufwändige Auflagen
zum Brandschutz eingehalten werden, die gut ein Drittel des gesamten
Sanierungsbudgets ausmachen. Architekt Mathias Dimmer hat zum Glück bei der
Planung Lösungen gefunden, die die Brandschutzstelle beim Kreis
zufriedenstellen und technisch mit einem halbwegs finanziell erträglichen
Aufwand umsetzbar sind.