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2 Der viszeral assoziierte Schulterschmerz - Osteopathic Research

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<strong>Der</strong> <strong>viszeral</strong> <strong>assoziierte</strong> <strong>Schulterschmerz</strong><br />

Subjektive Perspektiven und diagnostische Vorgehensweisen aus Sicht von Osteopathen<br />

Weise dieser Zusammenhang im osteopathischen Befundungsprozess berücksichtigt<br />

werden soll.<br />

Zwei Interviewteilnehmer erklären auf diese Frage, dass sich aufgrund der<br />

Anamnese ein gewisser Verdacht ergibt, eine gewisse Hypothese aufgestellt wird,<br />

die ihre Auswahl an Tests bzw. den Untersuchungsgang beeinflussen. „Ich habe<br />

aufgrund der Anamnese einen bestimmten Verdacht. Und aufgrund dessen sollte ich<br />

ja meine Tests auswählen, die meinen Verdacht bestätigen oder widerlegen“ (IPA<br />

2009/7:203-209). Und auch Interviewpartner „C“ (2009) erläutert: „Wichtig ist es für<br />

mich, in der Anamnese einen Hinweis zu finden, da geht es auch um diese<br />

Verdachtshypothese […], dass eben die Organsysteme auch etwas haben, und dann<br />

müssen diese ausreichend getestet werden“ (7:230-233). Aus diesen beiden Sätzen<br />

wird deutlich, dass die Anamnese auch dazu dient, die vom Patienten unter<br />

Leidensdruck vorgetragene Sprache und Ausdrucksform in schlüssige Kriterien, die<br />

zur Erstellung einer Hypothesenbildung verwendet werden, zu übersetzen (vgl.<br />

Mayer-Fally 2007). Interviewpartner „C“ (2009) spricht sich auch für den Unterricht an<br />

der WSO aus, wo im Unterrichtsfach „Klinische Osteopathie“ der osteopathische<br />

Befundungsprozess mit seinen Tests bezogen auf Verdachtshypothesen sehr gut<br />

abgehandelt wird.<br />

Interviewpartner „E“ (2009) folgert, dass er der EBM gerecht wird, „indem ich beide<br />

Arten von Tests manche, also sowohl Evidence-based klassische Strukturtests, die<br />

ja valide sind und zusätzlich noch diese wackeligen Tests […] da traue ich mich dann<br />

schon, einen gewissen Zusammenhang herzustellen. Es wäre zu wenig, nur<br />

Inhibitionstests, myofasziale oder craniale Tests zu machen. Die Bestätigung kann<br />

ich mir dann über die veränderte Struktur oder Funktion holen“ (6:176-184). Mit der<br />

Aussage „wackelige Tests“ wird vermutlich auf die Aussagekraft von osteopathischen<br />

Tests hingewiesen. So ergibt betreffend die Reliabilität und Validität das Global<br />

Listening für die Ausgangstellung Stand nur eine zufällige Übereinstimmung (Rittler<br />

2010). Ebenso wird das Qualitätskriterium der Reliabilität bei einem Listening am<br />

Abdomen nicht erfüllt (Podlesnic 2006).<br />

Interviewpartner „D“ (2009) meint, „Ich habe keine Vorschläge“ (9:291) und erklärt,<br />

dass er gerne einen Test hätte, „mit dem ich sagen kann, aha, dass hängt damit<br />

zusammen“ (9:294-295). Er folgert weiter: „Es fehlen in der Osteopathie diese<br />

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